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Wolfgang
Amadeus Mozart
Ahnen
und erste Jahre 1635 -
1761
erstellt
von Martin Schlu 2005/ aktualisiert
22.2.2009
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Übersicht
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- 1635
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1737
- 1743
- 1747
(Leopold) - 1756
- 1761
(Leopold und Wolfgang) - Seitenanfang
Der Urahn, David
Mozart, ist 1635 nach Augsburg gekommen und erwirbt dort
bereits 1643 das Bürgerrecht. Dessen Sohn, Franz,
hat Probleme, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und
lebt darum in der "Fuggerei"
, einer Sozialsiedlung der Familie Fugger (die damit
ihren Reichtum teilweise der Stadt Augsburg
zurückgibt). Als Franz Mozart 1694 stirbt, ist
dessen Sohn, Johann Georg, fünfzehn Jahre alt.
Schnell erlernt dieser das Handwerk des Buchbindens,
heiratet 1708 die Witwe eines Kollegen, übernimmt
dessen Betrieb, heiratet 1718 erneut, weil die erste Frau
gestorben ist und bekommt mit dieser am 14. November 1719
in Augsburg einen Sohn, Johann Georg Leopold Mozart.
Dieser Leopold ist der Vater von Wolfgang Amadeus
Mozart.
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- Leopold hat insgesamt
acht Geschwister, doch er versteht sich nicht besonders
gut mit seiner Mutter,die bei so vielen Kindern
überfordert sein mag, auch wenn nur sechs älter
als zwanzig werden. Als er mit fünf Jahren in die
Schule kommt, zeigt sich seine Begabung, er geht
später aufs Gymnasium, spielt leidenschaftlich gerne
Theater, spricht Latein, Französisch, Italienisch,
ist Sängerknabe in mehreren Augsburger Kirchen,
erlernt das Orgelspiel und - nebenbei - das Violinspiel.
Unklar ist, wo er die Violine erlernt hat, jedenfalls
muß der Unterricht so schlecht gewesen sein,
daß Leopold später als Erwachsener eine
"Gründliche Violinschule" vorlegt, die schnell
Standard in der Violinpädagogik wird, weil hier
erstmals systematisch vorgegangen wird. Leopold muß
ein hervorragender Geiger geworden sein, denn die Technik
des Geigenvirtuosen Giuseppe Tartini war ihm vertraut -
woher, ist nicht bekannt.
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- Leopold spielt unter
Philipp David Kräuter im Collegium Musicum der
Stadt. Kräuter wiederum hat seine Ausbildung noch
bei Johann
Sebastian Bach
erhalten, ein möglicher Grund für die
große Verehrung Leopolds für den Thomaskantor.
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- 1635
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1737-
1743
- 1747
(Leopold) - 1756
- 1761
(Leopold und Wolfgang) - Seitenanfang
- Leopold Mozart kommt von
Augsburg nach Salzburg um dort zu studieren. Er hat ein
Stipendium unter der Auflage bekommen, Theologie zu
studieren, kümmert sich allerdings nicht darum und
studiert ab 1738 nur noch Musik. Dies hat Konsequenzen:
ein Jahr später fliegt er raus. Da ist er zwanzig,
braucht einen Job und wird Kammerdiener beim Fürsten
und Erzbischofs von Salzburg, dem Grafen von Thurn und
Taxis, vermutlich aufgrund seiner überragenden
Bildung, denn dies ist eine Vertrauensstelle, die man
nicht mit jedem besetzen kann. Außerdem hat Leopold
Erfahrung im Dienen, das hat er schon während des
Studiums bei seinem Kommilitonen Langenmantel gezeigt,
der hatte dafür Kost und Logis bezahlt. Doch nach
Leopolds Rauswurf bricht auch Langenmantel den Kontakt zu
ihm ab und die beiden wollen nichts mehr voneinander
wissen. -
Seitenanfang
Quelle:
Beci,
11-30, 57f
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- 1741
- Am Kaiserlichen Hof
in Wien wird am 13. März die Kaiserin nach drei
Töchtern endlich von einem Jungen entbunden. Damit
hat die Familie den erwarteten Thronfolger und
läßt ihn auf den Namen Joseph
taufen.-
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1635
- 1737
- 1743/44
- 1747
(Leopold) - 1756
- 1761
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- Leopold Mozart wechselt
von seiner sicheren Dienerstelle zum
fürsterzbischöflichen Domherren Erzbischof
Sigmund Christoph von Schrattenbach und arbeitet nun als
Komponist und Geiger (4. Violinist, also ganz hinten) in
Diensten der Hofkapelle. Doch Reputation und Bezahlung
sind besser und Leopold hat nun eine reelle Chance sich
zum Kapellmeister hochzuarbeiten, ein Wunschtraum, den er
schon länger hat. Zu seinen Aufgaben gehört es,
die Kapellknaben im Violinunterricht zu unterrichten -
hier wird vermutlich die Grundlage für die
spätere Violinschule gelegt.
