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Reykjavik - Kurzreisebericht
Text und Fotos: © Martin
Schlu Mai 2013
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- Anreise und Allgemeines - Hompage der Stadt
- Erster Tag, zweiter Tag, dritter Tag,
- Rundgang Reykjavik - Gullfoss Wasserfall - Geysir Strokkur - Þingvellir - Vestmannaeyjar
- Einkaufen: Altstadt - Kringla Unterkunft: Icelandair Hotel Natura (früher: Loftleidir) Essen gehen - Literatur
Donnerstag
Anreise
- Bereits
2008 hatten wir die Möglichkeit gehabt, über Karneval ein paar Tage
nach Island zu kommen, hatten damals eine geführte Tour gehabt und
einen ersten Eindruck gewinnen können. Nun kam ein Angebot über
Himmelfahrt, das wieder recht günstig klang und meine Frau fackelt dann
nicht lange und sagt zu. Abflug ist ab Frankfurt (Icelandair) und weil
die Anreise zum Flughaven frei ist und sie die Bahnkarten gleich
mitgeschickt haben sind wir in einer knappen Stunde von Zuhause am
Flughafen und checken ein. Im Flugzeug selbst ist alles isländisch und
englisch beschriftet und da ich schon mal in einen Island-Sprachführer
geschaut habe, kann ich mit den unbeschreiblich aussehenden und
klingenden Vokalen und Konsonanten zumindest ein bißchen anfangen: 32
Buchstaben, davon die meisten wie im Deutschen, aber ein paar Zeichen
sind anders: Ð/ð spricht sich wir das “th“ in „this“, Þ/þ dagegen ist ein hartes "th" und glingt eher wie „thick“. Æ/æ
wird nicht wie im Dänischen „ä“ gesprochen sondern wie das „ei“. Das
ist schon fast alles, wenn man beim Lesen die zahlreichen Akzente
vernachlässigt, die praktisch über jedem Buchstaben stehen. Näheres bei
Wikipedia.
- Jedenfalls
lesen wir uns ein und lernen ein paar Vokabeln, als eine ältere Frau zu
uns in die Sitzreihe kommt und erst ruhig ist, aber dann auf mich
einredet, daß man sofort merkt, sie hat offenbar nicht viele Leute, die
ihr zuhören. Bis wir nach dreieinhalb Stunden in Reykjavk landen, habe
ich ihre Lebensgeschichte, ihre letzten zwanzig Reisen und ihre
Familienverhältnisse gehört. Ich habe sie nicht gefragt, wo sie wohnt,
weil das eigentlich klar ist - wer mit „Marco Polo“ fliegt wird immer
im alten Flughafenhotel untergebracht. Früher hieß dieses Hotel „Loftleidir“, nun wurde es umbenannt in „Icelandairhotel Natur“.
- Warum ein Flughafenhotel „Natur“
heißt, hat sich mir bis zur Abreise nicht erschlossen, denn vom
Hotelflur hatte man direkten Ausblick auf die parkenden Jets und weil
die internationalen Flüge irgendwann nach Keflavik umgezogen sind,
wurde der alte Reykjaviker Flughafen eben für die Inlandsflüge genutzt,
hat etwa die Frequenz des Rostocker Airports und so hörte man ab und zu eine Maschine in den Norden der Stadt abheben, z. B. nach Akureyi.
- Jedenfalls
machen wir, daß wir nach der Landung im Sturmschritt durch den
Kevlaviker Flughafen kommen und währen dmeine Frau versucht im
zollfreien Laden einen preiswerten Rotwein zu bekommen, warte ich am
Kofferband. Das Preiswerteste, was sie findet, ist ein
Bordeaux-Schloßabzug für ISL 2.000.- , den wir später auf ca. € 13,50.-
umrechnen. Wir haben mehr Glück mit den Koffern. Die kommen als erste
und so können
wir nach kurzer Zeit in den Bus springen, der alle Fluggäste ins
ca.
