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Venedig
Venedig
bis 1600
Venedig
ab 1600
|
- Venedig für Anfänger - eine Reiseempfehlung
von Martin Schlu
(Text und Fotos), zuletzt aktualisiert am 30. September 2024
- Anfangsseite - 2024 - 2022 - 2019 - 2018 - 2017 - 2015 - 2013 - 2010 - 2010 - 2006 - 2008 - Details für Fortgeschrittene -
- Allgemein Seitenanfang
- "In München steht das Hofbräuhaus
und dicht dahinter liegt Venedig" - ein
legendärer Spruch des Zeichners und Cartoonisten Manfred Schmidt aus
den 60er Jahren (aus: Schmidt, Manfred: Mit Frau Meier in die Wüste,
vergriffen, evtl. antiquarisch). Der Satz stimmt heute immer noch, denn
gerade am Wochende kommen sie, die Bayern, die Österreicher, Engländer,
Franzosen und viele andere, die gerne mal ein paar Tage in Venedig
verbringen - wie ich auch. Hinzu kommen die Tagestouristen von den
großen Schiffen, die am Vormittag in großen Horden in die Gegend
zwischen Arsenale und San Marco einfallen, aber zum Glück ab dem späten
Nachmittag wieder weg sind, so daß man dann wieder so viel Platz hat
wie im Supermarkt Samstag vormittag. Man plant für einen Besuch nach
Möglichkeit eine Woche ein. Zur Einstimmung empfehlen sich ein paar
Donna Léon/Brunetti-Krimis, diverse Venedig-Filme und ein paar Wochen Lesezeit.
Reisezeit
- Ankunft - Gepäck
- Unterkunft - Verkehrsmittel - Orientierung in der Stadt - Details für die Zeit in Venedig
- Stadtteile
- Man kommt normalerweise an der Piazzale (P.le) Roma an, die zu San Croce gehört, im Nordwesten Venedigs. Im Süden liegt die langgezogene Insel Isola dell Giudecca und gegenüber, auf der anderen Seite des canal de giudeccha
liegt der zweitsüdlichste Stadtteil Dorsoduro daneben San Marco im südlichen Zentrum. Im Norden liegen
Cannaregio und San Polo im nördlichen Zentrum, die Stadtteile Castello und Arsenale liegen im Osten. Außerdem gibt es noch den Lido, der die
Lagune vom Meer trennt und nur mit der Fähre zu erreichen ist, die Friedhofsinsel San Michele, die
Glasbläserinsel Murano und einige Außenbezirke wie Burano oder
Torcello und viele Nachbarinseln (Karte).
- Man muß nicht alle kennen und nicht alle gesehen haben, es
sei denn, man will da für längere Zeit wohnen, und dann braucht man sowieso ein Boot und einen Sprachkurs. Die
Wohngegenden sind eher Cannaregio, Dorsoduro, Castello und San Croce,
die Touristenzentren liegen eher um San Polo und San Marco -
Überschneidungen zwischen Tourismusbetrieb und normalem Geschäft sind
normal. nach oben
Venedig von San Giorgio aus: links die Zollstation (Dogana) mit der
Einfahrt in den Canal Grande, in der Mitte der Stadtteil San Marco, rechts der Campanile von San Marco (Dez
2010)
- Reisezeit Seitenanfang
-
Venedig
hat zwar immer Hochsaison, aber dennoch gibt es bessere und schlechtere
Zeiten. Im Winter ist es feuchtkalt und schön, man hat eher Hochwasser (aqua alta)
und braucht Gummistiefel. Im Sommer ist es feuchtheiß und schön und der
Kanal stinkt
manchmal und im Frühjahr und Herbst stinkt es nicht, noch ist es zu
feucht, zu kalt oder zu heiß und es ist eigentlich die beste Reisezeit,
vor allen Dingen im Mai und Oktober/November, weil da die normalen
Ferientouristen ausfallen. Hartgesottene fahren auch zwischen
Weihnachten und Neujahr, wenn sie sich auskennen. Gute Zeiten sind
außerdem Karneval, die
Woche vor und nach Ostern und die Zeit um die Jahreswende, vielleicht
nicht gerade samstags zwischen 11:00 und 14:00 Uhr, weil dann auch noch
die Wochenends-Tagestouristen einfallen und es zwischen Rialto und San
Marco zugeht wie Rosenmontags in der Kölner Innenstadt.
Sonntagnachmittag
-
links: Gasse bei Cannaregio im Touristenstrom,
rechts Gasse in Canaregio im Wohngebiet.
- Die
Bürgersteige werden im Normalfall abends ab 22.00 Uhr hochgeklappt und
man kann
durch die Straßen/Gassen gehen ohne sich totzutrampeln und manchmal
sind sie sogar leer. Allerdings, wer nicht gut zu Fuß ist,
sollte besser nicht nach Venedig fahren, weil es ohne Laufen nicht geht
und für Rollstuhlfahrer ist Venedig überhaupt nicht möglich, auch wenn es seit
dem Venedig-Marathon 2011 ein paar Rampen gibt und die eine oder
andere Brücke flachere
Stufen bekommen hat. Von breiten Kinderwagen kann man ebenfalls nur abraten,
denn durch viele Gassen kommt man nicht durch, weil sie oft nur weniger als
einen Meter breit sind (die schmalste Gasse, die ich bisher gesehen
habe, maß 63 cm). Wer kleine Kinder hat, trägt sie am besten im
Gestell auf dem Rücken, größere läßt man laufen. Ich habe zwei Male in
Venedig einen breiten Zwillingswagen gesehen - mit genervten und
gestreßten Eltern. Zur Nachahmung nicht empfohlen.
- Unterkunft Seitenanfang
-
Man
hat sich im Idealsfall ein halbes Jahr vorher eine Wohnung besorgt.
Die gibt es in allen Größen ab etwa EUR 120.-/Tag bei 2- 4 Personen. Denkbar ist
auch die Jugendherberge auf der Giudeccha (Ostello, Fondamenta Zitelle 86, Isola della Giudecca)
oder eine Wohnung in Mestre
oder in
Jesolo, von wo man aus täglich mit der Bahn in die Stadt fährt. Die
meisten Venezianer machen das so, weil die Mieten und Wohnungspreise in
Venedig für sie schon lange nicht mehr zu bezahlen sind und aus dieser
Stadt fast schon ein Freilichtmuseum geworden ist mit vielen
Läden für Masken und
Souveniers. Doch es gibt auch noch normale Wohngebiete, Geschäfte,
Supermärkte und Schulen - ca. 50.000 Menschen leben
immerhin noch in der Altstadt und die kennen
meistens auch jemanden, der für das nächste Mal bezahlbar vermietet.
Übrigens kostet eine Drei-Zimmer-Wohnung in einer halbwegs zentralen
Lage soviel wie woanders ein ganzes Haus - unter EUR 300.000.- braucht
man erst gar nicht zum Makler gehen und Engl & Völkers haben
mittlerweile drei zentral gelegene Büros in Venedig. Für diesen Betrag kann man im
Prinzip aber auch sein Leben lang für die Venedig-Kurzbesuche eine Wohnung mieten oder mietet immer wieder etwas für ein paar Monate. Dann sollte aber auch ein Italienisch-Kurs drin sein.
