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- Santa Maria del Mar, Barcelona (1330-1383)
erstellt von Martin Schlu © August 2010
zurück - weiter - Die
gotische Kathedrale Santa Maria del Mar entstand in einem
vergleichsweise kurzen
Zeitraum von 55 Jahren. Der Baubeginn war am 25. März 1329 mit der
Grundsteinlegung durch König Alfons IV. , die Fertigstellung erfolgte
am 3. November
1383. Die planenden Baumeister waren Berenguer de Montagut und, nach
dessen Tod, Ramon Despuig. Santa Maria del
Mar entstand als Marienkirche für die Bewohner des Stadtbezirks "La
Ribera", der damals einen Seezugang hatte . Die meisten Bewohner des
Viertels waren Arbeiter, die hr Geld im Hafen verdienten und für ihre
Schutzheilige eine überragende Kirche errichten wollten. Diese Kirche
entstand als Zeichen des barcelonesischen Selbstbewußtseins und wurde
ohne königliche Hilfe
nur von der Bevölkerung Barcelonas erbaut. Während der Bauzeit wurden
bei einem Brand 1379 größere Teile zertört, konnten jedoch schnell
repariert werden. Alle
Handwerker- und Arbeitergruppen des Viertels wurden systematische
beteiligt und sind symbolisch auf Reliefs verewigt. Weil
die Bauzeit so kurz war, blieb keine Zeit für Stilveränderungen und so
ist diese Kirche eine der ganz wenigen, die ihren reinen gotischen Stil
beibehalten hat. Ein Erdbeben zerstörte 1428 die Fensterrose, doch
bereits zwei Jahre später war das Westwerk wieder fertig, so wie es
heute aussieht.
- Fensterrose des Westwerks
Fotos: Martin Schlu © 2010
- Während des Bürgerkriegs 1936 wurde in der Kirche Feuer gelegt und dabei verbrannte der größte Teil der Bildwerke. Der
Roman "Die Kathedrale
des Meeres" von Ildefonso Falcones beschreibt nicht nur die
Entstehungszeit dieser Kathedrale, sondern gibt einen fundierten
Einblick in das Barcelona des 14. Jahrhunderts und ist allein deshalb
lesenswert. In diesem Roman wird bei der Baubeschreibung besonders Wert
auf den Lichteinfall in dieser Kirche gelegt, was man sehr gut
nachvollziehen kann, egal, zu welcher Tageszeit man die Kirche besucht.
- oben: Apsis mit der Gewölbestruktur und dem Lichtenfall von Osten;
unten: Innenraum mit einem Teil des Westwerks und dem Abendlicht.
Fotos: Martin Schlu © 2008/2010