50 km entfernte Zentrum zur Busstation nach Reykjavik bringt. Ein paar
Minuten später sind wir im Hotel, machen eine kurze Pause und ziehen
dann in die eine Viertelstunde entfernte Altstadt. - nach oben
- Rundgang
- Es
ist zwar schon nach 20.00 Uhr Ortszeit (also 22.00 Uhr in Deutschland),
aber es ist taghell - wir werden erst gegen Mitternacht etwas wie
Dämmerung verspüren und zwei Stunden später geht die Sonne bereits
wieder auf. Die dicke Jacke habe ich leichtsinnigerweise im Hotel
gelassen und merke dies recht schnell - am Anfang Mai sechs Grad sind schon
ein bißchen frisch. Im März vor fünf Jahren war um diese Zeit ein recht
stimmungsvoller Sonnenuntergang, aber heute ist es einfach nur bedeckt.
Am „Bústhaðavegur“, der Straße vom alten Flughafen zum Meer, sieht man das
sehr deutlich, beide Aufnahmen entstanden etwa zur gleichen Uhrzeit,
weil die Flugpläne gleich blieben.
- Oben der Bústhaðavegur im Mai, unten die gleiche Szene im März 2008, als die Schneeschmelze noch nicht eingesetzt hatte.
- Straßen, die die Silben „gata“ am Ende haben, sind einfach Straßen, wie die „Bergþóragata“ (im Schwedischen: gatu/gata), Straßen mit „vegur“ am Ende sind oft Hauptstraßen (im Dänischen/Schwedischen: vej ), steht am Ende „braut“ , ist es eher eine Art vierspuriger Boulevard wie der „Gamla Hringbraut“ (Altstadtring) - man kann sich ganz gut zurechtfinden.
- Wir gehen erst einmal die Bucht entlang, Richtung Harpa. Die Bucht hat der Stadt den Namen gegeben, denn ein „vik“ ist eine Bucht. Im Dänischen und Schwedischen schreibt man es „vig“, aber die Bedeutung ist gleich.
Zum Hafen fällt die Stadt ab und hinter dem Hafen türmen sich wieder
die Berge auf. Wir sind hier am Nordatlantik, aber durch die versetzten
Felsen, die die Hafeneinfahrten bilden, ist das Wasser in der „Vik“ einfach spiegelglatt. Ein perfekter Naturhafen.
- Nicht
ganz so perfekt sind die vielen Hochhäuser und geplanten Bürobauten,
die mehrheitlich einen unfertigen Eindruck machen. Die
Wirtschaftskrise vom September 2008 und der Zusammenbruch der
Kaupþing-Bank haben dafür gesorgt, daß viele Projekte pleite gingen -
mittlerweile hat sich die Wirtschaft wieder erholt, doch die Spuren
sind noch sichtbar. Ein Zeichen für den wieder erstarkten Aufschwung
ist der brandneue Opernneubai der „Harpa“ direkt am Hafen. Er soll über
zehntausend Fenster und eine atemberaubende Akustik haben. Die Fenster
habe ich nicht gezählt und ein Konzert habe ich noch nicht
geschafft - das klappt vielleicht beim nächsten Besuch. - nach oben
- Nachdem
wir um Harpa und Hafen herumgestöbert haben, zieht es uns in die
Innenstadt und die liegt bergauf. Die Straße „Skólarvörðustígur“
führt ziemlich gerade und steil zur Hallgrimmskirche und ist für
islandreisende Touristen hervoragend geeignet. Wer noch keinen
Papageientaucher aus Plüsch (das touristische Muß hier), noch keinen
garantiert handgestrickten Islandpullover (ebenso) oder keinen
Troll (ebenso) hat, kann ihn hier in allen Formen, Farben und
Größen zu allen möglichen Preisen kaufen. Zum Glück wollen unserer
Kinder keine Plüschviecher mehr, haben eine Wollallergie und
haben mit Trollen nichts am Hut und so werden die Läden an uns nicht
reich. Es scheint aber trotzdem eine rege Nachfrage zu geben, sonst
stände das Zeug nicht an jeder Ecke zum Verkauf.
- Mittlerweile
ist es kurz vor neun, die Sicht ist gut und wir beschließen, solange es
noch geht, auf den Turm der „Hallgrímskirkja“ zu steigen, dort kann man
von der Turmetage aus ca. 60 Metern ganz gut auf die Stadt gucken und
das tun wir auch. Es gibt einen Lift, der für ISK 700.- (umgerechnet ca. EUR 4,25.-) nach
oben fährt und weil die Aufsicht um 21.00 Uhr schließt, haben wir nur
ein paar Minuten Zeit, aber die reichen. So entstehen Kitschbilder vom
Sonnenuntergang über dem Hafen.
