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- Freitag
- Nach
Mailand wollten wir schon lange mal und über Karneval kriegt man das
ganz gut hin. So hat meine Frau schon vor Monaten ein Hotel im Zentrum
gebucht, die Tickets reserviert und als wir am Weiberfreitag um fünf
Uhr früh aus der Garage fahren, weil die Frühmaschine um sieben Uhr
geht, fängt es gerade an zu schneien. Innerhalb von der halben Stunde,
die wir zum Flughafen brauchen, ist die Autobahn verschneit, der
Flughafen ist ein weites, weißes Feld, es liegen ca. fünf cm nasser
Schnee und wir hinterlassen auf dem Weg zum Terminal Fußstapfen wie
beim Winterspaziergang. Dass es ohne Verspätungen nicht gehen wird, ist
klar und so heben wir eine Stunde später ab, denn die
Enteisungsfahrzuge können mit der Anzahl der zu enteisenden Maschinen
nicht Schritt halten und so müssen alle warten, bis der Reihe nach
abgespritzt wird. Der Pilot fliegt aber ein bißchen schneller als
vorgesehen und so stehen wir schon kurz vor neun am Gepäckband des
Flughafens Malpensa, nehmen den Koffer herunter und machen uns
auf dem Weg zu einem Taxi.
- Der
Flughafen ist groß, es gibt jede Menge Busstationen und auch eine
Bahnstation, aber Taxis in Massen wie in Köln/Bonn oder Berlin gibt es
hier nicht. Nach ein bißchen Fragen und Suchen wissen wir warum: der
Festpreis für die Taxidistanz Flughafen - Innenstadt beträgt läppische
neunzig Euro (€ 90.-) und das macht kaum ein Mensch, weil das Taxi nur
unwesentlich schneller ist als der Bus (wie uns der Busfahrer
hinterher erklärt). Den Stau haben aber beide.
- Wir
lösen also das Busticket (hin und zurück € 16.-) und sind um halb elf
am Hauptbahnhof. Der ist aber immer noch nicht im Zentrum und als ich
einen Einheimischen nach dem Weg frage, sagt der nur lakonisch “Taxi"
und zeigt auf die weißen Wagen, die vor dem Bahnhof stehen. Nach einer
weiteren Viertelstunde und moderaten 10.- hält das Taxi vor dem Hotel,
ein Portier macht die Türen auf, schnappt sich unser Gepäck und
übergibt es einem Pagen, der uns zur Rezeption geleitet. Ratzfatz wird
eingecheckt, nur das Zimmer ist erst ab 14:00 Uhr frei und so lassen
wir das Gepäck stehen und nutzen die Zeit zum Domgucken - der ist
nämlich wirklich um die Ecke. - zum Anfang
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- Blick ins Hauptschiff - die Seitenschiffe sind durch riesige Ölbilder abgetrennt.
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- Der Eintritt ist
frei, nur die Fotolizenz kostet zwei Euro, aber das wird gerne gezahlt.
Innen sieht das Ding ein bißchen aus wie der Kölner Dom, ist aber
erheblich größer und heller und im Gegensatz zum Kölner Dom komplett
aus Marmor (Wikipedia schriebt, es sei die drittgrößte Kirche der
Welt). Außen hat der Bau Hunderte oder Tausende Figuren, selbst an
Stellen, die man von unten noch nicht mal erahnen kann. Das Wetter ist
gut, die Sicht klar und so leisten wir uns den Lift auf die Dachterasse
(12.-), haben eine atemberaubende Aussicht und können Details gucken,
bis wir müde werden.
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- Vermutlich sind die Berge die Dolomiten - sicher bin ich mir aber nicht.
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- Oben
auf dem Dach sind viele fleißige Mädchen, die
Reiseführer in der Hand halten und sich in allen möglichen Sprachen
daraus vorlesen - die dazugehörigen Jungen spielen derweil mit ihrem
Smartphone. Es ist die Idylle pur und man könnte ruhig länger in der
Sonne
sitzen, aber der Marmor unter dem Hintern ist doch noch winterkalt und
einen Pips wollen wir nicht riskieren. So laufen wir das Dach entlang
und sehen, wie es sich allmählich vom Gebirge her zuzieht - später
hätten wir nicht kommen dürfen. - zum Anfang
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Wer hierhin kommt, ist schon ziemlich kulturjeck und kann sich auch benehmen.
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- Gegenüber
haben wir ein Café gesehen, wo man sich mit Domblick und einem Tee
aufwärmen könnte und da wollen wir hin. Es entpuppt sich aber als
Restaurant eines Edelkaufhauses, das die „Domplätze" nur an
Freßtouristen vergibt und weil beim Preis auch noch das Datum
draufgeschlagen wird, könnten wir für ein einfaches Menü viermal
Fahrstuhl auf den Dom fahren und lassen es lieber. Dann suchen wir uns
eben eine Dönerbude oder einen Supermarkt. Das haben wir bislang in
jeder fremden Stadt geschafft. Es gibt in der Meile um den Dom jede
Menge Bars mit dem üblichen Touristenmenü, aber wir suchen etwas, wo
man erkennen kann, was drin ist (wg. Lebensmittelallergie). Nach einer
guten Stunde werden wir im Studentenviertel um die Universität fündig.
