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Kulturgeschichte - 18. Jahrhundert - Der Alte Fritz


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Literatur

 

Preußen
1740 - Friedrich II.
(der Große, der Alte Fritz)
erstellt von © Martin Schlu - Stand: April 2007/Sept. 2008

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1740 - 1741 - 1742 - 1744 - 1745 - 1747 - Oderbruch
  
1740 - Seitenanfang
Friedrich II. übernimmt nach dem Tod Friedrich Wilhelms am 31. Mai den preußischen Thron. Am 20. Oktober stirbt der Wiener Kaiser Karl VI. an einer Erkältung, die er sich bei der Jagd geholt hat und seine Tochter Maria Theresia besteigt im Alter von 23 Jahren den Kaiserthron in Wien. Es ist ein guter Zeitpunkt, gegen sie Krieg zu führen, weil sie sich erst noch einarbeiten und gleichzeitig ihren Thronanspruch gegen den bayrischen Kurfürsten Karl Albert durchsetzen muß. Friedrich läßt seine Truppen darum bereits zwei Monate später - am 16. Dezember - in Schlesien einmarschieren, erobert das Gebiet - und Maria Theresia hält erst einmal still. Europa scheint konsterniert - immerhin hat Friedrich immer so getan, als würde er niemals einen Angriffskrieg führen.
 
Nach dem Einmarsch geht Friedrich klug vor: den Bauern wird nichts weggenommen, sondern alles abgekauft und darum sind ihnen die Preußen nicht nur sympathischer als die polnische Regierung, die ihnen niemals diese Preise bezahlt hätte, sondern so sieht die Bevölkerung in Friedrich eher einen Befreier, der Adel dagegen eher jemanden, der ihnen das Geschäft verdirbt. Anschließend geht das Heer ins Winterquartier und es herrscht ein bißchen Frieden.
 
1741 - Seitenanfang
Im Februar geht es wieder los:
 
1742 - Seitenanfang
Friedrich setzt im Frieden von Berlin seine Ansprüche in Schlesien durch, weil er die Bevölkerung auf seine Seite ziehen konnte.
 
1743
 
 1744 - Seitenanfang
Ostfriesland kommt zu Preußen, nachdem die zuständige Fürstenfamilie der Cirksena ausgestorben ist und sich Preußen darauf berufen kann, seit 1673 Handelsbeziehungen nach Ostfriesland zu haben - man fühlt sich sozusagen für das Land verantwortlich und betreut es gerne mit.
Der Zweite Schlesische Krieg beginnt, weil Österreich immer noch gerne Schlesien zurückhätte.
 
1745 - Seitenanfang
Am 4. Juni siegt Preußen in der Schlacht bei Hohenfriedberg (bis heute gibt es den Hohenfriedberger Marsch, der bei festlichen Gelegenheiten gespielt wird). Am 30. September gibt es bei der Schlacht bei Soor ein Unentschieden mit etwa gleich vielen Toten auf jeder Seite, am 15. Dezember siegen die Preußen bei Kesseldorf und am 25. Dezember wird im Frieden zu Dresden klar, daß Schlesien endgültig bei Preußen bleibt. Danach ist für elf Jahre Frieden.
 
Friedrich läßt sich durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff ein Privatschloß errichten, in dem er seine Sommer verbringen will. Das Schloß bekommt den Namen "Sans souci" (ohne Sorge), weil Friedrich sich dort in erster Linie entspannen und Kontakt mit seinen Freunden haben will. Nach dem gewonnenen Krieg kann er dies auch tun. Friedrich wird nun endgültig "der Große" genannt, zieht sich die nächsten Jahre nach Sanssouci zurück und kümmert sich mehr um Musik, Literatur und Philosophie. In dieser Zeit entsteht ein Großteil seiner Flötensonaten und der größte Teil seiner Autobiographie.
(CD- Einspielung: Friedrich II "der Große" Flötenkonzerte und Sinfonien, Cappriccio 10 064, Frechen 1985)
 
Schloß Sanssouci von der Westseite.Man erkennt die Terassen, die als künstlicher Weinberg angelegt sind.
Foto: Martin Schlu © Oktober 2006
 
1747 - Seitenanfang
Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Dom im Berliner Lustgarten wird trotz der 1722 abgeschlossenen Grundsanierung abgerissen und schafft Platz für einen von Johann Boumann d. Älteren geplanten und gebauten barocken Neubau. Leider verschwinden bei der Umsetzung der Grabstätten ein paar Gräber und Särge der alten Kurfürsten aus dem 15. Jahrhundert. Nun baut man die Gruft etwas stabiler und größer - bis heute hat sie knapp 100 Grabstellen.
(frühere Bauphase) - (nächste Bauphase)
 
Friedrich liebt nicht nur Architektur, Literatur und Philosophie, sondern auch Kunst und Musik. Ob er sich einen Hofmaler hält, kann man nur vermuten - Adolf Menzel (1815-1905) erstellt 1852 dieses romantisierende Bild eines Flötenkonzertes Friedrichs nach einer Serie von Auftragswerken zu einer Biographie über den König. Im Musikzimmer von Sanssouci Zimmer hängt eine Kopie, das Original ist in der Berliner Nationalgalerie.
 
Bildausschnitt des Gemäldes von Adolf Menzel: "Das Flötenkonzert Friedrich des Großen in Sanssouci"
Fertigstellung: 1852, Öl auf Leinwand, Größe: 142 x 205 cm, Original: Berlin, Alte Nationalgalerie
Hinweise über dieses Bild von Wolfgang Kroll mit herzlichem Dank (Sept. 2008)
 
 
Ein weiteres Großprojekt Friedrichs ist die Trockenlegung des Oderbruchs, der durch Deiche und Entwässerungsgräben so hergerichtet wird, daß bis 1760 ca. 7.000 Bauern in etwa 50 neuen Dörfern angesiedelt werden können. Am Ende des zehnjährigen Projekts kann Friedrich zufrieden sagen:
"Ich habe eine Provinz gewonnen"
- noch dazu billiger als in jedem Krieg, denn das ganze Projekt kostet die Staatskasse 600.000 Taler, der
Siebenjährige Krieg dagegen wird 139 Mio Taler verschlingen.
 
 
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