Ich was ein chint so
wolgetan,
virgo dum florebam
do brist mich div werlt al,
omnibus placebam.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Da wolde ih an die wisen
gan,
flores adunare,
do wolde mich ein ungetan
ibi deflorare.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er nam mich bi der wizen
hant,
sed non indecenter,
er wist mich div wise lanch
valde fraudulenter.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er grait mir an daz wize
gewant
valde indecenter
er fûrte mih bi der hant
multum violenter.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er sprach: vrowe ge
wir baz!
nemus est remotum"
dirre wech der habe haz!
planxi et hoc totum.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Iz stat ein linde
wolgetan
non procul a via
da hab ich mine herphe lan,
timpanum cum Iyra.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Do er zu der linden
chom,
dixit: sedeamus,"
- div minne twanch sêre den man -
ludum faciamus!"
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er graif mir an den wizen
lip,
non absque timore
er sprah:ich mache dich ein wip,
dulcis es cum ore!"
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er warf mir uof daz
hemdelin
corpore detecta
er rante mir in daz purgelin
cuspide erecta.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er nam den chocher unde
den bogen
bene venabatur
der selbe hete mich betrogen
ludus compleatur.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
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Ich war ein unschuldiges
Kind
damals, als ich entjungfert wurde,
alle Welt nannte mich tugendsam,
allen gefiel ich.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Ich wollte damals an die
Wiesen gehn,
Blumen pflücken,
da wollte mich ein Strolch
dort entjungfern.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Er nahm mich bei der
weißen Hand,
aber nicht unschicklich,
er zog mich den weißen Pfad -
sehr trickreich.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Er griff mir an das
weiße Gewand
sehr unschicklich
er führte mich bei der Hand
mit viel Gewalt.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Er sprach:
Mädchen, laß uns gehen.
Der Wald ist weit genug"
Dieser Weg soll verflucht sein!
Ich jammerte den ganzen Weg.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Es steht eine
schöne Linde
nicht weit vom Weg
da habe ich meine Harfe gelassen,
die Trommel mit der Leier.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Als er zu der Linden
kam,
sagte er: Setzen wir uns,"
- die Lust veränderte den Mann -
Laß uns ein Spiel machen!"
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Er griff mir an den
weißen Leib,
nicht ohne Furcht bei mir,
er sprach:Ich mache dich zum Weib,
du bist zum Beten zu süß!"
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Er warf mir das Hemdlein
ab,
der Körper lag bloß,
er drang mir in meinen Schoß
mit aufgerichtetem Speer.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
Er nahm den Köcher
und den Bogen,
man(n) hatte gut gejagt ,
er hatte mich betrogen,
das Spiel war beendet.
Hoy et oe
verflucht seien die Linden
gerade am Weg gelegen.
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