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  Südtirol / Alto Adige
 
Stand: 22 Oktober 2024

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Südtirol im Herbst
Text und Fotos: © Martin Schlu September 2024 , Stand: 22.09.2024

Tirol und Südtirol
Wieso überhaupt Südtirol? Wer schon mal den Namen Andreas Hofer gehört hat, weiß, daß Tirol schon länger ein Zankapfel zwischen Bayern, Österreich, Frankreich und den italienischen Dynastien gewesen ist. Ab 1806 stand Tirol unter bayrischer Verwaltung und als junge Tiroler zum Wehrdienst für Bayern gegen Frankreich eingezogen werden sollte, kam es 1809 zum Aufstand unter Hofers Führung, bei dem das bayrisch/französische Heer geschlagen wurde und Hofers Rebellen in Innsbruck einmarschierten. Dummerweise wurde Hofer 1810 von der französische Besatzungsmacht gefangengenommen und wenige Wochen später als „Verräter“ hingerichtet. Die Österreicher sahen dies allerdings anders, betrachteten ihn als Helden und zwanzig Jahre später wurde
Hofer endgültig in der Innsbrucker Hofkiche beigesetzt, wo sein Grabmal bis heute eine Kultstätte für traditionelle Österreicher ist.

Grabmal für Andreas Hofer in der Innsbrucker Hofkirche
Grabmal
für Andreas Hofer in der Innsbrucker Hofkirche


Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das südliche Tirol allerdings Italien zugeschlagen. Es gab danach etliche Versuche das ganze Gebiet zu italisieren und seit 1972 ist Tirol eine autonome italienische Provinz, übrigens die reichste in ganz Italien. Von der gut halben Million Einwohner sprechen fast zwei Drittel Deutsch, gut ein Viertel Italienisch und ein paar Prozent die eigentliche Landessprache Ladinisch, die in den Dolomiten gesprochen wird.

Wer über den Brenner nach Modena, Venedig oder noch südlicher will,
beginnt in der Regel an der Autobahn in Innsbruck (hat die Vignette schon bezahlt) und fährt den Fernpaß Richtung Brenner. Dort werden (Stand Sept. 2024) € 11,00 fällig und das ist die Eintrittskarte zu einer atemberaubenden Landschaft und meiner Meinung nach eine der schönste Autobahnstrecken durch ein Gebiet, das es so in Europa nicht noch einmal gibt. Kurz hinter Gries fährt man über die italienische Grenze und kann bei schönem Wetter jede Menge Landschaft sehen, hoch bebaute Berge und alle paar Kilometer gibt es irgendeine Burg, die  mal der Familie des Sängers Oswald von Wolkenstein gehört hat.

Autobahnabschnitt bei Lajen, kurz vor Klausen
Autobahnabschnitt bei Lajen, kurz vor Klausen
Wikipedia-Artikel über Südtirol

Kilometerlange und -hohe Flußtäler gehen ineinander über und folgen dem Verlauf der Eisach das ganze Tal lang (Valle Isarco), bis es ins Etschtal übergeht. Ständig überquert man Zuflüsse und zwischen Brixen und Bozen ist die schönste Strecke. Bei Klusen kommt man am Säbener Berg vorbei und auf ihm liegt eine riesige Klosteranlage. Man kann es sich so vorstellen, wie das Mitterheintal, nur daß die Berge etwa tausend Meter höher sind und da, wo der Rhein fließt, geht die Brennerautobahn Es gibt viel zu gucken und später kann man dann nachlesen, wo man vorbeigekommen ist, weil es
im Normalfall keine Hinweisschilder gibt, wie auf deutschen Autobahnen. Wenn man mit dem Auto nach Venedig unterwegs ist, lohnt es sich auf jeden Fall ein paar Tage in Südtirol Station zu machen. Drei Städte sollte man gesehen haben: Brixen, Bozen und Toblach.

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