- Wer
sich nicht auch noch im Urlaub selbst versorgen möchte und eher
Hotelurlauber ist, geht früh genug auf die Hotelsuche. Aber ein
Hotel ist immer mindestens doppelt so teuer wie eine Ferienwohnung und
für
die paar Stunden Schlaf oder Ausruhen muss man nicht unbedingt die
Hochzeitssuite im Danieli haben. Eine Vaporetto - Anlegestelle ist sowieso meist in erreichbarer Nähe (eine Art Busboot, das auf festen Linien alle paar Minuten abfährt).
- Gepäck Seitenanfang
-
Alles
andere als eine Rolltasche (Trolley) ist Quatsch. Venedig hat
Hunderte von Brücken, über die das Gepäck getragen werden muß und bei
ca. 15 kg ist einfach Schluß. Wenigstens über die Gassen und Plätze
sollte
man das Teil ziehen können. Weil überall gröberes Pflaster liegt,
sollten es nicht vier kleine Rollen, sondern zwei große Räder sein,
möglichst mit Gummi, das schont die Ohren
der Anwohner und verhindert ein Abbrechen der Räder. Mir tun immer die
jungen Frauen leid, die im Sommer dicke Koffer und einen
Bergsteigerrucksack
mit sich herumschleppen, weil sie glauben, sich für abends aufbrezeln
müssen und dann herumlaufen wie bei einer Hochzeit. Dabei ist das gar
nicht nötig - die netten „ragazzi“ flirten mit allen Mädchen und für die
nötigsten Klamotten und das Schminkzeug reicht auch etwas Kleineres.
- Die aufgebrezelten amerikanischen Kreuzfahrermädchen sind abends auch
keine
Konkurrenz mehr, denn dann sind die Schiffe schon wieder fort. Wenn man nach achtzehn Uhr einen jungen Menschen mit
amerikanischem Akzent hört, ist es kein Tourist, sondern vermutlich
ein/e
Kunststudent/in, denn es
gibt Tausende von Studenten und Studentinnen, die in Venedig richtig
arbeiten. Über Weihnachten und Neujahr sind die meisten davon
bei ihren Eltern und dann gibt es nur noch Einwohner und Insider.
- Anreise und Ankunft Seitenanfang
- Flugzeug
- Nach der Landung am Flughafen
Marco Polo (vom Flughafen Treviso ist abzuraten, da zu chaotisch) löst man entweder das Wochenticket für EUR
65,00 oder das Dreitage-Ticket der ACTV für EUR 40,00.- (Einzelticket:
7,50.- , Kinder die Hälfte) und nimmt den Bus Nr. 5 bzw. 5D zur Piazzale
di Roma (P. Roma) Auf jeden Fall sollte
man das größte mögliche ACTV-Ticket lösen, es ist wesentlich billiger als das
Einzelticket und das Gepäck (sonst pro Koffer EUR 4,50.-) ist auch
inbegriffen. Link zum Netzplan
- Bahn
- Wer wirklich mit dem Zug am Bahnhof Santa Lucia ("Ferrovia")
ankommt - es gibt immerhin täglich eine Verbindung von und nach München -
kann gleich da ins Boot umsteigen, wenn man sich das Ticket dort kauft. Die
gut 300 km zwischen München und Venedig liegen in der Fahrtzeit aber
zwischen vier und zehn Stunden - je nachdem, wann man fährt. Ab München
gibt es die tägliche Verbindung um 23.35, die um 8:15 in Venedig
ankommt (zwischendurch steht der Zug ein paar Stunden). Der Zug wird
von der ÖBB betrieben und eine Fahrkarte für zwei Personen im
Schlafwagen kostete im März ca. € 260.- Flüge sind seit Corona teurer
als die Zugfahrt und in Zeiten des Klimawandels nicht mehr unumstritten.
- Bus
- Die Fernbusverbindungen kosteten am 5. Oktober bei Flixbus € 45.- ab München (für
Frühbucher) und € 90.- für die Abfahrt am gleichen
Tag. Die Abfahrten sind am Busplatz der Station „Tronchetto“. Der Aerobus kostete dieses
Jahr € 14,00 die Einzelfahrt und Rabatte gibt es nicht. Wer etwas
mehr ausgeben kann (20.-), nimmt den schnelleren blauen Bus und hat
dafür W-Lan. Kinder bis fünf fahren frei, Schülerermäßigung gibt es
niemals. Dies habe ich schon 2018 bei einer Klassenfahrt mit
meiner Zehn sehr eindrücklich gemerkt.
Von
Venedig aufs Festland fahren alle Busse, die neue Straßenbahn und auch
die Züge. Wer also mal einen Tag Mailand/Milano oder Florenz/Firenze machen will, kann
ab der ferrovia (eiserner Weg = Bahnhof) starten.
- Auto
- Ab dem Rheinland fährt man etwa 1.100 km, was am besten mit einer
Zwischenübernachtung geht. Man braucht für die Maut in Österreich das „Pickerl“ oder die
online-Buchung (€ 38.-), die Gebühr für den
Brennerpaß (€ 11,00) und die Autobahngebühr etwa von Bozen (da hört die
Brenner-Strecke auf) bis nach Venezia-Mestre (28,50.-). Hinzu kommen
Tagepreise von € 40.- für das Parkhaus am Piezzale Roma oder für das Parkhaus
"Tronchetto"
ab (ca EUR 25.-/Tag, je nach Saison). Vom „Tronchetto“ fährt dann mit der Linie 4.1, 4.2
oder 2 weiter. Laufen scheidet beim Tronchetto aus, weil die
Wege mit Gepäck zu weit sind. Die Tronchetto-Lösung ist die billigere, aber auch die schlechtere. Die
bessere Lösung sind die Parkhäuser am Piazzale Roma (P.°e Roma), denn von dort aus kommt man
sofort aufs Vaporetto
und kann vorher noch im Supermarkt einkaufen.
- Wer viel Boot fahren möchte, bucht die
Wohnung auf dem Lido, setzt mit dem Auto über und parkt vor der
Wohnung. Dann wird man zwar viel Zeit auf der Linie 1 verbringen, aber zur Biennale sind es nur zehn Minuten Fahrt.
- Verkehrsmittel in Venedig - zurück zur Übersicht
Linie 1 - nicht nur in Berlin die wichtigste Linie der Stadt.
- Boot (Vaporetto = Wasserbus)
Man beginnt mit dem venezianischen Liniensystem am besten am Piazzale mit der Linie 1, die etwa alle zehn Minuten Richtung Lido
fährt und fast überall hält. Zum Kennenlernen fährt man am besten vom Piazzale bis zum Lido und zurück. Das dauert etwa zwei Stunden.
- Die Einzelfahrt mit dem Wasserbus (vaporetto) des venezianischen Verkehrsverbundes ACTV kostet € 9,50.-, das
Tagesticket liegt bei € 24.- , das Drei-Tagesticket bei € 45.- , das
Wochenticket bei € 65.-. Die Fahrt von und zum Flughafen ist nicht
inbegriffen. Trotzdem bleibt das Tagesticket oder ein Mehrtagesticket das
Gescheiteste und man holt es sich am besten direkt am Flughafen, wenn man nicht am Piazzale Roma, der Holzbrücke über den canal grande (accademia) oder an irgendwelchen Kiosken um San Marco Schlange stehen will. Man kann die
Tickets online bestellen und per Code an jedem Automaten ausdrucken und
eine Handy-App gibt es nun auch Tarife .
