zurück
1783 - 1808
Von
Böhmen ins Wiener Konvikt
1812 - 1815
vom
Hilfslehrer zum Komponiste
1816 - 1822
Komponist
und Schubertiade
1823 - 1827
Krankenhaus
und Spätwerk
1828 - heute
Schuberts
Ende,
Anfang der
Schubert-Rezeption
|
Franz
Schubert
Die Anfänge (1783 -
1819)
von
Martin Schlu, aktualisiert am 23. Februar
2009
|
zurück
- weiter
-
- 1783
- Theodor Schubert
verläßt seine böhmisch/mährische
Heimat (heute Tschechien) und läßt sich in
Wien/Lichtenthal nieder, um mehr Geld als Schulmeister zu
verdienen, als er auf dem Land bekommen kann. Die
Dorfkinder zahlen zu schlecht und Schulmeister sind
damals oft kurz vor dem Verhungern (Nicht von
ungefähr ist die Meerschaumpfeife bei Wilhelm Buschs
"Lehrer Lämpel aus"Max und Moritz" dessen einziger
wertvoller Besitz).
-
- 1785
- Theodor Schubert
heiratet die Schlesierin Elisabeth Vietz, die aus
Böhmen stammt.
-
- 1797
- Franz Schubert wird am
31. Januar 1797 in Wien als zwölftes Kind des
Dorflehrers Franz Theodor Schubert (1763-1839) und seiner
Frau Maria Elisabeth Vietz (1756-1812) geboren und am Tag
darauf, am 1. Februar 1797, in der Lichtenthaler Kirche
"zu den vierzehn Nothelfern" getauft, einer Pfarrkirche
des Wiener Vorortes (heute ist es die "Schubert-Kirche").
Von den insgesamt vierzehn Kindern des Ehepaars werden
nur fünf älter als ein Jahr., unter ihnen ist
Franz das zweitjüngstes. Heute ist das Haus ein
Museum ( Wien 9. Bezirk, Nußdorfer Str. 54), vor
1799 ist es eine alte Gaststätte ("Haus zum roten
Krebsen"), steht in einer schäbigen Wohngegend und
beherbergt sechzehn Familien. Im Erdgeschoß des
Gebäudes ist die Schule untergebracht, in der
Schuberts Vater zunächst wenige Kinder aus armen
Familien unterrichtet, die auch nur
unregelmäßig Schulgeld zahlen
können.
-
- Schuberts Geburtshaus an
der Nußdorfer Str. 54, heute ein
Schubert-Museum
Foto: © Martin Schlu 2009
-
- 1801
- Theodor Schubert kann
sich verbessern und eine Hypothek aufnehmen und zieht in
das Haus "Zum schwarzen Rössl" auf dem
Himmelpfortgrund eine Straße weiter, in dem er eine
größere Schule einrichtet, die auch mehr Geld
einbringt. Damit steigt er gesellschaftlich erheblich
auf. Es findet sich noch Zeit genug dem Jüngsten
(später zweitjüngsten) Klavier und Viola
beizubringen. Da die älteren Brüder Ferdinand
und Ignaz Violine spielen und der Vater Cello, kommt es
bald zum familiären Streichquartett. Der zwölf
Jahre ältere Ignaz unterrichtet Franz außerdem
im Klavierspiel.
-
- 1805
- In den nächsten
Jahren erlernt Franz außerdem noch Chorsingen und
Orgelspiel und wird von Michael Holzer, dem Kantor der
nahegelegenen Dorfkirche Lichtenthal unterrichtet. Bald
kann er auf der Orgel improvisieren und lernt
Harmonielehre und Generalbaß. Mit acht oder neun
entstehen die ersten Kompositionen. Ein "Gesang in c" ist
erhalten (D 1a).
-
- 1807
- Mit zehn Jahren wird
Franz Schubert Sängerknabe in der Innenstadt und ist
bei den Hochämtern in der Lichtenthaler Pfarrkirche
regelmäßig Streicher im Orchester.
-
- 1808
- Thedor Schubert kann
Franz bei dem berühmten Antonio Salieri (1750-1827)
vorstellen und da dieser auch die Wiener Hofkapelle
leitet, wird Franz dort aufgenommen, erhält ein
Stipendium und wird Schüler des "Stadtkonvikts" und
Chorsänger in der Hofburg. Das Stadtkonvikt gilt als
Eliteschule für künftige Musiker und vermittelt
auch eine erstklassige Allgemeinbildung.
-
- Schubert hat Unterricht
bei Wenzel Ruzicka, dem Hoforganist und glänzt
musikalisch, jedoch weniger in Latein, Griechisch und
Mathematik. Schnell wird Franz Schubert Geiger im
Orchester, das allabendlich die zeitgenössische
Musik spielt, nicht nur Mozart, Haydn und Beethoen,
sondern auch Anton Eberl (1785-1807), Leopold Kozeluch
(1747-1818), Franz Krommer (1759-1831) oder Franz Anton
Rösler alias Antonio Rosetti (1750-1792), heute
vergessenen Komponisten.
-
- Dort,
im Konvikt, trifft Schubert einen seiner lebenslangen
Freunde: Joseph von Spaun (1788-1865). Joseph von Spaun
schreibt über diese Zeit:
-
- "Schubert
spielte hinter mir stehend aus demselben Notenblatt.
Sehr bald nahm ich wahr, daß mich der kleine
Musiker an Sicherheit des Takts weit übertreffe.
Dadurch auf ihn aufmerksam gemacht, bemerkte ich, wie
sich der sonst stille und gleichgültig aussehende
Knabe auf das Lebhafteste den Eindrücken der
schönen Sinfonien hingab, die wir
aufführten."
-
- zurück
- weiter
|