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Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert - Nationalsozialismus


Nationalsozialismus

Das Mädchen Anne Frank
Margot
Die Geschichte der Familie Frank
Bergen Belsen
Annes Tagebuch
Miep Gies
Kitty
Verhaftung
Deportation
Die Zeit bis zum Untertauchen
Das Hinterhaus
Die Ankunft in Auschwitz
Der Bericht Fritz Franks
Hanneli
Krankheit und Ende

Literatur

Literaturempfehlungen

 

Anne Frank
Hanneli
erstellt von Frederike v. Wehrs 15.Januar 2001

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Anne und Margot blieben keine Zwei Monate in Auschwitz-Birkenau, dann wurden sie nach Bergen Belsen "überstellt", das Konzentrationslager in der Lüneburger Heide. Edith Frank blieb in Auschwitz zurück. Sie starb dort am 6. Januar 1945 an Hunger und Erschöpfung.
 
Bergen-Belsen galt ursprünglich als "besseres" Lager, wurde auch als "Austauschlager" bezeichnet, weil es für Juden errichtet worden war, die gegen Deutsche ausgetauscht werden sollten, die sich außerhalb des Machtbereiches der Nazis befanden. (Zu einem solchen Austausch ist es auch gekommen, Clara Asscher-Pinkhoff berichtet darüber in ihren Buch "Sternenkinder" darüber, ein zweiter Austausch war geplant, doch in den Wirren des Kriegsendes kamen die Häftlinge nicht aus Deutschland hinaus.) Ein "besseres" Lager also, kein Vernichtungslager, es wurde dort zumindest nicht planmäßig gemordet. Doch im Herbst 1944 änderten sich die Zustände. Als Ende Oktober und Anfang November die Transporte aus Auschwitz-Birkenau ankamen, die insgesamt 3.695 "kranke, aber potentiell wiederherstellungsfähige Frauen" umfaßten, waren noch keine neuen Baracken für sie fertig, sie mußten in der Kälte in völlig überbelegten Zelten schlafen. Nach einer Woche raste ein Herbststurm über die Heide, etliche Zelte wurden weggefegt.
 
Das Lager war also überfüllt, als Anne und Margot dort ankamen, und die Überbelegung nahm noch zu, hygienische Einrichtungen fehlten. Die SS konnte in dem wachsenden Chaos keine Ordnung mehr halten, sie beschränkte sich allmählich nur noch auf die Bewachung des Lagers, um Fluchtversuche zu verhindern. Krankheiten brachen aus und konnten, da es fast keine Medikamente gab, nicht geheilt werden. Besonders die Typhusepidemie, die Anfang 1945 ausbrach, bewirkte, dass von den 125.000 Juden, die in Bergen-Belsen waren, ungefähr 50.000 "umkamen" weitaus die meisten von ihnen in den letzten Monaten vor und in den ersten Wochen nach der Befreiung.
 
Hanneli Goslar, die Kinderfreundin, von Anne bereits totgeglaubt, hat Bergen-Belsen überlebt. Sie erzählt, eines Tages habe ihr jemand gesagt, dass Anne im Lager sei. Das neue errichtete Lager war von dem ihren durch Stacheldraht getrennt, Hanneli ging hin und rief nach Anne. Anne wurde geholt. Sehen konnten sie sich nicht, da es dunkel war und die mit Stroh gefüllten Stacheldrahtabsperrung zwischen ihnen stand. Doch sie sprachen miteinander.
 
Hanneli hatte gerade ein sehr kleines Rot-Kreuz Päckchen bekommen, das erste seit ihrer Ankunft vor einem Jahr. Sie nahm, was sie hatte - auch ihre Freundinnen gaben etwas dazu - , packte ein Päckchen und warf es am nächsten Tag für Anne über den Zaun. Doch eine andere Frau fing es auf und gab es nicht mehr her. Anne war verzweifelt, doch Hanneli versprach ihr ein anderes Päckchen. Das klappt ein paar Tage später, doch das war auch das letzte Mal, dass Hanneli mit Anne Kontakt hatte.
 
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