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zur Hanse
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- Hiddensee
- nach Schaprode - nach Wiek
-
Text und Fotos: © Martin
Schlu 2008 - 2023, Stand: 11. Oktober 2023, alle Links waren an diesem Tage gültig.
Hiddensee als Tagestourist - Hiddensee für länger - Geschichte der Insel
- Neuendorf - Kloster - Gerhard-Hauptmann-Haus Kirche und Friedhof - Inselblick - Heimatmuseum - Strand
Dornbusch - Leuchtturm - Vitte - Seglerhafen - Asta-Nielsens Haus „Karusel“
- Einkaufen - Essen - Kultur - Literatur - Hiddensee-Krimis -
- Das
erste Mal kam ich im Sommer 2011 nach Hiddensee - als Tagestourist, wie die
meisten Besucher- doch ich kam wieder und wieder und habe es die
letzten zwölf Jahre immer wieder geschafft auch mal länger hier zu
sein. Der diesjährige Aufenthalt wurde gebucht, als ich noch im
Schuldienst war und so wird jetzt mehr Zeit sein, häufiger
vorbeizuschauen als vorher. Die Ferien haben auch in Meck-Pomm
gestern begonnen, doch es wird hier im Herbst nie so voll wie im Sommer und
selbst dann hat man auch nicht solche Zustände wie in Venedig. Es bleibt
also viel Zeit zu laufen, zu gucken, aufs Meer zu schauen und
nachzudenken.
-
- Der
Inselblick - eines der am häufigsten fotografierten und gemalten Motive
der Insel. Man sieht Richtung Südspitze und ab 20.00 Uhr ist man allein.
- Geschichte nach oben
- Hiddensee
ist eine Insel gegenüber von Rügen und über einige Fährorte und
Stralsund zu erreichen. Bis zum 6. Jh. war die Insel christlich, wurde
dann slawisch besiedelt, kam im Mittelalter nach Dänemark und war nach
dem Dreißigjährigen Krieg schwedisch - wie Rügen und andere Inseln hier auch. im 13 Jahundert (1296) wurde dem Mecklenburger Zisterzienserkloster Neuenkamp die Insel Hiddensee geschenkt, mit der Auflage, dort eine Nebenstelle aufzubauen.
Zum neuen Klostergebiet St. Nikolaus gehörten außer der Insel Hiddensee
auch Teile von Rügen, dem Darß und Fischland, außerdem Salinen in
Lüneburg.
- Nach der Reformation ging das Kloster 1536
an die pommerschen Herzöge, die wenige Jahre später kein Interesse
mehr daran hatten und so verfiel das Kloster - ähnlich wie die
vergleichbare Anlage Eldena bei Greifswald. Von der Klosteranlage gibt es noch einen Torbogen (in Kloster) und die Inselkirche - der Rest ist weg.
- 1754
wurde Hiddensee an den Stralsunder Kaufmann Joachim Ulrich Giese
verkauft, der hier Ton für seine Stralsunder Fayencenmanufaktur
(Porzellanfabrik) abbaute. 1815 wurde die Insel preußisch und zwanzig
Jahre später an das Stralsunder Kloster zum Heiligen Geist verkauft.
Die Mönche bauten Schulen, forsteten den nördlichen Teil (Dornbusch)
auf und legten eine halbwegs intakte Infrastruktur an. Um 1800 hatte
Hiddensee etwa 350 Einwohner, die entweder als Fischer, Bauern oder
Seeleute überleben konnten, um 1850 waren es 500 und heute sind es etwa
tausend Einwohner, die entweder vom Tourismus leben - das sind die meisten - oder von der Landwirtschaft und - sehr wenige - vom Fischfang.
- Im 19. Jahrhundert galt die Insel Hiddensee als Ort für verrückte Urlauber, ausgeflippte Künstler und die „Malweiber“
, wie man die - vermeintlich durchgeknallten - Frauen empfand, die
keinen Sinn für Mann, Kind und Herd hatten, sich wochen- und monatelang
auf der Insel einmieteten und malten. Die Anreise war damals erheblich
schwieriger, denn das Dampfboot aus Stralsund konnte nicht anlegen und
so mußten die Verrückten, die freiwillig auf die Insel wollten, vor
der Insel auf Fischerboote umsteigen, kurz vor dem Strand aussteigen
und die restlichen Meter nasse Füße bekommen. Ein Anleger war noch
nicht gebaut und die Häfen existierten auch noch nicht, sondern die
Fischerboote wurden auf den Strand gezogen, wie es im dänischen Jütland
heute noch geschieht:
- Fischerboote werden in Stjenberg/DK heute noch traditionell über Nacht auf den Strand gezogen, weil es dort keinen Hafen gibt.
- Unter
denen, die unbedingt den Sommer über ein einfaches Leben auf Hiddensee
führen wollten, gab es berühmte Persönlichkeiten, z. B. Elisabeth Büchsel (eine der ersten Malerinnen, deren Geburtshaus in Stralsund in
der Ossenreyerstraße liegt) und den Eremiten Alexander Ettenburg,
ein heute vielleicht eher schrullig wirkender Mann, der aber erstmalig
Kultur auf der Insel etablierte, nachdem er sich 1895 völlig mittellos
auf Hiddensee niederließ. Als er 1919 in Stralsund starb, hatte er
eine malerische Naturbühne an der „Svantevitschlucht“ etabliert, eine
Bergschänke gegründet und die Insel für Kulturverrückte interessant
gemacht - es war auf neudeutsch „ccol“ geworden, den Sommer auf
Hiddensee zu verbringen.
- Mittlerweile war eine regelrechte
Künstlerkolonie entstanden, zwar nicht so wichtig wie Worpswede, aber schon vergleichbar mit Ahrenshoop
und größer als Schwaan (Rostock). Weitere Künstler und Literaten
folgten: Gerhard Hauptmann verbrachte den Sommer ab 1896 - 1899
zunächst in Vitte (gesprochen „Fitte“),
ehe er sich in Kloster unweit des Strandes ein Haus bauen ließ, das
heute das Gerhard-Hauptmann-Museum beherbergt. Der Erste Weltkrieg ging
an Hiddensee im Prinzip vorbei, weil die Einwohner mit den Festländern
sowieso nicht viel am Hut hatten, Berlin war weit genug weg und in den
Krieg wurden nur die eingezogen, die nicht in die Versorgung der
Familie und der Insel eingebunden waren - das war kaum jemand.
Nach der Überflutung 1921, als Häuser in Kloster unter Wasser standen,
sollte eine Schutzmauer gebaut werden, doch dies dauerte bis in die
1930er Jahre.
Die Insel war nun ein bißchen in Mode gekommen und Berühmtheiten wie
der dänisch/deutsche Stummfilm-Star Asta Nielsen kamen jeden Sommer und
mieteten oder bauten sich dort Ferienhäuser (z.B. das „Karusel“).
Der GröFaz ließ die Organisation „Kraft durch Freude“ gründen und
krempelte Hiddensee ein bißchen um. Zuerst wurde eine regelmäßige
Dampferlinie mit einem Hafen in Vitte eingerichtet, dann kamen im
Sommer täglich die KdF-Schiffe und brachten nationalsozialistische
Werktätige in die Sommerfrische. Ein regelrechter Bauboom setzte ein,
denn jeder Einwohner wollte nun Zimmer vermieten und Geld verdienen.