- Nachdem
wir wieder unten sehen, werfen wir noch einen Blick in das Innere der
Kirche und ich erinnere mich daran, den hier probenden Chor vor Jahren
in einem unglaublich guten Konzert im Kölner Dom gehört zu haben. Die
Orgel ist ein alter Bekannter - Johannes Klais aus Bonn hat sie gebaut
und eine CD mit isländischer und deutscher Orgelmusik liegt bei
mir zuhause, die ich vor fünf Jahren mitgebracht habe. Zum Essen
gehen ist es zu spät, das machen wir morgen, aber im Supermarkt gibt es
noch etwas zu essen und so lassen wir den Tag mit Brot, Käse und Wein
ausklingen. Dabei stellt sich heraus, daß der Wein wirklich gut und nicht überteuert ist und jede Krone wert ist. Trotzdem werden wir abends essen gehen.
- - nach oben
- Freitag
- Entlang der N1 zum goldenen Zirkel
- Den
Leihwagen habe ich von Deutschland aus bestellt, nachdem klar
wurde, daß die Preise bei einer Anmietung kleinerer Firmen vor Ort
ganz schnell pro Tag € 200.- und mehr betragen
können, ohne daß es mehr würde als ein Kleinstwagen. Bei Sixt würde ich
für zwei Tage etwas über € 180.- bezahlen und irgendetwas in der
Golf-Klasse bekommen und habe darum schon vor Wochen gebucht. Blöderweise habe ich eine Vertragsbestätigung ohne Telefonnummer
gemailt bekommen, lediglich den Hinweis, daß ich mich am
Inlands-Flughafen (s.o.) um neun Uhr einfinden sollte, dann würde
jemand mit dem orangenen Schild auf mich zukommen und mir das Auto
übergeben. Bei der Ankunft im Flughafenhotel habe ich gestern zwar
schon einmal geschaut, ob es denn überhaupt einen Zugang zum Terminal
gibt, aber ich habe keinen gefunden und um über den Maschendrahtzaun
klettern, dann übers Rollfeld laufen und irgendwo ein Terminal zu
suchen, bin ich zu alt. Die erste Anlaufstelle ist daher am Vorabend
schon die Rezeption gewesen und die haben hin und her telefoniert, eine
Telefonnummer aufgetrieben und der Sixt-Vertretung (die offenbar das
Islandgeschäft erst aufbaut und keinen eigenen Schalter hat)
ausgerichtet, sie mögen mich nicht am Terminal treffen, sondern am
Hotel.
- Nun
warte ich nach einem opulenten Buffett-Frühstück (allein dafür hat es
sich schon gelohnt zu kommen) selber in der Vorhalle, den Vertrag mit
dem orangenen Logo in der Hand und halte Ausschau nach Sixt. Es dauert
etwas, die Rezeption telefoniert noch einmal und dann kommt eine junge
Frau mit Vertrag, Schlüssel, läßt mich für alle Fälle noch eine
Knöllchenvollmacht über € 150.- unterschreiben („beware of too fast
driving, it will be very expensive...“), denn generell gilt, daß bei Tempo 90 die Geschindigkeit bis 100 km
auf den Straßen akzeptiert wird, darüber wird es schnell teuer - teurer
als bei uns. Ich bekomme den Schlüssel und habe wieder einen Beleg für
eine in Island aufstrebende Mitwagenfirma: das Auto ist praktisch
funkelnagelneu und hat keine 300 km auf dem Tacho. Kurze Einweisung in Auto und und dann fahren wir los über die Gamla Hringbraut Richtung
Kevlavik und Richtung Nordosten. Ich habe übrigens auch unterschreiben
müssen, nur auf regulären Straßen zu fahren, Allrad-Abenteier sind für
die kommenden Tage ncht vorgesehen.
- Wenn
man erst einmal aus der Stadt raus ist, ändert sich die Landschaft sehr
schnell, es gibt nach wenigen Kilometern keine Häuser mehr, nur noch ab
und zu ein Gehöft, die Steigungen werden stärker und auf einmal ist man
alleine (na, ja - fast, ein oder zwei Autos außer unserem gibt es
schon) und die Landschaft wirkt wie aus einer anderen Welt. So hat man
sich Island auch vorgestellt.
