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Schwerin
Text und Fotos: © Martin
Schlu 2008-2013 / 30. Juli 2014
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- Will
man nach Schwerin, wird man sowohl von der A 20 als auch der A 24 auf
die A 14 geleitet, fährt die letzten Kilometer über die B 104,
kommt am Schloss vorbei und dahinter gibt es ein Parkhaus
(Geschwister - Scholl - Straße 16), in dem man sowohl direkt am Schloss
als auch mitten in der Altstadt ist. Der Tag Parken (ab vier Stunden)
kostet maximal € 7,50 und da kann man nicht meckern. Das erste
Mal wollten wir im Sommer 2009 ins Schloß, doch es war
Bundesgartenschau und damals kam man nur für ein horrendes
Eintrittsgeld in Schloßpark und Umgebung. Das hatten wir zwar gemacht,
doch nach sechs Stunden BUGa und Blumengucken waren wir so fertig, daß
es für mehr nicht mehr gereicht hat. Dieses Mal soll das Schloß also
besichtigt werden und in die Stadt wollen wir auch noch.
- Das Schweriner Schloß, ein Konglomerat verschiedener Baustile, Sitz der Landesregierung von MV und Museum
- Der
Himmel ist bilderbuchblau, schon um elf sind es knapp dreißig Grad und
das Schloß verspricht eine gewisse Kühle. Beim Näherkommen fallen die
Baugerüste auf, die deutlich machen, daß renovoiert wird und man wird
nicht alles sehen können, aber ein kleiner Teil wird doch gezeigt. Der
Eintritt nur für das Schloss beträgt 6.-, die Fotoerlaubnis
beträgt noch einmal 3.- , das läppert sich. Außer uns wollen auch noch
etliche Besuchergruppen hinein und so stehen wir ein bißchen an, doch
es ist in dem bereich wirklich kühler. Ab und zu kommen
schwarzgekleidete Herren mit Rollköfferchen, nehmen den
Dienstboteneingang, ziehen ihre Karte durch einen Leseschlitz und gehen
arbeiten - das sind wohl Politiker, denn die Landespolitik wird im
Schloß auch vorbereitet. Das sind die Gebäudeteile, die ständig
gesperrt sind.
- Um
es kurz zu machen, die Fotografiererlaubnis hat sich nicht gerechnet.
Einige Säle sind renoviert und ohne Möbel (immerhin steht im Thronsaal
auch ein Thron, aber sonst nichts), die Gemälde und Portraits der
mecklenburgischen Herzöge der letzten achthundert Jahre im Schloß sind
im Stil des 19. Jahrhunderts gemalt oder nachempfunden - vorsichtig
ausgedrückt - und kommen etwa an die Qualität der legendären Bildnisse
eines Hagen von Tronje oder des Recken Siegfried von Xanten aus dem
Königswinterer Schloß Drachenburg heran - mehr möchte ich dazu nicht
sagen. Ich habe insgesamt zehn Bilder aus dem Innenraum gemacht und
davon zwei behalten. Schön ist die Architektur, auch wenn es ein
Zuckerbäckerstil zwischen Neuschwanstein und Schloß Drachenburg ist. Im
Innenhof wird fleißig und teuer renoviert und restauriert und es wird
sich sicher lohnen in fünf Jahren noch einmal wiederzukommen, doch mehr
als eine Stunde gibt die Hütte nicht her. Zum Vergleich ein Bild des
Königswinterer Schlosses, das sich ein neureicher schrulliger Mann im
19. Jahrhundert hat bauen lassen. NAch dem Tod des Erbauers verkam das Schloß, bis sich das Land
NRW endlich erbarmte, es für einen Euro kaufte und etliche Jahre lang für
schlappe fünfzig Mio. generalsaniert hat. So muß das wohl auch hier
sein - nur eine Nummer größer.
Schloß
Drachenburg in Königswinter/Rhein - auch so ein Konglomerat
verschiedener Baustile, nicht Sitz der Landesregierung von NRW
- - zum Anfang
- Der
Schloßpark dagegen ist schön, immer noch groß und eine Wohltat, weil
man immer irgendwo ein schattiges Plätzchen findet. Man kann noch
ahnen, wo die Ausstellungen der BUGA 2009 waren, doch vieles davon ist
zurückgebaut. Die Orangerie ist gut voll und die Trppenläufe sehen aus
wie rostiger Stahl, doch als ich sie berühre, sind sie warm -und aus
Holz. Das gibt es auch in italienischen und deutschen Kirchen: sieht
aus wie Marmor, ist aber eine Mischung aus Alabastergips, Farbe, Leim
und Kinderpipi (muß man beim Anrühren haben, weil es sonst nicht gut
wird, wie mir ein Restaurator mal erklärt hat und wie ich es in einem
alten Handbuch von 1880 gefunden habe).
- ... wird fortgesetzt
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