martinschlu.de
Wuppertal - zum Abheben
Text und Fotos: Martin Schlu, Stand: 25. Februar 2025


zurück ins Bergische

Elberfeld

Essen gehen
Von-der-Heydt-
Museum

Historische Stadthalle
Übernachtung


Barmen

Skulpturenpark




Wuppertals Wahrzeichen: Die Schwebebahn
Wuppertals Wahrzeichen: Die Schwebebahn


Wuppertal habe ich als Kind das erste Mal auf einem Familienausflug erlebt, als es erst zum Barmer Bahnhof und dann mit der Schwebebahn zum Zoo ging. In den 1960er Jahren gab es an den Zoos noch keine Bollerwagen  und irgendwann muß ich so fertig gewesen sein, daß mein Vater mich kilometerlang tragen mußte, weil ich eingeschlafen war. Der Wupertaler Zoo ist heute immer noch ziemlich groß, obwohl meine Beine seit damals gut doppelt so lang geworden sind. Ich fahre zwar heute nicht mehr in den Zoo, aber es gibt immer wieder Gründe, warum meine Frau und ich mehr oder weniger regelmäßig nach Wuppertal fahren - entweder zu Konzerten in die Alte Stadthalle oder wegen der Kunst.

zurück

Das Von der Heydt-Museum in der Fußgängerzone

Das Von der Heydt-Museum in der Fußgängerzone Elberfelds am Turmhof

Von der Heydt-Museum
Das Von der Heydt-Museum ist einer der Gründe, warum man nach Wuppertal fahren sollte. Der Bankier August von der Heydt gründete mit weiteren betuchten Freunden 1892 den Elberfelder Museumsverein und steckte von Anfang an erhebliche Summen in den Ankauf von Kunstwerken. Recht schnell mußte man ein Haus anmieten um die Bilder zeigen zu können und 1902 bezog man das  erst 1828 erbaute alte Elberfelder Rathaus, das für die aufstrebende Stadt längst zu klein geworden und durch einen Neubau am Neumarkt ersetzt worden war. Der erste Museumsdirektor wurde vom Frankfurter Städel-Museum abgeworben und brachte jede Menge Know-How mit.  Nun wurden  Impressionisten und Fauvisten gekauft (gerade läuft die wunderbare Ausstellung über Maurice de Vlaminck, in der über 50 Gemälde von ihm gezeigt werden) und innerhalb weniger Jahrzehnte hatte das Museum eine allgemeine Übersicht über die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts aufgebaut. Als August von der Heydt 1929 starb, war der Grundbestand gelegt.

Das Museum bietet einen hervorragenden Überblick über  die Kunstgeschichte der letzten vierhundert Jahre. Van der Heydt begann mit flämischen und niederländischen Malern des 17. und 18. Jahrhunderts und kaufte später französische Impressionisten, die damals noch nicht viel Geld kosteten, wie Édouard Manet, Claude Monet, Paul Signac, Alfred Sisley, Edgar Degas, Eugène Delacroix, Auguste Renoir, Paul Cézanne oder Gustave Courbet. 
Hinzu kamen Schenkungen aus der Famile von der Heydt (Pablo Picasso und Vincent van Gogh mit naturalistischen Motiven) und von Anderen. Nach dem Tod August von der Heydts kauften seine Nachfolger Expressionisten wie Georges Braque, Henri Matisse oder Edvard Munch, aber auch Strömungen aus Worpswede (Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn), dem Blauen Reiter (Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke, Alexej von Jawlensky) und Maler der Brücke (Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Otto Mueller, Emil Nolde). Hinzu kommen ein paar Maler, die nicht so leicht einem Stil einzuordnen sind (Lovis Corinth, László Moholy-Nagy, Oskar Schlemmer, Otto Dix, Else Lasker-Schüler, George Grosz und Max Beckmann), außerdem viele moderne und postmoderne Künstler, die man hier nicht alle aufzählen kann. Weitere Säle enthalten Skulturen in allen Größen, Farben und Formen, von den Fühlformen Hans Arps bis zu roten Phantasieformen Tony Craggs.