- Der
Schnee ist in den höheren Lagen noch nicht geschmolzen und ab und zu
kommt man an einer Stelle vorbei, wo Dampfwolken aufsteigen - meistens
durch ein Metallrohr, was darauf schließen läßt, daß hier Erdwärme
aufgefangen und genutzt wird. Ich erinnere mich an warme, eisfreie
Bürgersteige in Reykjavik, als im März 2008 noch überall meterhoher
Schnee lag, die Bürgersteige aber dampften, weil unter dem Pflaster
Fernwärmerohre herliefen. An so einer Fernwärmestation kommen wir
gerade vorbei, es riecht ein bißchen nach Schwefel und der Dampf ist
kilometerweit zu sehen, so wie gestern beim Ausblick von der Kirche. nach oben
- Þingvellír
- Wir wollen heute zum Gullfoss, zum Strokkur und zum Þingvellír,
den drei Attarktionen, die es hier gibt. Das eine ist ein Wasserfall,
das zweite ein Heißwassergeysir, der alle zwei Minuten hochkocht und
das Dritte eine geologische Akktraktion, weil man dort an der
Sollbruchstelle zweier Kontinente steht, deren höchste Erhebung die
Insel selbst ist. Nun kommt das Navi ins Spiel, läßt sich mit List und
Tücke von Isländisch auf Deutsch umstellen, verlangt beim Gullfoss aber
eine Straßenangabe, die ich nicht habe. Es wird uns des Öfteren noch in
die Irre führen und später der Grund sein, warum ich doch eine Straßenkarte
kaufen muß (es ist kein
Tomtom). Noch ist aber alles einfach, und nachdem wir über die Berge
gefahren sind und elektronische Anzeigen bestaunen, die genau angeben,
wo es drei und wo es zwei Grad kalt ist, kommen wir an eine Stelle, wo
man kilometerweit ins Tal und auf heiße Quellen sehen kann und es ist
nicht mehr auszumachen, was Wolken und was Quellen sind, weil es
überall leicht dampft. Das ist der Beginn der Provinz Suðurland, eine
von acht Provinzen, in die Island eingeteilt ist - in zwei Tagen haben
wir es nicht geschafft, sie auch nur zu durchqueren, denn es gibt
keine Autobahnen und die Uhren gehen hier einfach etwas langsamer.
Irgendwann sehen wir ein Schild „Þingvellír“ (Thingvellir),
die Stelle, wo sich die eurasische und amerikanische Platte aufwölben
und jährlich einen Zentimeter auseinanderdriften. Im Laufe der letzten
Jahrtausende ist dort eine Spalte entstanden, die man recht bequem
begehen kann, wenn sie nicht meterhoch mit Schnee bedeckt und dann
unpassierbar geworden ist. Die Fotos vom Februar 2008 und Mai 2013
stellen den Kontrast ganz gut dar:
- oben: Die Brücke sieht man im Schnee deutlich, der Weg zwischen den Kontinenten erscheint unpassierbar (Feb. 2008).
- unten: Nach der Schneeschmelze sieht man einen breiten Weg, auf dem Autos fahren könnten (Mai 2013) - nach oben
- Natürlich ist dieser Ort seit tausend Jahren heilig: Hier fanden die Versammlungen der Stammesältesten statt (Þing,
thing), hier wurden Todesurteile vollstreckt, z.B. Werfen des
Verurteilten in tiefste Felsspalten, Untertauchen in siedendes Wasser,
aber auch das Gängige: Räder, Köpfen, Hängen etc. - die Tafeln stellen
es liebevoll in Isländisch und Englisch dar und sparen auch nicht mit
Bildern. Wenn man vom unteren Parkplatz kommt und hochklettert,
erreicht man ein Dokumentationszentrum mit zwei Mitarbeitern, einem
Kaffeeautomaten, einem Bücherstand und Toiletten - getrennt nach
Busfahrern und Angestellten und dem Rest der Welt. Wir erinnern uns
aber an das Navi, laufen zurück zum Parkplatz, tippen „Strokkur“ ein,
finden auch eine Adresse und fahren weiter. Am Geysir gibt es ein Café
und etwas mehr Komfort, das wissen wir noch vom ersten Besuch dort.