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1635
- 1737
- 1743
- 1747
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(Leopold) -
1756
- 1761
(Leopold und Wolfgang) - Seitenanfang
Leopold heiratet
Anna Maria
Walburga
Pertl (1720-1778), eine gebürtige
Salzburgerin, ein Salzburger Pflegekind des
fürsterzbischöflichen
Pflegekomissärs - offensichtlich eine
Liebesheirat, die erst durchgeführt wird,
nachdem Leopold sich finanziell verbessert hat
und vom 4. Violinisten nach oben aufgestiegen
ist. Leopold
und Anna gelten als schönstes Hochzeitspaar
Salzburgs - damals immerhin eine Stadt mit
16.000 Einwohnern. Eine Wohnung in der
Getreidegasse ist bezahlbar, mit dem Vermieter
Hagenauer ist man befreundet, also ziehen
Mozarts in den dritten Stock des Hauses
Löchelplatz 225 (heute Getreidegasse
9). Das Haus
in der Getreidegasse ist eine Art Sozialghetto,
wo viele Familien mit Kindern wohnen - vor allen
Dingen, jene, die nicht besonders viel Geld
haben. Mozarts leben in einem Wohnungsschlauch,
der aber so geschnitten ist, daß sie
immerhin zwei Straßenseiten
haben.
Foto des
Innenhofs, hier durfte man fotografieren, im
Haus selber nicht.. . (Martin Schlu ©
2006)
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Die Seite zum
Domplatz und Markt ist die bessere, aus der anderen Seite
werden die Nachttöpfe geleert und einmal in der
Woche wird die Getreidegasse gespült, damit der
ganze Dreck in die Salzach fließt und es danach
weniger stinkt.
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- Vorderseite zur Salzach
gewandt; am offenen Fenster sitzt nicht Mozart, aber ein
Aufseher des Museums.
Foto: Susanne Coburger-Schlu, August 2005 -
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Leopold und Anna
werden bald nach der Hochzeit Eltern, doch die
ersten drei Kinder (1748,1749, 1750) sterben
alle sehr früh. Daher fährt Anna zur
Kur und kommt 1751 mit Maria Anna Walburga
Ignatia ("Nannerl") nieder, dem ersten Kind, das
das erste Jahr übersteht. Später wird
Nannerl ihren berühmten Bruder um knapp
vierzig Jahre überleben. Die nachfolgenden
Kinder (1752 und 1753) sterben wieder, nachdem
sie gerade ein halbes Jahr alt wurden, für
die Eltern eine immense Belastung und sicherlich
mit ein Grund für die angegriffene
Gesundheit Annas.
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1748
zurück
-
Joseph
II., der künftige Thronfolger wird nun
militärisch streng erzogen.
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Rückseite
zum Markplatz liegend.
Foto: Susanne Coburger-Schlu, August
2005
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- 1747
(Leopold) 1756
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1761
(Leopold und Wolfgang) - Seitenanfang
- Leopolds Violinschule
wird gerade in erster Auflage in Augsburg für den
Druck vorbereitet, als das letzte von sieben Kindern
geboren wird. Da die meisten Kinder der Mozarts gestorben
sind und man nicht weiß, was aus diesem werden
wird, schreibt Leopold an seinen Verleger Lotter in
Augsburg eher beiläufig:
-
- ...
"übrigens benachrichte, daß den 27.
