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Kulturgeschichte - Klassik


Klassik

Frühromantik

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 1785
Kindheit und Ausbildung

1810
Arnim, Goethe und Beethoven

1812
Ehe und Familie

1831
Die emanzipierte Kämpferin

Clemens von Brentano

Werke

Literatur

 

 

Bettina Brentano
Kindheit und Ausbildung
erstellt von Martin Schlu Stand:12. 9. 2004 / Juli 2006

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1785
Bettina (Catharina Elisabetha Ludovica Magdalena) Brentano wird am 4. April in Frankfurt am Main geboren. Die Eltern sind Maximiliane von Laroche (1756-1793) und der Großkaufmann Peter Anton Brentano (1735-1797), die Großmutter ist die Schriftstellerin Sophie La Roche (1731-1807), die 1771 den ersten Briefroman einer Schriftstellerin "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" geschrieben hat. Als Bettina geboren wird, ist die Familie in Frankfurt gut angesehen und hat sich im Import- und Exportgeschäft einen Namen gemacht. Bettina ist das siebte Kind und da ihre Mutter bereits die zweite Frau des Vaters ist, gibt es schon Geschwister aus der ersten Ehe: Anton (1763-1833), Franz (1765-1844), Dominicus (1769-1825); Brüder: Georg (1775-1851), Clemens (1778-1842), Christian (1784-1851); Schwestern: Kunigunde ("Gunda", 1780-1863; verh. mit Karl Friedrich von Savigny, 1779-1861), später kommen noch Ludovica ("Lulu", 1787-1854) und Meline (1788-1861) dazu.
 
1793
Im November stirbt Bettinas Mutter und der Vater hält die Familie zunächst zusammen, auch wenn schon einige Kinder erwachsen sind und nicht mehr zuhause leben.
 
1794
Am Anfang des Jahrs kommt Bettina in das Pensionat des Ursulinenklosters in Fritzlar und bleibt dort bis zum 13. Lebensjahr. Durch die erfolgreichen Geschäfte der Eltern ist sie finanziell gut abgesichert und hat zumindest keine finanziellen Probleme zu erwarten. Die Großmutter kümmert sich weiter aus der Ferne um die Enkelin.
 
1797
Als auch noch der Vater stirbt, nimmt der Bruder Franz aus Frankfurt Bettina zunächst auf, bis dann die Großmutter, Sophie von La Laroche, Bettina im Juli zur weiteren Erziehung nach Offenbach nimmt. Dort lernt sie Künstler, Gelehrte, deutsche Jakobiner und französische Emigranten kennen und erhielt vielfältige Anregungen. Über die Großmutter gibt es ersten Kontakt zur Familie Goethes, der später für Bettina wichtig werden wird.
 
1799
Bettina befreundet sich mit Karoline von Günderrode (1780-1806).
 
1801
Bettina bekommt guten Kontakt zum sieben Jahre älteren Bruder Clemens, keine Selbstverständlichkeit, weil sie ihn in ihrer Kindheit so gut wie nie gesehen hat. Es entsteht ein umfangreicher Briefwechsel, der Jahre später als Briefroman erscheint ("Clemens Brentanos Frühlingskranz Aus Jugendbriefen ihm geflochten, wie er selbst schriftlich verlangte" - rund 80 Briefe aus den Jahren 1800-1803).
 
1802
Bettina lebt überwiegend bei ihren Geschwistern in Frankfurt, dort erhält sie Privatunterricht, u.a. in Kompositionslehre und Zeichnen und lernt den Dichter Karl Joachim Friedrich Ludwig Achim von Arnim (1781-1831) kennen, der eng mit ihrem Bruder Clemens befreundet ist.
 
1803/1804 1805
Nach der Hochzeit des Bruders Clemens mit Sophie Mereau wohnt Bettina bis 1806 bei der Familie ihrer Schwester Gunda und derem Ehemann Friedrich von Savigny (Hochzeit 1804).
 
1806
Bettinas Freundin Karoline von Günderrode bricht die Beziehung zu ihr plötzlich ab und ersticht sich am 26. Juli aus Liebeskummer in Winkel (Rheingau). Bettina wird im August von Ludwig Tieck in Frankfurt besucht, außerdem bekommt Bettina Kontakt zu Goethes Mutter. Im November besucht Clemens seine Schwester nach dem Tod Sophies.
 
1807
Die Großmutter, Sophie von La Roche, stirbt im Februar. Bettina reist nach Kassel und Berlin und besucht den fast sechzigjährigen Goethe in Weimar. Beide sind voneinander fasziniert: Bettina von dem Literatur-Papst, Goethe von dem 22jährigen "Kinde" . Später wird sie diese Erlebnisse in einem Briefroman verarbeiten (Briefwechsel mit einem Kinde, 1835) . In Weimar trifft sie Achim von Arnim, im November besucht er sie in Frankfurt, wo er sich längere Zeit aufhält.
 
1808
Bettina ist mit Savigny und Clemens in München und Landshut und beginnt ihr Musikstudium. Es entstehen Freundschaften zu Friedrich Heinrich Jacobi, Ludwig Tieck und den Brüdern Ringseis, außerdem sieht sie wiederum Achim.
 
1809
Bettina reist nach München und Landshut. In diesem Jahr entsteht diese Zeichnung von Ludwig Emil Grimm.
 
 B. Arnim
 
1810
Kurz nach Bettinas Rückkehr nach Berlin beginnt sie musikalisch zu arbeiten. Von 1810 bis 1812 ist sie Mitglied der Berlinmer Singakademie, einem angesehenen Chor von über 90 Sängern unter der Leitung Zelters. In diese Zeit fällt ihr Kompositionsunterricht durch Vincenzo Righini und sie unternimmt erste Versuche, Goethes Texte zu vertonen.
 
Bettina lernt außerdem Ludwig van Beethoven kennen. Nach Walden und Lemke gibt es Belege dafür, daß die "Unsterbliche Geliebte", also die geheimnisvolle Frau, nach deren Identität die Beethoven-Forschung bislang fahndete, Bettina Brentano sein muß. Im Frühsommer fährt sie mit den Savignys auf ein Familientreffen in Bukowan/Böhmen mit denen sie nun längere Zeit lebt. Als die Familie sie wieder mit auf die Rückreise nach Berlin nehmen, wird Goethe in Teplitz besucht.
 
Bettina v. Arnim
 
In dieser Zeit schenkt ihr ihr Liebhaber Max Prokup von Freyberg ein Medaillon mit ihrem Bild, vermutlich als letzte Möglichkeit, sie doch noch für sich zu gewinnen. Es hilft aber nichts - im Dezember kommt es zur Verlobung mit Achim von Arnim.
 
1811
Bettina reist an den Rhein über Weimar und Frankfurt und besucht Goethe. Dort, in Weimar, kommt es zum Streit mit Goethes Frau Christiane und dadurch zum Bruch mit ihm (Bettina sagt über Christiane Goethe, diese sei eine "tolle Blutwurst". Sie heiratet am 11. März den vier Jahre älteren Achim von Arnim (1781-1831) und beide bleiben in Berlin.
 
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