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Klassik - Beethoven - unsterbliche Geliebte


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Kurzdaten

1723 Der Kurfürst
1768 Familie Beethoven I
1773 Kindheit in Bonn
1784 Arbeit in Bonn
1790 Erste Wiener Kontakte
1799 Wiener Erfolge
1801 Giuletta
1805 Fidelio
1810 Beethoven und Goethe
1813 Familie Beethoven II
1820 Missa solemnis
1825 Letzte Jahre

Unsterbliche Geliebte
Todesursache 
Anton Schindler Beethovenforschung

Klaviermusik
Fidelio (Text)
Die Symphonien


Literatur und Links

Ludwig van Beethoven -
Mögliche "Unsterbliche Geliebte"

zusammengestellt von Martin Schlu 1999 (Januar 2009)

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Der Brief an die "Unsterbliche Geliebte" ist eines der bis heute nicht sicher gelösten Rätsel der Beethovenforschung - nicht das wichtigste, aber eines der interessantesten. Als Anton Schindler zusammen mit Johann van Beethoven nach der Beerdigungs Ludwigs dessen Nachlaß sichteten, fanden sie unter anderem Bankaktien in einer größeren Summe und ein Testament, in dem Ludwig alles seiner "Unsterblichen Geliebten" hinterließ. Dummerweise war kein Name genannt.
 
Schindler verbrachte etliche Jahre seines Lebens mit der Klärung dieser Frage. Nach seinem Tod kümmerten sich weitere Musikwissenschaftler darum und bis heute kommen eine Reihe Damen in Frage, ebenso sind einige Kinder möglicherweise Nachkommen Beethovens. Im Brief selber fällt kein Datum, doch es gibt im zweiten Teil den Hinweis auf "montag, den 6. juli". Mit ein bißchen detektivischem Spürsinn ergeben sich einige Möglichkeiten.
 
Mögliche Jahre, in denen der Montag auf den 6. Juli fällt sind:
1789 - 1795 - 1801 - 1807 - 1812 - 1818
 
 
 
 
1789 1789 - 1795 - 1801 - 1807 - 1812 - 1818 - Seitenanfang
Dieses Jahr ist eher unwahrscheinlich. Im Brief wird als Treffpunkt "K." erwähnt wird. Denkbar wäre hier höchstens "Koblenz", "Köln" wohl nicht, es sei denn man würde im Rhein baden (es ist die Rede von einem Badeort). Doch warum hätte sich der jugendliche Beethoven dort mit jemandem treffen sollen, der sich nicht mit einem Achtzehnjährigen treffen durfte? Eleonore von Breuning war eher Kumpel als Geliebte und Beethoven war in diesem Jahr als Vormund seiner Brüder gut eingespannt. Ein heimliches erotisches Treffen am Rhein wäre sicher denkbar, aber warum dann in "K"? In Bonn gibt es damals nicht viele Orte mit dem „K“ als Anfang (Oberkassel wird damals noch mit „c“ geschrieben und der Kottenforst ist damals kaum Wald, sondern kurfürstlicher Park des Schlosses „Herzogsfreude“, das Kurfürst Clemens August I. von 1753-1755 erbauen ließ. Zum Wald wurde der Bereich erst, als das Schloß ab 1804 abgerissen wurde und der Park verwilderte. Ein Treffen in Köln scheidet aus - für einen 18jährigen war die Postkutsche zu teuer und die Fahrt hin und zurück hätte einen ganzen Tag gedauert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Herzogsfreude
 
 
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Auch dieses Jahr ist nicht sehr wahrscheinlich, denn Beethoven hat gerade seine Ausbildung abgeschlossen, sich am 29. März einen Namen als Virtuose gemacht, seine Klaviertrios opus 1 werden verlegt und seine Brüder ziehen nach Wien - da ist eher wenig Zeit für ein Rendezvous. Ein Jahr später warnt Ludwig seinen Bruder Johann vor "der ganzen Zunft schlechter Weiber" (Geck, 70) - Enttäuschung nach dem Sommer oder eher ein Beleg dafür, daß Beethoven (noch) nicht beziehungsfähig war. Konkret in Frage kommende Frauen sind für 1795 nicht bekannt.
 