Der Laden heißt „Café Millenium“ hat alles, was wir brauchen, ist
unverschämt gut und eigentlich zu billig. Ein Capuccino für 1,20.- ist
zuhause undenkbar und ein leckerer Döner für 2,50 auch. Wir werden da
noch öfter hingehen, aber zunächst ruhen wir uns im Hotel ein bißchen
aus. Ab und zu hört man die Glocken des Doms, aber eine Glocke klingt
falsch - vielleicht hat sie im Laufe der Jahrhunderte ja einen Riß
abbekommen.
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Der Dom am Karnevalsfreitag 2013 gegen halb fünf.
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- Am
Nachmittag ziehen wir wieder los, leider ein bißchen zu spät, um den
Dom von der Westseite noch im Sonnenlicht zu erwischen, denn er hat
schon einen Streifen Schatten abbekommen. Das machen wir morgen wohl
nochmal, aber früher. Für ein Museum haben wir jetzt keine Lust mehr,
aber gegenüber des Doms liegt die legendäre „Galleria Vittorio
Emmanuele II“, die die teuerste Einkaufsmeile Italiens sein soll. Die
müssen wir sehen - ohne Geld. Die Oberlichter sind eine Klasse für
sich. Man hat die Schluchten zwischen den Häusern mit einer Glasfassade
überspannt und so kann man auch bei Regen shoppen. Allerdings ist das
nichts für normale Geschäfte: Mercedes-Benz teilt sich mit Tag Heuer
einen Laden, Prada hat das rechte Geschäft, Lois Vutton liegt gegenüber
und daneben ist Gucci. Allen Geschäften ist gemeinsam, daß die Preise
wesentlich kleiner ausgezeichnet sind als es die Euro-Beträge vermuten
lassen. Mercedes
ist mit einem kleinen Rollkoffer in Wagenfarbe (S-Klassen-grau) und
Mercedesstern mit € 170.- noch regelrecht billig, denn unter €
500.- kriegt man eigentlich nichts. In allen Läden
ist es daher leer, nur im „Café Gucci" ist es voll. Da rechnen sich
wohl alle
aus, wieviele Capuccini man für eine Handtasche trinken könnte (für ein
Jahr reicht es immer, wenn man jeden Tag einen will). Störend sind nur
die laut kreischenden Mädchen, die vor den Läden regelrechte
Wunschorgasmen kriegen. In Venedig sind die Taschen gefälscht und
kommen
aus China. Hier sind sie echt. - zum Anfang
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Das normale Gedränge in der Passage, nachdem Prada aufgemacht hat.
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- Nun
ziehen wir los eine Supermarkt aufzutreiben. Das ist schwieriger als
gedacht, weil die Preise und Mieten der Innenstadt mit Lebensmitteln
nicht erzielt werden können. Wir laufen ein gutes Stück stadtauswärts,
bis ich eine ältere Dame mit Hund entdecke. Die muß hier wohnen, denke
ich mir, also muß sie auch irgendwo einkaufen. Die Annahme stimmt. Sie
beschreibt mir den Weg zu einem Supermarkt, der den Namen auch verdient
(PAM). Damit man nicht suchen muß, sei hier die Station am Supermarkt
genannt, von der man die gefüllten Tüten mit der U-Bahn nach Hause
bekommt (grüne Linie M2, Haltestelle „S' Ambrogio“, Rückfahrt zum
Dom mit der roten Linie M1 und Umsteigen am Knotenpunkt „Cadorna“). Der
Abend wird mit einem gemütlichen Mahl auf dem Hotelzimmer beschlossen: ciabatta, prosciutti, gorgonzola vino di sizila - perfetto!
- Samstag
- Am nächsten
Morgen zieht es uns zur Scala. Der Stadtplan zeigt als schnellste
Möglichleit den Weg über den Domplatz, doch dort ist der Bär los:
kleine, verkleidete Kinder bekommen von der „mamma“
eine Tüte Konfetti in die Hand gedrückt, dürfen damit herumschmeißen,
werden dabei vor dem Dom geknipst und hinterher wieder abgeführt -
offenbar ist das die mailändische Art, an Karneval die Sau
rauszulassen. Zwei russische Mädchen bestätigen mir hinterher, daß das
wirklich sehr karnevalistisch ist, denn sie kommen aus Moskau und da
hat kein Mensch Verständnis dafür, sich freiwillig länger als nötig im
Freien aufzuhalten (-20° C haben sie vorgestern gehabt und empfinden
Mailand mit sechs Grad als ausgesprochen warm). Ich traue mich kaum zu
erzählen, was in Bonn und Köln gerade los ist.