- Ab
etwa 1938 wurde begonnen, den Höhenzug „Hucke“ in Kloster zu sichern, ein knapp 30 Meter hohes Steilufer,
das immer wieder abbrach. Hunderte von abkommandierten Arbeitern waren bis Kriegsbeginn damit
beschäftigt, Granitbrocken im Meer zu versenken, um die Hucke zu
schützen. Leider wurde der größte Teil der Arbeitenden ab dem 1.
September 1939 abgezogen und mußte in Polen zurückschießen und als der Krieg und
Reichsdeutschland endlich vorbei waren, hatte die neu gegründete DDR andere
Probleme als irgendein Steilufer in der Ostsee zu schützen. Nach wie
vor kamen linientreue Werktätige - dieses Mal aus der DDR - und der
Tourismus wuchs weiter. Nach der
Wiedervereinigung 1990 war zwar für die blühenden Landschaften Geld da,
aber für den Weiterbau der Schutzmaßnahmen an der Hucke eben nicht. Bis
heute liegt
deswegen ein großer Teil der Granit- und Basaltblöcke da, wo er zu Führers
Zeiten provisorisch abgelegt wurde um später weiter verarbeitet zu
werden und vermutlich wird das noch ein paar Jahrzehnte so bleiben.
- Geht man von Kloster aus am Meer entlang Richtung Vitte, sieht man die Steinbrocken
zwischen Strandzugang und Nationalparkhaus rechts im Gebüsch liegen.
- Links zur Geschichte Hiddensees
https://reiseziel-hiddensee.de/1606/huckemauer/
https://reiseziel-hiddensee.de/1589/steilkueste/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hiddensee
http://www.seebad-hiddensee.de/
- Tagestouristen nach oben
- Einzupacken ist festes
Schuhwerk, ein Friesennerz oder eine wetterfeste Jacke,
Mückenmittel und Sonnenöl, denn Hiddensee hat furchtbar viele Tümpel
mit stehendem Wasser, eine reichhaltige und blutrünstige Mückenfauna, aber auch die meisten
Sonnenstunden in Deutschland. Trotzdem kann jederzeit das Wetter
umschlagen und es innerhalb von zwei Stunden regnen. Ab Herbst ist eine
Mütze Pflicht und eine zweite Wetterjacke empfehlenswert (zum Wechsel
nach einem Regen).
- Um
nach Hiddensee zu kommen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die schnellste
und häufigste Verbindung für die Tagestouristen ist die von Schaprode oder Breege,
jedoch ist der
Autoparkplatz an der Fähre im Sommer sehr begrenzt und so wird man vor den
Toren des Dorfs parken und muß dann zehn Minuten laufen. Die Überfahrt
nach Neuendorf oder Vitte (Mitte der Insel) dauert etwa eine Dreiviertelstunde. Behinderte
fahren umsonst, ihre Begleitung auch. Wer das Deutschlandticket hat,
ist fein raus, denn es ist gültig. Der Regelpreis von
Schaprode kostete heuer € 27,50 zzg. € 2,00 Euro Kurtaxe (die Rückfahrt
ist immer imbegriffen, weil man ja anders nicht wegkommt.).
- Wer viel Zeit und Lust hat, kann aber auch - wie eh und je -
auch ab Stralsund abfahren und braucht für die Verbindung gut zwei
Stunden.
- Vom Darß aus fährt man ab Zingst oder Barth, doch im Herbst sind diese Verbindungen nur am Wochenende und so muß
man, wenn man auf dem Darß wohnt, entweder die Frühfähre um 9:20 Uhr ab
Stralsund nehmen, die ca. zwei Stunden bis zum Ort Kloster braucht (liegt im Norden),
oder man fährt eine Stunde länger bis Schaprode und hat weniger
Fahrtzeit - es ist aber egal, denn vor halb elf ist man sowieso nicht
auf der Insel. Wem das Reisen der Zweck ist, der nimmt die Fähre
ab Wiek oder Dranske, die zweimal am Tag geht und bei der jede Strecke
eine gute
Stunde dauert. Hinzu kommt die Tageskurkarte für
Erwachsene.
- Die meisten nehmen als Autotouristen aber die Rügener Verbindung ab
Schaprode und wer mit der Bahn anreist, startet eben ab Stralsund, wie
dies früher auch der Standard war. Das Parken ist in Stralsund
allerdings teurer, denn in Schaprode kriegten wir 2019 die Woche auf dem
Massenparkplatz für € 20,00, die
Parkgebühren direkt an der Fähre kosteten diesen Herbst € 28,00 für
eine Woche. Das hätte in Stralsund noch nicht mal für
einen Tag gereicht.
- So
erschließt sich einem die Insel, wenn man sie das erstemal von der
Fähre sieht - bis man im Hafen ist, dauert es aber noch etwas.
- Neuendorf nach oben
- Der erste Ankunftsort in der südlichen Mitte der Insel ist der Ort Neuendorf, an
dem die meisten Tagestouristen aussteigen, die zu Fuß oder mit dem
mitgebrachten Fahrrad die Insel erkunden wollen. Die Buslinie (VRR 59)
wartet auf das Schiff und wenn man mit dem Bus nach Vitte oder Kloster
will, ist man etwa eine halbe bis ganze Stunde schneller da als mit dem
Schiff (Tagesticket: € 5,20.-, alles andere ist Quatsch). Viele steigen
dort aus und fahren von dort mit dem Bus in
die Dünenheide, denn da blüht im Sommer das Heidegewächs Erika, es gibt
dort ein paar FeWos und man kann dort sehr gut laufen. Da es um den
Hafen außer Fischbude, Eisladen, Souvenirladen und Klo nicht viel gibt,
kann man Übungen in Genügsamkeit machen. Wir waren nach einer halben
Stunde mit dem Ort durch und verbrachten eine gute Stunde am Hafen,
während wir auf den Inselbus warteten. Das kann man trainieren und
dabei ganz glücklich sein. Zwischendurch konnten wir ein- und
auslaufende Segler beobachten und jeden Menge Studien machen, wie die
Rollenverteilung zwischen dem Skipper (meistens dem Papa) und dem
Leichtmatrosen (meistens die Ehefrau/Freundin/Kinder) ist und von
Gleichberechtigung war da noch keine Spur. Wenn Papa irgendwo gegen
fuhr, waren immer die anderen schuld....
- Neuendorf
hat mit Kloster zusammen etwa 350 Einwohner und etwa ein Drittel davon
lebt hier. Die Umgebung ist wunderbar, wenn man ausgiebig Fahrrad
fahren will, denn bis zum nächsten Ort - Vitte, im Norden - sind es
etwa sieben Kilometer und nach Süden kann man etwa drei Kilometer bis
zum Leuchtturm Gellen fahren und nach weiteren zwei Kilometern hört der
Weg auf, denn weiter darf man weder fahren noch gehen. Der gesamte
südliche Teil der Insel (Gellen) ist Vogelschutzgebiet und für Menschen
verboten. Wer sich aber fürs Vogelgucken entschieden hat, hat auch
einen Fahrradanhänger mit der Fotoausrüstung dabei.
Links
- https://www.hiddensee.m-vp.de/neuendorf/
- oben: Der Hafen Neuendorf
unten: Skyline von Stralsund von Neuendorf aus gesehen.
