NS-Zwangsarbeiter - zurück - weiter
 von Michael Weingärtner

 
Beginn und Geschichte der Zwangsarbeit im Dritten Reich
Der Tagesablauf der Zwangsarbeiter in Konzentrationslagern
Missbrauch der Menschen
Quellen

 
 
Vorwort
 
Der in Amerika lebende jüdische Politologe Norman Finkelstein hat in seinem aktuellen Buch „Die Holocaust-Industrie", das vor wenigen Tagen im Piper-Verlag auch in deutscher Sprache erschienen ist, schwere Vorwürfe gegen jüdische Organisationen erhoben, die sich für eine Entschädigung der Zwangsarbeiter in der NS-Zeit einsetzen. Er wirft diesen Organisationen vor sie sammelten das Geld für andere Zwecke und missbrauchten dafür die Holocaust-Opfer.
Im Kern sei dies nichts anderes als erfolgreiche Gaunerei, um Europa zu erpressen.
Diese Thesen haben sowohl bei den betroffenen Organisationen als auch bei vielen Opfern des Nationalsozialismus und deren Angehörigen heftige Proteste ausgelöst. Man wirft Finkelstein vor, dass er mit seinen Theorien den Antisemitismus fördert.
Tatsächlich haben die rechtsextremen Organisationen sofort mit Schadenfreude auf dieses Buch reagiert: Ein Jude, der über die Maßlosigkeit jüdischer Organisationen und ihrer Mitglieder schreibt, passt genau in das Weltbild der Rechtsradikalen, Nazis und Neonazis.
Um so wichtiger ist es, dass in dieser Diskussion nicht von dem großen Unrecht abgelenkt wird, das den Zwangsarbeitern, insbesondere in der Nazi-Zeit in Deutschland widerfahren ist. Dieses Referat versucht darzustellen, wie es den Zwangsarbeitern in Deutschland wirklich ergangen ist.
 
 
 
Einleitung
 
Der Zweite Weltkrieg hat sehr viel Leid über die Menschen in Europa und weit darüber hinaus gebracht. Als Deutschland Polen den Krieg erklärte, besaß es eine gut ausgerüstete Armee und gut ausgebildete Soldaten. Die militärischen Erfolge waren aber auf Dauer nur möglich durch einen gut funktionierenden Nachschub an Rüstungsgütern und Lebensmitteln an die Fronten. Um den reibungslosen Nachschub zu gewährleisten, setzten die Machthaber in Deutschland schon früh auf Zwangsarbeiter.
 
Nach dem Blitzkrieg in Polen startete die deutsche Armee ihren Feldzug gegen Frankreich.
Hier wurden in erheblicher Zahl Kriegsgefangene für die Zwangsarbeit in deutschen Unternehmen deportiert. Auch Holländer, Belgier und Luxemburger wurden nach der Niederschlagung durch die deutsche Wehrmacht in großer Zahl zu Zwangsarbeit herangezogen.
Mit der Ausweitung des Krieges in die östlichen Länder, insbesondere nach Jugoslawien und Russland, wuchs die Zahl der Zwangsarbeiter noch einmal erheblich an. Schätzungen gehen heute davon aus, dass in der Zeit des Dritten Reiches insgesamt rund zehn Millionen Menschen zur Zwangsarbeit herangezogen wurden.
 
Diese Zwangsarbeiter dienten, wie schon erwähnt, in erster Linie zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Kriegsmaschinerie. Jedoch wurde die Zwangsarbeit von den Nazi-Verbrechern auch gezielt dazu genutzt, ungeliebte Minderheiten (z.B. Zigeuner, Kommunisten, Homosexuelle und "Menschen unreiner Rassen") und die Juden in den Arbeitslagern systematisch zu vernichten (Tod durch Arbeit).
 
Man geht heute davon aus, dass von den rund 10 Millionen Zwangsarbeitern ca. 3 Millionen Menschen den Holocaust nicht überlebt haben.
Unzählige Menschen sind nach ihrer Befreiung durch die Alliierten noch an den Folgen der Folter in den Arbeitslagern verstorben.
 
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