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Altenkirchen
Bergen
Binz und Prora
Breege
Jasmund
Juliusruh und Schaabe
Kap Arkona und Vitt
Putbus
Ralswiek
Sagard
Sassnitz
Schaprode
Sellin
Wiek
Wittower Fähre
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- Rügen für Anfänger - für Fortgeschrittene - Artikel als pdf-Datei (6 Seiten, 1,6 MB)
Text und Fotos: © Martin
Schlu ab 2012, aktualisiert am 19. Oktober 2018
-
- Anreise und Allgemeines - Essen und Trinken - Einkaufen - Unterkunft
- Altenkirchen - Bergen - Binz - Breege - Schloß Granitz - Hiddensee - Jasmund und Königsstuhl - Juliusruh - Kap Arkona - Prora - Putbus - Ralswiek - Sagard - Sassnitz - Schaabe - Schaprode - Sellin - Vitt - Wiek - Wittower Fähre
- Typisch für den Rügener Frühling: Anemonen im Buchen- oder Mischwald
- Tagestouristen
Nach
Rügen kommt man entweder als Tagestourist, als Wiederholungstäter,
man wohnt dort ein paar Wochen oder zieht sogar hierhin. Bis man die
Insel ein bißchen kennt,
braucht man aber mehr Zeit als bei anderen Orten, denn die Uhren ticken
hier
immer noch ein bißchen langsamer als in den Städten und bereits die
Anreise zwingt zur Gelassenheit. Natürlich muß man heute nicht mehr
die Fähre ab Stralsund nehmen, die ja schon immer dazu
zwang, weil
man nur warten konnte, bis sie kam, sondern man bevorzugt die neue Brücke über
den
Strelasund, von dem Stralsund seinen Namen hat. Eine gewisse Demut
stellt sich aber spätestens ein, wenn man am Wochenende auf der B96 ab Samtens im Stau steht,
denn es gibt nach den beiden Brücken die ersten fünfzehn Kilometer nur
diese Straße (wenn auch dreispurig, so daß man immer wieder überholen könnte) und man ist nach dem Ende der Ausbaustrecke
davon abhängig, wie die anderen fahren, wann
sie abbiegen können, wann sie ankommen und wann sie ihren Parkplatz
finden. Geduld wird auf Rügen
also ganz wichtig. Seit 2016 gibt es außerdem umfangreiche
Straßenbaumaßnahmen (fünf auf Bundesebene, eine auf Länderebene) und manche Orte sind nur mit List und Tücke
erreichbar - außer man kann noch Karten lesen. Letztendlich funktioniert der Weg nach Norden (z. B. Kap Arkona) gegenwärtig nur
über Bergen, Sagard, Binz und die Wittower Fähre und da müssen ca.
eine Million Besucher durch - zum Glück nicht zur gleichen Zeit.
- Im Folgenden gibt es eine Beschreibung für den ersten Eindruck,
den man als in der Regel als Tagestourist bekommt. Außerdem sind über die Links etwas ausführlichere
Beschreibungen möglich, die mindestens eine Woche Aufenthalt voraussetzen. Die passende
Ferienwohnung hat man sich etwa ein halbes Jahr vorher oder früher im
Internet oder durch direkte Kontakte besorgt - ein Vorteil, den man hat,
wenn man schon mal dagewesen ist. Also los! - nach oben
- Erster Eindruck - für mehrere Tage
Tagestouristen für die Kreidefelsen
(TT) kommen meistens aus
dem Raum Lübeck, Boltenhagen, Wismar, dem nördlichen Brandenburg oder
Usedom und haben daher im Normalfall mindestens zwei Stunden Anreise über
die Ostseeautobahn A 20 und die B 196 hinter sich. Egal, woher man kommt, man fährt
Richtung Stralsund und nimmt dort die Brücke über den Sund.
Eisenbahnfans nehmen den Zug ab Stralsund Richtung Sassnitz, Bergen
oder
Binz,
aber die haben vermutlich sowieso eine Nacht im Hotel einkalkuliert und
interessieren hier nicht, denn sie haben mehr Zeit, weniger Streß und
im Normalfall auch nicht einen Stall voll Kindern dabei.