- Wenn
man sich auskennt, kann man die Linie
2 nehmen, die nicht überall hält, aber dafür schneller von A nach B
kommt. Außerhalb Venedigs bieten sich die Linien 3, 4 und 5 an
(Kreislinie Venedig-Murano), von der die 4.1 oder 5.1. in die eine, die
4.2 oder 5.2 in die andere Richtung fahren. Will man zur Toteninsel San Michele,
muß man die Linie 3 nehmen, weil nur diese dort hält.
Wenn man weiter weg will, z.B. nach Burano oder Torcello, steigt man an F.mente Nóve oder Murano
in die Linie 12. Das Boot ist größer, fährt schneller und hat sogar ein
Klo! Faustregel: je kleiner die Linienzahl, desto langsamer. Sollte man einen Ausflug zum Lido machen wollen, kann man auch die Busse dort benutzen.
- Gewitzte versuchen durch frühes Einsteigen oder langes Aushalten einen
der begehrten Plätze am Bug oder am Heck zu bekommen. Abends ist das leichter
möglich und man kann perfekt gucken und knipsen. Viele Venezianer nehmen das Vaporetto aber nur zum Einkaufen - zu
erkennen an den Einkaufswägelchen, die hier sehr sinnvoll sind. Daß die vaporetti so voll sind, liegt mehrheitlich an den Touristen - kein Geschäftsmann würde es nehmen, wenn er
einen wichtigen Termin hat. Da ist das Taxiboot Pflicht.
- nach oben
- Taxi und Sammeltaxi
- Wenn man keine Zeit, aber etwas Geld hat, kann man auch ein Taxi(boot)
nehmen, doch das beginnt bei ca. 30,00. Dafür fährt es
bis vor
oder hinter das Haus. Innerhalb Venedigs rechnet man etwa dreißig bis fünfzig
Euro. Der
übliche Preis vom oder zum Flughafen liegt
bei zwischen fünfzig und hundert Euro pro Boot, in der Hochsaison mehr,
im Winter weniger - wenn
man die italienischen Zahlen nicht kann, könnte der Skipper sonst noch
versuchen, das Datum auf den Rechnungsbetrag zu addieren. Also
aufpassen!
- Sollte man in einem der großen Hotels abgestiegen sein (z.B.
Hilton Molina Stucky) wird man natürlich mit dem Taxiboot abgeholt,
aber dafür zahlt man normalen Familienpreise mehr.
- Wenn
Streik sein sollte, kann man für EUR 14.- das Boot der "Alilaguna" ( privates Unternehmen) zur oder
nach Zattere, S. Zaccharia , Nähe San Marco,
nehmen und ist schon mal mitten drin. Wir haben in Venedig einen
Streik erlebt und die Stadt war lahmgelegt.
Orientierung für Anfänger
- Adressen finden - Einkaufen - Gepäckaufbewahrung - Stadtteile - Verkehrsmittel - Kritisches
Venedig ist nur theoretisch einfach, in Wirklichkeit aber
kompliziert. Man muß auf jeden Fall wissen, ob man auf die eine oder
die andere Seite des canal grande
muß (wobei Begriffe wie „links“ oder „rechts“ nicht taugen, weil der canal ständig seine Richtung wechselt). Zum
Seitenwechsel gibt es vier Brücken: an der Piazzale Roma steht die modernste von allen, die Ponte della Costituzione,
die erst 2008 eingeweiht wurde. Sie hatte sogar einen Lift bekommen,
an man als Gehbehinderte/r unter der Brücke ans andere Ufer schweben
konnte. Dieser Lift hat aber nur ein knappes Jahr funktioniert, dann
war er über zehn Jahre abgestellt (non servisio) und jetzt (2024) ist er ganz abgebaut. Zumindest
ist das konsequent.
- An der Ferrovia (Bahnhof) ist die nächste Brücke die Ponte Scalzi aus dem 17. Jahrhundert. Die Ponte de Rialto ist die älteste und bekannteste von allen Brücken (spätes 16. Jht.). Die letzte Brücke, kurz vor San Marco, ist die Ponte dell' Accademia, die erst 1854 eröffnet wurde. Wem das nicht reicht, der muß einen „traghetto“ nehmen, eine Personenfähre, die es alle paar Stationen gibt (z.B, zwischen Ca' Rezzonico und San Samule). Sie kostet um die fünf Euro - je nach Jahreszeit.
- Entlang des canal grande
gibt es alle zwei bis fünfhundert Meter eine
Haltestelle der Linie 1 oder 2 (leider manchmal auf der verkehrten
Seite). Wenn man irgendwann alle vier Brücken kennt und weiß, wie man zum Piazzale Roma oder nach San Marco kommt, kann man sich schon nicht mehr vertun, aber dafür braucht man etwa eine Woche, in der man viel läuft.
- Adressen
- nach oben
setzen
sich zusammen aus der Angabe
des Stadtteils und einer meistens vierstelligen Hausnummer. Unsere
Ferienwohnung lag mal in Dorsoduro 2925, aber es ist durchaus nicht so,
daß
ein Kanal bei der Nummer 1 beginnt und logisch dreißig Nummern weiter
endet. Es ist etwa so, wie bei der Aachener Straße in Köln, die bis
weit in den 1500er Bereich geht. Weil der Teufel immer im Detail
steckt, muß man ungefähr wissen, wo man suchen soll. Es
kommt schon vor, daß die Nummer 352 sofort mit der Nummer 402
weitergeht, weil sich hinter der Haustür eine weitere Calle auftut (gesehen in Cannaregio) - da macht man gar nichts mehr.
- Smartphones helfen nur bedingt, denn in den engen Gassen versagt oft die Ortung. Das
Handy liefert aber über die Kartenfunktionen einen Stadtplan,
mit dem man die Nummer real suchen kann und daran erkennt man auch die
Erstbesucher - sie laufen alle mit dem Handy vor der Nase herum.
- Hausnummer sind nur bedingt verläßlich - manchmal geht die Zählung hinter dem Haus weiter.
Adressensuche - nach oben Besser
- wenn nicht weniger kompliziert - ist folgende Systematik:
Venedig hat ein paar hundert Kirchen, die irgend einem Heiligen
gewidmet sind (z. B. San Barnaba, Giorgio, Marco, Paolo, Zaccaria etc. ). Eine Kirche wie San Paolo Apostolo - daraus wurde „San Polo“ - liegt an einem Platz, der „Campo <Platz> San Polo“ heißt oder „Parrocchia <Pfarrhof> San Polo. Von diesem Platz aus gehen „Calle“ <Gassen> ab, die maximal zwei Meter breit sind, Fondamenta (ehemalige bebaute Grundmauern) manchmal auch eine Via (breite Wege). Eine „Calle San Polo“ gibt es allerdings nicht, dafür eine Salizada (eine Art breiterer Weg) San Polo. Außerdem gibt es einen Sotoportego (Durchgang).
- Auf dem Wasser ist es ähnlich: Der Hauptkanal ist der Canal Grande. Die Zuflüsse zu ihm heißen Rio. Entsprechend fließt der
„Rio San Polo“ durch den Stadtteil San Polo. Die Brücke über einen „Rio“ oder „Parrocchia“ oder eine „Calle“ heißt in der Nähe der Kirche
logischerweise „Ponte Rio/Parrocchia/Calle San Polo“. Sie tragen oft den Namen der nächsten Calle oder des Campo.
