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- Aachener Münster/Dom/Kaiserdom (794 - 1350)
erstellt von Martin
Schlu © August 2010
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- Der
Aachener Dom hat gleich drei Bezeichnungen und ist die Bischofskirche
des Bistums Aachen. Der Kern ist aus dem späten 8. Jahrhundert, als
Karl der Große vermutlich ab 793/794 das Oktogon (achteckiger Rundbau)
nach einem Vorbild wie der "San Vitale" in Ravenna, oder der "Kirche
der Heiligen Sergios und Bakchos" in Konstantinopel (heute Istanbul)
errichten ließ, damit er für die später anstehende Krönung eine würdige
kapelle hatte. Weitere Vorbilder können St. Gereon in Köln sein. Der
beauftragte Baumeister war der Franke Odo von Metz, der es schaffte,
daß die Pfalzkapelle Karls des Großen bis nach dem Jahr 1000 nördlich
der Alpen in Höhe und Gewölbeweite unübertroffen war. Teile dieser
achteckigen Pfalzkapelle stammen aus der Kölner Kirche St. Gereon, die
Karl dort entfernen ließ, weil er sie lieber in Aachen haben wollte.
Ähnlich dachte auch Napoleon, der diese Teile 1794 nach Paris schaffen
ließ und im Louvre ausstellte. Mittlerweile ist die Hälfte dieser
Bauteile wieder zurück, der fehlende Teil wurde um 1840 neu angefertigt
und es sieht wieder so aus, wie zu Zeiten Karls.
- Oktogon (Ausschnitt)
Foto: Martin Schlu © 2010
- Zwischen 1355 und 1414
wurde der alte Krempel der dunklen, viereckigen karolingischen
Chorhalle abgerissen, weil der Bürgermeister Gerhard Chorus (1285–1367)
endlich mal einen modernen Kirchenbau haben wollte. Zeitgemäß wurde
eine gotische Chorhalle entworfen, die nur einen Schönheitsfehler
hatte: sie hielt nicht von alleine, denn die Fensterfläche sehr hell
und viel zu groß geraten. Mehr als 1.000 Quadratmeter Glasfläche mußten
die Dachlasten tragen und so wurden bereits während der
Bauzeit Zuganker aus Eisen eingebaut, die einen Teil des Lastdrucks des
Dachs ableiten. Dummerweise rostet Eisen und so muß man alle hundert
Jahre die Zuganker ersetzen - bislang ist alles gut gegangen.
Nordfassade am Abend, deutlich erkennt man den gotischen Baustil der Chorhalle links (östlich).
Davor steht die Hubertuskapelle, rechts von ihr Karlskapelle und Nikolauskapelle.
Foto: Martin Schlu @ 2010
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