- Beim Ablegen zur Weiterfahrt nach Kloster sieht man
an Steuerbord (Fahrtrichtung rechts)
schemenhaft die Silhouette von Stralsund: Rügenbrücke, Werfthalle und
die drei großen Kirchen. Danach fährt die Fähre den Ort Kloster an, im Norden
der langgestreckten Insel. Dort kommen die Tagestouristen etwa ab halb elf Uhr an und werden von zahlreichen Kutschen erwartet. Wer
das erste Mal auf der Insel
ist, sollte sie sich von der oberen Mitte aus erschließen. Das heißt, man steigt schon in Vitte
aus und kann von dort aus nach Kloster laufen oder oder noch weiter in den
Norden, an dem der Dornbusch liegt, gekrönt von dem weißen
weltbekannten Leuchtturm.
- Von Vitte sind es etwa 2,5 km bis zum
Hauptort Kloster, wer gemütlich zuckeln will, nimmt den Pferdewagen, denn
die Insel ist autofrei. Der Kutscher meinte bei meinem ersten Aufenthalt während der Fahrt zu mir,
mittlerweile gäbe es bestimmt ein Dutzend Autos auf der Insel: Post,
Energie, Hermes, Inselbus, Arzt, Krankenwagen, Pfarrer, Bürgermeister, ein paar
Fischer und einer für die Polizei, aber die habe nicht viel zu tun.
Kaum war der Satz gesagt,
sah man den Polizisten - er kontrollierte einen E-Rollstuhl. Kein Witz,
sondern wirklich passiert.
- Unten besagte Polizeikontrolle.
- Kloster nach oben - Gerhard-Hauptmann-Haus - Heimatmuseum - Inselblick - Kirche und Friedhof - Strand - Weiteres
-
Kloster ist so etwas wie das
Zentrum Hiddensees, dort sind die Kirche, der Friedhof, das Haus von
Gerhard Hauptmann mit
angrenzendem Museum und genug Läden, in denen man essen und kaufen
kann. Die meisten wollen zum Leuchtturm auf dem Inselteil „Dornbusch“.
Wenn man
das geschafft hat, kommt man auf dem Weg zum Schiff sowieso wieder
durch den Ort und so gibt
es keinen Grund, seine Einkäufe durch den Dornbusch zu tragen. Nur
einen Geldautomaten gibt es nicht - der ist in Vitte. Nach Corona kommt
man mit der Scheckkarte allerdings recht weit.
- Die Dorfstraße 2011 bei
Hochbetrieb. Auf dieser Straße kann man seine Kinder ruhig spielen und
laufen lassen - sie fallen höchstens hin.
- Das
erste Mal war ich im Frühling auf Hiddensee. Die Bäume hatten kaum Laub
angesetzt, die Krokusse blühten und die Dorfstraße wurde repariert. Ich
dachte zuerst, sie würde gepflastert, habe bei weiteren Besuch aber mitgekriegt, daß sie nur geglättet und aufgefüllt
wurde und weiß heute auch warum: Weil über die Straße ständig die
Pferdekutschen rollen, kacken die
Pferde fleißig drauflos und ab und zu wird der ganze Mist mit
Split versehen und in die Schlaglöcher gefüllt, die Walze geht ein
paarmal drüber - fertig. Der Straßenbelag ist so biologisch-mineralisch, funktioniert ganz gut, erfüllt seinen
Zweck und es stört keinen.
Wenn man aber mal richtig Regen erlebt hat und die Pfützen eine Woche
lang knöcheltief sind, denkt man anders darüber und nimmt sich vor,
nichts an der Dorfstraße zu mieten, was keine Mückengitter hat.
- Die gleiche Straße zwölf Jahre später - man hat zwar Teile gepflastert, aber nur bis zum Hauptmann-Haus
-
- Auf
der
Dorfstraße in Kloster
tobt zwischen halb elf und halb fünf das touristische Leben: ein Café, Fisch-, Bier- oder Souvenirgeschäft reiht
sich an
das andere, auf einen Supermarkt kommen ca. dreißig
Souvenierläden und zehn Künstlerateliers, die aktiv werden müssen,
sobald das erste Schiff ankommt. Es
ist ein bißchen wie früher: war man vor hundert Jahren Seemann, Fischer oder Bauer
leben die meisten Hiddenseer heute vom Cafe, den Ferienwohnungen und
dem Fahrradverleih, doch es gibt auch Echtes zu entdecken.
- Das Wohnhaus von Gerhard
Hauptmann ist ein Muß, nicht nur für Deutschlehrer. Es macht Sinn,
in den diversen Buchgeschäften über Literatur und Kunst in Hiddensee zu
stöbern, man findet dort eine Menge, von dem man nichts geahnt hat und
kriegt geistige Verbindungen zu vielen dagewesenen Künstlern.
- Hauptmann lebte von 1896 bis 1899 im Sommer in Vitte, danach in anderen Häusern auf Hiddensee. Ab 1926 verbrachte er jeden Sommer in Kloster, im „Haus Seedorn“, das er 1929 kaufte
und das bis 1943 sein Hauptwohnsitz wurde. Es gibt Fotos, auf denen das
Haus absolut einsam am Strand steht, doch heute ist es ein Reihenhaus
mit vielen Nachbarn geworden. Stadtplaner nennen so etwas „Verdichtung“.
- 1943 verließ Hauptmann Hiddensee und ging nach Agnetendorf (Agnieszków) in Schlesien. Ein Jahr später kam er auf die Liste der „unersetzlichen Künstler“ und wurde vom „Militärdienst“
befreit (er war damals immerhin schon über achtzig). Nach dem zweiten
Weltkrieg war die sowjetische Führung ihm gegenüber sehr reserviert -
auch wegen Hitlers Vorliebe für ihn - und man war froh, als er ein
gutes Jahr später am 6. Juni 1946 starb. Weil man ihn
nicht in Schlesien bestatten wollte, Hauptmann
andererseits ein Nationaldichter der Deutschen geworden war, zog es
sich fast zwei Monate hin, bis die Bestattung geklärt war. Hauptmann wurde
dann auf dem Friedhof der Hiddenseer Kirche in Kloster unter hoher Anteilnahme der Bewohner und in Anwesenheit Wilhelm Piecks begraben.
- Thomas Mann ist 1924 ebenfalls in Kloster gewesen, hatte zu Gerhard
Hauptmann aber nicht die Beziehung gefunden, die er sich vorgestellt
hatte. Die
Manns waren damals komplett angereist (Ehefrau Katia,
die Kinder Erika, Klaus, Golo, Elisabeth und Michael) und
wohnten im „Haus am Meer“, wie Gerhard Hauptmann und seine Frau auch.
Jedoch war Thomas Mann sehr unzufrieden, wie man ihn gegenüber
Hauptmann behandelte, denn Hauptmann wurde als Dichterfürst behandelt
(er hatte den Nobelpreis ja schon 1912 bekommen) und Thomas Mann war nur einer von vielen Gästen. Als er den Nobelpreis 1955 endlich auch bekam, konnte er Hauptmann gegenüber aber nicht mehr auftrumpfen, denn der war ja schon lange tot.