- Kompliziert ist es bei Adressen ohne
Heiligen. Zum Beispiel führt der „Rio di Toletta“ von Dorsoduro zur
Accademia, aber da muß man erst mal drauf kommen. Im
Zweifelsfalle läuft man solange, bis man ein kleines gelbes Pfeilschild
findet, auf dem steht „per S. Marco“ oder „per Accademia“ oder „per piazzale R.ma“ oder so. Darauf kann man sich immer verlassen und am Ende gibt es eine Haltestelle der Linie 1.
- Leider kann man sich damit nur
ungefähr orientieren, denn es gibt wieder mehr Brücken als Kirchen,
wenn auch nicht so viele Brücken wie in Hamburg. Man muß also gucken, wo die jeweilige Kirche steht und hat dann eine ungefähre
Vorstellung, wo man suchen muß und wenn man eine kleinere Calle
findet, kann man sich manchmal ausrechnen, wo sie hinführen könnte.
Manchmal hört sie aber auch einfach auf und man steht vor einer Wand. Auch mir passiert das ab und zu.
- Merke: Gehen Sie am Anfang nie
ohne Handy und schon gar nicht ohne Mehrtagesticket des Vaporettos,
denn da kann man, wenn man sich verlaufen hat, bei jeder Station
einsteigen und kommt im Zweifelsfalle wieder beim piazzale raus.
Von da sollte man wissen, wie man nach Hause kommt. - nach oben
- Wichtige Details (in alphabetischer Reihenfolge) - zurück zur Übersicht
- Briefmarken - Essen
gehen -
Einkaufen
- Feiertage - Friedhof San Michele - Gepäckaufbewahrung - Karneval - Kirchen - Konzerte
- Kunst
- Literatur - Sightseeing
- Venedig für Fortgeschrittene - Wasser - weitere Reiseberichte
- Briefmarken / Post
- Die kleinen Zigarettenläden (tabacchi) verkaufen Postkarten mit Marken. Um Briefmarken ohne Karten zu kaufen, geht man in die Post
am Piazzale San Marco (nicht die Kirchenseite, sondern die andere
Seite). Nirgendwo steht, daß man für Briefmarken keine Nummer ziehen
muß, sondern sie am Nebenschalter bekommt - allerdings haben wir für
diese Information beim erstenmal auch eine Nummer gezogen, dreißig
Minuten gewartet, wurden in zwanzig Sekunden barsch abgefertigt und
nach nebenan geschickt. Die Post ist hier eher für Renten und
Bankgeschäfte zuständig - die dauern einfach länger. Gestern wollten
wir Briefmarken kaufen, wurden aber zu einer Poststelle nach Cannaregio
geschickt - wo die liegen soll, müssen wir erst noch herausfinden. Übrigens gibt es außer der italienischen Post (poste italiano
= rote Briefkästen) auch eine private Post (gelbe Briefkästen), bei
denen Postkarten schon mal einen Monat unterwegs sind. Im Zweifelsfall
schmeißt man in Deutschland ein...
Zurück zur Übersicht
- Einkaufen
Tagestouristen gehen nicht einkaufen, außer
sie brauchen originale chinesische Souvenirs aus Venedig oder ein
Touristenmenü für € 25.- (Pizza, Cola, Eis). Kreuzfahrttouristen kriegen ihr Essen auf dem Schiff. Alle anderen brauchen die
aufgezählten Möglichkeiten:
Der größte Supermarkt ist der Coop an der Piazzale Roma
- von dort aus kann man mit der Linie 1 den Krempel halbwegs in die Nähe
der Fewo bringen. Neben dem coop findet man auch einen gut
sortierten dm-Markt. Alles, was der coop nicht hat, kriegt man auch nicht
in Venedig, sondern dann muß man mit dem Zug nach Mestre und findet
dort Lidl, Aldi und Konsorten.
- Weitere gut sortieren Märkte finden sich in der
Straße zwischen der Ferrovia und Cannaregio (Spar-Märkte - einer
davon im alten Theater untergebracht), an der Zattere (conad), in Dorsoduro am Campo S. Margerita (Conad, Dorsoduro 3017) und zwischen San Marco und San Polo, aber die sind alle kleiner und teurer. Brot wird nach Gewicht bezahlt und wenn man es nicht gewogen hat, wird man an der Kasse wieder zurückgeschickt.
- Wurst würde ich hier nicht kaufen, Schinken
umso lieber und eine venezianische Spezialität ist ein feuchtweicher
Gorgonzola mit Mascarpone der unvergleichlich gut ist (wenn man es schafft, die Alufolie halbwegs abzupiddeln).
Generell ist Käse besser und teurer als in Deutschland. Die Enge an den Kassen muß man erlebt haben - die
deutsche Brandschutzaufsicht würde die Krise ob der fehlenden Fluchtwege kriegen.
- Generell gilt, daß Einkaufen Zeit und
Kraft kostet, vor allem wenn man nicht nur zu zweit in der Fewo hockt.
Zwei Stunden gehen immer drauf. Wenn man einen stabilen Einkaufstrolley
mit großen Rädern und Metallgestänge hat, sollte man ihn mitnehmen.
Ohne Trolley ist ein Großeinkauf eine ziemliche Schinderei.
- Hier also die Favoriten für einen größeren Einkauf (Familie mit Kindern):
- Positiv
- Am Piazzale Roma ist der große coop-Supermarkt an der Anlegestation der Linie 1. Kurz davor gibt es einen dm-Markt. Dann kann man
größere Einkäufe direkt zum Boot tragen und entsprechend
umsteigen.
- Sehr gut ist der Conad in Dorsoduro direkt an der
Haltestelle San Basilio.
Nach dem Umbau ist es an der Kasse nicht mehr so eng, man kann auch
sekbst kassieren (in vier Sprachen, auch in Deutsch) und wenn man
zuviel gekauft hat, kriegt man dort auch einen Einkaufstrolley, der
hier sehr nützlich ist.
- Gut ist der Conad am Campo Santa Margherita (Dorsoduro, 3017, Nähe Ca' Rezzonico) und das Gemüseboot Nähe Campo San Barnaba am Ponte di pugni. Dann sollte man allerdings auch in der Nähe wohnen - es sind doch etliche Brücken zu überwinden.
- Gemüseboot am ponte di pugni, Campo San Barnaba
- Auf der Giudecca gibt es den Prix-Discount (Haltestelle Redentore) oder den kleinen Laden an der Haltestelle Palanca, der sogar an Ostersonntag aufhatte.
- Wer in Cannaregio
wohnt hat im coop-Alleanza eine riesige Auswahl (Cannaregio 3660), dort ist auch
die wichtigste Einkaufsstraße der Stadt und die Haltestelle der Linie 1
ist nicht weit (Linie 1, Ca' Doro). Es gibt aber auch in den Gassen
viele kleine Supermärkte, die eine bezahlbare Alternative sind.
- Auf
dem Festland am Campingplatz gibt es natürlich Lidl und Co, doch wenn man
eine Unterkunft in einer Wohngegend hat, kauft man bitte auch da ein,
sonst gibt es die Läden in ein paar Jahren nicht mehr und sie sind zu Ferienwohnungen
geworden.
zurück zur Übersicht
- Negativ
- Was man möglichst unterläßt, ist, von einem der fliegenden
Schwarzhändler eine gefälschte Prada- oder Gucci-Handtasche zu kaufen.
