Frühromantik
Einführung
Literatur
Brentano
(1778-1842)
Eichendorff
(1788 - 1857)
Droste-Hülshoff
(1797 - 1848) Bechstein
(1801 - 1860
Hauff
(1802-1827)
Mörike
(1804 - 1875)
Andersen
(1805-1875)
Brüder
Grimm (1785-1863)
Fontane
(1819 - 1898)
Uhland
Malerei
Friedrich
(1774 - 1840)
Dahl
(1788 - 1856
Spitzweg
Musik
Schubert
(1797 - 1828)
Mendelssohn
(1809 - 1847)
Chopin
(1810 - 1849)
Robert
Schumann (1810 - 1856) Liszt
(1811 - 1886)
Clara
Schumann (1819 - 1896)
Vormärz
und Preußen
Spätromantik
Frühromantik
Einführung
Literatur
Brentano
(1778-1842)
Eichendorff
(1788 - 1857)
Droste-Hülshoff
(1797 - 1848) Bechstein
(1801 - 1860
Hauff
(1802-1827)
Mörike
(1804 - 1875)
Andersen
(1805-1875)
Brüder
Grimm (1785-1863)
Fontane
(1819 - 1898)
Uhland
Malerei
Friedrich
(1774 - 1840)
Dahl
(1788 - 1856
Spitzweg
Musik
Schubert
(1797 - 1828)
Mendelssohn
(1809 - 1847)
Chopin
(1810 - 1849)
Robert
Schumann (1810 - 1856) Liszt
(1811 - 1886)
Clara
Schumann (1819 - 1896)
Vormärz
und Preußen
Spätromantik
Frühromantik
Einführung
Literatur
Brentano
(1778-1842)
Eichendorff
(1788 - 1857)
Droste-Hülshoff
(1797 - 1848) Bechstein
(1801 - 1860
Hauff
(1802-1827)
Mörike
(1804 - 1875)
Andersen
(1805-1875)
Brüder
Grimm (1785-1863)
Fontane
(1819 - 1898)
Uhland
Malerei
Friedrich
(1774 - 1840)
Dahl
(1788 - 1856
Spitzweg
Musik
Schubert
(1797 - 1828)
Mendelssohn
(1809 - 1847)
Chopin
(1810 - 1849)
Robert
Schumann (1810 - 1856) Liszt
(1811 - 1886)
Clara
Schumann (1819 - 1896)
Vormärz
und Preußen
Spätromantik
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Einführung
in die Frühromantik (1800 - 1848)
Eine Versuch
von Martin
Schlu© 2004/Juli 2007
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-
- Die Frühromantik
beginnt bei der Ablösung der "klassischen" Epoche
Beethovens und Goethes ab ca. 1800. Sie ist das
Bindeglied vom Ende der spätabsolutistischen (auf
den Herrscher bezogenen) Gesellschaftsform bis zu
Vorläufern der Demokratie.
-
- Zur Zeit von Johann
Sebastian Bach
ist die Trennung klar: Musiker und Maler sind
professionelle Handwerker, die meistens ihr Geld für
eine erbrachte Leistung bekommen, Schriftsteller dagegen
verdienen damals schon wenig und müssen Amateure
bleiben, solange sie einen Beruf haben, der sie
ernähren kann - Gryphius
und Opitz
verdienen ihr Geld eben nicht mit der Literatur, sondern
als Lehrer oder Sekretär. Im 18. Jahrhundert
verbessert sich die Situation für Musiker und Maler,
weil parallel zur Festanstellung an Hof oder Kirche
Nebenjobs möglich sind. Hätte Bach
gleichberechtigt im Haushalt mitgeholfen und den
Mülleimer herausgetragen, wären entsprechend
weniger Kompositionen entstanden und die Familie
hätte vielleicht gehungert. Ein Mann wie Bach
verdient das Geld, also bestimmt er die Regeln des
Haushalts und keine Ehefrau käme auf die Idee, sich
zu verwirklichen, weil es in der barocken und
friderizianischen Gesellschaft nicht üblich und
erwünscht ist.
