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Kurzdaten
1723
Der Kurfürst
1768
Familie Beethoven I
1773
Kindheit in Bonn
1784
Arbeit in Bonn
1790
Erste Wiener Kontakte
1799
Wiener Erfolge
1801
Giuletta
1805
Fidelio
1810
Beethoven und Goethe
1813
Familie Beethoven II
1820
Missa solemnis
1825
Letzte Jahre
Unsterbliche
Geliebte
Todesursache
Anton
Schindler
Beethovenforschung
Klaviermusik
Fidelio
(Text)
Die
Symphonien
Literatur
und Links
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Ludwig
van Beethoven
Die ersten Wiener Kontakte 1790 - 1798
zusammengestellt
von Martin Schlu 1999 (Januar 2009)
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- 1790/1791
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- 1797
- 1798
- Seitenanfang
- Joseph Haydn macht im
Dezember auf der ersten Konzertreise nach London Station
in Bonn. Beethoven trifft ihn dort vielleicht schon das
erste Mal, auf jeden Fall im Juli 1792, als Haydn
wieder auf dem
Weg nach Wien war. Vermutlich hat das Treffen in der Godesberger Redoute stattgefunden, in der Joseph Haydn ein Konzert gegeben hatte. Man vereinbart zwischen Kurfürst,
Beethoven und Haydn ein Studium Beethovens bei Haydn in
Wien (Mozart
ist ja im letzten Dezember
gestorben)
und Beethoven wird fürs Erste sein Gehalt aus Bonn
weiter gezahlt bekommen.
https://internet.beethoven.de/de/ausstellung/beethoven-in-briefmarken/id5.html
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- Seitenanfang
- Am
1.11.schreibt Eleonore einen Eintrag in Beethovens
Stammbuch, weil er einen Tag später Bonn
verläßt um
nach Wien zu gehen. Am
2. November 1792 fährt Beethoven ab, acht Tage
später, am 10. November kommt er bereits in Wien an
(Die
Kutsche schafft pro Tag ca. 100
km) Zuerst wohnt er
ein paar provisorische Tagen in einem Dachstübchen,
danach zieht er für nächste Zeit zu Fürst
Karl Lichnowsky (1756-1814), wo auch Haydn häufiger
Gast ist. Lichnowsky ist adelig, hat Geld, gilt als guter
Geiger und finanziert Beethoven die nächsten Jahre -
dafür muß sich Beethoven
standesgemäß kleiden.
-
- Baron Gottfried van
Swieten (1733-1809) lernt Beethoven kennen und Haydn
vermittelt weitere Kontakte zu Wiener Musikmäzenen.
Die erste Zeit in Wien ist Beethoven zunächst als
Klaviervirtuose bekannt, noch nicht als Komponist.
Weitere Einnahmen Beethovens erfolgen als Klavierlehrer
(vielen Musikern geht es heute noch so...)
-
- Beethovens Vater stirbt
am 18. Dezember. Ludwig hat gerade in Wien Fuß
gefaßt und will nicht wieder nach Bonn zurück,
vor allen Dingen, weil die Brüder nun alt genug
sind. Er bleibt also dort, weiß seine Brüder
finanziell versorgt und kümmert sich um sein Studium
bei Haydn und Johann Georg Albrechtsberger (1736 -1809).
Die Brüder ziehen nach und nach nach Wien und fassen
dort auch Fuß, Caspar wird Finanzbeamter der
staatlichen Verwaltung, Johann wird sich später als
Apotheker selbständig machen und ein wohlhabender
Mann werden. Eleonore Breuning in Bonn wird einige Jahre
später Beethovens Freund Wegeler
heiraten.
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- Seitenanfang
- Bei Haydn kann Beethoven
bis 1795 studieren, als dieser das zweite Mal nach London
fährt. Bis zu dessen Tod 1809 bleibt er mit ihm
freundschaftlich verbunden. Haydn muß ihm in den
ersten Jahren öfters Geld leihen, weil das Leben in
Wien teurer ist, als man in Bonn gedacht hat. Aus diesem
Grund beschwert er sich beim Kurfürsten Max Franz
mit einem wütenden Brief und wirft ihm vor,
Beethoven mit viel zuwenig Geld nach Wien geschickt zu
haben.
-
- Wien,
23. November 1793
- Euer
Kurfürstliche Durchlaucht .... Kenner und
Nichtkenner müssen eingestehen, daß
Beethoven ... einer der größten
Tonkünstler {sein} werde und ich werde stolz
sein, mich seinen Meister nennen zu können; nur
wünscht ich, daß er noch geraume Zeit bei
mir verbleiben dürfe....
...so erlauben Eure Kurfürstliche Durchlaucht,
daß ich auch ein paar Worte von seinen
ökonomischen Angelegenheiten sagen darf. Für
das verflossene Jahr waren ihm 100 Taler
angewiesen.
Daß diese Summe nicht hinreichend war, auch nur
bloß um zu leben, davon sind E.D. wohl selbst
überzeugt; indessen mögen
HDS
<Hochdieselben = Eure Durchlaucht>
Ihre
guten Ursachen gehabt haben, ihn mit einer so geringen
Summe in die Welt zu schicken...
ich habe ihm soviel vorgestreckt, daß er mir 500
Gulden schuldig ist, wovon kein Kreuzer ohne
Notwendigkeit verwendet worden ist...
