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Kulturgeschichte - Barock - J. S. Bach:  Das Ende 1749 - 1750


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Johann Sebastian Bach 1685 - 1750
Am Ende 1749 - 1750

erstellt von © Martin Schlu - Stand: September 2002 (letzte Revision am 31.12.2013)

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1749
Bach ist alt geworden, sieht nicht mehr gut, liest schreibt nicht mehr, als unbedingt nötig ist. Im Rat wird für den Fall, "falls der Capellmeister und Cantor Herr Sebast: Bach versterben sollte" bereits im Juni 1749 der Nachfolger Harrer aus Dresden gewählt, der in Dresden nur noch auf die Nachricht vom Tode Bachs warten muß. Harrer gilt als gemäßigter Mann, von ihm wird kein Widerspruch und Ärger zu befürchten sein...

Die Tochter Lieschen wird mit dem Schüler Johann Christoph Altnickol verheiratet und als Organist im nahen Naumburg untergebracht, Johann Christoph Friedrich wird mit 18 Jahren als Hofmusiker beim Grafen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe vermittelt, drei Kinder zwischen acht und fünfzehn sind noch zu versorgen, Dorothea hat keinen Mann abbekommen und Anna Magdalena ist irgendwie versorgt. Im Prinzip ist das Feld bestellt.

Am Ende des Jahres 1749 ist Bach nahezu blind geworden und kann überhaupt nicht mehr komponieren und schreiben.

1749
Der berühmte Augenarzt John Taylor operiert ihn Ende März und kann etwas voin Bachs Sehkraft wieder herstellen. Bis Mai ist er ernstlich krank, dann geht es ihm wieder besser und ein neuer Schüler zieht bei ihm ein und hilft ihm bei der Revision der "Achtzehn Orgelchoräle" BWV 651-668". Im Juli kann Bach wieder sehen, bekommt kurze Zeit danach vermutlich eine Wundinfektion und stirbt am 28 Juli an den Folgen von Schlaganfall und Lungenentzündung im Alter von 65 Jahren.

Hörbeispiel BWV 639 "Ich ruf zu dir, Herr Jesus Christ"

Die Leipziger und Berliner Zeitungen veröffentlichen Nachrufe, Telemann schreibt ein Sonett, der Rat der Stadt Leipzig urteilt: "Bach wäre zwar ein großer Musicus, wohl aber kein Schulmann". Carl Philipp Emmanuel und Bachs letzter Schüler Johann Friedrich Agricola werden mit dem Nekrolog beauftragt, das Erbe, Instrumente und Handschriften werden verteilt und sind bald in alle Welt verkauft und zerstreut. Immerhin erhält Anna Magdalena noch eine kleine Witwenpension vom Rat der Stadt. Sie finanziert damit die nun 41jährige Stieftochter und stirbt 1760.

Die überlebenden Söhne Bachs machen alle irgendwie musikalische Karriere. Am weitesten kommt der Jüngste, Johann Christian, der Komponist bei der englischen Königin wird und anläßlich eines
London-Aufenthaltes Mozarts, kurzzeitig dessen Lehrer wird und ihm rät, in Leipzig die Musik des Vaters zu hören und zu studieren.. Doch es kommt nicht dazu.
 
Bachs letzte Tochter Regina Susanna stirbt 1809 und erhält am Ende ihres Lebens Almosen aus einer Spendenaktion der "Allgemeinen Musikalischen Zeitung", unter anderem auch ein paar Taler von Beethoven.

Erst der junge Felix Mendelssohn-Bartoldy entdeckt die Matthäus-Passion wieder und sorgt mit ihrer Wiederaufführung 1829 für die bis heute andauernde Bachrezeption und die Ausneinandersetzung mit dessen Werk.

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