- Der
übliche TT ist aber mit seinem Anhang gegen acht Uhr losgefahren, hat
es irgendwie bis Stralsund geschafft und
steht etwa um halb elf auf der neuen Brücke über dem Sund. Es gibt am
Anfang nur diese
eine Straße nach Rügen, es sei denn man will eine der Fähren ab
der Küste
zwischen Greifswald und Stralsund nehmen, doch man spart damit keine
Zeit. Die
Mehrzahl der TT drängt es zu den
Kreidefelsen im Nordosten der Insel. Die fahren auf der B96 alle erst
Richtung
Bergen und dann Richtung Sassnitz oder Jasmund, stellen das Auto gegen
halb
zwölf
oder zwölf auf dem großen Parkplatz in Hagen an der Stubbenkammer ab,
tigern
etwa eine halbe bis Stunde durch
den Rügenwald (je nach der Beinlänge ihrer Kinder) und sind gegen halb
eins oder später auf dem
Gelände. Dort gibt es einen Busparkplatz und eine Kasse, kein Klo, kein
Café und wenn man nicht mit brüllenden Kindern unverrichteter Dinge
wieder zurück will, zahlt man zähneknirschend einen Haufen Geld, nur um zum Pipimachen
auf das Gelände zu dürfen. Dieses Jahr lag der Preis bei € 9,50 pro Erwachsene bzw. 20.- als Familienkarte - das
grenzt an Wegelagerei. Ich würde kleine Kinder deswegen demonstrativ vor der
Kasse abhalten, damit vielleicht irgendwann ein Klo dorthin kommt.
Der Buchenwald steht sehr dicht, zieht sich lang hin und ist sehr entspannend - auch mit Kindern („Papa, wann sind wir da?“)
- Wenn man bezahlt hat, kann man dafür ein Dokumentationszentrum mit allerlei Halb-
und Vollwahrheiten begucken und steht Schlange vor der Terasse, von der
man aus den Kreidefelsen anschauen kann (auf dem anderen steht man ja
selbst). Als ich das erste Mal da war, durfte man etwa eine halbe
Minute an der besten Stelle stehen und mußte dann den Platz räumen,
wenn man keine Schlägerei riskieren wollte, denn jeder, der die
stundenlange Anreise hinter sich hat, will ja nun das Bild, das
dokumentiert, daß man da gewesen ist. Es ist etwa so wie bei der Mona
Lisa im Louvre, nur ist diese Diva etwas größer.
- Natürlich sieht man
von oben nicht die Ansicht, die auf den meisten Postkarten zu sehen
ist. Dafür muß man nach Sassnitz und eine Bötchenfahrt zum Kreidefelsen unternehmen, wenn man ihn so sehen will (unten) - also nicht enttäuscht
sein. Gibt man in das Navi "Königsstuhl" ein, wird man nach Sassnitz zum Hafen gelotst.
- Wer
größere, lauffaule Kinder hatte,
schickte sie bis 2014 Jahr danach für eine Stunde mit etwas Würstchen- , Cola- oder
Eisgeld
ins Dokumentationszentrum und lief ein paar hundert Stufen bis zum
Strand. Dort konnte man bestimmt ein paar hundert Meter unten an den
Felsen herunterlaufen, musste aber immer wieder nach oben gucken, weil
der Kreidefelsen eben nicht aus Felsen besteht, sondern aus einem
hellen, lehmartigen mit Steinen durchsetzten festen Matsch, von dem
immer mal wieder etwas abbricht und nach unten donnert.
Wieder oben
angekommen reichte die Zeit noch für eine weitere Wurst und dann
lief man den gleichen Weg wieder zurück und stand ab halb fünf wieder
im Rückreisestau
Richtung Stralsund oder machte noch einen Abstecher in den Norden
der Insel, aber das wurde meistens zu knapp. So machten das auch viele
tausend
TT täglich - nur die Insel lernt man dadurch natürlich nicht
kennen.
- Nachdem an Weihnachten 2011 an der Steilküste von Kap
Arkona ein zehnjähriges Mädchen von herabstürzemdem Mergel erschlagen und
verschüttet wurde, ist an vielen Stellen der Zugang unterhalb der
Kreidefelsen aus gutem Grund gesperrt
und auch, wenn es nun eine Initiative gibt, die den freien Zugang
unter dem Königsstuhl erstreiten will, sollte man es einfach nicht tun
- es bleibt lebensgefährlich und die Fotos, für die man sein Leben
riskiert, sind es nicht wert.