Sie sind nicht nur absolut überteuert, sondern furchtbar schlechte chinesische Kopien und man riskiert ein
Bußgeld, wenn die carabinieri das mitbekommen. Nur einmal
habe ich keinen Verkäufer gesehen, an dem Tag war eine internationale Konferenz und
alle paar Meter stand ein Trüppchen carabinieri und soldati in Bereitschaft. Am nächsten Tag war die Konferenz vorbei und die Verkäufer waren alle
wieder da - sie informieren sich üblicherweise mit dem Handy, wo die
Polizei gerade ist und packen im Bedarfsfalle in zehn Sekunden
aus und
ein - ich habe es mal gestoppt. Natürlich gibt es auch Gründe, die
Taschen trotzdem zu kaufen - die meisten Verkäufer sind Kriegs- oder
Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika, die unter lebengefährlichen
Umständen in Bari angelandet und dann nach Venedig angekommen sind. Sie kämpfen ums
Überleben und der
Verkauf ist ihre einzige Einnahmequelle. Seit 2022 ist das
Taschenverkaufen schwieriger geworden, was dazu führt, daß man manchmal
aggressiv angebettelt wird. In einer größeren Gruppe passiert nichts,
alleine bleibt man ruhig und höflich und versucht zu anderen Menschen
zu gehen. Mit der Polizei zu drohen bringt überhaupt nichts - die
braucht einfach zu lange und das wissen die Kandidaten. Nachdem
es immer mal wieder Razzien in der teuren Einkaufsmeile vor dem
Markusplatz gegeben hatte (Gucci, Prada, etc) habe ich im Herbst 2022
dort keine Händler mehr gesehen. Es war aber auch zu dreist, vor dem Gucci-Laden
eine gefälschte Gucci-Tasche für € 50.- anzubieten.
Fliegender Händler in Cannaregio (Feb 2006)
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- Essen
gehen Seitenanfang
-
Essen gehen ist teuer. In Italien sowieso, in Venedig noch mehr. Üblich
sind ca. EUR 1,60 bis 3,00.- pro Person nur fürs Gedeck, 12% Zuschlag für Service und
im Prinzip EUR 50,00.- pro Person (Mittelklasse). Man zahlt bereits ein
Drittel mehr, sobald man sich hinsetzt. Also macht man Pause am besten
nur im Café und ißt etwas auf die Hand. Die obligatorischen Pizze sind dagegen nicht zu empfehlen, sie sind so überteuert, daß man auch gleich ein "Menu touristico" nehmen und sich über Ohr hauen lassen kann (€ 25,00 für billige Pizza und ein Getränk). Es gibt in Venedig aber als Alternative mittlerweile
Kebab- und Dönerbuden (gerade im Univiertel zwischen Accademia und Dorsoduro) und das Fleisch dafür
kommt aus Deutschland und unterliegt hiesigen Kontrollen. Sollte man
nach 21:00 Uhr eintreffen, ist das oft die einzige Möglichkeit, denn ab zehn Uhr ist alles dicht. Die Insider gehen tagsüber zur
Trattoria Rusticceria (bei Rialto aussteigen und am Goldoni-Denkmal rechts rein) und
kriegen dort für fünf Euro oder mehr etwas auf die Hand. Die
Alternative sind Supermärkte und das "panne" aus der Bäckerei (s. "Einkaufen").
- Wenn man sich aber auf venezianische Küche einläßt (z.B. "fritto misto con polenta",
frittierte Meeresfrüchte mit einer Art gegrilltem Grießpudding), kann man für etwa EUR
20.- mit einem Getränk gut essen. Günstig sind auch die vielen Osteria oder Trattoria.
Am besten sollte man da essen, wo nur italienisch gesprochen wird, da
hat man auch die normalen Preise. Mc Donalds gibt es natürlich
auch (Cannaregio, Einkaufsmeile), aber
es ist teurer - wie zuhause. An der Zattere gibt es viele Restaurants,
in denen auch Studenten und Einheimische essen - wo nur italienisch
gesprochen wird, ist es meistens billiger.
Typisch italienische Küche der venezianischen Jugend (Feb 2009)
- zurück zur Übersicht
- Feiertage
- bedeuten in Venedig nicht automatisch geschlossene Läden, sondern nur
geschlossene Ämter. Die meisten Läden haben auch an den meisten
Feiertagen auf. Diese sind in Venedig:
- 1.1. Neujahr; 6.1. Dreikönigstag; 25. 3. Maria Empfängnis (als Mutter); Ostersonntag; 25. April (Nationaler Befreiungstag);
1. Mai (Tag der Arbeit); 2. Juni (Republiktag); 3. Sonntag im Juli: Fest der Redentore; 15. August (Maria
Himmelfahrt): 1. November (Allerheiligen); 21. November (Festtag Maria
della Salute), 8. Dezember Maria Empfängnis (als Tochter);
25.12. (Erster Weihnachtstag), 26.12. Stephanstag. Lediglich an
Ostern und am Befreiungstag
ist mit geschlossenen Läden zu rechnen, wenn sie eine gewisse Größe
haben und die Gewerkschaft keine Ausnahme zuläßt.
- zurück zur Übersicht
-
- Friedhof San Michele - San Michele 2018
Auf dem Friedhof San Michele (Linie 4.1 oder 4.2,
"Cimiterio") liegen interessante Personen: das Ehepaar Strawinsky,
Ezra Pound, Joseph Brodsky, internationale Diplomaten, Komponisten und Politiker des 19. Jahrhunderts
und natürlich auch normale Venezianer, die sich entsprechend früh
dort eingekauft haben. Besonders bemerkenswert fand ich das Grab des Strawinsky-Choreographen Sergej Diaghilew, der bei meinem Besuch 2009 ein
signiertes Programmheft der John Neumeier-Company als Reverenz auf dem
Grabstein liegen hatte und
regelmäßig Ballettschuhe aufs Grab gelegt bekommt. Ein Jahr später war
es dann etwas Schokolade und ein paar Briefe. Das Ehepaar Igor und Vera
Strawinsky
liegt etwas weiter, zwei weiße Marmorplatten mit dem Namen, das war's.
Wer da war, möge bitte in jüdischer Tradition einen Stein auf die Grabplatte
legen, als Zeichen, daß man an den Toten gedacht hat.
-
Diaghilews Grab ist gut ausgeschildert, die beiden Strawinskys liegen an der gleichen Mauer etwa 50 m weiter rechts.
- zurück zur Übersicht
- Gepäckaufbewahrung - nach oben
- Üblicherweise
muß man seine Fewo bei der Abreise morgens gegen zehn Uhr verlassen,
hat oft aber erst den Flug am späten Nachmittag oder Abend. Da bietet
sich die Aufbewahrung am piazzale
an (pro Stück 7.-), die abends bis 21:00 Uhr besetzt ist. Es gibt auch
billigere Tarife in kleinen Läden um die ferrovia oder in Cannaregio,
die teilweise nur € 5.- nehmen - aber die muß man finden und vor allem
muß man sie wiederfinden. Nix für Anfänger.
Zurück zur Übersicht
- Kirchen
Die wirklich wichtigen Kirchen sind folgende drei:
1. Basilica San Marco
- Diese Kathedrale liegt an der Piazza de San Marco und es ist die
venezianische
Kirche überhaupt. Der Eintritt war fast zwanzig Jahre frei, aber man
durfte nicht fotografieren. Das hielt bei den täglich Tausenden
Besuchern mit Handy aber
keinen mehr ab, die Aufpasser wollten irgendwann auch nicht mehr zur
Ordnung rufen und meine Bilder stammten sowieso aus der
Zeit vor dem Verbot. Jetzt (2024) kostet San Marco Eintritt (€ 3,00),
die Verbotstafeln sind weggeräumt (sie stehen verschämt an der letzten
Ausgangstür) und ich habe heute demonstraitv meine große Kamera
ausgepackt, alles fotografiert, was ich seit meiner Examensarbeit über einen Musiker an San Marco nicht mehr knipsen konnte - und es hat keine Sau interessiert.