Josef Haydn
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- 1798
- Seitenanfang
- Im
März stellt der Kurfürst die Zahlungen ein, weil Napoleon im Rheinland
unterwegs ist und man nicht weiß, was passieren wird. Am 8. Oktober
1794 marschiert Napoleon
in Bonn ein und weil Max Franz zu seinem Bruder und Kaiser nach Wien
unterwegs ist, gibt es danach kein Kurfürstentum mehr.
- Das Bonner
Münster wird Pferdestall, die Soldaten kampieren im Schloßgarten
(Hofgartenwiese) und viele Bonner Mädchen und Frauen werden von den
französischen Soldaten beflirtet („Voulez-vous visitéz ma tente?“).
Natürlich werden irgendwann die ersten Damen von den französischen
Soldaten schwanger und man kann sich lebhaft vorstellen, wie
rheinische Mütter ihre Töchter ermahnt haben: „Nä, nä, Määdsch, jonn nit zu dä Franzos'. Maach keine Fisimatente!“
- Beethoven
ist am Ende des Jahres aber nicht mehr auf das kurfürstliche Geld
angewiesen, weil er als Klavierlehrer nun sehr gefragt ist und viele
junge Damen aus wohlhabenden adeligen Familien unterrichtet, eine
Situation, die später zu vielen gebrochenen Herzen auf beiden Seiten
führt. Im gleichen Jahr zieht sein Bruder Caspar zu ihm. Johann bleibt
noch in Bonn und löst die alte Wohnung auf, einige Mnate später wird er
nach Wien kommen und bei Ludwig und Caspar wohnen.
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- Seitenanfang
- Beim ersten
öffentlichen Auftritt der Wiener
Tonkünstlergesellschaft am 29. März baut Ludwig
sich einen Ruf als Virtuose auf, spielt seine
Klavierkonzerte Es-Dur ohne Angabe (noch aus der Bonner
Zeit, WoO) und das 2. Konzerte B-Dur op.
19 (Das C-Dur-Konzert
Nr. 1 entsteht erst noch zwischen 1795 und
1801). Außerdem
fantasiert er noch aus dem Stegreif - nach diesem Konzert
gilt er endgültig als gefragter Klavierlehrer
für höhere Töchter und es finden sich
reichlich Schülerinnen und Verehrerinnen.
-
- Die Klaviertrios op.1
erscheinen. Erst jetzt fühlt sich Beethoven als
Komponist und bezeichnet dieses Werk mit "opus 1". Was
davor war, zählt nicht mehr. Beethoven
experimentiert mit neuen Formen und versucht die
Sonatenform zu erweiteren. Ein frühes Beispiel ist
die Sonate f-moll op. 2, die jeder Klavierschüler
kennt. Sie ist die leichteste der 24 Klaviersonaten, trotzdem ist sie nichts für Anfänger.
- Das Internet ist voll
von Notenausgaben der Beethoven'schen
Klaviersonaten - ich empfehle trotzdem immer
eine gekaufte Fassung, damit nicht soviele
Zettel auf dem Klavier llegen. Außerdem
schreibt man sich seine Fingersätze sowieso
rein und eine gute Ausgabe hat einen
vernünftigen kritischen
Bericht
- Auch Johann van
Beethoven zieht nun nach Wien und arbeitet dort als
Apothekenhelfer - die Brüder sind also halbwegs
selbständig, auch wenn Beethoven sich immer in der
Verantwortung für sie gesehen hat. Der berühmte
Brief an die"Unsterbliche Geliebte" könnte
rechnerisch zwar auf das Jahr 1795 fallen, jedoch ist
dies relativ unwahrscheinlich, weil Ludwig mit der
Versorgung seiner jüngeren Brüder und dem
Geldverdienen so beschäftigt ist, daß für
erotische Eskapaden einfach keine Zeit
bleibt.
-
- Hörtip zum 2.
Klavierkonzert B-Dur op 19:
Entweder kauft man die Einspielung Martha Argerich mit
einem Studioorchester unter Giuseppe Sinopoli
(Deutsche Grammophon) von 1986 oder die von Emil
Gilels mit dem Staatsorchester der UdSSR unter Kurt
Masur vom 19. 12. 1976. Sternstunden sind aber auch
die Aufnahmen (!) von Alfred Brendel und den Wiener
Philharmonikern unter Simon Rattle von 2001.
Außerdem hat Brendel dieses Konzert auch mit den
Berlinern unter Claudio Abbado aufgenommen,
außerdem mit Chicago unter James Levine -
vielleicht kauft man doch einmal Brendel und einmal
Argerich....
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1797
- 1798
- Seitenanfang
- Beethoven versucht sich
regional und international hochzuarbeiten und unternimmt
verschiedene Konzertreisen nach Prag, Dresden, Leipzig und
Berlin. Dort kommt es zu einer Begegnung mit dem
preußischen König und Prinz Louis Ferdinand. Beruflich ergibt sich für Beethoven daraus aber
nichts. Auch Bach hat sich am preußischen
König schon die Zähne ausgebissen. Der "dicke
Willem" hat zwar mehr Spaß an Wein, Weib und Gesang
als am Militär, doch ein Jahr vor seinem Tod ist die
Staatskasse arg gebeutelt und gibt einen
Hofkomponisten nicht mehr her. (Preußen)
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1798
- Seitenanfang
- Streichquintett op. 16,
Schuppanzigh, drei Klaviersonaten op.10
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Seitenanfang
- Erste
Gehörprobleme, Sonata pathétique c-moll op.
13
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