- nach oben
- Geysir Strokkur
- Nach
einiger Zeit kommen wir an das Geysirgelände. Große Gaststätten, Läden
und Busparkplätze sind ein Zeichen für perfekt durchorganisierten
Tourismus, denn dieser Geysir ist die große Attraktion. Wir haben am
Anfang des Geländes geparkt und während wir Richtung Geysir laufen,
kommen richtig fette Geländewagen angebrettert: ca. 2,5 m Höhe, sechs bis acht
Türen, einer pumpt seine Ballonreifen (ein Meter Durchmesser) mit dem
bordeigenen Kompressor auf und andere haben drei Meter hohe Antennen.
Das sind die Wagen, mit denen man ins Hochland fahren kann, wo die
normalen Handynetze versagen, wo es nur noch Pisten gibt und wo die
Ortsangaben über GPS-Daten erfolgen, nicht mehr über Schilder, weil
dort kein Mensch mehr Schilder aufstellt. Auch so etwas kann man
buchen, aber man fährt tunlichst nicht auf eigene Faust und alleine
dorthin - schon gar nicht mit einem normalen Auto.
- Hinter
den Geländewagen beginnt das Heißwassergebiet. Schilder warnen vor
heißen Quellen, manche dieser Quellen wirken wie ein großer Kochtopf, in denen gerade
Eier kochen, andere dampfen still vor sich hin und wenn man die Hand in
die Rinnsale hält, die über den Boden fließen, sind selbst die noch
ordentlich warm. In einem kleinen, blau schimmernden, dampfenden Loch
liegen Münzen, die kein vernünftiger Mensch mehr herausholt, weil das Wasser
nicht nur kochendheiß ist, sondern auch Schwefel oder Säuren enthalten
kann - irgendwann lösen sich die Münzen dadurch auch auf. Der
Fotoapperat wird in Stellung gebracht und als sich im Hauptgeysir, dem
„Strokkur“ die große Blase wölbt, wird ausgelöst - ob das Bild was
geworden ist, weiß man immer erst hinterher....
- nach oben
- Erst wölbt sich die Blase (oben), dann platzt sie (unten) - alles innerhalb einer Sekunde
- Nachdem
wir genug Heißwasserfotos haben, gehen wir einen Kaffee trinken und
stellen fest, daß das Café mit einem riesigen Souvenirladen gekoppelt
ist, wo man fast alles kaufen kann, was man nicht braucht. Wieder
finden wir Papageientaucher, Trolle, Fahne, Pullis, Schirme (was um
Gottes Willen soll man in island mit einem Schirm, der bei jedem
Windstoß umklappt?) und vieles mehr. Die Busladungen voller Touristen
stehen dreimal Schlange: auf dem Klo, danach am Café und dann an der
Kasse der Souvenierabteilung. Wieso kommt eigentlich kein Mensch auf
die Idee, mehr Damentoiletten zu bauen, damit die Schlangen zumindest
gleich lang werden? Kassen gibt es immer genug, Klos nie. Ein
Mitbringsel wird trotzdem für die Töchter und das Enkelchen gekauft -
es gibt auch zum Glück vernünftige Kleinigkeiten.
- nach oben
- Danach
machen wir uns zum Auto auf und fahren auf Verdacht die Straße weiter,
weil das Navi den Gullfoss immer noch nicht erkennen will, wir aber
wissen, daß er wenige Kilometer entfernt ist. Das stimmt auch - wieder
gibt es einen größeren Parkplatz, wieder stehen die Busse herum, aber
wir brauchen nichts und laufen direkt zum Fall. Beim letzten Mal
stapften wir durch hihen Schnee, schlidderten vereiste Wege herunter
und halfen älteren gehbehinderten Mirreisenden, doch dieses Mal ist es
nur naß (von oben nieselt es, von unten spritzt es). Wie tief der
untere Fall ist, läßt sich nicht erahnen, weil man den Grund nicht
sieht und die Absperrungen sollte man wirklich nicht übertreten -
manchmal trägt der Boden auch nicht. Einige
Bekloppte klettern allerdings über die Absperrungen und turnen unterhalb der
Fallkante herum - wer hier herunterfällt ist im Normalfall einfach weg und braucht
noch nicht mal einen Sarg. Da die Fallhöhe bei beiden Stufen etwa 30
Meter beträgt, reicht es auf jeden Fall für den Exitus und Selbstmörder kommen hier
immer wieder vor.
- Oben: verschneite Felsen, eingefrorene Wände (Feb. 2008), unten: ein paar Menschen auf der linken Klippe om Größenvergleich.