- Zu sehen sind im Haus auch Zeichnungen von Walter Trier (er hat nicht nur Hauptmann gezeichnet, sondern
auch viele Illustrationen zu Kästners Kinderbüchern) und Fotos vom Filmstar Asta
Nielsen und
dem Dichter Joachim Ringelnatz und vielen anderen, die sich ab 1929 in Asta Nielsens Sommerhaus „Karusel“ trafen.
Oben: Das Hauptmann-Haus im Frühling,
- unten: Das Hauptmann-Haus im Herbst
- Inselfriedhof - zurück nach Kloster - Gerhard-Hauptmann-Haus - Kirche - Inselblick - Heimatmuseum - Strand
- Nach
dem Hauptmann-Haus nimmt man sich vielleicht Zeit für die Kirche und
den kleinen Friedhof, auf dem der Dichter begraben liegt (Nr. 3). Dort
findet man auch den Regisseur Walter Felsenstein mit seiner Frau (Nr.
9) und weitere Künstler, außerdem viele Hiddenseer bis ins 19.
Jahrhundert. Sozialgeschichte gibt es auch: An der Kirche steht ein
Bronzekreuz, aus dem man entnehmen kann, daß einer Familie Wolter
innerhalb weniger Tage vier Kinder an Diphterie starben. Heute hätte
man zumindest einen Hubschrauber, wenn jemand dringend ins Stralsunder
oder Bergener Krankenhaus muß.
- Kirche - zurück nach Kloster - Gerhard-Hauptmann-Haus - Friedhof - Inselblick - Heimatmuseum - Strand
- Die Kirche ist eine typische
Seemanns- und Fischerkirche und ein Bild einer dramatischen Rettung ist unter dem Orgelprospekt
angebracht. Bei meinem vorletzten Besuch probte ein recht gutes
Jugendsinfonieorchester dort und es stellte sich heraus, daß seit 50
Jahren im Juli immer ein Musiktreffen stattfindet, bei dem auf hohem
Niveau musiziert wird. Als Tagestourist schafft man beim ersten Mal in vier Stunden den Ort Kloster mit seinen Sehenswürdigkeiten und den Leuchtturm - mehr ist nicht drin. Wem es gefällt, der kommt ja auch
wieder und wem es sehr gut gefällt und wer mit sich oder zu zweit gut
allein sein kann, der quartiert sich für längere Zeit ein - nicht anders als die
ersten Touristen vor hundertfünfzig Jahren auch.
- Strand - zurück nach Kloster - Gerhard-Hauptmann-Haus - Kirche und Friedhof - Inselblick - Heimatmuseum
- Früh um acht Uhr draußen ist es immer noch
still. Um diese Zeit kommen einem die ersten Menschen vom Schwimmen entgegen, denn der Strand in
Kloster liegt nicht weit vom Ortskern - etwa hundert Meter vom Hauptmann-Haus entfernt. Dort gibt es
ein Foto, das den Dichter und seine Frau vom Strand
kommend zeigt und ebeso wie Hauptmann nehmen
viele nicht mehr als ein Handtuch und einen Bademantel mit. Im Wasser sind morgens bereits etliche Schwimmer und Badekleidung
hat kaum einer an - wozu auch? Man ist um diese Zeit unter sich und die Zeit bis zehn
reicht immer noch für das Frühstück aus und die Zeit, den Laden aufzumachen.
Der Strand bei Kloster gegen acht Uhr morgens - die Badenden sind aus begreiflichen Gründen nicht auf dem Bild.
- Um
zehn Uhr macht der Strandkorbverleih auf (Tageskarte € 12.-) und dann
sind die Einheimischen auch fort, weil ab halb elf die ersten Tagesbesucher
kommen. Die DLRG rückt an
um den Strand zu bewachen und wenn
sich mal jemand ein Muschelstück in den Fuß tritt, dauert es keine zehn
Minuten und die Sanitäter sind da. Weil der Starnd aus einer Mischung
aus Steinstrand, Muschelsplittern und grauem Sand besteht, lohnen sich
für empfindliche Füße Badesandalen. Der einzige Minuspunkt ist, daß es
nur wenige Stellen gibt, an denen Lücken zwischen den
Granit-/Basaltblöcken sind, über die man ins Wasser kommt und wer sie
überklettern will, holt sich wahrscheinlich blaue Flecken oder Schlimmeres. Für kleine Kinder ist der Strand eher nichts.
- Der gleiche Starnd kann im Herbst recht stürmisch werden.
- Die Touristen sind den meisten
Einwohnern auf Hiddensee übrigens eher
lästig, obwohl es viel sind, die direkt von ihnen leben (Gastronomie, Ferienhaus- und Fahrradvermieter, Kutscher und
Souvenirläden), aber die meisten nervt der Rummel, wenn Tausende jeden Tag die Straßen
bevölkern. Es ist ein bißchen wie in Venedig - die Touristen machen aus
der Insel ein Eventparadies und die Einheimischen freuen sich auf den
Abend, wenn das letzte Schiff abgelegt hat.
- Heimatmuseum zurück nach Kloster - Gerhard-Hauptmann-Haus - Kirche und Friedhof - Inselblick - Strand
- Wer
schon mal da war, weiß, wo der Strand von Kloster ist. Kurz davor
liegt rechter Hand das Heimatmuseum. Es hat als ständige Ausstellung
natürlich die Inselgeschichte, die Seenotrettung, den Deichbau und den
einsetzenden regelmäßigen Tourismus ab ca. 1930 und es ist eine
Fundgrube für Inselfans. Es gibt Wechselausstellungen - im Sommer 2017
wurde Elisabeth Büchsel gewürdigt, die vor 150 Jahren
geboren wurde, viel auf und von Hiddensee gemalt hat und außerdem in
Stralsunder Katharinenkloster und im hiesigen Heimatmuseum gezeigt
wurde - insgesamt etwa 100 Bilder. Schön ist auch der Blumentisch, der
täglich aktualisiert wird und auf dem man die gerade blühenden Blumen
erklärt bekommt.
- Leuchtturm - zurück nach Kloster
- Von
Kloster aus gibt es einen Rundweg zur Nordspitze, dem Ortsteil
Dornbusch. Dort steht der berühmte Leuchtturm. Er wurde in der
Vergangenheit viel besucht und bestiegen, aber ich war bisher erst
einmal oben, weil
es bei den meisten Besuchen immer zu diesig war. Wenn man auf dem Weg
zum Turm schon nicht klar Rügen erkennen kann, braucht man auch nicht
nach
oben zu klettern, weil man dann das dänische oder schwedische Festland mit
Sicherheit nicht sieht. Die
Touristenmassen, die das Schiff in der Hochsaison ausspuckt, pilgern auch zuerst
nach oben (der Leuchtturm liegt ja auf einem kleinen Berglein) und wenn
sie den weißen Turm das erste Mal sehen, gibt es Verkehrsstau, weil ja
alle das Ding knipsen wollen - es ist ein bißchen so, wie vor der Mona Lisa im Louvre.
-
Der Leuchttum am Abhang des Dornbusch.
