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Kulturgeschichte - 19. Jahrhundert


20. Jahrhundert
19. Jahrhundert
Spätromantik

Wedekind
Biographie
Werke

 

Inhaltsangabe

1.1

1.2

1.3

1.4

1.5

2.1

2.2

2.3

2.4

2.5

2.6

2.7

3.1

3.2

3.3

3.4

3.5

3.6

3.7

Frank Wedekind:
Frühlings Erwachen, 2. Akt, 4. Szene

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Ein Heuboden. - Melchior liegt auf dem Rücken im frischen Heu. Wendla kommt die Leiter herauf.
 
Wendla
Hier hast du dich verkrochen? - Alles sucht dich. Der Wagen ist wieder hinaus. Du mußt helfen. Es ist ein Gewitter im Anzug.
 
Melchior
Weg von mir! - Weg von mir!
 
Wendla
Was ist dir denn? - Was verbirgst du dein Gesicht?
 
Melchior
Fort, fort! - Ich werfe dich die Tenne hinunter.
 
Wendla
Nun geh' ich erst recht nicht. -
Kniet neben ihm nieder.
 
Warum kommst du nicht mit auf die Matte hinaus, Melchior? - Hier ist es schwül und düster. Werden wir auch naß bis auf die Haut, was macht uns das!
 
Melchior
Das Heu duftet so herrlich. - Der Himmel draußen muß schwarz wie ein Bahrtuch sein. - Ich sehe nur noch den leuchtenden Mohn an deiner Brust - und dein Herz hör' ich schlagen -
 
Wendla
Nicht küssen, Melchior! - Nicht küssen!
 
Melchior
Dein Herz - hör' ich schlagen -
 
Wendla
Man liebt sich - wenn man küßt - - - - - - - Nicht, nicht! - - -
 
Melchior
O glaub mir, es gibt keine Liebe! Alles Eigennutz, alles Egoismus! - Ich liebe dich so wenig, wie du mich liebst.
 
Wendla
Nicht! - - - Nicht, Melchior! - -
 
Melchior
Wendla!
 
Wendla
O Melchior! - - - - - - - - - nicht - - nicht - -
 
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