- Besser ist es, nicht auf dem großen Parkplatz zu parken (€ 5,50), sondern den kleineren der Wildgaststätte
zu benutzen (3,50.), ein bißchen auf dem weiß-gelb-weißen Weg zu
laufen, sich nicht oben abzocken zu lassen und das Geld besser ab zwölf
Uhr in der „Kleinen Försterei“
in ein Wildgericht zu investieren. Wir haben zu zweit für 50.-
fulminant gespeist, es war alles frisch gekocht und die Köchin war
Spitze.
- Übrigens
gibt es einen ganz regulären Bus der Rügener Verkehrsbetriebe, der vom
Parkplatz Hagen für € 3,40 hin und zurück fährt. Auch ab Saßnitz oder
Kap Arkona kann man regulär mit dem Bus dorthin fahren, wenn auch für
mehr als € 3,40 hin und zurück. Die überteuerten Busangebote für € 30.-
pro Person (incl. Eintritt) sollte man den zahlungskräftigen Touristen
aus China oder Rußland überlassen.
- nach oben
- Anreise für mehrere Tage oder Wochen
Strand - Ruhe - Remmidemmi - Ferienwohung - Essen und Trinken - Einkaufen
- Besser und erheblich billiger ist die Variante mit mehr Zeit, doch bei der
Vorplanung sollte man allerdings wissen, was
man will. Ohne
Auto
geht es eigentlich nicht, wenn man die Insel kennenlernen will, es sei
denn,
man hat soviel Zeit, daß man für jeden Tag einen Ort mit dem Bus
einplant, der etwa jede hakbe bis ganze Stunde fährt. Es gibt diverse
Linien
(10, 11, 12, 13, 14, 18, 25), die stündlich die wichtigen Orte miteinander
verbinden und auch
in die größeren Dörfer und Städte fahren, aber sowas braucht Zeit und
ist bestenfalls etwas, wenn man allein oder zu zweit fährt. Die
Fernbusse fahren bis nach Binz (dort sieht man jeden Nachmittag den
grünen Flixbus),
doch der ist bestenfalls etwas für Pärchen, die sich sehr gut
verstehen, denn die Zeit bis z.B. nach Rostock wird mit etwa 4,5 Std.
angegeben, Das ist eine Zeit, die man mit dem PKW normalerweise in der Hälfte
schafft, aber der macht nicht noch Zwischenstation in Stralsund oder
Greifswald. Dafür hat er Internet - das haben wir im Auto nicht.
- Mit dem Zug macht die Anreise für eine Woche nur Sinn, wenn man gleich in Binz
bleibt. Fahrräder oder ein Auto kann man sich mieten und wer sehr wenig
Geld, aber viel Zeit hat und gut zu Fuß ist, steigt am Haltepunkt Prora
aus und läuft dann eine halbe Stunde zur Jugendherberge.
- Im Sommer
gibt es zusätzlich den „Radzfatz“, eine Ringbuslinie mit Fahrradanhänger und den „Jasmund-Hopper“,
der für eine Runde über die Jasmund-Halbinsel ca. 90 Minuten braucht -
auch nix für kleine Kinder, die alle fünf Minuten fragen, wie lange es noch
dauert. Es dauert!!!
- Man hat sich daher entweder mit dem eigenen Auto auf die
Insel und die B 96 gekämpft oder ist bis Berlin geflogen, mit dem Zug nach Stralsund
gefahren und hat sich dort einen Leihwagen genommen. Die großen Firmen holen
einen auch am Bahnhof ab. Danach zuckelt man ganz entspannt über vorher
erwähnte Sundbrücke/n.
- Strand
Steht einem der Sinn nach Strand, bietet sich die „Schaabe“
an, ein wunderschöner langgezogener Sandstrand im Osten der Insel, der
an der schmalsten Stelle gerade 500 Meter breit und eher eine mit Wald
bewachsene Sandbank zwischen Ostsee und Bodden ist („Bodden“
nennt man die mit Meerwasser gefüllten Seen und Fjorde, die es hier
massenhaft gibt). Ab sofort bietet sich auch Prora
an, von der Gewerkschaftsnachfolgerin „Kraft durch Freude“ zu
Hitlerzeiten ersonnen und ab 1938 bis Kriegsende genutzt. Hier hat man
fünf Kilometer Ferienwohnungen an den legendären weißen Ostseestrand
gebaut und weil der Naturschutz beim Bau keine Rolle spielte und nach
dem Dritten Reich und der DDR ca. zehntausend Wohnungen nicht mehr zu
sprengen waren, wird der alte KdF-Ansatz nun aktualisiert und zu
modernen Ferienwohungen umgebaut. Heutzutage bekäme man so eine Anlage
nicht mehr geplant oder gebaut, aber der Denkmalschutz macht es möglich.