- Dabei lohnt das Besteigen
nicht wirklich, denn wenn man am Vormittag knipsen könnte, hat man
Gegenlicht aus Südosten (Öffungszeit morgens halb elf) und kann die
Insel nicht vernünftig abbilden, oder man wartet auf das Abendlicht -
doch ab 16:00 Uhr hat der Turm geschlossen. Ich bin trotzdem beim
dritten Besuch nach oben gegangen („geklettert“ kann man bei etwas über hundert Stufen nicht sagen, wenn man den Kölner Dom schon ein
paarmal
bestiegen hat), habe ein paar Bilder gemacht und bin wieder nach unten
gegangen. Dicke Menschen über 130 kg sollten den Aufstieg sowieso
lassen - die letzten sechzehn Stufen geht es über eine Hühnerleiter
durch ein Loch in der Decke mit siebzig Zentimeter Durchmesser und wenn
da jemand feststeckt, ist buchstäblich alles dicht.
- Heute
(7. Oktober 2023) war in der Ostsee-Zeitung zu lesen, dass der
Leuchtturm, der wegen Renovierung zur Zeit geschlossen ist), vielleicht
nicht mehr besichtigt werden kann. Der Grund dafür ist typisch deutsch:
Es muss nach der Renovierung eine neue Betriebserlaubnis erteilt werden
und die erfordert mittlerweile eine Barrierefreiheit und einen zweiten
Rettungsweg (kein Witz). Ich habe zwar noch keinen Gehbehinderten
gesehen, der auf dem Weg dorthin war, aber alleine der Weg auf den
Dornbusch ist nichts für Rollifahrer, die Stufen zum Leuchtturm sind es
auch nicht und die Treppe ebenfalls nicht. Besagtes Loch ließe noch
nicht mal den Rollstuhl durch - geschweige denn den Benutzer... Ich
kann regelrech froh sein, dass ich es 2014 mal nach oben geschafft habe.
Die Insel vom nördlichen Leuchtturm aus gesehen: links die Ostsee, rechts der Bodden. Die weißen Punkte sind Kühe...
- Den schönsten
Ausblick hat man sowieso auf diesem Plateau, denn
da sieht man die ganze Insel: links den Bodden, rechts die „Brandung“
der Ostsee - auch so ein Motiv, das man nicht anständig knipsen kann,
weil die Details nicht aufs Bild kommen. Auf dem Plateau vor dem Aufstieg
habe ich auch einmal Günter Grass pfeiferauchend und zeichnend gesehen,
wollte ihn aber nicht stören und habe ihn deswegen nicht angesprochen.
- Wenn man weiß, daß es auf Hiddensee um 1910 eine Künstlerkolonie ähnlich wie in
Worpswede gab
und auch heute noch viele Künstler von den Touristen leben, paßt das
ganz gut. Ein
bißchen von der Vergangenheit kann man noch nachempfinden, wenn
man nach dem Ausflug zum Leuchtturm beim „Klausner“ einkehrt. Überall
am Weg stehen Kunstwerke, eine Bühne ist angedeutet und man kann noch
erahnen, wo der Eremit seine Theatervorstellungen abgehalten hat.
- In der Nähe der Gaststätte
stehen zwei malerische Häuser mit zwei Zimmern direkt an der
Steilküste, die in zwei Zimmern bestimmt zwanzig qm haben, also ein
komfortables Wohnklo, in dem man auch übernachten kann, wenn man sich sehr lieb hat.
Für eine Küche reicht der Platz nicht, so daß man zum Essen ins
Restaurant geht, aber es ist bestimmt kuschelig und gemütlich. Viel
Gepäck kann man zwar nicht mitnehmen, aber da fährt man auch nicht als
Familie mit Kindern hin. Einen Hunni pro Tag muß mal allerdings rechnen
und abends ist das Häuschen
unschlagbar - es steht direkt am Abhang und man hat von der rückwärtigen Terasse den Blick auf Meer und
Leuchttum.
- oben: Arbeitshaus des Malers Max Kaus.
- unten: Hiddensee für Fortgeschrittene: ohne Kamera, aber mit Einkaufskarren.
- Links zu Kloster
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Hiddensee
https://de.wikipedia.org/wiki/Hiddensee#Kloster
https://www.lietzenburg.de/
http://www.n-tv.de/reise/Hiddensee-ist-nicht-fuer-jeden-article3945851.html
- Weiteres zurück nach Kloster - Gerhard-Hauptmann-Haus - Kirche und Friedhof - Heimatmuseum - Inselblick - Strand
Wenn man den Tag in Kloster bleiben will, geht man vom Ortskern kommend vor dem Gerhard- Hauptmann-Haus den sogenannten Biologenweg rechts hoch und gelangt in den Bereich, der Forschungsstationen der Universität Greifswald beherbergt. Dort findet man die Lietzeburg,
die keine Burg ist, aber ein schönes Herrenhaus. Sie wurde 1904 vom
Maler Oskar Kruse erbaut und nach dessen Tod vererbt (an den Bruder Max
Kruse und seine Ehefrau Käthe Kruse, die Puppenkünstlerin) , war bis Kriegsbeginn im Besitz dieser Familie und neben dem Karusel der zweite
künstlerische Treffpunkt
der Insel, kulturellen Prominenz. Mit Beginn der Nazi-Herrschaft gab es
aber keine größeren Treffen mehr und als 1942 Max Kruse starb, gab es
keinen Grund mehr für die Kruses in Hiddensee zu bleiben. Nach dem
Krieg wurde die Burg von der DDR enteignet. Der jüngste Sohn der
Kruses, der Kinderbuchautor Max (er schrieb die Urmel- und Löwe-Bücher)
verkaufte das Anwesen, nachdem es ihm nach 1989 wieder zurück übertragen
worden war. Heute ist die Lietzeburg eine bessere Ferienwohnung, für die man sich regerecht bewerben muss, weil sie sehr überlaufen ist.
- Die Wanderkarte hilft nicht
wirklich weiter, die Kartenfunktionen der Handies auch nicht, denn
außerhalb der Kirchstraße gibt es keine Straßenbezeichnungen und man
ist ein bißchen auf den Orientierungsinn angewiesen. Man kommt aber
immer wieder entweder am Hauptmann-Haus oder am Leuchtturmweg heraus
und ab da gibt es Orientierungen.
- In der Nähe des Biologenweges findet man auch das ehemalige „Haus am Meer“ , die spätere Vogelwarte,
das Haus, in dem Thomas Mann
und Albert Einstein etliche Male gewohnt haben. Lietzeburg
und auch ehemalige Vogelwarte sind allerdings längst in anderer
privater Hand und daher nicht zu besichtigen. In der Lietzeburg kann
man sich aber einmieten und hat dann eine Treppe zum Strand herunter.
Nur das Einkaufen ist etwas unbequem, denn alles muß getragen werden.
Ein Hackenporsche (Einkaufstrolley) funktioniert auf Sand nicht
wirklich gut und für das Fahrrad muss man fit sein.
-
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Das Haus am Meer / Vogelwarte im Sommer 2017 |
Die Lietzeburg im Sommer 2017
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- Inselbesucher für länger nach oben
Es
gibt auch etwa 1.000
Einwohner auf der Insel, viele Saisonarbeiter (momentan die meisten aus
Polen) und viele Menschen, die auf Hiddensee ein paar
Tage oder ein paar Wochen Urlaub machen. Man erkennt sie daran, daß sie
keinen
Fotoapperat haben, Einkaufstaschen tragen oder ihren Einkauf gleich mit
dem Handwagen nach Hause
ziehen. Abends - wenn die letzte Fähre um halb
acht gefahren ist - entspannt sich dann die Lage und man erfährt Dinge von den Einheimischen,
die einem Tagestouristen nicht erzählt würden. Wenn man ein paarmal als solcher da gewesen ist,
schaut man also, daß man irgendwo eine Bleibe bekommt und organisiert den
Aufenthalt.
