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Gustav
Mahler
und Anna von Mildenburg
zusammengestellt
von Martin Schlu, August 2004
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-
- 1872
- Anna v. Mildenburg, wird
am 29. November 1872 geboren und ist damit zwölf
Jahre jünger als Gustav Mahler.
-
- 1895
- Anna wird Mitglied des
Hamburger Stadttheaters, an dem Mahler ab April 1891
Kapellmeister
ist. Dort soll sie die "Brünhilde" singen und
berichtet von den Proben:
-
- "In einigen
ausgiebigen gründlichen Klavierproben arbeitete
Mahler meine Partie zuerst allein mit mir durch. Dabei
erzählte er mir viel über
Richard
Wagner
und riet mir dringend, mich vor allem in seine
Schriften
zu vertiefen....Er spielte immer aus der Partitur und
saß in äußerst halsbrecherischer
Weise vor dem Klavier ...wischte Passagen achtlos
herunter, hob aber dafür alles besonders hervor,
was dem Sänger Anhalt für seine Singstimme
und Anschluß für seine Einsätze geben
konnte.
- (Quelle: Anna
Bahr-Mildenburg: Erinnerungen, zit
nach: Müller, S. 550f)
-
- Briefe von Gustav
Mahler: Nr. 154 (21. 11. 1895), 155 (8. 12.
1895), 156 (9. 12. 1895), 157 (11. 12.
1895), 161 (31. 12. 1895) (Blaukopf-Briefe)
-
- 1896
- Briefe von Gustav
Mahler: 175 (12?. 6. 1896), 176 (20. 6.
1896), 177 (26. 6. 1896), 179 (27. 6.
1896), 180 (28. 6. 1896), 181 (1. 7. 1896),
183 (6. 7. 1896), 184 (9. 7. 1896),
185 (21. 7. 1896), 199 (3./4. Dezember
1896), (Blaukopf-Briefe)
-
- Anna v. Mildenburg
stellt sich am 5. Dezember bei Cosima Wagner vor, nachdem
Mahler an diese eine Empfehlung über sie geschrieben
hat. Zu diesem Zeitpunkt ist Mahler noch in Hamburg
angestellt, die Wiener Bewerbung ist aber schon unterwegs
und Mahler wird Anna später nachholen.
-
- 1897
- Briefe von Gustav
Mahler: 217, 218, 220, 221, 223, 241,
246, 247, 251+. (Blaukopf-Briefe)
- Im Juli scheint die
Beziehung soweit abgekühlt zu sein, daß Mahler
Anna fragt, ob man auch zusammenarbeiten könne,
obwohl man eine Beziehung hat (Brief 251+)
-
- (Ohne Datum, Juli
1897)
-
- Liebste
Anna!
-
- Ich falle Dir mit
der Tür ins Haus mit einer wichtigen Frage,
welche ich nun nicht länger aufschieben kann,
obwohl ich Dir es jetzt, da Du so Großes vor Dir
hast, noch gerne erspart hätte. Ich habe in Wien
für Dich alle Wege soweit geebnet, daß mit
Einwilligung Pollinis demnächst ein
Engagementantrag an Dich ergehen wird. Es ist aber
für den Fall, daß Du ihn annimmst durchaus
nötig (nachdem ich die Verhältnisse jetzt
ganz klar übersehe, daß wir dann unseren
persönlichen Verkehr auf das Weitgehendste
einschränken, um nicht uns beiden das Leben
wieder zur Pein zu gestalten. Schon jetzt ist das
ganze Personal durch die Klatschereien von Hamburg aus
alarmiert
-
- Ein Brief von Rosa
Papier, der Gesanglehrerin Annas, vom 24. September
läßt nach Müller erkennen, daß Anna
offensichtlich Gustav Mahler einen Heiratsantrag machte,
der ihn aber zurückwies, worauf die Beziehung
schnell erkaltete. Dennoch läßt Mahler Anna am
1, Oktober eine Einladung zukommen, nach der sie im
Dezember '97 die Brünhilde in der "Walküre",
die Ortrud im "Lohengrin" und die Leonore im "Fidelio
singen soll.
- Mit Datum vom 20.
Dezember 1897 erhält Anna v. Mildenburg einen
Fünfjahresvertrag an der Wiener Hofoper ab dem
1.6.1898. In den ersten beiden Jahren soll sie 14.000
Gulden (ca. 112.000 Euro) erhalten, im dritten 15.000
(ca. 120.000 Euro) und in den letzten beiden Jahren
jeweils 16.000 Gulden (ca. 128.000.- Euro) .
(zit
nach: Müller, S.
174f) . Damit
verdiente sie offensichtlich mehr als Gustav Mahler, der
als Operndirektor auf 13.000 Gulden kam (104.000 Euro,
nach Fischer,
S. 539)
-
-
1898
- Der neue,
ungekürzte, Ring vom 20. September mit Anna v.
Mildenburg als Brünhilde wird ein sensationeller
Erfolg: Abend für Abend ist das Haus ausverkauft und
die Presse schreibt begeistert:
- "Abend für
Abend total ausverkauftes Haus, andachtsvolle, ja,
wahre Festspielstimmung der Zuhörer, nach den
Aktschlüssen begeisterter Beifall....
- Den stets von
Director Mahler geleiteten Aufführungen merkt man
deutlich an, daß jede einzelne von Grund aus neu
einstudiert war, ... und ... unsere imposante neue
Brünhilde, Frl. v. Mildenburg, feierte wahre
Triumphe"
(zit
nach: Müller, S. 175f)
-
- 1903
- Am 21. Februar singt
Anna v. Mildenburg die Isolde unter Mahler in der
Ausstattung Alfred Rollers. Es erfolgen noch
Aufführungen bis Ende Mai. Diese Inszenierung gilt
als legendär.
-
- 1907
- Mahler gibt sich bei
seinem Abschied aus Wien am 7. Dezember gegenüber
Anna wieder etwas distanzierter: Man ist auf wieder per
"Sie".
(Brief von Gustav Mahler 377 (7. 12. 1907),
Blaukopf-Briefe)
-
- 1909
- Anna v. Mildenburg singt
unter Siegfried
Wagner die
"Ortrud" in Bayreuth
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