Spätrenaissance
Barock
Stände
und Kurfürsten
Einführung
in den Krieg
Europa
am Vorabend
des
30jährigen Krieges
Böhmen
und die Pfalz
(1618
- 1625)
Dänemark
und Schweden
(1625
- 1636)
Schwedisch-Französischer
Krieg
(1630
-1648)
Der
lange Friedensprozeß
(1645
- 1648)
Die
Nachwehen
(1648
- 1815
Der Krieg
in der Literatur
Grimmelshausen
Der
abenteuerliche Simplicissimus
Andreas
Gryphius
Tränen
des Vaterlands
Conrad
Ferdinand Meyer
(Die
Füße im Feuer)
Der Krieg
in der Musik
Heinrich
Schütz 1621
Fürstentag
1629
Quellen
und Literatur
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- weiter - 1635
- 1636
- 1637
- 1638
- 1639
- 1640
- 1641
- 1642
- 1643
- 1644
-
-
- Der
Schwedisch-Französische Krieg 1635 -
1648
-
- 1635
Restaurationsverzicht
gegen Rekatholisierung Sachsens
-
Seitenanfang
- Am 30. Mai bietet
Ferdinand II. Kurfürst Johann Georg I. im "Frieden
zu Prag" an, das Restitutionsedikt von 1629
für vierzig Jahre auszusetzen, wenn dafür die
Liga und die Union aufgelöst würden. Das ist
für die anderen reformierten Fürsten und Grafen
natürlich unannehmbar. Kursachsen stimmt allerdings
dem Angebot zu, sagt sich damit von der protestantischen
Sache los und wird vom Kaiser für den erneuten
Wortbruch belohnt, denn die Ober- und die Niederlausitz
werden nun Sachsen zugeschlagen und Johann Georg
erhält den erblichen Titel eines "Reichsfeldherrn".
Im Gegenzug muß er die Katholiken schützen und
deren Sicherheit garantieren, besonders die Sorben und
die Klöster der Lausitz. Der Kaiser verzichtet zwar
auf Restitutionsansprüche gegenüber dem
Kurfürsten, trotzdem geht diese Kriegsrunde wieder
an die katholische Sache, denn nun hat er einen Fuß
in der Tür der Protestanten, die nach und nach die
Tür aufmachen. Nur die Calvinisten werden
ausgeschlossen.
-
Kölner
Dom, Eingangsfassade, Foto: Martin Schlu
2006
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- Allerdings
hat Frankreich nun Angst, daß der
Kaiser zu mächtig werden könnte und
darauf kommt es im "Vertrag zu Wismar" zur
Allianz des katholischen Frankreichs mit dem
protestantischen Schweden gegen das
protestantische Sachsen - um Religion geht es
schon lange nicht mehr. Nun passieren mehrere
Dinge gleichzeitig. Im Mai erklärt
Ludwig XIII. auf Anraten Kardinal Richelius
dem spanischen König Philipp IV. den
Krieg, ein französisches Heer marschiert
nach Sachsen und gleichzeitig marschiert ein
spanisches Heer bis kurz vor Paris - nur mit
Mühe wenden die Franzosen den Angriff
ab. Die Schweden halten sich in Merseburg und
Weißenfels
an den nun wieder kaiserlichen Sachsen
schadlos und verheeren das Land ziemlich,
lediglich die Dänen halten still, denn
Ferdinand hat ihnen die Bistümer Bremen
und Verden überlassen - wenn auch die
Stadt selber nicht
dazugehört.
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- Im Oktober
lädt Papst Urban VIII. nach Köln,
um mit den spanischen und den kaiserlichen
Gesandten über einen Friedensvertrag zu
verhandeln. Die Franzosen erscheinen unter
einem Vorwand nicht und der Friedensversuch
scheitert.
