20.
Jahrhundert
19.
Jahrhundert
Spätromantik
Wedekind
Biographie
Werke
Inhaltsangabe
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Frank
Wedekind:
Frühlings Erwachen, 2. Akt, 4.
Szene
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- Ein Heuboden. -
Melchior liegt auf dem Rücken im frischen Heu.
Wendla kommt die Leiter herauf.
-
- Wendla
- Hier hast du dich
verkrochen? - Alles sucht dich. Der Wagen ist wieder
hinaus. Du mußt helfen. Es ist ein Gewitter im
Anzug.
-
- Melchior
- Weg von mir! - Weg von
mir!
-
- Wendla
- Was ist dir denn? - Was
verbirgst du dein Gesicht?
-
- Melchior
- Fort, fort! - Ich werfe
dich die Tenne hinunter.
-
- Wendla
- Nun geh' ich erst recht
nicht. -
- Kniet neben ihm
nieder.
-
- Warum kommst du nicht
mit auf die Matte hinaus, Melchior? - Hier ist es
schwül und düster. Werden wir auch naß
bis auf die Haut, was macht uns das!
-
- Melchior
- Das Heu duftet so
herrlich. - Der Himmel draußen muß schwarz
wie ein Bahrtuch sein. - Ich sehe nur noch den
leuchtenden Mohn an deiner Brust - und dein Herz
hör' ich schlagen -
-
- Wendla
- Nicht küssen,
Melchior! - Nicht küssen!
-
- Melchior
- Dein Herz - hör'
ich schlagen -
-
- Wendla
- Man liebt sich - wenn
man küßt - - - - - - - Nicht, nicht! - -
-
-
- Melchior
- O glaub mir, es gibt
keine Liebe! Alles Eigennutz, alles Egoismus! - Ich liebe
dich so wenig, wie du mich liebst.
-
- Wendla
- Nicht! - - - Nicht,
Melchior! - -
-
- Melchior
- Wendla!
-
- Wendla
- O Melchior! - - - - - -
- - - nicht - - nicht - -
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