- Feste Schuhe und winddichte Jacke sind die ersten
Voraussetzungen, ausreichend Bargeld sollte man mitnehmen, denn
Geldautomaten sind knapp (es gibt nur einen an der Sparkasse in Vitte). Daß man sich Hiddensee
erlaufen muß, merkt man schon als Tagestourist, aber wenn man länger
als drei Tage bleibt, lohnt es sich, ein Fahrrad zu leihen. Man sieht
einfach mehr und das Einkaufen geht schneller. W-Lan
und Mobilnetz sind aber mit einer Großstadt nicht vergleichbar und
laufen im Rhythmus der Insel - also langsamer. Wer ein schnelles Netz
braucht, wird hier nicht glücklich, wer schreiben, malen oder denken
will, kann das hier sehr gut.
- Unsere
FeWo hatte im Vorderhaus Atelier und Galerie des Hiddenseer Malers
Hermann Sack-Havenstein, der seit über vierzig Jahren auf
Hiddensee malte und davon lebte. Er erzählte uns auch, daß er als junger
Mann noch die
Hiddensee-Malerin Elisabeth Büchsel kennengelernt hatte, die 1957 starb
und 2017 von Rostock, Stralsund und Hiddensee wegen ihres 150.
Geburtstages geehrt wurde. Vom Internet wollte der Maler aber nichts
wissen,
er habe sich zwar erklären lassen, was ein Link ist, doch wenn jemand
seine Bilder kaufen wollte, ginge das - wie früher üblich - nur gegen
Geld und Handschlag und anders würde er nicht mehr handeln. Mit
seinen damals 81 Jahren konnte er sich das auch leisten und seine Bilder
verkaufte er bis zuletzt. Auch wir haben von ihm zwei Bilder gekauft und zuhause
aufgehängt. Leider ist Hermann Sack-Havenstein im April 2023 verstorben - wir hätten bei ihm gerne noch ein weiteres Bid gekauft.
- Nachdem
die Dorfstraße um acht fast leer war, zogen meine Frau und ich Richtung
Dornbusch, suchten uns eine Bank in der Abendsonne und saßen bestimmt
eine Stunde lang am Inselblick, während die Sonne unterging. Das geht als Tagestourist einfach nicht - man würde wahrscheinlich noch nicht mal sitzen können.
Abendstimmung am Inselblick. Im Hintergrund ist Stralsiund zu erkennen: Rügenbrücke, Werfthalle, Marien-, Georgs und Nicolaikirche.
- Unten: Die gleiche Ansicht von Hermann SackHavenstein gemalt (2016)
- Vitte nach oben
Vitte
wird durch den Fischerei- und Fährhafen und die Geschäfte bestimmt. Es
ist nicht der Ort, an dem die meisten Fahrgastschiffe halten, aber es
ist der Hauptort der Insel, wo am meisten Einwohner leben und arbeiten. Cafés,
Galerien und Fahrradstationen gibt es natürlich, aber eben auch die
Polizeistation, die Feuerwehr, den Hubschrauberlandeplatz für akute
Fälle, die ins Stralsunder Krankenhaus geflogen werden, außerdem Supermarkt, Post
und die Sparkasse mit dem einzigen Geldautomaten auf der Insel. Von
Kloster gibt es zwei Wege nach Vitte, die beide etwa zwei Kilometer
lang sind: der eine führt an der Ostsee lang und eröffnet mehrere
Strandzugänge, der andere verläuft über den Deich am Bodden. Man geht
am Sporthafen vorbei und kommt am Hafen von Kloster heraus.
Der Sporthafen kurz vor dem Gewitter - da ist man froh, wenn man geschützt liegt.
- Karusel nach oben
- Der Stummfilmstar Asta Nielsen(1881-1972)
kaufte für Urlaube mit ihrer Famiie 1929 ein Sommerhaus,
das der damals berühmte Architekt Max Taut in den frühen 1920er Jahren
für eine betuchte Berliner Familie entworfen und gebaut hatte. Der Name
des Hauses erklärt sich aus zwei Rundungen mit jeweils drei Fenstern, damit die Räume möglichst viel Tageslicht bekamen. Vom ersten Stock hat man heute noch freie Sicht auf den Hafen Vitte und den Hafen Kloster.
- Von
1929 bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 verbrachte Asta Nielsen viele
Monate in diesem Haus, denn wenn sie in Berlin drehte, war das Haus
innerhalb von sechs Stunden mit Zug und Fähre zu erreichen. Im Sommer
war dieses Haus außerdem Treffpunkt etlicher Künstler, wie Heinrich George (1893-1946) und Joachim Ringelnatz (1883-1934). Gerhard Haupmann (1862-1946) wohnte ja schon seit langem jeden Sommer dort und war als Nobelpreisträger sozusagen der Star der Insel.
-
- Joachim Ringelnatz reimte knittelversend über dieses Haus:
„Fischerhütten, schöne Villen
Grüßen sich vernünftig freundlich
Steht ein Häuschen in der Mitte,
Rund und rührend zum Verlieben.
„Karusel“ steht angeschrieben.
Dieses Häuschen zählt zu Vitte“.
- Im Inneren des Hauses findet man man Zitate aus Asta Nielsens Autobiografie in ihrem speziellen Deutsch und erfährt, wie Ringelnatz
sie öfters mit seinen abstrusen Ideen und Aktionen zur Verzweiflung
gebracht hat.
- „Hiddensee, 20 Juni 1929
...Wo Ringelnatz ist, ist man nie sicher. Entweder steht meine Seife
auf vier hohen Beinen, oder die Brötchen auf dem Mittagstisch
quietschen, oder die Pfirsiche kommen auf den Tisch mit Straußenköpfen
aus Papier und einer Gänsefeder als Schwanz. Er taucht in den
merkwürdigsten Sachen auf. Zum Beispiel spazierte er heute herum mit
einer Baskenmütze, kokett angebracht auf dem einen Ohr. Die Mütze hatte
er gestern Abend, sagte er, zur Erinnerung an eine schöne, junge Dame
auf dem Hotelball geschenkt bekommen. Übrigens trank er gestern Abend
Brüderschaft mit vier Fischern an der Schenke und auf dem Heimweg war
er zu klug, um mit uns anderen den gewöhnlichen Weg nach Hause zu
gehen, er wusste einen viel besseren. Er kam zwei Stunden später als
wir nach Hause, bis zur Taille durchnässt, nachdem er in einen Sumpf
hineingeraten war“
- zit.
nach Asta Nielsen: Ein Leben zwischen Kopenhagen, Berlin und Hiddensee.
Hrgg. von Renate Seydel,Demmler-Verlag, Ribnitz-Damgarten 2011, S. 138.
(Rechtschreibung nicht original, MS)
- Nach
Asta Nielsens Abreise 1933 wurde das Haus etliche Jahre nicht genutzt
und blieb so, wie sie es abgeschlossen verlassen hatte. Kein
Wunder, daß Asta Nielsen immer bedauert hat, nach 1933 auf Hiddensee
nicht mehr Urlaub machen zu können. Von 1945 bis
1961 diente das Haus als Flüchtlingswohnung. Danach nutzte die DDR das Haus einige Jahre als
Lehrerwohnung und nach dem Tod der Lehrerwitwe 1989 kaufte die Gemeinde Vitte das Haus von Asta
Nielsens Erben. Es war für Asta Nielsen ab 1933 also unmöglich, wieder nach Hiddensee zu kommen.
