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Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert - Nationalsozialismus


Nationalsozialismus

Das Mädchen Anne Frank
Margot
Die Geschichte der Familie Frank
Bergen Belsen
Annes Tagebuch
Miep Gies
Kitty
Verhaftung
Deportation
Die Zeit bis zum Untertauchen
Das Hinterhaus
Die Ankunft in Auschwitz
Der Bericht Fritz Franks
Hanneli
Krankheit und Ende

Literatur

Literaturempfehlungen

 

Anne Frank
Das Tagebuch
erstellt von Frederike v. Wehrs 15.Januar 2001

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In den beiden Jahren in ihrem Amsterdamer Versteck, führte Anne in Form von Briefen an ihre fiktive Freundin Kitty ein Tagebuch über ihr Leben in der Abgeschlossenheit, das zu den eindringlichsten Dokumenten jüdischer Schicksale im Dritten Reich gehört. Es ist in Niederländischer Sprache verfasst und schwankt zwischen Selbstvertrauen und Zweifel, Träumen und Alpträumen; am Ende jedoch überwiegt die Zuversicht. Es wurde später gefunden und 1947 unter dem Titel "Het Achterhuis " (Das Hinterhaus) veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung "Das Tagebuch der Anne Frank" (1950) wurde 1955 im Text von Frances Goodrich und Albert Hackett für die Bühne bearbeitet; es wurde mehrmals verfilmt und in circa 30 Sprachen übersetzt. Zweifel an der Authentizität des Tagebuchs wurde durch Untersuchungen des niederländischen Justizministeriums 1986 endgültig ausgeräumt.
 
Ihr Tagebuch - geschrieben zwischen 1942 und 1944 im Amsterdamer Versteck - ist das meistgelesene literarische Dokument über die Verbrechen der Nationalsozialisten und hat sie zu einer der bekanntesten Figuren des 20. Jahrhunderts gemacht. Das Mädchen Anne Frank, war vier Jahre alt, als sie sich vor den Nazis verstecken, und nicht einmal sechzehn Jahr, als sie im Konzentrationslager Bergen-Belsen sterben mußte - als ein weiteres Millionen unschuldigen Opfern von Hitlers abstrusem Rassenwahn.
 
In den vergangenen fünfzig Jahren wurde Anne Frank zur Botschafterin der Diskriminierung in einer Welt der Gewalt und Unfreiheit stilisiert, zu einem Symbol für Humanität, für Toleranz, Menschenrechte und Demokratie, zum Inbegriff von Optimismus und Lebenswillen. Für Millionen junger Menschen auf der Suche nach ihrer Identität wurde sie zur Identifikationsfigur, gar zur Heldin. Sie wurde als Verbindungsglied zwischen Tätern und Opfern ge- und auch mißbraucht, ihr Tagebuch - Pflichtlektüre an vielen Schulen in aller Welt - als universelle Botschaft des Mutes und der Hoffnung interpretiert. Ihre Gedanken wurden, wie bei Vielzitierten gang und gäbe, zu geflügelten Worten, oft aus dem Zusammenhang gerissen und zum Schlagwort geworden. Gäbe es so etwas im Judentum, man hätte wahrscheinlich schon längst für ihre Seligsprechung plädiert.
 
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