-
- Um 1800 ändert sich
das kulturelle Leben, denn der nun entstehende
"Künstler", etwa seit Beethoven,
wird nicht mehr hauptsächlich durch seine Arbeit
entlohnt, sondern mehr durch Mäzene (Sponsoren), die
ihn unterhalten und als Dank eine Widmung bekommen - eine
Situation, an der sich bis heute nicht wesentlich viel
verändert hat, wenn man sich überlegt, wie
freiberufliche Musiker und Maler heute arbeiten. Goethe
z.B. beginnt 1771 eine Karriere als Rechtsanwalt und
schreibt als Amateur. Als er im Sturm
und Drang seinen
ersten Erfolg hat, wird er mit einer politischen Stelle
abgesichert und begründet dann seinen Ruhm als
Klassiker. Kurz vor seinem Tode erlebt er noch die
elfjährige Clara Wieck, spätere
Clara
Schumann, doch da
ist die Klassik längst vorbei. Seine Idealisierungen
des Naturbildes finden sich aber trotzdem in den
Stimmungsbildern von Johann C.C.Dahl
und Caspar David Friedrich,
bei den Naturgedichten von Ludwig Uhland
und Theodor Fontane
und in der Musik bei den idealisierten Symphonien von
z.B. Mendelssohn-Bartholdy. Insbesondere die Familie
Mendelssohn spielt hier eine gleich vierfache Rolle:
Moses,
der berühmte Philosoph, Felix,
der romantische Komponist, Fanny, die zu Unrecht
vergessene Komponistin und Arnold schließlich als
unbekannter Durchschnittskantor, den heute bestenfalls
Musikwissenschaftler und Kirchenmusiker kennen - aber der
hat festes Gehalt.
-
- Noch bis Beethovens Tod
1827 laufen Spätklassik und Frühromantik
nebeneinander, denn einerseits gibt es noch lange die
Festanstellungen bei Hofe, aber schon seit
Mozart
kann sich ein Künstler verwirklichen, wenn es
Menschen gibt, die ihm alles vom Leib halten, das ihn bei
seiner Kunst behindern könnte und ihn mittragen.
Franz
Schubert steht
zwar anfangs in der "klassischen" Tradition und ist das
Produkt einer monarchischen Gesellschaft, entwickelt aber
durch seine Lieder ein musikromantisches Ideal des
Einzelnen, das dessen Schicksal thematisiert. Das
unterstützen seine Freunde - selber Amateurmusiker
und -maler - so sehr, daß sie ihn komplett
finanzieren, damit er schreiben kann. Bei Frederic
Chopin
finanziert George Sand, weil sie mit ihrer Lyrik den
Erfolg hat, der er erst noch bekommen muß, bei
seinem Freund Franz Liszt
zahlt die Gräfin Marie d'Agoult (später wird
ihre gemeinsame Tochter Cosima
bei der Familie
Wagner eine
wichtige Rolle spielen), Eduard Mörike
wird durch seine Familie und eine Pfarrstelle versorgt,
Robert Schumann
von seiner Clara
getragen und finanziert , die als internationale
Konzertpianistin nebenbei das Geld für die Familie
verdient und acht Kinder erzieht. Joseph von
Eichendorff
und später auch Theodor Storm
schreiben ihre Dichtungen als Amateure mit dem festen
Gehalt des preußischen Beamten. Ohne die durch den
Lehrstuhl der Göttinger Universität
ermöglichten geisteswissenschaftlichen Anstrengungen
der Germanisten Wilhelm und Jakob Grimm
gäbe es nicht deren Märchensammlung und ohne
das Stipendium des dänischen Königs hätte
auch Johann Christian Andersen
nicht schreiben können.