Januarii abends um 8 uhr die meinige mit einem Buben
zwar glücklich entbunden worden. die nachgeburt
aber hat man ihr wegnehmen müssen. Sie war
folglich erstaunlich schwach.
Itzt
<Jetzt>
aber/:
Gott sey dank:/ befinden sich Kind und Mutter gut. Sie
empfehlt sich beyderseyts. der Bub heißt Joannes
Chrisostomus, Wolfgang,
Gottlieb"...
- Quelle:
Beci,
11-30
-
- Die Namen erklären
sich aus dem Schutzheiligen des 27.
Januar ( Johannes
Chrisostomus), dem
Namen von Annas Pflegevater (Wolfgang)
. Gottlieb ist
bereits eine Übersetzung von "Theophilius" Pergmayr,
dem Paten. "Gottlieb" wiederum wurde später ins
lateinische "Amadeus" übersetzt - so hat sich Mozart
aber nie genannt.
Die Passage mit
der weggenommenen Nachgeburt bedeutet, daß
ein Arzt eine Ausschabung vornehmen mußte,
weil Annas Gebärmutter nach den vielen
Schwangerschaften überstrapaziert war -
weitere Kinder konnten nun nicht mehr geboren
werden. Vermutlich ist Anna bei ihrer letzten
Geburt fast gestorben, wenn Leopold schreibt,
sie sei "erstaunlich schwach" gewesen.
Heute ist
Mozarts Geburtshaus der erste Anlaufpunkt
für jeden Salzburgtouristen. Man kann auch
ein paar Ausstellungsstücke sehen, aber wer
das Bonner Beethovenhaus kennt, ist etwas
verwöhnt. Es gibt viele fast leere
Räume, in denen etwas gezeigt wird, was man
sich vorstellen muß und die
gegenwärtige (2006) Dauerausstellung ist
gewöhnungsbedürftig. Immerhin steht
zumindest ein Schild am Eingang, das
Aufschluß gibt:
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- Webcam
zum Mozarthaus (nur bei
Internet-Verbindung)
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(Leopold) - 1756
- 1761
-(Leopold und
Wolfgang) - Seitenanfang
- Wolfgang spielt viel mit
den Hagenauer-Kindern und seiner älteren Schwester
Nannerl. Ab seinem vierten Lebensjahr wird er vom Vater
auf dem Klavier unterrichtet und als erste
Klavierstücke lernt er Kompositionen von Georg
Christoph Wagenseil. Die ersten Kompositionsversuche
für Violine und Klavier entstehen und der Vater
schreibt stolz am Vorabend des 5. Geburtstages, daß
Wolferl innerhalb einer halben Stunde ein Menuett
gespielt und gelernt habe. Um diese Zeit muß die
Episode geschehen sein, die Anton Schachtner,
Hoftrompeter in Salzburg, später erzählt, als
er Wolfgang eine kleine Violine (1/8 oder 1/16) aus Wien
mitbringt, und er, Leopold und ein paar Kollegen ein paar
Trios ausprobieren wollen:
-
- "Wolfgangerl
bat, daß er das 2te Violin spielen
dürfte... und der Papa glaubte, daß er
nicht
<dazu>
im
Stande wäre. Wolfgang sagte. Um ein 2tes Violin
zu spielen braucht man es ja wohl nicht, erst gelernt
zu haben... ... Wolfgang geigte mit... und so spielte
er alle sechs Trio... wir mussten uns fast zu Tode
lachen, als er
auch
<das
1te Violin>,
wie
wohl mit lauter unrechten und
unregelmäßigen
Applicaturen
<Fingersätzen>
doch
so spielte, daß
(er)
doch nie ganz stecken
blieb"zit.
nach: Publig
35f
Quellen:
Böttger
7-15; Gruber
7-15; Publig
21-35, Beci
11-71
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1760
- zurück
- Joseph II.,
der künftige Thronfolger, heiratet die Infantion
Isabel von Parma. Joseph ist 19 Jahre alt, verfügt
über eine umfassende Bildung, kann sich schriftlich
und mündlich hervorragend ausdrücken und nervt
seine Mutter Maria Theresia mit liberalen Ansichten
-
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