Eine bessere Möglichkeit am Meer in Strandnähe zu wohnen, gibt es zur
Zeit nicht und ich denke, daß es hier in den nächsten Jahren erheblich
teurer und voller werden wird. Wir waren im April 2017 knapp
zehn Tage in Prora und haben, weil es ein Einführungsangebot war,
weniger als € 60.-/Tag für ein Spitzenappartement bezahlt. Wenn man
kaufen will, beginnt man gegenwärtig bei ca. 290.000.- für zwei Zimmer
(bzw. ab €3.500.-/qm)
- das verbraucht keine Familie in einem Leben an Urlaub. Ein Ferienheim
für Arbeiter wird Prora deshalb nie mehr werden und als Investition der
Besserverdienenden taugen die Wohnungen nur solange, bis die Immobilienblase
geplatzt ist, denn die tatsächlichen Mieteinnahmen der FeWos decken die
Kosten bei weitem nicht - schön eingerichtet sind sie trotzdem und vom Bett aus kann man aufs Meer gucken.
- (Aktuelle Preise)
- Ruhe
- Möchte man lieber Ruhe haben, empfielt sich die
Nordspitze um Kap
Arkona, denn da sind die TT ab halb sieben weg und dann ist es richtig
schön und still. Wir haben mehrere Alternativen ausprobiert, einmal
eine Woche in
einem Appartement in Juliusruh an der Schaabe, aber auch drei Wochen in
Putgarten mit Sicht auf die berühmten Leuchttürme von Kap Arkona. Schön
ist alles und Tagestouren bringen mehr, wenn man schon auf der Insel
eine Bleibe hat. Wenn man im Laufe
des Nachmittags eingetrudelt ist, hat man sowieso nur noch Zeit für
einen ersten Rundgang und stellt dann fest, daß man die Zutaten für
einen mittleren Familienhaushalt eben nicht beim örtlichen Dorfladen
kaufen kann, entweder, weil es keinen gibt oder weil man keinen Goldesel zuhause hat. Hier greift wieder
das Auto, denn es gibt im Prinzip nur wenige Stellen, an denen man auf
Rügen familiengerecht einkaufen kann. Einkaufen
- Wer ganz viel Ruhe haben will, kann sich auch auf der
Insel
Hiddensee
einmieten. Der fährt entweder nach Schaprode oder Breege, stellt sein Auto dort ab
und nimmt die Fähre oder das Wassertaxi. Möglich ist es auch, ab dem Stralsunder Hafen die Fähre zur Insel zur nehmen, wie dies früher üblich war Man sollte allerdings nicht Allergiker sein, weil das
Speisenangebot der Restaurants keine Rücksicht darauf bietet und der
Laden im Hauptort logischerweise eine beschränkte Auswahl hat - dazu aber später mehr.
- Remmidemmi
- Der
Nachwuchs hat durchaus Probleme, wenn ihm Sonne, Sand und Meer nicht
ausreichen. Eine nennenswerte Disco gab es Prora (m3 im Block 3), aber
nach dem Tod des Diskobetreiber Peter Weitkamp ist noch offen, ob und
wie es weiter geht. In Bergen und Binz gibt es eine Disco, sonst zeigen
die Veranstaltungshinweise
eine Wahlmöglichkeit zwischen Wandern, Vogelführungen, Kulturabenden
und machmal Comedy. Ab einem gewissen Alter läßt man die Blagen daher
am besten selbst in Urlaub fahren - meistens geht es ja gut - oder
nimmt entsprechende Filme mit. W-Lan für die Ballerspiele haben die
meisten Hauser - damit ist für eine gewisse Unterhaltung gesorgt. Kino
kann man allerdings vergessen, wenn man nicht in der Nähe von Bergen
oder Göhren seine Wohnung hat, sonst fährt man ewig. Die meisten
Teenies, die sich als Rudel eine Wohnung gemietet haben, wissen aber auch so, wie
sie den Abend verbringen werden. - zurück
- Ferienhäuser und Selbstverpflegung
- Wer
alleine reist und kurzfristig z.B. mit dem Zug nach Binz reist, findet
immer ein Hotelzimmer, denn es gibt genug Betten für Einzel- oder
Paarreisende. Zu dritt oder mehr wird es schwieriger und im Hotel so
teuer, daß man in diesem Fall am besten eine Ferienwohnung
mietet. Die
Ausstattung der Ferienhäuser und Appartements ist sehr
unterschiedlich, wir haben bei etlichen Aufenthalten mal ein
Appartement mit vier Frühstücksgedecken
und Wasserkocher genauso gehabt wie ein Ferienhaus, was so
ausgestattet
war, wie wir zuhause wohnen. Vorab muß man sich also informieren und
beginnt in der Hochsaison bei einem kleinen Ferienhaus bei einfacher Ausstattung etwa mit einem guten Hunni pro Tag. Auch
in den kleinen Appartements wird nicht
viel weniger genommen. Je nachdem, was man vorhat, macht es Sinn, das
Ferienhaus
in der Nähe von Binz zu mieten, denn dort endet der
Bahnanschluß nach Süddeutschland und man kommt schnell nach Stralsund
und Rostock. Wohnt man woanders, wird es zwar billiger, doch dann muß man viel
fahren, wenn man etwas sehen oder einkaufen will. Binz ist sozusagen das Rügener München.