- Innenaufnahmen in San Marco sind wieder möglich.
- Kirchenmusik außerhalb des Orgelspieles in der
Messe gibt es aber schon lange nicht mehr, Konzerte schon gar nicht.
Die Basilika ist
heute eine Schaukirche mit bis zu einer Stunde Schlange
stehen, wenn Hochsaison ist, obwohl ich im Winter wiederholt direkt
reingekommen bin. Andererseits gibt es in der hinteren Nebenkapelle
wieder Messen. In dem Geschiebe der Hochsaison (zwischen 12:00 Uhr und
17:00 Uhr von Februar bis Oktober) kann man normalerweise auch
nicht
stehenbleiben und sich Details ausgiebig ansehen. Wer das will, besorge
sich etwas aus der Kunstgeschichte oder lese nach: Link
Noch kein Hochbetrieb, eher Nebensaison - etwa im September
- 2. Redentore
- Diese Kirche ist eine Pestkirche, die ab 1577 gebaut wurde,
nachdem 1575 und 1576 etwa 70.000 Menschen an dieser Seuche gestorben
waren. Sie wurde auf einer freigeräumte Fläche der Giudecca so gebaut, daß ca. 10.000 Menschen hineinpassen (wenn sie stehen). Bereits 1592 war das Gebäude fertig und wurde vom damaligen
Dogen Lorenzo Priuli geweiht. Aufgrund des
Pestgelübdes gibt es bis heute am dritten Samstag im Juli eine
Prozession, bei der aus Booten eine Behelfsbrücke über den
Giudecca-Kanal zur Zattere gebaut wird. Video von 2021 - Video von 2020
- Im Inneren hängen diverse
Tintorettos und Zeitgenossen. Manchmal wird Eintritt genommen und dann herrscht
Fotografierverbot.
- Oben: Die Redentore von der Linie 2 aus
- Unten: Der Altarraum der Redentore
- 3. Salute
- Die Santa Maria della salute, allgemein nur "Salute"
genannt, ist eine Wallfahrtskirche. Deswegen gibt es im riesigen Innenraum keine Bänke,
lediglich im unmittelbaren Altarbereich. An den Rändern gibt es
Sitzgelegenheiten. Der Eintritt ist frei, Fotografieren ohne Blitz ist
erlaubt. Täglich gibt es zwar eine Orgelstunde, doch die ist nicht mit
den Orgelkonzerten an deutschen Kirchen vergleichbar und eher eine
einstündige Abendmahlsimprovisation. Gute Organisten habe ich in Venedig
noch nicht gehört, aber durch Bonn und Köln bin ich auch verwöhnt....
- Die „Salute“ vom Vaporetto aus - ohne Werbung. Gegenwärtig (2022) ist sie eingerüstet und hat ein riesiges Werbeplakat um sich.
Unten: Die Salute vor Ostern 2018 - das Osternest ist bereits gebaut.
Es gab in Venedig mal etwa 1.000
Kirchen und Kapellen. Heute sind es immer noch ein paar Hundert, aber
nicht alle werden regelmäßig genutzt. Daß in eine Kirche aber mal ein
Supermarkt einzieht oder sie als Wohnung umgebaut wird, wäre in Venedig trotzdem
undenkbar. Zu viele Menschen sind hier nicht nur katholisch, sondern gehen auch regelmäßig zur Messe.
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-
- Konzerte Seitenanfang
In der Musik sieht es schlecht aus. Es gibt zwar regelmäßig Konzerte in der Altstadt, aber da spielt
ein professionelles Ensemble ("Interpereti Veneziani") seit 'zig Jahren (seit 2006 weiß ich es) jeden Abend immer das
gleiche Set in der gleichen Kirche und es läßt die Plakate so gestalten, daß es so
aussieht, als seien sie nur dreimal da. (Beispiel: das rote Plakat
annonciert den 12., 14. und 16. Oktober, das grüne Plakat mit dem gleichen Foto bewirbt den 21., 23. und 25.
Oktober und so geht es weiter.).
- Für einen
musikalisch durchschnittlich gebildeten
Touristen mag das angehen, doch die Zusammenstellung des Programms ist
eine Zusammenstellung von "klassischer Musik" (was immer das sein
soll): „Kleine
Nachtmusik“ , „Schwanensee“, „Vier Jahreszeiten“ und/oder
irgendein Vivaldi-Konzert. Der Kenner kauft sich lieber eine
CD-Anthologie bei ebay oder momox, (Spotify und amazin haben nur
irgendeine version, nix Spezielles), geht in Köln oder Bonn oder
sonstwo in ein Kirchenkonzert oder hört auf dem Markusplatz den
Cafékapellen zu (unten mehr). Manchmal sieht und hört man auch in den
Gondeln Tenöre, die für irgendeine Touristengruppe angeheuert wurden
und „O sole mio“ schmettern wie einst Caruso.
- Ein paarmal im Jahr kommen Gastensembles (z.B. "Concerto Köln"), doch
eine kontinuierliche Kirchen- oder Orchestermusik, wie man sie von
den großen Kirchen und Konzertsälen in Köln, Bonn, München oder Hamburg kennt, gibt es hier schon lange nicht mehr,
Kirchenchöre oder Kirchenorchester schon gar nicht. Um die Kirchenmusik in San
Marco ist
es heute wesentlich schlechter bestellt als vor 400 Jahren und
jede Dorfkirche im Rheinland macht heutzutage mehr.
- Als Musiker
kriegt man das kalte Grausen, wenn man in der Erwartung hierhin kommt,
man würde sozusagen "authentische" venezianische Musik hören, denn die
Bläsermusik des 16./17. Jht. wird längst nicht mehr in Venedig
gespielt, sondern in London, Hamburg, Köln/Bonn oder anderen Städten.
Zwar gibt es um Karneval durchaus regelmäßig Musik, doch das sind
Rockkonzerte
auf der Piazza di San Marco oder auf dem Campo Santa Margareta bis tief
in die Nacht. Ein Musikleben findet in Venedig eigentlich nicht mehr statt,
doch die meisten Touristen merken es nicht und den anderen ist es anscheinend egal.
- Die meisten wichtigen alten Musiker sind sowieso vergessen: Gabrielis Grab
fand ich erst beim zweiten Besuch (Dorsoduro, Campo Santa Stefano,
gleichnamige Kirche, links vom Eingang, Eintritt frei), Monteverdis Grab
habe ich erst beim dritten
Besuch gefunden und nur, weil ein Stadtplanverkäufer mir einzeichnen
konnte, wo ich suchen mußte (Stadtteil San Polo, Kirche „Santa Maria
Gloriosa dei Frari“, dort in der „Capella Dei Milanesi“, Eintritt drei Euro) und Vivaldis
Grab ist man überhaupt nicht in Venedig, sondern es liegt in Wien.
Man
hat es dort allerdings schon vor hundertfünfzig Jahren platt gemacht weil man
den Platz für die
Naturwissenschaft der Universität brauchte - so ähnlich ist heute auch
das venezianische Musikleben - im Friseurjargon nennt man das "Totalrasur".
