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Das 19.
Jahrhundert (1800 - 1907)
Eine
Einführung
von Martin Schlu© 2004/Juli
2007
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- Allgemeine
Einführung
- Das 19. Jahrhundert liegt zwischen
Barock und Moderne, zwischen dem Konservatismus des
spät-absolutistischen Zeitalter und dem
revolutionären Ausblick auf das 20. Jahrhundert und
damit der Welt von heute. Im Zentrum steht in Deutschland
die Zeit vor und nach der Revolution von 1848.
Strömungen des Vormärz reichen von Bettina von
Arnim, Goethe und Beethoven bis zu Heinrich Heine, nach
der Revolution erstarkt das Nationalgefühl und
bereitet seit 1870/1871 den Boden für Weimar und den
Nationalsozialismus.
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- Innerhalb der Literatur stehen
für das frühe 19. Jahrhundert die Namen
Goethe,
Schiller,
Brentano,
von
Arnim, Mörike
und die "Göttinger Sieben", innerhalb der Musik
spannt sich der Bogen vom späten Beethoven,
Schubert
und Brahms
über das Clara
und Robert
Schumann bis zu den wegweisenden Visionen
Bruckner,
Mahler
und Schönberg, die im "Fin
de siécle" die Moderne
des 20. Jahrhunderts vorwegnehmen.
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- 6.1. Sturm und Drang und das
Empfindsame Zeitalter
- Die Frühromantik
beginnt bei der Ablösung der "klassischen" Epoche
Beethovens und Goethes (ab ca. 1800) und dauert bis zu
den schwärmerischen Idealen der Deutschnationalen,
die 1848 immerhin in Deutschland eine Revolution
zustandebringen. Sie ist also die die Epoche vom Ende der
spätabsolutistischen Gesellschaftsform zu
Vorläufern der Demokratie - teilweise mit
Revolution, manchmal ohne - im deutschen Fall mit
gebremster Revolution, weil nach ihrem Ende doch nochmal
ein König eingesetzt wurde. Spätestens jetzt
ist die Frühromantik vorbei.
mehr
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- 6.2. Die deutsche
Revolutionserwartung
- Bereits Beethoven
hat eine Sympathie für Napoleon, weil er in ihm
einen Befreier der Welt aus den Zwängen der
absolutistischen Herrschaft sieht. Er braucht den Adel
zwar als Geldgeber seines Lebensunterhaltes, weil der bei
ihm für seine Kompositionen bezahlt, aber Beethoven
hätte vermutlich lieber in einer demokratischen
Gesellschaft nur für seine Kunst gelebt - ob er
dabei überlebt hätt, sei dahingestellt.
Jedenfalls soll die Dritte Symphonie Napoleon gewidmet
werden, die Widmung wird jedoch sehr schnell
zurückgezogen, als dieser Wien erst belagert und
dann einmarschiert und nun bekommt sie den Beinamen
Eroica".
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- Einerseits träumte man um 1815
von einem nationalen deutschen Staat nach
französischen Vorbild, andererseits wollte man nicht
unbedingt die blutigen Fehler der jakobinischen
Nachrevolutions-Zeit wiederholen. Vormärz
und Nationalismus sind
voneinander nicht zu trennen, denn einerseits gab es in
Polen die bittere Notwendigkeit, seine eigene polnische
Identität wiederzufinden um nicht von Preußen
und Rußland abermals überrollt zu werden,
gleichzeitig ist das Preußen vor 1848 eine
Konglomerat vieler kleiner Duodezfürsten, die nur
durch die Verwaltungsklammer zusammengehalten
werden.
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- Man will zwar nicht unbedingt den
König abschaffen, allerdings sollte der demokratisch
herrschen - ein Widerspruch in sich.