-
- Übrigens
ist das Wasser
im Norden der
Insel so kalkhaltig, daß es teilweise weiß aus den Leitungen kommt.
Hier muß man evtl. so vorgehen, wie man es aus Italien oder Spanien gewohnt ist -
stilles Wasser kaufen und zum Kochen verwenden und wenn man nicht mit
Essigreiniger putzt, ärgert man sich über Kalkflecken. Fehlende Dinge
im Haushalt bekommt man spätestens im nächsten Kaufhaus Stoltz (s. Einkaufen). - zurück
- Essen und Trinken
- Was
man auf Rügen überall findet, sind Restaurants mit Fischgerichten und
vornehmlich
deutscher Küche mit allen möglichen Bier- und Schnapssorten. Es tut
zwar ganz gut, mal keine Pizzerien und Dönerbuden in Massen zu sehen,
aber wenn man keinen Fisch mag, wird es schwer und wenn man Allergiker
ist, ist es unmöglich, essen zu gehen. An den Hafenorten findet sich
immer ein Fischgeschäft und oft kann man - wie in Sassnitz - direkt bei den Fischern vom Boot
kaufen und weiß, daß die außer Rauch und Salz nichts drantun. Wer selber kochen will, findet auf Rügen alles,
was er braucht. Einen
Dönerladen habe ich bei Sagard gesehen, es gibt noch einen in Putbus, hinter Stralsund gibt es Mäckes und in Bergen einen
Burger King. zurück
- Einkaufen, Tanken, Autofahren
- Das größte Einzelhandelsangebot nach Stralsund findet man in Binz, denn da gibt es alles, was es in einer mittelgroßen Stadt geben muß. Das Ladenangebot in Bergen fällt dagegen bereits deutlich ab. Diese
beiden Städte haben auch Buchhandlungen, Modegeschäfte, Friseur,
Fachgeschäfte etc. und nicht nur Cafés und Fischbuden. Wenn man
aber Spezielles braucht, hilft es alles nichts, man muß entweder aufs
Festland (Stralsund) oder läßt es sich schicken. Mit Rostock kann allerdings keine Stadt auf Rügen mithalten.
- Supermärkte finden sich in den
mittelkleinen Orten (viel Netto, ausreichend Lidl, wenig Aldi, diverse Edeka),
doch das gleichzeitige Nebeneinander von mehreren Discountern habe ich
nur in Sagard gesehen. Außerdem gibt es auf Rügen das Kaufhaus Stolz (Klamotten und
Haushaltszubehör)
mit mehreren Filialen (Binz/Prora, Bergen, Sellin, Sagard, Altenkirchen). Auf der Insel sollte man sowieso viel frischen und
geräucherten Fisch essen, er ist besser und billiger als in den Städten
und wer selber eine Angeltour auf der Ostsee machen will, kann in Sassnitz diverse Fahrten buchen (ab. ca. 60.- für neun Stunden auf dem Kutter).
- Das beste Angebot an Discountern findet man in Sagard.