Einer von vielen Bildersälen - hier mit Werken Maurce de Vlamincks
Einer von vielen Bildersälen - hier mit Werken Maurce de Vlamincks - manchmal sogar ohne Goldrahmen...

Kurz: Das Von der Heydt-Museum braucht sich hinter den großen Museen (Frankfurter Städel und Schirn, Münchner Pinakothek oder Hamburger Kunsthalle) nicht zu verstecken. Für nur 150 Jahre Bestandszeit spielt es in der Liga der Großen mit, die manchmal nur das Glück hatten, den ortsansässigen Herrscher als Geldgeber zu haben (Dresden und München).

Von der Heydt-Museum, Turmhof 3,  42103 Wuppertal, +49 202 563 6397
 
zurück

Essen gehen
Das beste Restaurant in der Fußgängerzone liegt gleich im Museum: Es ist das muluru (Abk. von „Museum Lunchroom Elberfeld“), wobei ich die letzte Silbe nicht erklären kann. Es wird nur frisch gekocht, das Essen ist lecker und bezahlbar und es ist eine echte Alternative zu den Unmengen an Schnellfreßbuden der Elberfelder Innenstadt. Etwas billiger und nur unwesentlich schlechter ist die Wuppertaler Burgschänke um die Ecke (Burgstraße 3). Sie haben keine Webseite und sind eine Mischung aus Stammkneipe für die älteren Wuppertaler und einem kroatischen Restaurant, aber es ist gemütlich und das Essen schmeckte (p.P. ca. 35,00 mit Getränken und Nachtisch). Nur die leichtfertig gegessene Fertigsauce des Salats war furchtbar und hat mir später den Abend verdorben....

Dieser Teil liegt hinten, vorher muß man an einer überdimensionalen Theke vorbei
Dieser Teil liegt hinten, vorher muß man an einer überdimensionalen Theke vorbei


muluru, Turmhof 8,  42103 Wuppertal, +49 202 716 944 00
Wuppertaler Burgschänke, Burgstraße 3,  42103 Wuppertal, +49 202 429 700 84

zurück

Historische Stadthalle
Die Historische Stadthalle Elberfelds ging 1900 in Betrieb, als man Konzerthallen noch für den Musikgenuß konzipierte und nicht danach fragte, wie man sie jeden Tag mit irgendinem Event voll bekommt. Man hört den Unterschied zu einer Mehrzweckhalle sofort. Eine gescheite Deckenhöhe, akustisch gut konzipierte Wände und eine vernünftige Bestuhlung machen klar, daß diese Halle klanglich in der ersten Liga in Deutschland spielt und sich nicht hinter Münchner und Hamburger Konzerthallen verstecken muß. Nach den Erfahrungen eines Konzerts mit Salut Salon dort wurde uns klar, daß man durchaus für ein Konzert nach Wuppertal fahren sollte, wenn das Programm stimmt. Das Haus liegt fußläufig zur Elberfelder Innenstadt und wenn man - wie wir das erste Mal bei Dunkelheit und im Regen - das Taxi nimmt, ist es auch nicht so teuer.

Die Historische Stadthalle Wuppertals hat eine legendäre Akustik
Die Historische Stadthalle Wuppertals hat eine legendäre Akustik

Historische
Stadthalle Johannisberg 40,  42103 Wuppertal, +49 202 245 89 14

zurück


Unterkunft
Wir haben wiederholt das Central-Hotel in der Poststraße genommen. Es ist - wie der Besitzer - in die Jahre gekommen, hat aber ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wer nicht das modernste Bad haben muß, ist hier gut aufgehoben, das Frühstück war weit über den Erwartungen und der Service war einfach klasse. Für uns in Zukunft die erste Wahl, zumal wenige Minuten entfernt ein sehr preiswertes Parkhaus liegt (Morianstraße, John Reed-Gebäude).

Hotel Central , Poststraße 4,   42103 Wuppertal, +49 202 698 230

zurück

wird fortgesetzt...