- Parallel zum
karnevalistischen Konfettigeschmeiße lungern Horden von Verkäufern
herum: ca. dreißig Glücksbandverschenker sprechen jeden Menschen an
(man bekommt ein Freundschaft-/Glücksband geschenkt und muß dann einen
Euro schenken, sonst bringt das Band Unglück), die Luftballon- und
Konfettiverkäufer haben Hochkonjunktur, zwischendurch lösen sich die
Hochzeitspaare beim Fotoshooting vor dem Dom ab und die städtische
Kehrmaschine dreht stoisch Runde um Runde, während auf dem gerade
geputzten Platz die nächsten Konfettischwärme niedergehen, gefolgt von
zerissenen Glücksbandresten. Es ist fast wie in Venedig. - zum Anfang
- Vom Dom geht
man durch die „Galeria Vittorio Emanuele II“ und sieht beim Ausgang
schon das Eingangsgebäude der Scala. Schön ist es nicht. Fenster
und Türen sind verrammelt und die Polizei wartet mit Blaulicht und
macht Kontrollen. Nach kurzer Zeit wissen wir warum: eine mittlere Demo
zieht vorbei und marschert Richtung Domplatz - die wissen wohl nicht,
was da gerade los ist. Also werden wir die Scala noch an einem anderen
Tag besuchen und hoffen, daß wir eine Probenkarte erstehen können, die
es - wie mir ein guter Freund und Mailandkenner sagte - für unter € 5.-
geben soll. nächster Versuch
- Das nächste „Muß“ auf der Liste ist das „Museo Poldi Pezzoli",
das unglaublich gute Bilder haben soll: Cranach, Tintoretto, Canaletto
und so fort. Die Adresse habe ich mir heute früh schon rausgeschrieben
(Via Gerolamo Morone, 8-12 ), doch sie stimmt nicht, denn an der
angegebenen Adresse ist alles verrammelt, die Klappen sind dicht und
dabei ist es bereits zehn. Es müßte einfach offen sein. Des Rätsels
Lösung ist typisch italienisch: der Eingang liegt fünfzig Meter um die
Ecke, Via Manzoni 10, die Straße, an der auch das Scala-Gebäude
liegt. Wir zahlen jeder die neun Euro und gehen hinein. Bereits auf der
Freitreppe fällt mir das Cranach-Doppelportrait von Martin Luther und
Katharina Bora auf, das ich so gut kenne - aber ich habe es in Bremen
gesehen (Roselius-Haus).
Cranach hat mehrere Portraits gemalt, weil Luther schon so berühmt
war und es gibt ca. 20 echte Lutherbilder von ihm, die alle sehr ähnlich sind. Mehr
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- Das
ist als
Einstieg auch nicht schlecht, doch der Cranach und später die zwei
Canalettos (Venedig-Maler) sind die rühmlichen Ausnahmen. Mag sein, daß
ich sehr verwöhnt bin, aber vielleicht habe ich auch nur zuviel
gesehen. G.C.P. Pezzoli war ein sehr reicher Mann und fleißiger Sammler
und er hat
viel und lange zusammengekauft. Im Pezzoli-Museum kann man seine
Uhrensammlung
sehen (incl. einer aufklappbaren Reise-Sonnenuhr und der Kombination
aus Fingerring und Mini-Uhr), die reichhaltige Waffensammlung der
schönsten Mordinstrumente, seine unzähligen Teppiche, Massen von
Porzellan, -zig Möbel,
im Prinzip
alles, wofür man Geld ausgeben kann. Pezzoli muß davon genug
bessessen haben und hat offenbar alles gekauft, was gut und teuer war.
Ob bei seinem Tod noch viel Geld vorhanden war, steht nirgends, aber
ich fürchte, es war nicht mehr viel übrig - Sammler nennen das Erbe
„Sachwerte“, Bankiers sehen es wohl anders - gut daß es damals noch
keine Briefmarkensammlungen gab. - zum Anfang
- Bei mir werden der Luther-Cranach und die Canalettos im Gedächtnis hängen bleiben, der
Rest eher nicht.
- Museo Poldi Pezzoli
Via Gerolamo Morone, 8-12, Karten in der Via Manzoni
10, geöffnet von10:00 Uhr bis 18:00 Uhr außer Dienstags und nicht an
Feiertagen wie Ostern, Weihnachten, Lucia. Eintritt € 9.-/6.-, U-Bahn
Linie 3, Ausstieg “Montenapoleone“
- Der
Rückweg führt uns wieder über den Dom und jetzt gibt es noch mehr Kinder
und Konfetti (s.o.). Neben dem Dom gibt es noch den „Palazzo Reale“ und der zeigt die Bilder von Bob Dylan. Spontan denke ich an John Lennons Spruch „I love Beethoven, specially his poems“,
aber Dylan hat wirklich gemalt, wie auch Lilli Palmer, Udo Lindenberg
und Günter Grass. Der Eintritt ist frei und es zeigt sich während der
Ausstellung, daß Palmer, Lindenberg und Grass küntlerisch einfach besser sind.