Man fährt die 96 Richtung Altenkirchen und biegt vor Sagard auf die Landstraße L 30. Wenn die in
das berüchtigte Rügener Kopfsteinpflaster übergeht, kommt man kurz danach an eine Kreuzung (Glower Straße), wo
alles liegt: Aldi, Lidl, Edeka, ein
non-food-Supermarkt mit Teppichen, Handtüchern, Elektro, Kleinmöbel und
die dazugehörigen Fisch-, Fritten- und Wurstbuden. Selbst von Kap
Arkona
lohnt es sich, die 30 km dorthin zu fahren. Laktose-,
Gluten- und Nuß-Unverträgliche finden im großen Edeka in Sagard alles,
was sie brauchen, Aldi und Lidl müssen da noch etwas tun, Netto hat
diesbezüglich nichts, dafür alle möglichen Fertigwaren. Wir sind immer
nach Sagard gefahren - gegenwärtig (Okt. 2018) erreicht man diesen Ort
nur über Umwege, weil die Verbindung über den Jasmunder
Bodden (Lietzow) wegen des Neubaus der B96 gesperrt ist. Eine
Landkarte ist da hilfreich. - zurück
- Man muß gerechterweise aber auch sagen, daß es viele
Orte gibt, in denen man nur wohnen kann und dort essen gehen muß, wenn man keine Zutaten hat. Dafür hat
jedes Dorf einen Touri-Laden, in dem man Muscheln, Kerzen, blau angemalte
Holzmöwen, Filzfiguren, Leuchttürme in allen Größen, Farben und Formen kaufen kann -
wer mit Kindern fährt, kann sich davor sowieso nicht retten und wer es
schön findet, dem sei es gegönnt. Die vielen Kunsthandwerker mit
Angeboten zum Selberfilzen, Basteln von Traumfängern, Kerzenziehen bis zur Selbstverwirklichung etc. lasse ich
jetzt auch mal außen vor. - zurück
- Tankstellen waren vor zehn Jahren rar gesät, doch dies hat sich nun gebessert. Trotzdem sollte man den Tank nicht unter 50 km
Reichweite
fallen lassen - es könnte eng werden, wenn man sich verfahren hat. Ein
gutes Navi macht sich hier bezahlt (meins hat mir schon viel Zeit,
Nerven und Stau gespart, weil es auch die überlasteten Straßen erkannt
hat).
- Autofahren
ist auch kein Problem mehr. Man erkennt die fortgeschrittenen
Anstrengungen um einen vierspurigen Bau der von der neuen Brücke
kommenden Straße bis zum Abzweig Bergen und Sassnitz.
Parallel führt die alte B96 und kann weiter befahren werden, doch die
schlimmen Zeiten für Fußgänger und Radfahrer, die die B96 überqueren
müssen, sind vorbei. Die warteten auch
schon mal zehn Minuten, bis sie beide Spuren überqueren können und
brauchten viel Geduld.
- Das Fahren auf den engen Alleen ist dagegen Nervensache. Die Straßen
haben mancherorts sogar noch den originalen Vorkriegszustand des Ersten
Weltkrieges und wer unbedingt Fahrrad fahren will, läßt es spätestens
dann, wenn er auf dieses Pflaster kommt. Auf
der Autobahn wäre eine solche Straße wie unten eine Fahrspur, auf den Nebenstrecken sind es zwei. Überholen geht einfach nicht und ich habe mehrere „Spiegelklatscher“ in wenigen Wochen gesehen, weil man die Breite der Straße überschätzt hat. Viele Kreuze mit
Blumenvasen, Fotos und Schildern zeugen von tödlichen Unfällen, denn wenn man auf den engen Alleen zu schnell
fährt und einen Fahrfehler macht, klebt man direkt am nächsten Baum, die hier oft im zehn-Meter-Abstand stehen.
Man hat seit 2011 zwar ordentlich Leitplanken an den gefährlichsten
Abschnitten gebaut, doch die sind wieder für Motorradfahrer
lebensgefährlich, wenn die beim Sturz darunter geraten und amputiert
werden. - zurück
- Gerade auf den Alleen ist also Gemütlichkeit angesagt, dann
kann man noch bremsen, wenn ein Wohnmobil oder ein LKW entgegenkommt.
Also auch hier ganz viel Geduld haben und sich Zeit nehmen. Das alte
Kopsteinpflaster verschwindet allmählich und der Asphalt setzt sich
durch - teilweise ist es schade drum. - zurück
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Kopfsteinpflaster
aus der Jahrhundertwende - für Pferde bedingt geeignet. Gesehen auf der
Straße zwischen Wiek und Juliusruh, doch solche Straßen findet man auch
um Sassnitz und Jasmund.
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Die gleiche Straßenbreite wurde einmal geteert und rüttelt daher weniger. Straße zwischen Altenkirchen und Kap Arkona.
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