- Nach vielen Jahren des Leerstandes wurde das Karusel von den Erben Nielsens gekauft, vor zwei
Jahren saniert und das
Standesamt hat seitdem oben ein Zimmer belegt. Heute ist das
Haus ein Museum für Asta Nielsen und Max Taut. Es liegt am Beginn des
Weges Vittes nach Kloster und ist nicht zu verfehlen
- Adresse:
Asta-Nielsen Haus, Zum Seglerhafen 7, Vitte. Tel 038300 - 64229, Öffnungszeiten: 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Sonntags geschlossen
- Links
http://www.hiddensee-kultur.de/1880_niels.php
http://www.asta-nielsen-haus.de/
http://www.textlog.de/22915.html (Gedicht Ringelnatz' über Asta Nielsen)
Störtebeker gibt es auch hier - als Bier
- Einkaufen nach oben
Wenn
man ein paar Tage hier verbringen will, kann man im Inselmarkt in
Kloster einkaufen, einem kleinen Laden, der aber hervorragend sortiert
ist, weil er Lebensmittelgeschäft und Baumarkt in einem ist. Ich habe
dort schon Ersatzkabel für den Fernseher bekommen, nötige
Ersatzteile für die Wohnung hat er ebenfalls, und auch als Allergiker wird
man fündig. Ein weiterer Supermarkt findet sich am Hafen Kloster am
Hafen Vitte und in Neuendorf. Es empfiehlt sich, entweder eine
Einkaufskarre mitzunehmen oder das Fahrrad mit Satteltaschen zu
benutzen. Nachschub gibt es über einen LKW-Anhänger, der in Schaprode
auf eine Lastplattform geschoben und über den Bodden geschleppt wird.
Auf der Insel wird er dann mit einem Elektro-Schlepper zum Supermarkt
gezogen. Genauso kommen auch Baumaterial oder Ersatzteile für die
Bauern auf die Insel.
(Edeka, Kirchweg 33, 18565 Hiddensee-Kloster, 038300-608959)
- Essen
- Essen
ist hier überhaupt kein Problem. Überall gibt es gute Fischbrötchen (ca.
€ 5,50), die erst nach der Bestellung gemacht werden - und das schmeckt
man. Der entsprechende Fisch schmeckt auch frischer als in den Städten
und nach zwei Brötchen ist man spätestens satt. Die Restaurants in
Kloster haben wir (meine Frau und ich) alle durchprobiert und fanden
sie preiswert und sehr, sehr gut. Wenn man selber kocht, ist es auf den
ersten Blick zwar billiger, aber die vielen Zutaten, die man zuhause
hat, müßte man ja auch in der Fewo haben und dann wird es wieder
teurer, wenn man alles kauft und es nicht bei der Rückfahrt mitnehmen
kann (z.B. Mehl, Kräuter, spezielle Küchengeräte etc.). Fritten,
Fischstäbchen und Würstchen gibt der Supermarkt aber auch her.
Fischbrötchen gibt es in mehreren Varianten, der Eierdorsch (unten) ist eine Hiddenseer Spezialität.
- Drei Empfehlungen:
Hotel/Restaurant Hitthim, Hafenweg 8, 18565 Hiddensee-Kloster, Tel. 038300 - 66626, hier überzeugte der „Hiddenseer Eierdorsch“ für € 19,90.
- Pension/Restaurant Haus Hiddensee, Kirchweg 31, 18565 Kloster-Hiddensee, Tel. 038300 - 335 hier überzeugte das Wildschweingulasch für € 21,50;
- Fischbude Bistro Hafenweg 6, 18565 Kloster-Hiddensee, Tel. 038300 - 50200, hier überzeugten die Fischbrötchen mit Pfeffer und die Matjes für je € 5,50;
- Stand: 8. Oktober 2023
- Kultur
- Es gibt einige Schwerpunkte:
Die Blaue Scheune (Vitte) ist ein Kunstmuseum expressionistischer Maler/innen von Hiddensee.
- Im Henni-Lehmann-Haus (Vitte) ist die Inselbibliothek untergebracht.
- Wiesenweg 2, 18565 Insel Hiddensee. Öffnungszeiten: Bbliothek: Mo, Mi, Fr: 10 - 12 Uhr.
Telefonnummer: 038300 - 60 760
Beide Häuser veranstalten in unregelmäßigen Abständen Lesungen und Gesprächsrunden. Dies sollte man im Bedarfsfall googeln.
Das Zeltkino
auf Vitte kann mehr als ein übliches Dorfkino, weil es eine gute
Mischung aus Kinderfilmen, aktuellen Blockbustern und Liebesschnulzen
anbietet, so dass bei einer normalen Familie jede/r bedient wird.
Die Seebühne
ist eine freie Theaterbühne und spielt Stücke der Weltliteratur in
kleiner Besetzung. Sie bietet auch Kleinkunst an, Liederabende,
manchmal Jazz.
Einen aktuellen Überblick gibt es auf der HP der Insel.
2012 bekam der Dichter Lutz
Seiler den Deutschen Buchpreis für sein Buch „Kruso“ , das auf
Hiddensee spielt, Ich fand die Insel aber besser als das Buch. nach oben
- Literatur zur Einstimmung auf die Insel Hiddensee
- Kulturthemen
- Rüdiger Bernhardt: Gerhard Hauptmanns Hiddensee. Ellert & Richter., Hamburg 1996 ISBN 3-89234-598-8
- Eine
sehr fundierte Biographie Gerhard Hauprmanns mit dem Schwerpunkt
Hiddensee. Ideal zur Nachbereitung des Besuchs im Hauptmann-Haus
(Kloster).
- Konrad Bindemann: Von Capril bis Hiddensee. Die Malerin Elisabeth Büchsel. hgg. von Walther Bindemann, Hiddensee 2017, Eigenverlag, ISBN 978-3-928918-39-8
- Angela Rapp/Joergen Degenaar: Tante Büchsel ist zurück. Die Malerin Elisabeth
Büchsel. Buch zur Ausstellung ... des 50. Todestages ... 2007 i
Inselmuseum Kloster auf Hiddensee. Berlin/München 2007, ISBN
978-3-00-02140-1,
- Elisabeth Büchsel: Die Malerin von Hiddensee mit einem Text von Oda-Maria Schmidt. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2009
Bilder und Biographie der Malerin aus Stralsund. nach oben
-
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- Insel-Geschichte
- Marion Magas: Künstler auf Hiddensee. Berlin 2010
Engagierte
Sammlung von Bildern, Texten und Biographien - sozusagen aus erster
Hand, weil die Herausgeberin auf Hiddensee lebt und weiß, wovon sie
spricht.
- Renate Seydel (Hrsg.): Hiddensee. Ein Lesebuch. Ullstein-Verlag, Berlin 2004/2007.
Sammlung
von Texten, Biographien, Lyrik und Bildern um und über die Insel
Hiddensee. Insbesondere die biographischen Details zwischen dem "König
von Hiddensee" Gerhard Hauptmann und der auf ihn eifersüchtigen Thomas
Mann-Gattin Katia sind lesenswert, aber auch die Aufzeichungen des
Dorfpfarrers und die Kapitel über Asta Nielsen und Joachim Ringelnatz.
