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- Das Bonner Münster St. Martin (1050 - 1239)
erstellt von Martin
Schlu © 15. August 2010
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- Das
Münster St. Martin ist eine der ältesten Kirchen im Rheinland und geht
auf einen Begräbnisplatz zurück, der schon im 2. Jahrhundert bestand
(Bonn war römisches Lager), im 4. Jahrhundert ausgebaut, im 7.
Jahrhundert neu gebaut wurde und seitdem ständig als Gedächtnis- und
Betplatz benutzt wurde. Seit 691 sind Äbte nachweisbar, die dafür
sorgten, daß aus der Nekropole irgendwann ein Kloster wurde und bereits
ab dem Frühmittelalter wurde der Ort als Grabstätte der als Märtyrer
verehrten Cassius und Florentius angesehen - heute die Bonner
Schutzheiligen - und so entstand am Ende des 8. Jahrhunderts an diesem
Ort die Stiftskirche St. Cassius und Florentius.
-
Das Bonner Münster im Morgenlicht.
Foto: Martin Schlu © 2006
- Die alte
Stiftskirche war um 1050 unmodern geworden, wurde abgerissen und durch
einen Neubau ersetzt, eine dreischiffige Kreuzbasilika und vermutlich der
ersten Großkirchen im Rheinland. Im elften Jahrhundert waren die
Märtyrer aber bereits im allgemeinen Bewußsein verhaftet und so wurde
der Neubau über den Gräbern errichtet und eine vernünftige Krypta
angelegt, die später einige Erzbischöfe aufnahm, nachdem die Kölner sie
verjagt hatten und der Sitz des Erzbischofes Bonn wurde
(Regierungssitz, die erste). Gerhard von Are ließ 1166 die Kirche
nach Osten erweitern und verlegte die Reliquien in den Hochaltar. Das
Chorhaus bekam Kreuzrippengewölbe, die Querschiffe fünfseitige
Apsidenschlüsse (Abschlüsse der Apsis) und außerdem wurde der
achteckige Vierungsturm erbaut, durch den das Münster 81,4 Meter
hoch ist.
- Verschiedene Brände taten ein Übriges: 1239 brannte das Langhaus und bekam beim Wiederaufbau moderne Fenster
in gotischem Stil, außerdem gab es eine Verbreiterung der Seitenschiffe
und so ist das Münster nicht mehr rein romanisch, sondern
man erkennt durchaus, in welcher Epoche was angebaut wurde. Standesgemäß
bauten die
nachfolgenden Pröpste und Kurfürsten immer wieder weiter und so ist der
Bau heute außen im Prinzip romanisch, doch immer, wenn eine Reparatur
anstand, modernisierte man - wie es heute ja auch geschieht.
1583 gab es einen Brand, 1587 eine Plünderung durch Söldner im Dienste
des Grafen Martin Schenk von Nideggen, doch bis 1589 wurde das
Münster wieder aufgebaut. 1689 geschah Ähnliches. Seitdem ist der Innenraum der Kirche eher barock.
Seit der Besetzung der Stadt durch Napoleon 1794 ist viel Originales
weggekommen und daß Napoleon die Kirche als Pferdestall mißbrauchte,
hat auch für viel Arbeit bei den Denkmalschützern gesorgt. Außerdem
wurde das Münster von 1883 bis 1889 restauriert - vorher hatte Kaiser
Wilhelm I. an der Bonner Universität studiert, sich für das Münster
begeistert und als Kaiser ließ er sich in Berlin eine neue Kirche
bauen, die die Vorlage zum Bonner Münster nicht verleugnen kann, auch
wenn sie nicht mehr so gut aussieht wie das Bonner Original, das zuerst
1934, dann nach den Bombenschäden nach dem 18.Oktober 1944 noch einmal
wieder aufgebaut und restauriert wurde - in Berlin ging dies nur
bedingt, wie man weiß.
- Überrest der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin
Foto: Martin Schlu © 2006
- Wenn man das Bonner
Münster und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vor ihrer
Zerstörung im Vergleich sieht, fällt die Ähnlichkeit auf. Das
Internet ist voll von alten Abbildungen, die die Berliner Kirche
unzerstört zeigen.
- vun vürren - maach disch fott - jang wigger
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