Dylans Bilder sind gut, wenn er Männer der 30er Jahre in
Staubmänteln à la Humphrey Bogart zeigt, oder die französischen Häuser
in New Orleans malt, von denen auch auf dem Plakat zu sehen ist, doch seine
erotischen Gemälde sind ersten nicht ganz jugendfrei und zweitens
einfach schlecht (wie sein Gesang, der keiner ist, aber die Texte
sind gut). Wer die Bilder trotzdem sehen will: die Ausstellung geht bis
zum 10. März 2013.
-
Palazzo Reale Mailand, Piazza del Duomo, 12, schräg gegenüber des Doms, übliche Öffnungszeiten.
- Das Wetter ist gut, wir schauen auf
den Stadtplan und stellen fest, daß die Festung der Familie Sforza in
der Nähe liegt. Vom Domplatz geht man nach Westen zur Piazza Cordusto, dort zweigt die Via Dante
ab und die geht auf den Platz vor der Festung der Sforza über. Das monströse Bauwerk wurde ab 1450 von Francesco I. Sforza erbaut und
diente der Familie als Machtzentrum. Die Sforza saßen damals in
Mailand und
beherrschten die Lombardei, die Strozzi in Florenz machten das Gleiche in der Toscana, die Borgia bekriegten sich mit den Medici in Rom, die Gonzagas hatten die Macht in Mantua - diese vier Machtzentren lenkten im Prinzip ganz Italien und Venedig lasse ich jetzt mal außen vor.
- Aus dieser
Festung sind mittlerweile Museen geworden (die Familie
hat irgendwann die Macht über die Stadt und die Burganlage verloren) und das
Musikinstrumentenmuseum darin wurde uns von meinem Freund Arnulf
wärmstens enpfohlen. Wir laufen erst einmal um die Anlage und stellen
fest daß sie riesig ist - im Prinzip ein Quadrat mit einer Kantenlänge
von ca. 300 m, wobei es noch Rest von Vormauern und Vorburgen gibt, so
daß das Gebäude sicher eine Kantenlänge von 500 m gehabt haben wird.
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Etwa fünfzig Meter und damit ein Sechstel der Länge einer Quadratseite. - zum Anfang
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- Leider fehlt den Museen
ein genereller Überblick. Es gibt sehr viel zu sehen, aber auch sehr
viel Durchschnittsware, zum Beispiel Massen von katholischen
Gebrauchskunst. Nach dem dreißigsten heiligen Sebastian fragt man sich,
warum nicht mal zusammenhängende Texte über die Herkunft der Stücke zu
lesen sind. Vermutlich hat nur der geringste Teil der ausgestellten Stücke den
Sforza gehört, u.a. deswegen, weil der Löwenanteil der Exponate erst ab 1700 entstanden
ist. Als Museumsbesucher möchte ich aber nicht nur gucken, sondern auch
lesen und das ging im Castello bis auf wenige Ausnahmen nicht.
- Das
Musikinstrumentenmuseum bestand zur Hälfte aus Mandolinen und Violinen
italienischer Bauart zwischen 1800 und 1900 und da drängt sich die
Frage auf, ob das Museum seinen Bestand hat, weil das alte Zeug keiner
mehr brauchte und weggespendet hat, oder ob es da nicht ein Kuratorium
gibt, was gezielt kauft - auch hier bin ich vom Rheinland einfach
verwöhnt. Dennoch lohnt ein Besuch, wenn man erst ein Dutzend heilige
Sebastians gesehen hat. Natürlich gibt es auch Highlights, aber die sind
selten. Hier erinnere ich mich an einen ziemlich verkommenen Saal, in
dem die Restauratoren gerade Fresken von Michelangelo gefunden haben
und sie sanieren. Trotzdem, nach vier Stunden Museumsbesuch und zig
Räumen ist es irgendwann einfach mal gut und wir haben noch nie soviel Kultur für so
wenig Geld gesehen - € 3.- pro Person, das ist ein Stundensatz von
unter achtzig Cent! Nur umsonst ist billiger.
- Castello Sforzesco, Piazza Castello, Verlängerung der Via Dante, die am Castello endet, ...übliche Öffnungszeiten. zum Wikipedia-Artikel, Eintritt für alle Museen: € 3.-
- Den
Einkauf im Supermarkt und die
Rückfahrt mit der U-Bahn machen wir ganz souverän, denn wir kennen uns
ja schon aus. Auf dem Rückweg am Domplatz sehen wir immer noch
Konfetti schmeißende Kinder und die unentwegt fahrende Kehrmaschine.
Der Arme! Hoffentlich ist er zwischendurch abgelöst worden. Die
Glücksbandverkäufer haben ihr Sortiment gewechselt, versperren
rudelweise den Weg und nötigen alle Passanten häßliche Schals zu
kaufen. Ich gucke so böse, wie ich kann und knirsche nur „No! No!,
No!“. Dabei mache ich mich ganz breit, daß die Händler einen Schritt
zurückmachen müssen. Gewonnen!
