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Barock - 30jähriger Krieg - Friedenskongreß


Spätrenaissance
Barock  

Stände und Kurfürsten

Einführung in den Krieg

Europa am Vorabend
des 30jährigen Krieges

Böhmen und die Pfalz
(1618 - 1625)

Dänemark und Schweden
(1625 - 1636)

Schwedisch-Französischer Krieg
(1630 -1648)

Der lange Friedensprozeß
(1645 - 1648)

Die Nachwehen
(1648 - 1815

Der Krieg in der Literatur

Grimmelshausen 
Der abenteuerliche Simplicissimus

Andreas Gryphius
Tränen des Vaterlands

Conrad Ferdinand Meyer
(Die Füße im Feuer)

 

Der Krieg in der Musik

Heinrich Schütz 1621
Fürstentag 1629

 

Quellen und Literatur

Anfang - 30jähriger Krieg - Kurfürsten

Friedenskongreß 1645 - 1648
zusammengestellt von Martin Schlu © 2006

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1643
Münster und Osnabrück werden am 27. Mai 1643 von Reichshofrat Johann Krane für neutral erklärt. Münster ist für die Zeit der Neutralität von den Verpflichtungen gegen den Kaiser und die fürstbischöfliche Landesregierung entbunden.
Der Kaiser gesteht die Zulassung der Reichsstände zum Kongreß zu, schafft damit eine Sonderrolle für die Stadt und so kann man auf Augenhöhe miteinander verhandeln. Im Laufe der nächsten Zeit erscheinen darum auch hochkarätige Politiker:
Alvise Contarini (1597-1651) entstammt einer venezianischen Adelsfamilie und ist seit 1623 in verschiedenen europäischen Ländern als Botschafter der Republik Venedig, ab 1632 Gesandter der Römischen Kurie in Istanbul.
Er trifft am 16. November 1643 in Münster ein.
Fabio Chigi (1599-1667) stammt aus Siena und wird von Papst Urban VIII. als Vermittler geschickt  Zuvor war er als päpstlicher Nuntius in Köln tätig. Er trifft am 23. Dezember 1643 in Münster ein,  es wird sozusagen europäisch.
Später, 1655, wird Chigi als Alexander VII. zum Papst gewählt.
 
1644
Maximilian Graf von Trauttmansdorff (1584-1650) kommt am 25. November als Unterhändler des Kaisers nach Münster, versehen mit schriftlichen Geheiminstruktionen und weitreichenden Sondervollmachten. Ebenfalls im November treffen der Herzog von Longueville und Graf Trauttmansdorff in Münster ein. Nun beginnenn ernsthafte Verhandlungen. 
     
1645
Die am Krieg beteiligten Mächte verhandeln in Osnabrück und Münster.
Karl Gustav Wrangel wird schwedischer Oberbefehlshaber. Er erobert und zerstört Rüthen und am 12. Mai 1646 Paderborn. Die Truppen des schwedischen Generals Hans Christoph Königsmarck nehmen Lemgo, Marsberg und Wiedenbrück ein, Warendorf wird belagert, Rheine besetzt.
Henri II. de Bourbon-Orleans, Duc de Longueville (1595-1663) kommt am 30. Juni 1645 als Leiter der französischen Mission nach Münster.
Die Niederlage des kaiserlichen Heeres
am 6. März bei Jankau macht einen endgültigen Sieg des Kaisers unwahrscheinlich und gilt als Wendepunkt des Krieges. Von jetzt an sind alle Beteiligten an einem baldigen Ende des Krieges interessiert.
 
1646
Schwedische Truppen verwüsten Westfalen.
Die Herzogin de Longueville kommt nach Münster.
Am 26. Juli 1646 zieht Geneviéve, die zweite Ehefrau des Duc de Longueville, mit großem Pomp in Münster ein. Sie bleibt bis zu ihrer Abreise am 27. März 1647 die First Lady des gesellschaftlichen Lebens.
     
1647
Am 14. März wird der letzte größere Waffenstillstand des Krieges zwischen Wrangel und Turenne auf schwedisch/französischen Seite und Maximilian von Bayern auf kaiserlichen Seite geschlossen, von Maximilian aber bald wieder gebrochen.
Der Stadtarzt Bernhard Rottendorff hat seinen Friedensappell bereits im Jahr zuvor in lateinischer Sprache veröffentlicht und gibt ihn jetzt in einer deutschen Fassung heraus. Rottendorff ist eine zentrale Figur im Stadtleben: In seinem Hause ist der schwedische Resident Schering Rosenhaene untergebracht, er unterhält eine enge Beziehung zu Fabio Chigi, und er ist bei den meisten Friedensgesprächen anwesend.
Der spanisch-niederländische Friede beendet den 80 Jahre andauernden Kampf der Niederländer um ihre Unabhängigkeit.

Waffenstillstand von Ulm.

Der spanische Gesandte Joseph de Bergaigne stirbt in Münster.
Friedensappell des Stadtarztes Dr. Bernhard Rottendorff.
     
1648
Am 30. Januar ist der Abschluß und 15. Mai die Ratifikation des spanisch-niederländischen Friedens.  Am 24. Oktober erfolgt die Unterzeichnung der Friedensverträge mit Frankreich und Schweden im Friedensaal des Münsterschen Rathauses.
 
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