-
- Zurück
geht es wieder über die Straße N 36 Richtung Sellfoss und dort auf die
N1 Richtung Reykjavik. Am Ende des Tages sind knapp 300 km verfahren
und wir haben mehr gesehen als bei der geführten Tour vor fünf Jahren.
Trotzdem ist eine geführte Tour beim ersten Mal zu empfehlen.
- Samstag
- Entlang der N1 zu den Westmännerinseln.
- ... ... ist in Arbeit ... ...
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- Essen gehen / Café / Alkohol
- ist in Reykjavik kein Problem -
auch nicht für Allergiker, weil es überall eine reichhaltige Auswahl
gibt und viele Restaurant und Hotels Bufetts anbieten. Am besten war es
im Restaurant Reykjavik
in der Altstadt (Vesturgötu 2). Dort gibt es ein reichhaltiges
Fischbuffett (ISK 5.750.- = ca. € 38.- ) mit allen möglichen Gerichten,
das sehr gut war. Wenn man geht, bekommt man einen
zehn-Prozent-Gutschein für das nächste Mal. Lage über Google-Map.
- Viele Supermärkte haben auch ein gutes
Lebensmittelangebot, so daß man sich unterwegs auf eine Bank setzen und
dort essen kann. Pommes- und Dönerbuden gibt es reichlich, ebenso Fish
& Chips. Fast jedes Café hat freien W-Lan-Zugang, so daß man viele Isländer mit Laptop und Kaffee dort sieht. Außerhalb
der Stadt wird es komplizierter, doch alle zehn bis fünfzehn Kilometer
gibt es Tankstellen mit angeschlossenen Supermärkten und Möglichkeiten
für einen „Coffee to go“ (to drive). Alkohol kann man in den normalen Läden nicht kaufen, dafür muß man in die "Vínbúðir", die die Lizenz dafür haben (Dose Bier ab ca. € 3.-, Flasche Wein ab ca. € 10.-)
- nach oben
- Literatur und Hinweise
- Krimis:
- Isländer lesen viel und in den letzten Jahren ist eine
Masse an isländischer Literatur herausgekommen. Zur Einstimmung lese
man einige Krimis von Arnaldur Indriðason, dessen Romane meist in Reyjkjavik und Umgebung spielen und auch vor den Toristenattraktionen des „golden circle“ nicht haltmachen. Eine wichtige Autorin ist auch Yrsa Sigurðardóttir, deren Krimis ebenfalls an den für Deutsche nd isländer wichtugen Stellen spielen und die 2011 den Blóðdropinn (nationaler isländischer Preis für Kriminalliteratur) gewonnen hat. Die/der dritte im Bunde ist Stella Blómkwist,
ein/e unbekannte/r Mensch des öffentlichen Lebens, die/der unter diesem
Pseudonym Krimis veröffentlicht und auch sehr gut schreibt (z.B. Mord
in Thingvellir, Random Houes, btb 2007). Wenn man von jedem Autor ein
paar Kapitel gelesen hat, bekommt man das Gefühl, sich in Reykjavik und
Umgebung ein bißchen auszukennen.
- Reiseführer
- Eigentlich braucht man nur den Polyglott-Reiseführer,
hat den aber am besten immer im Handschuhfach. Wer mit Marco Polo
fliegt, kriegt ihn sowieso dazu, wer mehr will, wühlt vorher oder vor
Ort im Internet und wird fündig.
- Polyglott om Tour: Island. Autoren: Wolfgang Veit/ Johannes M. Ehmanns, ISBN 978-3-8464-0849-0, € 9,95.-.
- Wer unbedingt Highland-Touren machen will, muß sich sowieso vor Ort informieren und einen Haufen Geld einplanen.
- Straßenkarte: Islandskort
Suðvesturland, an den meisten Tankstellen erhältluch, 1: 300.000,
entspricht den ADAC-Karten Deutschlands, viersprachig - etwas
unhandlich, aber sehr genau.
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- Links
http://de.wikivoyage.org/wiki/Island
- http://de.wikipedia.org/wiki/Su%C3%B0urland
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- Ergänzungen von Freunden via Facebook
Wasserfall "Gullfoss" (= goldener Fall)" im Winter 2008
Wasserfall "Gullfoss" (= goldener Fall)" im Mai 2013
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- Text und Fotos: © Martin Schlu 2008/2013, Stand: 23. Mai 2013
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