- Im Hotel machen wir erst einmal zwei Stunden Pause.
- Den Tag beschließen wir abends bei
einem Bummel über den Domplatz. Noch immer kreist danach die
Kehrmaschine,
die letzten Kinder werfen ihr Konfetti und nach einem kurzen Besuch des
Kaufhauses und dem Erweb eines Mitbringsels sitzen wir in der Pizzeria
Dogana und lassen es uns gut gehen. Auf dem Rückweg ist die Kehmaschine
verschwunden und der Platz sieht aus wie eine Altpapierhalde. Die
Händler verkaufen keine Schals mehr, sondern Leuchtdinger, die sie
etliche Meter hochschießen und auf den Boden fallen lassen. Wer eins
aufhebt, hat sie am Wickel. Ich denke, sollte es regnen, werden sie
einem auch die entsprechenden Schirme andrehen. - zum Anfang
- Sonntag
- Gestern
hatten wir schon beschlossen mit dem Museum des 19. Jahrhunderst (museo del novecento) anzufangen und außerdem wollten wir das „Letzte Abendmahl“
von Leonardo da Vinci sehen, was in der Kirche „Santa Maria delle
Grazie“ ausgestellt ist. Leider muß man sich für einen Besuch im
Internet anmelden und als ich das am Morgen versucht hatte, zeigte der
Bildschirm nur „sold out“. Das klappt also nicht. Also bleibt das „museo del novecento“ und damit fangen wir um zehn Uhr an. Wir sind die
Ersten, die reinwollen und die ersten Bilder sind auch
vielversprechend: Picasso, Modigliani, de Chirico - und dann kommen
sehr viele italienische Maler des 19. Jahrtunderts, von denen ich noch
nie etwas gehört habe (auch nicht meine Frau, die ja mal Kunst studiert
hat und in diesen Dingen erheblich mehr weiß). Wir gehen alle Etagen
durch und stellen fest, daß die Entwicklung, die in Deutschland mit der
"Brücke" oder in Frankreich mit den "surealistes"
stattgefunden hat, auch für Italien gilt - hier kennt ja auch kaum
einer Franz Marc oder August Macke. Immerhin sind die Bilder
vergleichbar. Das beste an dem Haus ist aber die Architektur. Sie
ermöglicht Ausblicke auf piazza und duomo,
die ganz neu sind und in der oberen Etage ist alles leer - nur eine
Kamera steht dort und man hat einen tollen Blick auf den Dom. Das wäre
ein ideales Arbeitszimmer!
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- Die Kamera steht dort nicht aus Jux und Dollerei , sondern es kommen immer mehr Menschen, die wichtig aussehen. Später
erklingen dort interessante Violintöne und um elf beginnt in diesem
Raum ein Konzert mit Violine und Fagott und zwei sehr, sehr gute
Musiker spielen eine Komposition von Luciano Berio (Lorenzo Gorli,
Violine; Diego Chenna, Fagott). Tolle Musik in einer tollen Location.
Normalsterbliche kommen da nicht hin, sei es die Tatsache, als
professioneller Musiker an so einem Ort spielen zu dürfen, sei es als
normaler Musiker, der diese irrsinnig schwierigen Partien von Luciano
Berio nie
spielen wird. Das hier ist ganz große Kunst! Da die Kamera mitlief, gibt es das Konzert auf youtube. - zum Anfang
- Museo del Novecento, Piazza de Duomo, ..übliche Öffnungszeiten
- Nach
dem Konzert stöbern wir noch auf dem Flohmarkt unter den Arkaden. Dort
haben -zig Händler ihre Tische aufgebaut und man kann im Prinzip
Literatur, Reklameschilder, Fotos und Illustrationen der letzten 100
Jahre kaufen, manche sind auch noch älter, doch wir kaufen nichts. Wir
haben jetzt schon mehr Bücher als Regalfläche und verschenken
regelmäßig kiloweise, da werden wir nicht schon wieder Zeug kaufen.
- Außerdem
wollen wir ja noch zur Scala, die gestern mittag geschlossen hatte. Rein theoretisch
hätten wir ja am Samstag eine Aufführung von „Nabucco“ sehen können, doch bei Preisen von ca. € 500.- pro
Person ist es Theorie geblieben („Nabucco“
haben wir uns in Bonn bisher auch nicht angeschaut, warum dann für ein
Schweinegeld hier?). Die Scala und wir kommen uns aber auch diesmal
nicht nahe, denn man könnte für € 6.- zwar den Innenraum besichtigen,
aber da sind Lichtproben, was bedeutet, daß es lange dunkel und dann
kurz hell ist und Rabatt gibt es nicht („Ihr Risiko“, meint der
Kartenverkäufer). Immerhin hat der Scala-Laden geöffnet und so gehen
wir hinein. Da geht der Nepp allerdings weiter: Alte Konzertplakate ab
25.-, alle möglichen CDs und DVDs für Preise oberhalb € 30.-,
Einkaufstaschen mit Plakatdruck für € 48.- - nee, liebe
Scala-Direktion, das könnt Ihr vielleicht mit reichen Chinesen oder
Russen machen, aber nicht mit uns. Dann bestellen wir die Opern lieber
selber und billiger (muß ja auch nicht bei amazon.de sein...).