- nach oben
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- Historischer Roman
- Judith Kern: Der Tanz der Kraniche. Roman. Knaur Taschenbuch, München 2011
Der Roman handelt von einer
aufstrebenden Malerin aus Stralsund, die um 1900 nach Hiddensse zieht um dort
zu malen und in die Künstlerszene auf der Insel gerät. Der historische Hintergrund spielt um die Pesonen Elisabeth Büchsel (Malerin) und den antrosophischen Eremiten
Alexander Ettenburg (Kabarettist, Dichter, Impresario und
Lebenskünstler), der eine Hiddenseer Künstlerszene ins Leben rief, auf
dem Gebiet des heutigen Klausner ein Waldtheater unterhielt und mit der
Malerin Maria Magdalinski eine langjährige Beziehung hatte. Wer mehr
wissen will, möge den Roman lesen und dabei die genannten Personen
googeln.
- nach oben
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- Hiddensee-Krimis
- Eric Berg: Das Nebelhaus. Kriminalroman. Blanvalet, München 2014
Der
Roman von einem ungeklärten Verbrechen in einem Haus auf
Hiddensee. Das Besondere sind die Psychogramme der handelnden Personen.
Ideal zu lesen, wenn man schon ein paar Mal auf der Insel war, sich
etwas auskennt und draußen schlechtes Wetter ist , denn das Finale findet
bei Sturm statt. Literarisch außerdem ein Highlight - die anderen Krimis fallen da etwas ab.
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- Timm Herden hat
bislang alle zwei Jahre einen Hiddensee-Krimi geschrieben, der fast
immer eine wahre Entwickung auf der Insel beschreibt. Nun ist die Insel
nicht so kriminell, wie man manchmal denken mag, aber möglich wäre die
Geschichte immer. Die Bücher eignen sich hervorragend für Regentage und
jeder Fewo-Vermieter sollte einige Euro investieren und einen Satz
Bücher zur Verfügung stellen. Man kriegt sie aber auch am Buchkiosk an
der Kirchstraße und natürlich in Vitte. Kennt
man sich ein bißchen auf der Insel aus, hat man mehr von diesen Krimis.
Der nächste Roman (der achte) sollte nächstes Jahr erscheinen.
- Gellengold. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2010, ISBN 978-3-898-127059
Inselkrimi um den südlichen Inselteil Gellen, alte Schätze und Wrackräuberei. Kommissar
Rieder kommt aus Berlin nach Hiddensee und muß mit dem auf den Inselpolizisten
Damp klarkommen. Die Handlungsorte sind das südliche Vogelschutzgebiet,
die Ortsteile Vitte und Kloster und für den Strand ist es die optimale
Einstiegslektüre in die Krimiserie von Timm Herden.
- Toter Kerl. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2012, ISBN 978-3-898-128940
Kommissar
Rieder und der langgediente Inselpolizist Damp müssen diesmal den Mord
am Inselpfarrer aufklären, der sich als ehemaliger RAF-Terrorist
entpuppt und die Polize von Hiddensee, das LKA in Berlin und den
Staatsschutz in Atem hält. Nebenbei erfährt man im Hintergrund, wie
sich RAF-Miglieder mit Duldung der StaSi in der DDR ein neues Leben
aufbauen konnten.
- Norderende. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2014, ISBN 978-395 4622412
Inselkrimi
im Herbst: Kommissar Rieder
und Revierleiter Damp müssen sich diesmal mit einem toten Bauunternehmer
herumschlagen, der an
Grundstücksspekulationen beteiligt ist, die das Gesicht Hiddensees
stark verändern würden. Schauplätze sind die Villa über dem Strand in
Kloster, das Hotel Enddorn auf Grieben und natürlich die Orte Vitte,
Neuendorf und Kloster. Zwischendurch gibt es einen Exkurs nach Bergen
auf Rügen mit einer hübschen Polizistin, die im vierten Band eine größere Rolle spielt.
- Harter Ort. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2016, ISBN 978-3-954-626366
Inselkrimi
im Winter: Kommissar Rieder
liegt nach dem Ende des dritten Falls noch auf der Intensivstation im
Koma und kommt deswegen nicht vor. Im Hafen Vitte bringt das
aufgestraute Eis das alte Hotelschiff zum
Sinken und
an der Bar sitzt jemand, der nicht ertrunken ist. Selbst bei
sommerlichen Temperaturen im Strandkorb kann man sich die Schilderung
der durch Treibeis und Schnee von der Welt abgeschnittenen Insel
lebhaft
vorstellen und mit Ortskenntnis hat man von dem Krimi unglaublich viel.
Der Ortspolizist Damp bekommt diesmal die junge hübsche Polizistin Nelly Bluhm aus
Bergen zur
Seite gestellt, die etwas Staub in Hiddensee aufwirbelt.
Schwarzer Peter. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2018, ISBN 978-3-954-627585
Inselkrimi
vor der Saison zu Ostern. Es geht um Kunstsammler und
Kunstfälscher, Bilder von Elisabeth Büchsel und den Hiddenseer
Künstlerinnen und bekannte Figuren tauchen wieder auf. Charlotte ist
hochschwanger, Nelly Bluhm will mit Stefan Rieder nichts mehr zu tun
haben und ein Sammler und der Inselmaler werden ermordet - nein es ist
nicht Hermann Sack-Havenstein....
- Süderende. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2020, ISBN 978-3963-113079
Inselkrimi
um eine schöne tote Frau, den Insellauf, einen verschwundenen
Tourismusmanager, den möglichen
Ausbau der Insel zum Massentourismus und Vitte als Tourismuszentrum.
Stefan Rieder kommt aus Stralsund zurück, arbeitet wieder mit Nelly
Bluhm zusammenund muß den Spagat zwischen seiner Ex-Frau, der Tochter
und der Kollegin hinbekimmen. Sehr geschrieben, flüssig zu lesen und
mit einem wahren Hintergrund, denn die Bestrebungen aus der Insel einen
Evet-Ort zu machen , gab es ja und gibt es noch.
- Schabernack. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2022, ISBN 978-396-3116773
- Inselkrimi
im Sommer. Es geht um den Streit zwischen Naturschützern, Biologen und
Fischern. Kommissar Damp wird wieder eingebaut, nachdem er drei Jahre
lang in Stralsund Dienst tat. Der Schaproder Hafen spielt eine wichtige
Rolle, ein ertrunkener Fischer und, wie immer, die Insel.
______________
- Birgit Lauterbach/Johann Ebend: Hühnergötter. Prolibris-Verlag Rolf Wagner, Kassel 2005, ISBN 3-935263-29-5
Krimi,
der auf Hiddensse spielt und von dem man mehr hat, wenn man schon da
war. Ganz nett geschrieben und eine schöne Sommerlektüre bei gutem Wetter
- Birgit Lauterbach/Johann Ebend: Totenseelen Goldmann-Verlag Rolf Wagner, München 2008, ISBN 978-3-442-46855-3
Krimi
um eine Leiche unter einem 1939 fertigestellten Haus, der in die
1930er Jahre führt, in denen die Insel großflächig bebaut und der
„Hucke-Damm“ angelegt wurde.
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