Mittelalter
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- Die
Hanse - Wismar - mehr von Wismar
Fotos und Texte von Martin Schlu, 2. August 2014
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- 1147 / 1176
- Die Stadt Wismar wird
urkundlich erwähnt, jedoch gab es vorher schon Besiedelungen unter
ähnlich klingenen Namen. Schon im 8. und 9. Jahrhundert wurde von den
Wikingern in der Wismarer Bucht Handel getrieben, bis sich der
Handelsplatz nach Haithabu verlagert, das spätere Lübeck.
- 1163
- Die
Wismar vorgelagerte Insel Poel wird erstmals urkundlich erwähnt. Später
wird man hören, daß ein gewisser Nikolao Störtebeker dort geboren sein
soll.
- 1229
- Wismar wird urkundlich als
Stadt erwähnt, das Urkundenbuch geht jedoch bei dem Stadtbrand gut
fünfzig Jahre später verloren, so daß man heute keine Details mehr
weiß. Das Gründungsjahr wird auf 1226 geschätzt.
- Wismars Hafen vom Markt aus gesehen.
- 1259
- Am 6. September treffen sich
in Wismar die Gesandten aus Lübeck und Rostock um über einen Stadtbund
nachzudenken. Sehr früh gehört Wismar also zum Gründerkreis der
Hanse.
- 1266
- Das lübische (von Lübeck stammende) eingeführt Stadtrecht wird bestätigt. Nun gilt Hanserecht.
- 1267
- Beim großen Brand wird die
Stadt das erste mal zerstört, jedoch reicher und schöner als vorher
aufgebaut. Man hat mit dem Handel ja gut verdient.
- 1280
- Wismar bildet zusammen mit Stralsund, Rostock, Lübeck und Hamburg den Wendischen Städtebund.
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- 1350
- Die Pest wütet in Wismar und etwa 2.000 Einwohner sterben daran - etwas mehr als die Hälfte.
1380
- Im „Liber proscriptorum“, der
Wismarer Stadtchronik ist ein Vorfall festgehalten, wonach zwei
Wismarer Bürger aus der Stadt gewiesen wurden, nachdem sie einem
anderen in einer Schlägerei Knochenbrüche zugefügt hatten. Der
Betroffene der Auseinandersetzung wird als „nicolao stortebeker“ bezeichnet - vermutlich ist das ein Hinweis auf den späteren Piraten aus Poel.
- 1389
- Weil Herzog
Albrecht III. von Mecklenburg - gleichzeitig König Albrecht von
Schweden (1338- 1412) - von der dänischen Königin Margarethe I. nach
der Schlacht bei Åsle in der Nähe von Falköping gefangengehalten wird,
bietet die Stadt Wismar den Vitalienbrüdern Klaus Störtebeker und
Gödeke Micheel an, ihnen Stadt und Hafen von Wismar und Rostock zu
öffnen, wenn sie den Herzogkönig aus der Gefangenschaft befreien. Damit könnten sie ihre Beute auf dem Wismarer Markt verkaufen. Der Kaperbrief für die „Likedeeler“ (plattdeutsch: Gleichteiler) wird vom Vater Albrecht II. ausgestellt, Störtebeker sagt zu und die
Hanse reagiert ausgesprochen verstört, denn Störtebeker kapert nicht
nur dänische Schiffe, sondern auch die der Hanse. Wismar fliegt
deswegen um ein Haar aus diesem Wirtschaftsverein (es wird „verhanst“).
- Trotzdem hat Albrecht weiter
Interesse an den Likedeelern und setzt sie ein, um Stockholm, das von
den Dänen belagert wird, mit Lebensmitteln zu versorgen. Da werden aus
den Likedeelern „vitailleurs“, Lebensmittelhändler, und sie nennen sich selbst „Vitalienbrüder“.
Das geht auch noch ein paar Jahre gut. Der Herzog zahlt, der Krieg geht
weiter, das Geschäft läuft gut und die Hanse wird immer fuchsiger. 1394
wird die schwedische Insel Gotland als Stützpunkt ausgebaut und deren
durch Mauern geschützte Hauptstadt Visby ist das berüchtigte
Piratennest, in das sich kein Seemann mehr hineintraut.
- 1395
- Im Frieden von Skanör
und Falsterbo einigen sich Mecklenburg, Dänemark, die Hanse und der
Deutsche Orden auf eine dauerhafte Erbfolge und Gebietsverteilung.
Damit ist den Vitalienbrüdern die
Geschäftgrundlage entzogen, die Kaperbriefe werden wertlos und
Störtebeker & Co. müssen als gewöhnliche Piraten weitermachen.
Damit werden die Überfälle auf Hanseschiffe häufiger und irgendwann
platzt der Zentrale in Lübeck der Kragen.
- 1398
- Auf Gotland landet das
Ordensheer mit einer Armada von mehr als 80 Schiffen, brennt den
Stützpunkt Visby nieder und vertreibt die Piraten. Ob das noch alles
Störtebekers Leute sind, sei dahingestellt. Die fahren durch die
Limfjordpassage in die Nordsee, ziehen nach Helgoland um und gehen bis
zu ihrem Untergang am 22. April 1401 vor Helgoland auf Raubzug bis nach
England. Am 20. Oktober 1401 wird Störtebeker mit rund dreißig Kollegen
auf dem Hamburger Grasbock hingerichtet, der Vitalienbruder Gödeke
Michels folgt ein Jahr später. Ob Klaus Störtbeker wirklich der
historische Pirat gewesen ist, ist nach neuerer Forschung umstritten.
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- Der Wismarer Markt heute
- 1427
- Nach der Niederlage der
Hanseflotte vor Rügen und Kopenhagen gegen die Dänen wird der gerade
erst gewählte Bürgermeister Johann Bantzkow hingerichtet, weil er - so
die Begründung - einen Streit der Patrizier in die Stadt getragen habe
- im Prinzip wird gemeint, daß Streitereien der Hanse mit den Dänen
Wismar ja nun wirklich nichts angingen. Der Sohn des hingerichteten
Bürgermeister erhebt Klage bei Kaiser Sigismund (von Luxemburg) und erreicht, daß die
Stadt Wismar geächtet wird. Die wiederum muß der Hanse weiter im Kriege
gegen Dänemark beistehen. Erst der Frieden von Vordingborg (1435) sorgt
wieder für den alten status quo der hansischen Städte des Wendenbundes
(Wismar, Stralsund, Rostock, Lübeck und Hamburg) und ungehinderten Handel mit Bergen. - mehr
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Links:
-
http://de.wikipedia.org/wiki/Wismar
http://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_III._(Mecklenburg)
http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_St%C3%B6rtebeker
http://www.ndr.de/geschichte/chronologie/mittelalter/likedeeler100.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Bantzkow
http://de.wikipedia.org/wiki/Sigismund_(HRR)
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