- 1636
-
Seitenanfang
- Sachsen erleidet in der
Schlacht bei Wittstock eine Niederlage gegen das
schwedische Heer.
zu
Schütz
-
Seitenanfang
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- Das berühmte
Gedicht von Andreas Gryphius,
(geb. am 2.10.1616 gest. am
16.7.1664):
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- Tränen des
Vaterlandes (1636)
- Wir sind doch nunmehr
ganz, ja mehr denn ganz verheeret!
- Der frechen
Völker Schar, die rasende Posaun
- Das vom Blut fette
Schwert, die donnernde Karthaun
- Hat aller
Schweiß, und Fleiß, und Vorrat
aufgezehret.
- Die Türme stehn
in Glut, die Kirch' ist umgekehret.
- Das Rathaus liegt im
Graus, die Starken sind zerhaun,
- Die Jungfern sind
geschänd't, und wo wir hin nur schaun
- Ist Feuer, Pest, und
Tod, der Herz und Geist durchfähret.
- Hier durch die Schanz
und Stadt rinnt allzeit frisches Blut.
- Dreimal sind schon
sechs Jahr, als unser Ströme Flut
- Von Leichen fast
verstopft, sich langsam fort gedrungen.
- Doch schweig ich noch
von dem, was ärger als der Tod,
- Was grimmer denn die
Pest, und Glut und Hungersnot,
- Daß auch der
Seelen Schatz so vielen abgezwungen.
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- 1637
-
Seitenanfang
- Am 15. Februar stirbt
Ferdinand II. und der Sohn Ferdinand III. wird neuer
Kaiser. Kaiserliche Truppen brennen das sächsische
Meißen nieder.
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- 1638
-
Seitenanfang
- Das protestantische
Schweden und das katholische Frankreich schließen
ein neues Militärbündnis und wollen nun
gemeinsame Politik machen.
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- 1639
-
Seitenanfang
- Schweden marschiert über Usedom in
Pommern und Mecklenburg ein um gemeinsam mit Frankreich
den Krieg wieder in Habsburgs Gebiet zu tragen - es ist
nicht einzusehen, daß der Kaiser nicht selbst
geschädigt werden soll. Außerdem erobern
kaiserliche Truppen das sächsische Zwickau, belagern
Freiberg und verheeren Pima.
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- 1640
-
Seitenanfang
- Friedrich
Wilhelm von Brandenburg
wird Herrscher in Brandenburg. Später wird man ihn
den "Großen Kurfürst" nennen.
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- 1641
-
Seitenanfang
- Am Ende des Jahres
einigen sich die Kriegsparteien in Hamburg
allmählich einen Friedensschluß ins Auge zu
fassen. Nachdem die Städte Köln (Sitz des
wichtigsten Erzbischofs), Lübeck und Hamburg (zwar
neutral, aber durch Waffenhandel nicht ganz unschuldig an
der langen Kriegsdauer) als Verhandlungsorte
ausgeschieden sind, machen zwei eher kleine
Städtchen das Rennen: Münster ist für die
Katholiken der richtige Ort der reinen Lehre (durch den
Umgang mit den Wiedertäufern
hat man Konsequenz gezeigt), Osnabrück ist dagegen
die Wahlstadt der Protestanten. Doch man läßt
sich noch ein bißchen Zeit mit dem Frieden, weil
man als siegreiche Partei einfach besser verhandeln
kann.
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- 1642
-
Seitenanfang
- Kaiserliche
Truppen erobern zum wiederholten Male Leipzig und
Zittau.
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- 1643
-
Seitenanfang
- Die
Friedensverhandlungen zwischen dem Kaiser und Schweden
werden in Osnabrück aufgenommen, zwischen dem Kaiser
und Frankreich verhandelt man in Münster. Da der
Sachverhalt kompliziert ist - immerhin geht es um eine
neue Aufteilung Europas - zieht sich alles noch fünf
Jahre hin.
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- 1644
-
Seitenanfang
- Die Schweden
zerstören im sächsischen Weißenfels
die Burg, schleifen die Stadtmauer und sprengen die
Befestigungen, danach brennen sie die Stadt
nieder.
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