Konsequenterweise kommt es sehr vorsichtig zur
Revolution und als 1848 ein Parlament in der Frankfurter
Paulskirche sitzt, wird letztendlich doch der König
gefragt, ob er nicht - bitteschön - wieder regieren
wolle, eine Tatsache, die später Lenin witzeln
läßt,
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- "in Deutschland findet die
Revolution nicht statt, weil das Betreten des Rasens
verboten ist".
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- Kritische Geister wie
Heine
(1797 - 1856) kommen auch
nicht mehr nach Deutschland zurück, andere, wie
Bettina
von Arnim (1785 - 1859) machen
sich unbeliebt und werden als Majestätsbeleidiger
verfolgt. Am Ende hat man zwar einen deutschen
Nationalismus, aber der wird ganz andere Folgen als der
in Frankreich haben.
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- Zu Ikonen des Nationalismus wurden
konservative Denker wie der katholische Eichendorff
(1788 - 1857), der gewesene
Revolutionär Richard
Wagner ( 1813 - 1888) oder der
liberale Dichter Theodor
Storm (1817 - 1888). Die
Revolution ist nun verpaßt, der Erste Weltkrieg
wird mit dem Kaiserreich von 1871
programmiert.
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- 6.3. Schumann
und Droste:
Kreative Frauen
- Das Biedermeier gaukelt eine
behagliche Welt vor, die nicht die der Mehrzahl der
Menschen ist. Moritz von Schwind und Carl Spitzweg taugen
nicht als Chronisten, der eine ist ein Künstler, der
nicht auf die Einnahmen durch den Bilderverkauf angewisen
ist, der andere ist eher Satiriker für eine
eingeweihte Klientel, wird aber hinterher als Kitschmaler
mißverstanden. Nach allgemeiner Auffassung ist die
Aufteilung von Mann und Frau zementiert: er verdient das
Geld, sie besorgt Kinder, Küche und
Kirche.
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- Clara Schumann und Annette von
Droste-Hülshoff sind anders: Clara finanziert Robert
Schumann durch ihre Konzerte, ordnet ihre
künstlerische Kompetenz seinem Schaffen unter und
zieht nebenbei acht Kinder auf und als Robert in der
Bonner Irrenanstalt stirbt, verdient sie weiter das Geld,
organisiert die Schulabschlüsse der Kinder und
bringt ihre Famile gut über die Runden. Daß
Robert in der Musik die größerer Rolle
gespielt hat, ist nicht selbstverständlich, sondern
ein Produkt der damaligen gesellschaftlichen Norm, dem
sich selbst Clara nicht entziehen kann - Franz
Liszt
- obwohl nicht besser - ist berühmter und
anerkannter.
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- Auch Annette leistet sich den Luxus
gegen die Normen zu verstoßen. Obwohl katholisch
erzogen und behütet, leistet sie sich einen nicht
standesgemäßen Geliebten und übt den
Ausbruch aus dem frauengemäßen Umfeld
("Wär ich ein Mann doch wenigstens nur...") - dies
jedoch erst, als sie längst eine erwachsene Frau ist
und dem kleingeistigen katholischen Münster an den
Bodensee entflohen ist.
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- 6.4. Märchen
und Maler
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- 6.5. Landschaft mit
Schimmelreiter
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- 6.6. Mendelssohn und
Nietzsche
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- 6.7 Impressionismus
und Expressionismus Früh.expr.
(19. Jh) - Spät.expr.
(20. Jh)
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- 6.8. Mahler
und Wagner:
Semit
und Antisemit -
Spätromantik
- Die Zeitenwende zwischen
Früh- und Spätromentik ist die deutsche
Revolution. nach diesem Zeitpunkt fängt die
Restauration wieder an und mit ihr die Spätromantik.
Der beschrittene Weg ist nicht neu, nicht unbekannt, aber
vertraut, heimelig und risikolos. Das bleibt er bis zum
Ende des Erste Weltkrieges.
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- 6.9. Kaiserreich -
Kaiserzeit
und Bürgertum -
Fin
de siécle
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