- Morgen hat die Scala eine letzte Chance, sonst fahren wir das nächste Mal wieder nach Salzburg...
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Die Scala von ihre schönsten Seite - die Abgründe sieht man ja nicht.... - zum Anfang
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- Weil
das Wetter schön bleibt, beschließen wir den Touristenbus zu nehmen und
uns durch die Stadt fahren zu lassen. Wir kennen das schon aus Barcelona und
hier ist es ähnlich. Für zwei Tage kann man die beiden Linien (rot und
blau) solange nutzen, wie man will. Die rote Linie klappert die meisten
Stellen ab, die wir uns schon erlaufen haben. Dabei stellen wir fest,
daß an der Kirche, in der das „Abendmahl“ hängt, etwa zweihundert Meter
Menschenschlange aufgelaufen ist. Wir werden das Bild dieses Mal wohl
nicht sehen.
- Die
Tour von Dom zu
Dom dauert eine gute Stunde, die blaue Tour etwa anderthalb.
Interessant erscheint noch der Corso Buenos Aires. Es ist voll dort, viele
Läden haben auf und es herrscht ein Gewusel wie auf der Oxford Street
in London. Morgen werden wir da mal herlaufen, aber jetzt ist zu kühl
dafür. Nötig sind
um diese Jahreszeit Mütze, Handschuhe und, wer hat, eine Decke für die
Oberschenkel. Es war heute „arsch kalt“, wie man im Rheinland sagt und eine
Aufwärmpause ist dringen nötig. Darum gehen wir heute abend nicht mehr
raus, sondern lesen, sortieren Bilder und gucken Tatort - auch in dem
Krimi um den Luzerner Karneval ist es kalt und dort schneit es sogar...
- Montag
- Nach
dem Frühstück zeigt sich Mailand von der weißen Seite. Vor dem Hotel
liegt Schnee, die Streufahrzeuge versprühen bergeweise Salz und ein
paar Stunden später tritt man immer in kleine gelbe Häufchen - das ist
das durch das Wasser zerlaufene Salz. Kaum haben wir das Hotel
verlassen, stürmen die Straßenhändler auf uns zu und wollen uns Schirme
verkaufen, aber wir brauchen immer noch nichts. Wir gehen von der Piazzo di Fontana links hoch Richtung Corso Buenos Aires
und stellen fest, daß man sich für wenig Geld in den Länden aufwärmen
kann, weil wir für die Töchter nur noch ein paar Mitbringsel kaufen
müssen. Nach anderthalb Stunden sind wir durch, während der Schneeregen
immer stärker wird.
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- Der Dom im Schnee - gut daß die Kinder gestern schon ihr Konfetti geschmissen haben - jetzt wäre es eine Schweinerei.
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- Die
Scala soll ihre letzte Chance bekommen und wir gehen zum drittenmal
hin. Die Tore sind offen, man kann sogar einen Blick hineinwerfen, aber
die Kasse für das Museum ist zu und öffnet erst um halb drei, obwohl
auf dem Hauptschild steht, sie mache um zwölf auf. nächster Versuch Da beschließen wir
erst essen zu gehen, aber das Stammrestaurant hat im Inneren Leitern
und Farbeimer stehen und man bedeutet uns, heute sei chiuso
- geschlossen. Daneben ist auch eine Pizzeria, deren Angestellte uns
immer wieder versucht haben hineinzuzlocken - auch sie sollen ihre
Chance haben. Die Speisekarte ist auf Italienisch mit Russisch und
Italienisch mit Chinesisch und das sollte eigentlich zu denken geben.
Trotzdem bestellen wir Salat und ein Hauptmenü und später kommen vier
Teller gleichzeitig (ich kenne es in Italien eigentlich so, daß erst
der Salat kommt und dann alles Andere). Meine Pizza kann ich
stehenlassen, die ist heiß genug, aber meine Frau macht sich fluchend
über die Calamares her, denn die werden zu schnell kalt. Sie muß sie
nur erst unter der dicken Teigschicht finden, doch sie entdeckt dann
insgesamt zehn weiße Gummibänder, die als Tintenfischringe verkleidet
sind. Währenddessen mache ich mich über Oliven aus dem Glas und
Champignons aus der Dose auf hartem Teigboden her und als wir gegessen haben, machen wir,
daß wir wegkommen. Also dieser Laden ist nichts. Teure Touristenscheiße
auf gut deutsch. Der Name sei schamhaft verschwiegen... - zum Anfang
- Die
Scala soll ihre allerletzte Chance bekommen und wir gehen zum vierten Mal
hin. Diesmal ist die Kasse auf, es gibt eine lange Schlange und man
wird tatsächlich eingelassen. Das Treppenhaus säumen viele alte
Konzertplakate aus den 1920er Jahren, auf denen noch Toscanini als
Dirigent steht, und dann steht man auf dem Vorssal mit echt altem
Parkett und darf in die Loge gehen und einen Blick auf die Bühne
werfen. Da ist zwar alles halbdunkel, aber weil heute abend Riccardo
Chailley mit dem Scala-Orchester spielt, stehen schon die Pulte,
Harfen, Pauken und ein einsamer Kontrabaß herum. Musikalisch wird es
allerdings eher ein Gemischtwarenladen: zwei Ouvertüren, ein paar Sätze
aus diversen Symphonien und etwas Kleinzeug. Dafür muß man nicht in die
Scala. Wenn, sollte es eine Oper sein, deren Text man gut drauf hat -
deutsche Untertitel sind hier nicht zu erwarten. Zur Semper Oper
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- Das Plakat vom Samstag - zwei im November noch freie Karten hätten jeweils 500.- gekostet...