-
- Theodor Fontane
wagt zwar den Wechsel vom Apotheker zum freien
Schrifsteller, aber auch erst, als er als Amateur soviel
Erfolg hat, daß er die Apotheke verkaufen und nun
von seinen Honoraren leben kann und auch Wilhelm
Hauff
hätte seine Märchen nicht schreiben
können, ohne zu wissen, daß er auch gekauft
und gelesen wird - die Ausbildung zum Pfarrer und
Professor hatte er bereits. Daß er von seinem
Erfolg fast nichts hatte, ist eine andere Geschichte. Die
Liste ließe sich erheblich verlängern, aber
die Tatsache bleibt: nur wenige Glückliche
können ausschließlich von der Kunst oder Musik
leben, weil diese Bereiche eben nicht mehr - wie bei
Mozart oder Bach - Handwerk sind und zu einem geringen,
aber gesicherten Einkommen verhelfen, sondern weil ein
Künstler auf einmal Erfolg haben muß, um
überleben zu können. So enstehen die ersten
Stars: Clara Schumann, Franz Liszt, Nicolo Paganini oder
andere. Natürlich
wird das frühromantische Künstlerbild
thematisiert, wenn Spitzweg seinen "armen Poeten" malt,
der den Künstlertypus mit Schirm im Bett darstellt,
weil es durchs Dach regnet. So schlimm war die
wirtschaftliche Situation der meisten Musiker, Dichter
und Maler wohl doch nicht und daß Spitzweg eher als
Satiriker zu sehen ist, steht auch nicht in den
Schulbüchern.
-
- Während Frauen wie
Clara
Schumann und Annette von Droste-Hülshoff
als Mädchen von Gleichberechtigung träumen und
sie als Erwachsene verwirklichen, entsteht ein
pragmatischer Künstlertyp, der bis heute idealisiert
wird, weil er angeblich nur für die Kunst lebt.
Obwohl das allgemeine Künstlerbild so aussieht,
daß der Künstler die alltäglichen Dinge
des Lebens nur beschränkt wahrnehmen kann und damit
eher lebensuntüchtig ist, sind diese Frauen als
Künstlerinnen allerdings untypisch, eben weil sie
ganz lebenspraktisch waren. Hatte Clara Schumann zu
Beginn ihrer Ehe versprochen, daß ihr Robert
"nur schaffen" sollte, war sie es später, die
das Geld verdiente und acht Kionder erzog. Bei Annette
von Droste-Hülshoff spielt es eine wesentliche
Rolle, daß sie die Möglichkeit hatte, eine
umfassende Bildung zu bekommen, die ihr - allerdings erst
sehr spät - ermöglichte, den engen katholischen
Konventionen des frühen 19. Jahrhunderts zu
entkommen.
-
- Parallel zum
Künstlertum gibt es die schwärmerischen Ideale
der nationalen Bewegung. Dichter und Musiker propagieren
die nationale Idee und spielen z.B. Benefizkonzerte
dafür, die Kleinstaaterei seit dem Wiener
Kongreß in eine nationale Idee umzuwandeln.
Eichendorff träumt von einem Preußen mit
katholischen Ansätzen, Liszt spielt Konzerte
für Ungarn, Chopin für Polen und es brodelt in
ganz Europa. Diese Begeisterung des Vormärz endet
allerdings ernüchternd, als es in Berlin 200 Tote
gibt, auch wenn Deutschland eine Revolution
zustandebringt, an deren Ende 1849 doch wieder ein
König eingesetzt wurde.
Da ist die Idealisierung
aber schon lange vorbei und die Frühromantik auch.
Der Tod von Annette Droste-Hülshoff gibt ihr nur
noch den Gnadenstoß.
-
- Danach fängt die
Restauration wieder an und mit ihr die Spätromantik.
Der beschrittene Weg ist nicht neu, nicht unbekannt, aber
vertraut, heimelig und risikolos. Das bleibt er auch bis
zum Anfang des Ersten Weltkrieges.
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