 
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In Frage kämen in diesem Jahr zwei Damen:
 
Josephine von Brunswick / Gräfin von Deim - 1799 - 1804
Beethoven hatte schon seit 1799 ein Schwäche für die Brunswick-Mädchen, als er sie in Wien auf dem Klavier unterrichtete. Therese konnt er nicht heiraten, da sie schon jemand anderem versprochen war, doch ihr jüngere Schwester Josephine (Pepi) hatte ihn schnelll getröstet und sein Leben lang fasziniert. Die Eckdaten passen, Josephine hatte eine Tochter (Minona , rückwrts gelesen = anonym) und als Josephine starb, schrieb Beethoven die todtraurige Klaviersonate opus 110, in die man eine unendliche Trauer hinein interpretieren kann. Erst 1957 wurden Briefe an die Brunswick-Töchter bekannt, die die Famile bis dahin unter Verschluß gehalten hatte (Geck 72)
Beethoven hätte sich nur heimlich mit den Brunswick-Töchtern treffen können - zu groß war der Standesunterschied.
 
Andere Alternative:
 
Giuletta Giuccardi / von Gallenburg 1801 ,
Famile Giuccardi und Famile Brunswick waren miteinander verwandt, die drei Mädchen waren Cousinen und sahen sich auch untereinander oft. Beethoven gab Giuletta (Julia) ausgiebig Klavierunterricht. Die cis-moll Sonate ist ihr gewidmet. Man weiß, daß der Vater verschuldet war und Beethoven als ärmerer Musiker nicht in Frage kam, der Graf von Gallenburg dagegen hatte Geld. Andererseits war sie wohl in Beethoven verliebt und hätte ihn natürlich nur heimlich treffen können, denn von ihrer Unberührtheit hing die finanzielle Gesundung des Vaters ab - auch wenn man das nicht nachgeprüft hätte.
 
 
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In Frage käme immer noch:
Josephine von Brunswick / Gräfin von Deim - 1807 - 1810
 
Wahrscheinlicher ist aber für dieses Jahr:
 
Johanna Reiß / van Beethoven
-1805 - 1807 - 1816 - 1826 - 1827 - Beethoven und sein Neffe Karl
Beethoven hat seit der zweiten Jahreshälfte keine Chance mehr bei Josephine und sie läßt ihn auch nicht mehr zu sich. Seit 1805 kennt Ludwig aber schon Johanna aus der Zeit, als diese die Beethovenbrüder in der gemeinsamen Wiener Wohnung besuchte. Johanna verliebte sich in Caspar, wurde ca. im Dezember 1805 schwanger und brachte am 4. September 1806 den Sohn Karl zur Welt. Denkbar wäre, daß sich Johanna und Ludwig im Juli 1807 in Karlsbad treffen wollten, um ihre Beziehung zu klären, denkbar ist aber auch, daß Karl in Wirklichkeit Ludwigs Sohn war, was die häßlichen Sorgerechtsprozesse und das angespannte Verhältnis Ludwigs zu Johanna bis zu seinem Tode erklären würde. Demzufolge hätte Ludwig seinen Bruder bereits in der gemeinsamen Wohnung mit dessen Verlobter betrogen, denn am 25. Mai 1806 hatten Johanna und Caspar geheiratet. Zu diesem Zeitpunkt  man ihr ihre Schwangerschaft längst ansehen und Ludwig schimpfte bereits öffentlich über Johannas Lebenswandel und warf ihr auch eine voreheliche Affäre mit einem Medizinstudenten vor.
In Wien hätten Ludwig und Johanna nicht mehr ungestört über derart intime Details reden könne, was einen externen Treffpunkt erklärlich machen würde.
 
 
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In Frage kämen in diesem Jahr drei Damen:
Anna-Marie, Gräfin Erdödy 1815
Bettina von Brentano/ von Arnim ( 1810 - 1812)
Josephine von Stackelberg 1812 - 1813 - 1821
Am wahrscheinlichsten ist wohl dieses Jahr, da die Beethovenforschung für dieses Jahr einen Brief von Teplitz nach Karlsbad nachgewiesen hat (Geck, 66)
 
 
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In Frage kämen in diesem Jahr
Antonia von Brentano
 
Beethoven in Wien 1813 - 1821
 
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