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- Das
angeschlossene Scala-Museum ist etwas für Liebhaber. Man stelle sich
ein Mittelding aus Musikalienhandel und akademischem Kunstmuseum vor,
dann hat man es ungefähr. Geschätzte zweitausend Gips-, Kunststoff- und
Bromzeköpfe in allen möglichen Größen und Farben verewigen alle Damen
und Herren, die an der Scala jemals etwas geworden sind oder anders
ausgedrückt, wessen Kopf dort steht, hat es in den musikalischen Olymp geschafft und ist tot. Die
Touristen knipsen wie bekloppt.
- Im zweiten Stock sieht man irgendwelche
Kostüme aus Opern, Rudolf Nurejew tanzt auf einem Monitor und aus dem
Musikinstrumentenmuseum hat man offensichtlich ein paar Instrumente
abgestaubt, die diese Sammlung nicht haben wollte. Eine Amati mit
Rissen in der Decke ist zu sehen, Doppel- und Dreifachhalsgitarren mit furchtbaren Darmsaiten,
alte Oboen und Flöten mit Rissen und ein brauchbares Quintfagott. Das Problem mit den alten
Amatis, Guarneris aus dem 17./18. Jahrhundert oder Gibsons (Les Paul z.B.) aus den 1950er Jahren ist ähnlich, werden die Instrumente repariert, funktionieren sie zwar, sind aber nichts
mehr wert. Bleiben sie im Originalzustand, sind sie zwar sechs- und
siebenstellige Beträge wert, taugen für einen Musiker aber nicht als Arbeitsgerät. Denkmalspflege kontra Nutzwert.
- Wir
gehen ins Hotel, holen uns den Koffer und machen uns auf den Weg zum
Flughafen - wer weiß wieviel Chaos noch auf den Straßen auf uns wartet?
Der Schneefall nimmt zu, die Busse fahren langsam und als wir am Abend
am Flughafen sind, bringen alle Monitore die Meldung vom päpstlichen
Rücktritt „Il Papa si dimette!“ - auch der hätte mehr Urlaub gebraucht. - zum Anfang
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- Allgemeines Verpflegung - Einkaufen - Essen gehen - Italienisch lernen - Allgemeines - nach oben
- Unterkunft
- Grundsatzfrage: Kinder oder Kultur?
- Wer viel Kultur
ohne Kinder macht, geht am besten - wie wir - in ein Hotel im Zentrum.
Bei uns war
es das Rosa Grande am Dom und wenn wir auf Tour gingen, hatten wir
keine weiten Wege, doch dafür kostete es etwas mehr. Man kann auch
erheblich teurer wohnen, doch das ist nicht unbedingt zentraler und bei
einer Städtetour zählt nur die Lage des Hotels. Dank Google kann man man ja schon bei der Buchung sehen, wo
das Haus liegt.
- Wer mit Kindern fährt,
sucht sich am besten außerhalb des Zentrums etwas entlang der U-Bahnlinien M 1, 2, 3 oder 5 und
spart dabei Geld, schafft aber nicht mehr als zwei Touren am Tag. Das
ist für die meisten Kinder auch besser. Pubertierende Töchter kriegen
einen Schein, müssen damit auskommen und sich regelmäßig mit der
Familie treffen, Jungs sind da pflegeleichter. Allgemeines - nach oben
- Verpflegung
- Faustregel: Essen auf dem Zimmer statt Hotelbuffett
- Die
bezahlbaren Hotels haben keinen sehr hohen
Standard: div. Backzeug, Wurst, Käse, Rührei, div. Milchprodukte und
Marmelade - aus (selbst bei „Frühstücksbufett“ im 4 Sterne-Hotel).
