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An
Levin
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Annette von
Droste-Hülshoff
An Levin (Schücking?)
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- O frage nicht, was mich so tief
bewegt,
- Seh' ich dein junges Blut so freudig
wallen,
- Warum, an deine klare Stirn
gelegt,
- Mir schwere Tropfen aus den Wimpern
fallen.
-
- Mich träumte einst, ich sei ein
albern Kind,
- Sich emsig mühend an des Tisches
Borden;
- Wie übermächtig die
Vokabeln sind,
- Die wieder Hieroglyphen mir
geworden!
-
- Und als ich dann erwacht, da weint'
ich heiß,
- Daß mir so klar und
nüchtern jetzt zu Mute,
- Daß ich so schrankenlos und
überweis',
- So ohne Furcht vor Schelten und vor
Rute.
-
- So, wenn ich schaue in dein Antlietz
mild,
- Wo tausend frische Lebenskeime
walten,
- Da ist es mir, als ob Natur mein Bild
- Mir aus dem Zauberspiegel
vorgehalten;
-
- Und all mein Hoffen, meiner Seele
Brand
- Und meiner Liebessonne dämmernd
Scheinen,
- Was noch entschwinden wird und was
entschwand,
- Das muß ich Alles dann in dir
beweinen.
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