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Editorial
- Briefe an die Leser
Gesammelter
Senf zu aktuellen
Themen
älter
- neuer
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- Karneval und kein
Kanzlerkandidat
- 3. Februar
2001
-
- Liebe Leser,
-
- Karneval ist in die
heiße Phase gerückt und ich verbringe das
eine, andere oder mehrer Wochenende entweder mit den
Domstädtern oder den Beueler Stadtsoldaten und
höre, was in der karnevalistischen Bundesliga gesagt
und gedacht wird. Auch wenn im Gürzenich oder der
Kölner Philharmonie sicherlich hochkarätiger
Karneval gemacht wird - es ist nichts gegen die
Realsatire des Lebens:
-
- 1. Die BILD-Zeitung
entschuldigt sich bei Jürgen Trittin (Kommentar
der Karnevalisten letzes Jahr: "die GRÜNEN haben
einen Bundesumweltminister, der endlich mal so
heißt, wie er behandelt wird:
Tritt-ihn".
- Nein, eben nicht). Auch
die BILD kommt endlich mal in die Situation, daß
sie sich für einen gefälschten Bericht
offiziell entschuldigen muß.... Zeichen und Wunder.
Tätääh!
-
- 2. Herr Merz ist
mit Ach und Krach auf den Schild der CDU gehievt worden,
sollte da stehenbleiben, möglichst kein Wort sagen
und warten, bis die CDU wieder fähigere Köpfe
hat (z.B. Laurenz Meyer). Was macht der Mann? Er
will allen Ernstes Anspruch auf die
Kanzlerkandidatur erheben. "Dir ham' se wohl mit'm
Klammabeutel gepudert, wa?" denkt der Berliner und
der Bonner weiß, daß in der Berliner Politik
Dinge geschehen, die in Bonn undenkbar gewesen
wären. Das kann nur bedeuten, daß die CDU
keine Chance sieht, die Wahl zu gewinnen und dabei Herrn
Merz politisch entsorgen will oder es ist die zwingende
Konsequenz des übermäßigen Genusses von
BSE-verseuchtem Rindfleisch.
Tätääh!
-
- 3. Die GRÜNEN
sind für und gegen den Castor-Transport. Die
Pro-Fraktion sind die Realos, die schon vor zehn Jahren
gesagt haben, man solle keine Dosen in den Wald
schmeißen und nun den atomaren Müll politisch
korrekt wieder zum Verursacher bringen - die Fundis
dagegen sind in der Zwickmühle zwischen
Transportablehnung (jeder Transport ist ein Transport
zuviel) und dem Gerechtigkeitsprinzip des Heiligen
Florians (laß mein Haus steh'n, zünd andere
an...".) Sakra! Tätääh!
-
- Vorschlag: Den
Bonnern kam ihr Kinderprinz abhanden, weil er zwar
gewählt worden war, aber seine Eltern einen
Rückzieher gemacht hatten (wegen schlechter
Schulleistungen oder so...)
-
- Also: Herr Merz wird
Kinderprinz (richtig erwachsen ist er ja immer noch
nicht), verzichtet bis Aschermittwoch auf die
Kanzlerkandidatur, erhält dann eine Staatsrente und
entschuldigt sich bei der BILD-Zeitung, für den
Schwachsinn, den er der Presse zugemutet hat (kriegen
Journalisten eigentlich eine Zulage für den Driss,
über den sie berichten müssen?) Im Gegenzug
wird er 400.000 tote Rinder nach La Hague
überführen lassen, die dort als biologischer
Sondermüll zwischengelagert werden. Herr Trittin
wird mit Hilfe seiner Kontakte die Fundis
überzeugen, den Transport des Castor nicht zu
stören, weil diese Abfälle nur radioaktiv sind
- dafür frei von BSE.
-
- Alaaf!
-
- Martin Schlu
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