Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert


Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

1875 Prag
1896 München
1897 Berlin
1898 Worpswede
1902 Paris
1904 Schweden
1907 Italien
1914 Krieg
1919 Schweiz
Werke:
 
Literatur

 


Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Rilke in Prag (1875 - 1895)
zusammengestellt von Martin Schlu, ©2006

zurück - weiter
 
1875
Am 4. Dezember wird René Karl Wilhelm Johann Joseph Maria in Prag unter ärmlichen Verhältnissen geboren. Die Famile gehört trotzdem zur Oberschicht, da die damals 30.000 Deutschen die Elite unter den 350.000 Tschechen bilden und sie sind - wie ihr Wiener Kaiser - gut katholisch.
Der Vater Josef Rilke (geb. 1838 )wollte Karriere bei der k.u.k. Armee machen, dies wird aber durch eine Krankheit vereitelt und so nimmt er eine Arbeit bei der Eisenbahngesellschaft an. Die Mutter Sophie ("Phia", geb. Entz, 1851 ) kommt aus guten Verhältnissen und erwartete sich von der Hochzeit mit dem hoffnungsvollen Offizier eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse.
 
 
1882
René geht auf die Piaristen-Volksschule in Prag
 
1884
Weil die Karriere des Vaters ausbleibt, verläßt die Mutter den Vater, René bleibt bei ihr.
 
 
1886 - 1891
Rilke geht erst zur Militärschule St. Pölten, obwohl er da da eigentlich nicht hingehört, später auch auf die Militär-Oberrealschule Mährisch-Weißkirchen, weil der Vater offenbar an ihm seinen eigenen Mißerfolg kompensieren will. Diese Schule ist für ihn zu viel und ein dichtender Junge wird dort auch nicht ernstgenommen.
 
1891
Nachdem er bereits während der Schulzeit angefangen hatte erste Gedichte zu schreiben, kann er erst nach fünf Jahren die Schule abbrechen. Über diese Zeit schreibt er später den Satz "Länger ist nie einer unter Wasser geblieben". Sechs Monate braucht er um sich von der Akademie gesundheitlich zu erholen. Rilke wechselt nach dem Schulabbruch auf die Handelsakademie in Linz - da scheint es zu klappen.
 
1892-1895
Rilke nimmt in Prag auf eine privaten Unterricht, um das Abitur als Externer zu bestehen.
 
 
1894
Rilkes erster Gedichtband "Leben und Lieder" erscheint in Prag
 
Ich lieb ein pulsierendes Leben
das prickelt und schwellet und quillt,
ein ewiges Senken und Heben,
ein Sehnen, das niemals sich stillt.
 
Ein stetiges Wogen und Wagen
auf schwanker, gefährlicher Bahn,
von den Wellen des Glückes getragen
im leichten, gebrechlichen Kahn...
 
Und senkt einst die Göttin die Waage,
zerreißt sie, was mild sie gewebrt, -
ich schließe die Augen und sage:
Ich habe geliebt und gelebt.
 
 
1895
 
 
Rilke 1895, Foto: urheberrechtlich frei
 
Das "Abitur geschafft! - endlich frei" schreibt er im Sommer an eine Freundin, nachdem er in Prag mit Auszeichnung bestanden hat und er beginnt dort ein Studium der Literatur- und Kunstgeschichte und der Philosophie. Der Gedichtband "Larenopfer" erscheint. 
 (Zitate: Steller)
 
zurück - weiter