- Wer
wirklich gute Musiker
hören will,
muß zum Markusplatz gehen, sechs Euro pro Person bei der ersten Bestellung einplanen für einen Kaffee oder
Anderes, mindestens € 15.- investieren und kann den Cafékapellen zuhören. Die können
alles auf Zuruf spielen, haben Stimmbücher, die für sechs bis zehn
Stunden Programm gut sind, sind alle hochprofessionell
und machen die Vivaldi-Orchester dreimal naß. Es ist eine echte
Alternative zu dem Vivaldi-Gedudel, das überall zu hören ist und als
Kombination von Konzert und Getränk
ist es preiswert, aber besser. Meine Frau und ich haben für eine Stunde
Zuhören bei einem kleinen Häpochen und Wässerchen € 60.- bezahlt -
einmal im Leben kann man das machen.
- Ein weitere Lichtblick ist der „Jazzclub Venice“ an der Ponte di
Pugni am Campo San Barnaba
in Dorsoduro (wenn man den Eingang findet), doch die internationalen Musiker
spielen da nicht - es ist eben ziemlich aufwendig, die Tontechnik und
große Instrumente
ins Boot zu kriegen und Schlagzeuger oder Kontrabassist möchte man in
Venedig lieber nicht sein (ich habe zum Glück einen elektrischen
Kontrabaß und ziehe ihn in einem Gewehrkoffer hinter mir her).
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- Kunst Seitenanfang
Man kann nicht alles aufzählen, noch nicht
einmal erwähnen. Man kann -zigtausende Bilder
des 17. und 18. Jahrhunderts in den hunderten Kirchen
und Palästen sehen,
meistens vom Kerzenruß und dem damit damit verbundenen Rauch geschwärzt
und verdunkelt. Es gibt dabei natürlich viel Außergewöhnliches hier und wer
Kunstgeschichte studiert hat, für den ist Venedig eine Offenbarung.
- Für
die meisten Besucher sind die Bilder mehrheitlich alte Schinken, die man sich irgendwann
übersieht und wenn man satt ist, geht man nicht mehr in die
Speisekammer. Nach dem soundsovielten Tintoretto in der soundsovielten
Kirche stellen sich auch bei mir gewisse Ermüdungserscheinungen ein,
und daher verweise ich auf die üblichen Kunst- und Reiseführer.
Meistens darf man nicht fotografieren, manchmal kann man sich dafür
eine Lizenz kaufen. Abzeichnen ist aber immer erlaubt.
- Generell gilt: Venedig ist eine
künstlerische Metzgerei mit viel
Schinken (geschätzte 95 %,) und ein paar Filetstücken. Es gibt
wenige außergewöhnliche Werke, die nicht in San Marco hängen, sondern eher in
den kleinen Stadtteilkirchen. Man stolpert in diesen kleinen
Kirchen oft über
wirklich Grandioses, doch wenn man etwas Bestimmtes sucht, wird es
schwierig und die Reiseführer helfen hier nicht weiter: Dann muß man
sich durchfragen - ohne rudimentäre Grundkenntnisse in Italienisch
läuft bei den Einheimischen aber nichts. Wer auf Kunst steht, kommt
sowieso alle zwei Jahre zur Biennale, der weltweit wichtigsten
Kunstausstellung, die von Aptil bis November geht undin der Künstler aus so gut wie allen Ländern ausstellen.
Bericht Biennale 2024 - 2022 - 2019 - 2017 - 2015
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- Sightseeing Seitenanfang
Zur
ersten Orientierung ist ein Stadtplan, Papier und Stift
und ein Handy Pflicht. Mit dem Handy kann man wichtige Brücken und
Plätze so fotografieren, daß man die
Schreibweisen auf der Karte wiederfindet. Mit dem Stadtplan kann man in
irgendeinen Laden gehen und sich den Weg einzeichnen lassen. Nach drei
Tagen braucht man im Normalfall die Karte nicht mehr, sollte sie aber
vorsichtshalber dabei haben. Wenn man weiß, wo man wohnen wird, kann
man sich vorher von Google Maps den entsprechenden Ort mit der
Hausnummer anzeigen und
ausdrucken lassen und hat ein Stück Papier zur Orientierung oder zum
Fragen - Englisch verstehen alle, ein paar Brocken Italienisch sind
zumindest hilfreich. Das Handy ist durch die dichte Bebauung leider nicht
immer korrekt und dann sucht man länger.
-
Am besten macht man folgende Reihenfolge: Rundreise mit Linie 1 (hält
an jeder Station am Canal Grande) und 2 (hält jede dritte
Station) zwecks Übersicht, danach schafft man vielleicht die
Besichtigung von San Marco,
Campanile, Palazzo Duccale - je nach Länge der Schlange. Dann sind knapp vier
Stunden herum und man macht am besten Pause - vielleicht
nicht an einem Café am Marcusplatz, es sei denn
man will/kann für den Kaffee fünfzehn Euro bezahlen.
Nach der Pause fährt man mit dem Boot zur
Rialtobrücke (mit verschlossenen Taschen und
wenig Geld), von da aus geht man zu Fuß zur
Accademia und kann sich ein bißchen durch die Gassen
treiben lassen. Wer sich verläuft, nimmt
irgendein Boot zur Accademia oder zum Piazzale Roma oder nach San Marco und macht einen
Neustart.
Canal Grande am Abend vom Achterdeck der Linie 1 aus (Okt 2009)
- Am zweiten Tag kann man Kultur
machen: Das Guggenheim Museum in Dorsoduro (Haltestelle Zattere, Adresse: Dorsoduro 901) , Ca' Rezzonicco, Ca' Pesaro und ein paar Palazzi, die einem vom
Boot aus aufgefallen sind (Palazzo Grassi, Ca' Doro etc.). Das Wort Ca' steht für casa, meint aber eher einen palazzo.
- Wenn
man an der Haltestelle San Marco/San Zaccharia mit der Linie 2 zur
Isola San Giorgio übersetzt, kann man von der Kirche aus den Campanile
befahren (€ 8.-). Es ist billiger als der Campanile an San Marco und
man muß im Prinzip nicht warten, denn die geführten Tagestouristen
kennen sich ja nicht aus und machen im Prinzip nur San Marco und
eine Schnellführung. Vom Campanile hat man einen tollen Blick über die
Giudeccha und auf der anderen Seite sieht man die Skyline von Venedig
gut .
- oben:
- Giudeccha mit der Redentore,
- unten:
- Die Skyline Venedigs mit Campanile, Dogenpalast (palazzo duccale) und rechts dem Anlegesteg San Zaccharia
- Markt und
Fischmarkt in der Markthalle oder in Dorsoduro auf dem Campo San Margerita muß man bis 14.00 Uhr
geschafft haben, denn danach bauen die Händler ihren Stand ab. Dann kennt man sich
wahrscheinlich schon soweit aus, daß man auch im Dunkeln von Dorsoduro
nach San Marco oder zum Piazzale findet. Weitere Ziele für die nächsten
Tage könnten die Inseln San Michele, Murano, Burano oder Torcello sein (Linie 62, 41, 61 oder LN).
Dies dauert etwa zwei Stunden inclusive Umsteigen in Murano und Burano,
weil die Verbindungen nicht so gut sind. Man kann mit der Linie 1 auch
zum Lido fahren und auch dort kann man ganz normal einkaufen. Danach
schaut man,
was die Reiseführer noch hergeben. Realistisch sind eine
Vormttags- oder Mittags-Tour, danach ist eine Pause angesagt und am
Abend kann man noch mal
raus, sonst wird es keine Erholung mehr.
