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- Schnelldurchgang
- Briefkopf - Lebenslauf - Anschreiben
- Wer etwas Zeit hat:
- Unsere Schüler können meistens nichts dafür, daß die
Schreibqualität extrem nachgelassen hat und wer in der Schule
arbeitet, weiß auch längst, warum das so ist. Nur die Personalchefs können
sich nicht erklären, warum die meisten Zehntkläßler nicht mehr
vernünftig schreiben können (es hat - auch - mit der neuen
Rechtschreibung zu tun, aber das ist ein anderes Kapitel). Mir fiel vor
ein paar Wochen mein altes Lesebuch aus dem zweiten Schuljahr in die Hände.
Es hieß "Lesen und Lauschen", erschien 1965 und hätte heute das Niveau
einer gymnasialen eher sechsten Klasse, denn es enthielt
seitenlange Texte, die ich in meinem letzten Grundkurs Deutsch (9. Jg)
nur mit Mühe hätte besprechen und durchnehmen können - die meisten hätten sie nicht
verstanden oder lesen können.
- Die
Personalchefs - die meisten von ihnen sind in den 60er oder 70er Jahren
zur Grundschule gegangen - erwarten demzufolge etwas, was sie
selbst mit sechzehn oder siebzehn gekonnt haben, aber genau dies können
heutige Schüler/innen
nicht mehr. Darum muß man ihnen haarklein aufschreiben, was sie tun
sollen und mit ihnen solange üben bis
Lebenslauf und Anschreiben halbwegs perfekt sind. Selbst dann ist es
noch möglich, daß das Praktikum oder die Leerstelle beendet wird, wenn
nach ein paar Tagen/Wochen klar wird, wie stark dem/der Jugendlichen
geholfen wurde und daß die
Kandidaten für den Beruf eigentlich unfähig sind. Meiner Meinung nach
sollten wir in
der Schule weniger lernen, aber mehr üben.
- Hier also die Erklärungen: Briefkopf - Lebenslauf - Anschreiben
- Briefkopf
- Wer
mit Word arbeiten muß, ist arm dran, denn da sorgt
eine Änderung in der Formatierung, daß sich das gesamte Layout
verschiebt. Wenn man kann, arbeitet an mit einem rahmenorientierten
Layout-Programm wie RagTime oder zumindest mit Open Office, wo man auch
mal einen Textbereich ändern kann, ohne daß sich Briefkopf oder
Adreßfeld verschieben. Als Vorlage sei hier ein formal sauberes
Schreiben angeboten, das in Fensterbriefumschläge des Drittelformates
A4, des Halbformates A5 und den Großbrief A4 paßt. Notfalls muß man
ausmessen und übertragen. Der Absender gehört nach rechts, denn die
Anschreiben werden in Ordnern abgelegt, die durchgeblättert werden und
dann
muß die Adresse außen sein.
- Schriftgrößen und Aufteilung:
Basisschrift ist eine Arial 13 pt, die kleine Schrift im ersten
Adreßfeld ist ene Arial 7 pt, unter die Unterschriftzeile gehört noch
einmal der Name des Unterzeichnenden in Arial 8 pt oder 9 pt. Der
Adreßfeldrahmen hat die Koordinaten 2,09 cm (links), 10,88 cm (rechts),
4,6 cm (oben) und 8,3 cm (unten), aufgeteilt sein sollte er in füpnf
Felder: eines für die Absenderadresse, dann bleiben vier für die
eigentliche Adresse. Die PLZ und den Ort macht man einen Punkt größer
und fett, das ist leichter für die Post und spart evtl. schon mal einen
Arbeitstag in der Zustellung.
- Musterbriefkopf
- (Inhaltlich kann man mit dem Musterbrief
übrigens auch etwas Gutes tun und meine eigentliche Arbeit
unterstützen...)
- Lebenslauf
- Den
perfekten Lebenslauf gibt es nicht, denn jede/r
ist unverwechselbar. Oft ist den 16/17jährigen aber gar nicht klar, daß
sie etwas können und viele würden nie auf die Idee kommen, daß ihre
siebenjährige Mitgliedschaft im Karnevalsverein etwas ist, das auf
Durchhaltevermögen schließen läßt und darum in den Lebenslauf gehört.
Ein Lebenslauf für eine Verwaltungsstelle sieht grundsätzlich
anders aus als der für eine Gärtnerei, Handwerksbetriebe wollen immer
noch etwas über die Eltern wissen und ein Berufskolleg interessiert
sich für die Hauptfächer und das Sozialverhalten. Hier als Beispiel
unterschiedliche Lebensläufe für unterschiedliche Zwecke.
