Nationalsozialismus
Das
Mädchen Anne Frank
Margot
Die
Geschichte der Familie Frank
Bergen
Belsen
Annes
Tagebuch
Miep
Gies
Kitty
Verhaftung
Deportation
Die
Zeit bis zum Untertauchen
Das
Hinterhaus
Die
Ankunft in Auschwitz
Der
Bericht Fritz Franks
Hanneli
Krankheit
und Ende
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- Auch Janny
Brandes-Brilleslijper hat Auschwitz und Bergen
Belsen
überlebt, zusammen mit ihrer Schwester Lien. Sie
sagte, es sei so wichtig gewesen, zu zweit zu sein, die
Verantwortung für noch einen Menschen zu haben.
Janny und Lien arbeiteten in Bergen-Belsen als
Krankenschwester, und Janny erzählt, dass Anne und
Margot an Typhus erkrankten. Irgendwann in den letzten
Tagen habe Anne, in eine Decke gehüllt, vor ihr
gestanden.
-
- Sie
hatte keine Tränen mehr, ach, die hatten wir
längst nicht mehr, und sie erzählte, es
hätte ihr so gegraut vor den Tieren in der
Kleidung, dass sie alle ihre Kleider weggeworfen
hätte. Es war ein harter Winter, und sie war in
eine einzige Decke gehüllt. Ich habe alles was
ich finden konnte , zusammengerafft, um es ihr zu
geben, so dass sie wieder angezogen war. Zu essen
hatten wir selbst auch nicht viel, und Lientje war
schrecklich krank, aber ich habe Anne was von unserer
Brotration abgegeben."
-
- Als Janny drei Tage
später nach Anne und Margot schauen wollte, waren
beide tot.
-
- Beide hatten Typhus.
Damit war ihr Schicksal besiegelt. (Nein, nicht
Schicksal, sie wurden mit Typhus getötet, ebenso
mörderisch, als hätte jemand sie
eigenhändig umgebracht.)
-
- Von Rachel van
Amerongen-Frankfoorder, die in Bergen-Belsen in der
selben Baracke wie Anne und Margot war, habe ich
folgenden Bericht gefunden:
-
- Die
Mädchen Frank waren schon sehr abgemagert und
sahen schrecklich aus. Sie zankten sich oft wegen
ihrer Krankheit, denn das sie Typhus hatten, war
deutlich, das sah man auch, wenn man früher nie
etwas damit zutun gehabt hatte. Typhus war das
Kennzeichen von Bergen-Belsen. Sie bekamen diese
ausgehöhlten Gesichter, Haut über den
Knochen. Sie froren schrecklich, weil sie die
ungünstigsten Plätze der Baracke hatten,
unten an der Tür, die ständig auf und zu
ging. Man hörte sie dauernd schreien:
Tür zu, Tür zu, und diese Rufe
wurden jeden Tag etwas
schwächer.
-
- Man
sah sie wirklich sterben, beide, zusammen mit anderen.
Aber das Traurige war natürlich, dass diese
Kinder noch so jung waren. Ich fand es immer
schrecklich, wenn Kinder noch überhaupt nichts
vom Leben gehabt hatten. Sie waren die Jüngsten
bei uns, wir anderen waren alle etwas älter. Die
Erscheinungen von Typhus zeigten sich deutlich bei
ihnen: das langsame Wegebben, eine Art Apathie,
vermischt mit Aufleben, bis auch sie so krank wurden,
dass es keine Hoffnung mehr gab. Ihr Ende kam. Ich
weiß nicht wer eher hinausgetragen wurde, Anne
oder Margot. Ich sah sie plötzlich nicht mehr, so
das ich annehmen mußte, dass sie gestorben
waren, besondere Aufmerksamkeit habe ich ihnen nicht
geschenkt, weil so viele andere da waren, die auch
starben. Als ich sie nicht mehr gesehen habe, habe ich
angenommen, dass sie gestorben sind, dort unten auf
dem Bett. Eines schönen Tages waren sie nicht
mehr da, eines schlechten Tages
eigentlich.
-
- Die
Toten wurden immer hinausgetragen und vor die Baracke
gelegt. Wenn man morgens hinausgelassen wurde, um zu
Latrine zu gehen, mußte man an ihnen vorbei. Das
war immer genauso schrecklich wir der Gang zur Latrine
selbst, weil allmählich jeder Typhus hatte. Vor
der Baracke stand eine Art Schubkarren, in den man
seine Bedürfnis verrichten konnte. Manchmal
mußte man diese Schubkarren auch zu Latrine
bringen. Das war sehr, sehr schlimm. Vermutlich bin
ich auf einem dieser Gänge auch an den Leichen
der Schwestern Frank vorbeigegangen, an einer oder an
allen beiden, das weiß ich nicht. Ich habe
damals angenommen, dass auch die Leichen der
Mädchen Frank vor die Baracke gelegt wurden. Und
dann wurden die Haufen wieder weggeräumt. Es
wurde eine große Grube gegraben, da wurden sie
hineingeschmissen, so kann man es wohl sagen. Das
muß ihr Schicksal gewesen sein, weil es mit
anderen Menschen auch so gelaufen ist. Ich habe keinen
Grund anzunehmen, dass es mit ihnen anders abgelaufen
ist als mit allen anderen Frauen, die bei uns in
dieser Zeit gestorben sind.
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-
- Hier
endete Annes Leben"
-
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- Amsterdam
den 23. März 1942
- Liebe
Jacque,
- Bleib
immer ein Sonnenstrahl,
- In
der Schule ein braves Kind.
- Für
mich die liebste Freundin,
- Dann
wirst du von Allen
geliebt.
-
- Dies schrieb Anne in das
Poesiealbum ihrer besten Freundin Jacqueline van
Maarsen.
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