- Wenn
man Glück hat, stimmt das Wetter
und das Licht. San Marco, San Giorgio und die typischen Motive macht
man besser am späten Nachmittag bis zum Abend, weil das Licht dann
perfekt steht. Wenn man Glück hat, erwischt man einen Tag, an dem der
Wind das Wasser
bei Flut noch etwas höher drückt und dann hat man "acqua alta",
Hochwasser, und versteht, warum überall Stege griffbereit herumliegen
und weiß auch, warum echte Venezianer immer zwei Müllsäcke dabei haben
(für die Füße).
Nach ein paar Stunden, wenn die Flut vorbei ist, ist der ganze Zauber
wieder weg.
"Aqua alta" am Vormittag bei Regen (Okt 2009)
- Was
mich immer wieder fasziniert, sind reiche
amerikanische/chinesische/arabische Touristen, die im Hotel Bauer oder
Hotel Rialto ihre Famiie unterbringen, sich dann per Taxiboot am Campo
San Moise absetzen lassen und mit Frau und Töchtern die Salizzada San
Moisé entlang laufen. Später sieht man sie mit Taschen von Gucci,
Prada, Louis Vuitton, Versace oder Barovie & Toso (teure
Murano-Kunst) . Ständig sehe ich diese Kunden vor
schwarzgekleideten Verkäufern, wenn er für sie Schmuck, Kunst oder Glas
kauft. Das kann man jeden Tag in der Nobelmeile beobachten.
- Jetzt wird es ernst, die Kundschaft ist da!
- Wenn Sie das erste Mal ein
paar Tage da gewesen sind, werden Sie vermutlich feststellen: der Schlu
hat gar nicht übertrieben - es ist ja alles noch viel schlimmer.
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- Venedig im Sommer - im Winter - im Karneval - an Ostern 2018
- Biennale 2024 - Biennale 2022 - Biennale 2019 - Biennale 2017 - Biennale 2015
-
- Wasser
- Leitungswasser kann man
nach Jahrzehnten des Wasserkaufens und Wasserschleppens nun (2024) trinken und
es reicht sogar für chinesischen Tee und schmeckt einfach.
Praktischerweise
sind auch viele
kleine Brunnen über die Stadt verteilt, bei denen man seine
Wasserflasche auffüllen kann. Wenn es kein Trinkwasser ist, steht dies
ausdrücklich mit Warnhinweis dran. In jeder Gasse gibt es außerdem
kleine
Läden, in denen man für den halben Liter Wasser (mit Kohlensäure = frizzante) zwischen anderthalb und drei Euro zahlt - je nach Lage zur San Marco und Rialto.
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- Kritisches
- Die ganze Diskussion um den Seelenverkauf der Stadt und das Abkippen in eine Art Disneyland ist von dem Journalisten Thomas Niemietz am 3.1.2018 sehr
kompetent für die ARD recherchiert worden. Leider fand ich den Bericht
nicht mehr in den Mediatheken, doch es gibt ihn zum Glück auf youtube.
- 1. Kreuzfahrer
- Die sind in der Stadt nicht so gerne
gesehen, obwohl die großen Schiffe seit dem 1. August 2022 nicht mehr
durch den Giudecca-Kanal nach San Basilio fahren dürfen. Nun müssen die
Tagestouristen zwar auf kleinere Schiffe umsteigen, aber sie lassen eben
kein Geld in den Restaurants, weil sie ja an Bord exzellent verpflegt
werden. Wenn man nur fünf Stunden in der Stadt ist, schafft man
bestenfalls die Highlights in San Marco - mehr ist dann einfach nicht
drin und Geld verdient die Stadt an ihnen nicht.
- 2. Vaporetti
- Alle
reden von Umweltschutz und Klimawandel. Da
paßt es einfach nicht, daß die Wasserbusse üblicherweise dreißig oder
vierzig Jahre oder noch älter sind und ihre schwarzen Dieselabgase in
die Luft pusten. Es riecht am canal grande schlimmer als am Rhein bei
Köln. Ganz
schlimm wird es bauartbedingt bei den Booten der Linien 3, 4.1, 4.2,
5.1, 5.2 und 6, bei
denen man sich sehr leicht Infektionen im Bootsinneren einfangen kann,
denn diese Boote sind schlecht belüftet, proppenvoll und die meisten
Menschen trugen im Oktober 2022 durchgehend keine
Masken. Man hatte also die Wahl zwischen einer Infektion im
Bootsinneren oder einer Rußvergiftung am Heck. Gestern und heute (24.9.2024) bin
ich aber mit einem neuen Boot der Linie 1 und 2 gefahren, das leiser ist,
weniger stinkt und mehr Platz für Gepäck hat. Es scheint sich etwas zu
tun.
- 3. Wohnungen
- Daß
viele Venezianer sich eine
kleine Wohnung in Venedig längst nicht mehr leisten können, ist auch
traurige
Realiätät. Pro Zimmer werden beim Kauf etwa 350.000.- verlangt und von
vielen Ausländern auch bezahlt. Die letzten Wohnungen, die wir gesehen
haben, waren auch auf den ersten Blick toll. Der Teufel steckt dann im
Detail, weil man erst später merkt, wieviel nicht funktioniert und es
wird auch nur selten repariert. Für alle Fälle haben wir deswegen immer
Stromverteiler und Verlängerungen dabei, außerdem ein bißchen Werkzeug
(Schrauben der Pfannenstiele nachziehen, lockere Kabel isolieren,
defekte Schwingtüren der Küchen nachstellen). Die Vermieter sieht man
eher nicht und die Verwalter kümmern sich um zu viele Wohnungen und
haben keine Zeit dafür. Schlechte Bewertungen deswegen sind sinnlos, weil die Vermieter sie löschen können.
- In Dorsoduro und Cannregio sieht man aber
noch alte Venezianer/innen, die selber in ihren alten (geerbten)
Häusern wohnen. Wenn die nach dem Tod der Besitzer /innen verkauft
werden, kommt eine moderne Küchenfront hinein, ein modernes Bad und der Rest bleibt wie er ist. Zum größeren Kochen taugen die Ferienwohnungen nicht, aber der
normale Tourist braucht auch nur den Toaster und die Kaffeemaschine und
geht ansonsten essen. Das Personal wohnt dann in Mestre.
- nach oben
- Literatur
- Die Venedig-Literatur ist unüberschaubar.
Daher wird nur einführende Literatur für
erstes Stöbern angegeben:
-
Antonella Grignola (Hrsg): Die Dogen von
Venedig.
Reihe: Atlas der Geschichte, Demetra, Colognola ai
Colli 1999, ISBN 88-440-1412-9
Susanna Heimgartner: Venedig... selbst
entdecken.
Reihe: Regenbogen Reiseführer, Zürich
1999, ISBN 3-85862-036-X
GEO-spezial, Nr. 1 Feb/März 2004
"Venedig", G+J, Hamburg 2004,
- außerdem von meinem
geschätzten Kollegen und seiner Frau ein
literarischer Reiseführer über
Venedig:
-
Doris und Arnold E. Maurer: Literarische
Spaziergänge: Venedig. Insel Taschenbuch
it 1413, Frankfurt 1993
- Anfangsseite
Venedig - Seitenanfang
- Fotos:
© Martin Schlu, 2006 - 2024
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