- Beim Berufskolleg geht
es erst einmal um Schulnoten, denn ein Berufskolleg ist der Versuch
einen vergeigten Abschluß nun besser zu machen. Die Zehner (oder
Neuner) im berufsqualifizierenden Bereich haben oft noch keine
Schwerpunkte und darum gibt man hier Dinge an, die sonst kein Mensch
wissen will: Lieblingsfächer, Klassensprecher, außerschulisches
Engagement. Eine Bewerbung für ein Berufskolleg ist sozusagen die
kleinste Variante des professionellen Bereichs und niemals mit einer
Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zu vergleichen, denn hier gilt
eher, was in den Schulbüchern steht. Nur hier darf der Absender links
stehen - was nicht angeommen wird, wird sowieso geschreddert.
Beispiel für einen Lebenslauf, mit dem man am BK angenommen werden will.
- Bei der Handwerkslehregeht
es um praktische Fähigkeiten, optische und/oder abstrakte
Auffassungsgabe und pragmatisches Handeln. Wer dann die richtigen
Praktika vorweisen kann, hat schon halb gewonnen. Hier gilt: je mehr
Praktika, desto besser. Außerdem sollte man schon früh Interesse für
den Beruf gezeigt haben und dies sollte sich in den Hobbies
wiederspiegeln. Computerkenntnisse sind so selbstverständlich daß man
sie nicht mehr betont, außer es ist etwas, was über die normale
Schulausbildung hinausgeht. Ein Stichwort "normale Officeprogramme"
reicht im Normalfall, spezifische Kenntnisse wie "CAD-Programme zur
Holzbearbeitung" müssen angegeben werden.
Beispiel für einen Lebenslauf im Handwerk.
- Bei einer Behörde/Verwaltung geht
es um theoretische und kommunikative Fähigkeiten und das spiegelt sich
auch in den Kenntnissen, die man herausstellen muß. Mathe und die
Sprachen haben demzufolge einen hohen Stellenwert, Computerkenntnisse
müssen schon etwas besser sein als das übliche WordExcelPowerpoint. Wer
geschickt ist, kennt "open office", nicht nur den Begriff "Linux", sondern
kann auch "redhat" erklären, weiß über Xing Bescheid, hat die richtigen
Freunde bei facebook und vielleicht auch eine
google.mail-Adresse.Es sind kleine Details, aber die machen den
Unterschied. Loyalität und Verschwiegenheit sind selbstverständlich, auch hierfür gibt es Beispiele im Lebenslauf.
- Beispiel für einen Lebenslauf, mit dem man in eine Behörde will.
- Bei der Bank oder in einer Kanzlei
sind gute Umgangsformen so selbstverständlich, daß man das nicht mehr
hinschreibt. Erwartet wird mindestens gutes Englisch, möglichst eine
zweite Fremdsprache und daß man sich für Zahlen interessiert, wird
vorausgesetzt. Hier sind Praktika und Erfahrungen in Handel oder
Verwaltung sehr hilfreich und daß man deutlich mehr kann als Excel wird auch
erwartet. Bei den Hobbies wird geschaut, ob es paßt - sechs Jahre
Schützenverein stehen für eine bestimmte Sozialkompetenz im Umgang mit
den späteren Kunden und jemand, der freiwillig Modelle zusammenbaut,
hat Geduld und wird auch in stressigen Situationen Ruhe bewahren.
- Beispiel für einen Lebenslauf in einer Kanzlei oder Bank
- Bei einem großen Unternehmen.....
- Anschreiben
- Was
für den perfekten Lebenslauf gilt, gilt auch für das Anschreiben: Der
Meister und Inhaber möchte anders angesprochen werden als der
Amtsleiter, das Sekretariat der weiterführenden Schule entscheidet
zunächst nach Aktenlage und der Personalchef des großen Betriebes
entscheidet in fünf Sekunden, ob die Bewerbung "zu unserer Entlastung
zurück"geht oder ob man Dich einlädt. Auch hier gibt es wieder
unterschiedliche Formen:
-
- Handwerkslehre - Behörde/Verwaltung - Berufskolleg - Kanzlei/Bank - Unternehmen.
- Zum Üben:
- Nimm den Musterlebenslauf oder das Musteranschreiben und modifiziere es für den entsprechenden Zweck. Dann kannst Du es mir (bitte als pdf) zumailen und ich guck drüber.
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