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- Kap
Arkona ist die nordöstliche Spitze Deutschlands. Das Kap ist der Sitz
der Wetterstation
und war schon zu Kaisers Zeiten ein touristischer Höhepunkt. Der
dem Kap vorgelagerte Ort heißt Putgarten und ist für
automobile Besucher gesperrt. Wer dort nicht wohnt oder sein Ferienhaus
hat, muß sein Auto am
Ortseingang auf dem parkplatzt stehen lassen und die etwa drei Kilometer bis zum Kap zu Fuß
gehen. Zu
besichtigen sind dort beide Leuchttürme (der kleinere ist von Karl-Friedrich
Schinkel
gebaut und Museum, der größere leuchtet, ist aber zugänglich), die
Bunkeranlagen der ehemaligen NVA und diverse Künstlerhäuser. Im Sommer
findet außerdem auf der Bühne unterhalb der Leuchttürme Tag für
Tag Kleinkunst, Kabarett oder Musik statt. Wem das immer noch nicht
reicht, der kann im Schinkel-Turm heiraten und das Datum und die Namen
der Brautleute
auf einer Kachel verewigen lassen - der Schinkeltum ist die Außenstelle
des Standesamts Rügen.
- Die nördlichsten Leuchttürme Deutschlands am Kap Arkona, der kleinere Turm wurde von Schinkel erbaut
-
Unten die sogenannte "Königstreppe", von der man aus früher zum Steinstrand absteigen konnte.
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| Damit
König Friedrich Wilhelm III. anläßlich eines Besuchs nicht durch
den Wald hochklettern mußte, wurde
um 1850 ein
Anlegesteg ins Wasser gebaut, an den sich eine 45 Meter hohe Treppe
anschloß. Steg und Treppe wurden von der Sturmflut 1953 weggeblasen und
erst nach der Wende wieder aufgebaut. Seit am Zweiten Weihnachtstag
2012 große Teile des mürben Gesteins abbrachen und ein kleines Mädchen dabei ums Leben kam,
ist dieser Strandabschnitt und der dazugehörige Weg oberhalb der
Klippen gesperrt. Zwei Kilometer links und rechts fällt die Höhe sanft
ab, im Westen liegt ein Sandstrand, im Osten der Fischerort Vitt.
Wenn man Zeit hat, gelangt man über die Spitze Kap Arkonas an den
nordwestlichen Strandabschnitt, den man über eine entsprechende Treppe
ereicht. Dort hat man weißen Sand und ein fröhliches Nebenenander von
textilen und textilfreien Badefreuden, so daß man Schwimmzeug nicht
braucht. In Bezug auf Nacktheit waren die östlichen Deutschen schon
immer ein bißchen weniger verklemmt als die Wessis und das kann man
heute noch merken.
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- Putgarten
- Die
Massen von
Tagestouristen fallen gegen halb elf in den Ort ein, kaufen ihre Souveniers
und allen möglichen maritimen Schnickschnack und lassen ihr Geld in der
örtlichen Gastronomie. Sie verlaufen sich aber am Abend und dann wird
dieser Ort
sehr ruhig und schön. Die Einwohner des Dorfs sind dann
aber immer noch in
der Minderheit, weil die meisten Häuser Ferienhäuser
sind, deren Besitzer nicht hier wohnen, sondern über ganz Deutschland
verteilt sind. Wenn man
später als sieben über die Dorfstraße läuft, werden die Bürgersteige
hochgeklappt und es tut sich nichts mehr - der Gelegenheitssäufer
findet noch nicht mal eine Kneipe, kann aber seinen Schlaftrunk im
Hotelrestaurant oder dem anderen Restaurant nehmen. Wer nicht seine Vorräte aus dem sechs
Kilometer entfernten Altenkirchen besorgt hat, hat Pech, doch
der Netto- , der Edeka-Supermarkt und die Tankstelle haben bis spät und
auch Sonntags geöffnet. Kultur gibt es auch: Helene Weigel kaufte in
den 1950er Jahren für sich und ihren Ehemann Bertolt Brecht das
Haus Dorfstraße 10,
das bis heute Ferienhaus für Teile des Berliner Ensembles sein kann und
eine Art Museum geworden ist. Vielleicht begegnet man dem einen
oder der anderen Schauspielere/in im Ort. Außerdem kann man jeden Menge
Kunst und Kunsthandwerk kaufen - viele Künstler leben hier von den
Touristen..
- Die Dorfstraße vor dem Einfall der Tagestouristen.
- Ansonsten
ist der Ort sehr ländlich, eingebettet in die riesigen Felder, die zu
DDR-Zeiten für die landwirtschaftlichen Kombinate zusammengelegt
wurden. Mecklenburg-Vorpommern war aber schon zu Wallensteins Zeiten
die Kornkammer des Reichs und wenn man in der Erntezeit die riesigen
Maschinen sieht, die ein Feld nach dem andern abernten, kann man einen
Eindruck vom früheren Reichtum dieser Region bekommen. Landwirtschaft
ging hier immer hervorragend und wenn man wogende Felder sehen will, kann man das hier ausgiebig tun.
Mehrere Mähdrescher fahren parallel und schütten das Korn regelmäßig in die bereitstehenden Lastzüge.
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- Text und Fotos: © Martin Schlu 2011/12, Stand: 31. Juli
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