Homepage Martin Schlu

zurück nach Mecklenburg


Ahrenshoop

Barth

Darßwald

Prerow

Wiek

Zingst

nach Fischland

Der Darß - Übersicht
Text und Fotos: © Martin Schlu 2008-2025 , 4. März 2025


Der Darß beginnt am Grenzweg in Ahrenshoop. Bis dahin gehören die Orte zwischen Altheide und dem westlichen Ahrenshoop zu Fischland. Dieses Fischland gehörte ab 1815 zum Großherzogtum Mecklenburg, aber der Darß war königliches preußisches Gebiet. Die Grenze hatte bis 1934 ihre Bedeutung, als unter der NS-Regierung das Gebiet zwischen der Provinz Hannover und Pommern  zu „Mecklenburg“ zwangsvereinigt wurde. Das muß man sich ähnlich vorstellen wie die Vereinigung vom Rheinland mit Westfalen - es war furchtbar, aber es mußte gehen.

Wenn man den Darß kennenlernen will, gibt es nur zwei Straßen: Die einfache Verbindung geht ab Altheide an der B105 über die Bäderstraße (L21) über Klockenhagen, Dierhagen und Wustrow durch das Fischland und ab Ahrenshoop ist man auf dem Darß. Die andere Strecke ist die B105 Richtung Stralsund und dann kann man ab Barth nach Norden und später nach Westen abbiegen.

Als guten
Ausgangspunkt für Unternehmungen auf dem Darß sollte man in  Wustrow (Fischland) oder Wiek am Darß eine Ferienwohnung mieten. Beide Dörfer haben akzeptable Angebote, wo man sich für eine Woche oder länger einmieten kann um sich im Darß etwas umzuschauen. Ahrenshoop ist peislich nichts für Familien, weil die Gebühren mittlerweile unverschämt geworden sind. Prerow ist ebenfalls zu teuer und ein stillerer Orte wie Born ist nichts für Eventtouristen. Hierhin kommt man, weil man in der Natur sein will, kilometerlange und stundenlange Spaziergänge durch den Wald liebt oder, vorwiegend Ende September bis Mitte Oktober, Zigtausende Kraniche und andere (Zug-)Vögel begucken will, die hier auf dem Weg nach Süden Station machen, um sich auf den Feldern satt zu fressen. Das liegt daran, daß bei Zingst die Insel Kirr mitten im Prerowstrom liegt, als Naturschutzgebiet in Ruhe gelassen wird und im Herbst eine Übernachtungsstation für Hunderttausende Kraniche aus dem Norden ist.

Tagsüber sind die Vögel auf den Wiesen der näheren und weiteren Umgebung und fressen sich Fettreserven für den Flug nach Süden an - was die Bauern mit gemischten Gefühlen sehen, weil die Kraniche eben nicht nur Krabbeltiere fressen, sondern auch gerne Mais und Grünfutter. Im Oktober reicht es, ein paar Kilometer dorthin zu fahren, wo keine Häuser sind und schon sieht man die Kraniche auf den Wiesen (wobei ein richtig großes Teleobjektiv ab 500 mm sehr hilfreich ist).
Man muß im Herbst Ausschau nach Äckern halten, da sitzen die Viecher und fressen
Man muß im Herbst Ausschau nach Äckern halten, da sitzen die Viecher und fressen auf Vorrat.
Übrigens kann man aus dem Auto am besten beobachten, weil sich die Kraniche an die Blechkisten gewöhnt haben - an die Menschen nicht. Erst bei einsetzender Dämmerung fliegen die Kraniche auf die Insel Kirr im Prerow-Strom. Natürlich hat sich die Tourismusindustrie darauf eingestellt und so kann man bei einsetzender Dämmerung eine sogenannte „Kranichfahrt“ unternehmen, bei der man Kraniche gucken kann, soviel man will. Die Schiffe fahren üblicherweise eine Stunde vor einsetzender Dämmerung ab dem Hafen von Prerow oder Zingst ab und man sollte sich warm anziehen - zwei bis drei Stunden auf dem Bodden können recht frisch werden. zum Anfang

Kraniche und Kranichbeobachter am Bodden
oben: Kraniche und Kranichbeobachter (auf dem nachgebauten Mississippi-Dampfer von Prerow ) am Bodden an der Meiningenbrücke

Wer sich auskennt und wem es auf dem Schiff zu frisch ist, der fährt  zur Meiningenbrücke (an der Straße vom Darß nach Barth), findet dort einen Parkplatz und gesellt sich zu den dort wartenden Fotofreunden. Dort kann man in der Stunde vom ersten Kranicheinflug bis zum Sonnenuntergang besser sehen als im Gedränge auf dem Schiff. Wenn das Licht nach Sonnenuntergang nicht mehr zum Knipsen taugt, kommen trotzdem noch ein paar tausend Kraniche nach. Nur wenn es dunkel ist fliegen keine Vögel mehr. Es ist allerdings abzusehen, daß es demnächst keine Parkplätze mehr gibt und den Lärm der dicht vorbeifahrenden Autos muß man auch ertragen.

unten: ein Kranichschwarm beim Anflug
Kraniche und Kranichbeobachter am Bodden
zum Anfang