Allergiker auf Laktose, Gluten, Sesam und Sellerie müssen sich Brot und
Ziegenkäse mitbringen, sonst bleiben nur Tomaten, Gurken und
Salatblätter. Mit Rohkost kann man zwar nichts falschmachen, man
wird aber auch nicht richtig satt. Allergiker bleiben im Zweifelfall
lieber etwas länger im Restaurant sitzen - öffentliche Klos gibt es
nicht. Wenn man trotzdem mal muß, geht man am besten in ein Café, kann
dort aber selbst in tollen Schuppen noch tollere sanitäre Abenteuer
erleben, die ich hier nicht im Einzelnen darstellen möchte. Wir wußten
sehr schnell, warum man zweimal am Tag wieder ins Hotel geht und das
spricht wiederum für eine zentrale Lage... - Allgemeines - nach oben
- Einkaufen
- Faustregel: Supermarkt mit Metro statt Geschäft iun der City
- Gegenüber dem Dom gibt es das Kaufhaus „La Rinascente“ (Via Santa Radegonda 3), in dem es alles gibt, aber das ist auch alles etwas teurer. Außerdem gibt es in Domnähe viele Büros mit
der Aufschrift „shopping assistant“. Vermutlich kann man seine Prada,
Gucci, etc.-Einkäufe delegieren. Ich habe etliche schwarz gekleidete
Herren gesehen, die im Hotel entsprechende Tüten abgaben und heute sah
ich ein junges japanisches Paar mit fünf Koffern und einem halben
Dutzend teurer Tüten in ein Taxi steigen. Die meisten kaufen aber selber ein
und es gibt unglaublich viele Läden mit unglaublich teurem Zeug , das
unglaublich unnötig ist - aber es ist schön. Wer so profane Dinge
braucht wie Lebensmittel oder Haushaltswaren, muß in den PAM-Supermarkt (grüne
Linie M2, Haltestelle „S' Ambrogio“) oder noch weiter. In vier Tagen
sind wir etliche Kilometer durch Mailand gelaufen und gefahren und
haben insgesamt fünf Supermärkte gefunden, doch nur der PAM hatte auch am Sonntag auf. In der
Innenstadt gibt es eben keine Lebensmittelläden, Bäckereien oder
Supermärkte
- das ist der Nachteil der teuren Mieten. - Allgemeines - nach oben
- Essen gehen
Faustregel: Je mehr Sprachen auf der Speisekarte, desto mehr Abzocke.
- Rundherum zufrieden waren wir mit dem studentische Café Millenium
(Via Pisani Vittor 16, Nähe Universität), wo es kein Problem war, sich
bestimmte Dinge zusammenstellen zu lassen. Sehr gut gefallen hat uns
auch die Pizzeria Dogana (Via
Dogana 3, Nähe Dom, die mit dem Pavillon), die wirklich guten Fisch haben, doch das Mailänder
Schnitzel hätte man in Deutschland wohl als Wiener Schnitzel verkauft.
Generell sollte man in Italien sowieso Fisch essen, Wurst und Fleisch
genügen deutschen Ansprüchen einfach nicht - wir sind zu verwöhnt.
- Ein
Hinweis auf die Qualität sind die Speisekarten: rein italienische
Speisekarten signalisieren, daß dort nur die Einheimischen hingehen
(also gute Qualität, denn die kommen ja wieder), mehr als eine weitere
Sprache und Fotos der Speisen wenden sich an Einmal-Touristen, die
abgezockt werden können (weil die ja schnell wieder weg sind). Das Teuerste und Schlechteste In der Innenstadt sind die vielen kleinen Lokale mit „menu
touristico“
in mehr als vier Sprachen. Das signalisiert bereits, daß hier kein
Mensch ein zweites Mal hinkommt und bietet letztendlich Fertigpizza mit Dosengemüse und Saucen aus Eimern. Also Finger weg!
- Ganz schlimm ist es, wenn der Kellner beim Betreten des Restaurants fragt: „bistecki?“
Das bedeutet, man ist als Deutscher erkannt. Wenn man dann nickt,
passiert folgendes: Sobald man sitzt, kommt pro Gast ein Kellner und
bringt Besteck (Steakmesser, Gabel!) und eine Karte. Sollte man dann aus der
Karte wirklich noch ein Menü bestellen, braucht man einen stabilen Magen, denn
nachdem man das Menü aufgegessen hat, bekommt jeder am Tisch danach ein
Rindersteak mal mit, mal ohne Beilagen, aber immer zu einem fürstlichen Preis, denn „bistecki“ ist der
italienische Begriff für ein Rindersteak. Ich habe als Student dieses Erlebnis in
Florenz gehabt und seitdem habe ich es oft bei anderen sehen dürfen -
es funktioniert immer noch.
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- Italienisch lernen
- Die
italienische Sprache ist nicht schwer zu lernen und ist als eine
romanische Sprache unter anderem verwandt mit dem Französischen oder
Spanische. Wenn Sie noch mehr von Ihrer Milano-Reise haben wollen
können Sie bei einem der zahlreichen Sprachlehrinstitute einen kurzen
Kurs absolvieren. Dieser kann auch oft als Fernkurs von zu Hause aus
gemacht werden. Angeboten wird dieser beispielsweise bei Humboldt.
(Direktlink zum Kurs). - Allgemeines - nach oben
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