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![]() Das Hannoveraner Rathaus von 1913, Foto: Susanne Coburger-Schlu, 2012 Hannover war der größte Teil meines Lebens nur eine Station auf dem Weg zwischen Bonn und dem Norden und ich war bewußt erst dort, als im Jahr 2000 Hannover Ort der Expo war, jener Weltausstellung, die alle ein bis drei Jahre stattfindet und der die Pariser ihren Eiffelturm verdanken. Weil wir damals mit dem Zug hin- und zurück gefahren sind, haben wir außer dem Expo-Gelände nicht viel gesehen und solange ich arbeiten mußte, war es nicht möglich, mal eben für ein paar Tage irgendwohin zu fahren und da stand Hannover nicht ganz oben auf der Liste. Jetzt ist es aber anders und da in Hannover bestimmt kein Karneval stattfindet, sind meine Frau und ich schon an Weibermittwoch losgefahren. Sie hat ein Hotel am Rathaus fußläufig zur Innenstadt aufgetrieben, zwei große Museen sind nur wenige Gehminuten entfernt und einen Parkplatz für das Auto haben wir auch. Nur das Wetter ist Scheiße - Regen und Nebel und Wind. Zuhause würde man sagen „Dä Räj'n ess arschkalt, et ess usselich!“ Aber meckern hilft ja nicht. Jedenfalls hört der Regen ab Mittags auf und es bleibt Zeit trocken in die Innenstadt zu gehen. Innenstadt In die Innenstadt kommt man vom Rathaus recht unkompliziert ![]() Am Platz der Weltausstellung ist man bereits in der Innenstadt nach oben Aegidienkirche Das Hotel liegt schräg gegenüber zum Rathaus und dahinter liegt die Aegidienkirche, eine gotische Hallenkirche, die sechshundert Jahre lang die Innenstadt bestimmte, bis sie bei einem Volltreffer der knapp 90 Angriffe auf die Stadt so zerstört wurde, daß nur noch die Grundmauern stehenblieben. Sie wurde nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut und blieb - ähnlich wie Kichen in Köln und Hamburg - ein Mahnmal gegen den Krieg. Im Turm hängt eine von Hannovers Partnerstadt Hiroshima gestiftete Friedensglocke, die immer bei den Gedenkfeierlichkeiten am 6. Mai geläutet wird. Das Glockenspiel erklingt mehrere Male am Tag - übrigens auch, während ich diese Zeilen schreibe - und eine Kunstinstallation von Dorothee von Windheim zeugt seit 1993 die Schattenlinie, die das Dach dieser Kirche auf den Boden warf. Insgesamt ist die Kirche sehr eindrucksvoll - vor allem, wenn man im Rathaus die Modelle der Stadt gesehen hat, wo die Ruine dieser Kirche zum Orienterungspunkt wurde, weil alles in der Innenstadt so zerstört war. ![]() Die Überreste der Aegidienkirche sind heute eine Gedenkstätte. nach oben Rathaus Das Rathaus ![]() Das Rathaus ist das einzige in Deutschland, das auch eine Kuppel hat nach oben Weltenmuseum Das Weltenmuseum ist das Landesmuseum Niedersachsens, staatlich finanziert und gefördert und damit der kulturelle niedersächsiche Leuchttum. Es zeigte jetzt (Februar 2025) eine Ausstellung des nördlichen Impressionismus und hatte vor allem Bilder der Skagen-Maler. Peder Severin Krøyer und Michael Ancher sind die Hauptvertreter dieser Malweise, die durch das weiche, dänische Licht geprägt ist (blaue Stunde). ![]() Das Weltenmuseum links neben dem Rathaus beherbergt eine große Kunstsammmlung. Die Kunstsammlung des Weltenmuseums umfaßt Exponate des Mittelalters bis zu Moderne und Postmoderne. Die Mittelaltersammlung prunkt mit Altartafeln und Rentabeln aus dem norddeutschen Raum, zeigt aber auch Artefakte u.a. von Tilman Riemenschneider über Hans Holbein und Peter Paul Rubens bis zu den Großen des 20. Jahrhunderts und später (Picasso, Marc, Beckmann, Richter). Die Oberlichter geben schattenfreies Licht, so daß man die Bilder gut betrachten kann und weil die Ausstellungsräume der Malerei mit unterschiedlichen Farben gefaßt sind, werden die Augen nicht so schnell müde. Die Räume sind so groß, daß man problemlos dort Kammerkonzerte veranstalten könnte. Ein Flügel steht da ja schon. Um zu zeigen, was Pointilismus ist, können Besucher (oder Kinder?) bunte Klebepunkte auf weiße Flächen kleben und damit ein Gefühl für diese Technik bekommen (grüne Stirnwand unten). ![]() Einer der Ausstellungssäle im Weltenmuseum Das Museum ist kein Albertinum, geht aber mit seinem Bestand deutlich über das Wupertaler von der Heydt-Museum hinaus, zumal es noch Abteilungen für Ethnologie und Naurkunde hat. Es hat ja auch mehr Platz. Wir haben für zwei Etagen Kunst weit über zwei Stunden gebraucht und werden den fehlenden ersten Stock irgendwann anders machen. Als Senioren zahlten wir für die Tageskarte € 8,00 prp Person. Das Café (Schönwalds's) war in Ordnung, aber Freitags (da ist in Hannover oft der Eintritt frei) war es so voll, daß wir dann doch wieder zu Meiers gegangen sind. Landesmuseum Hannover - Weltenmuseum, Willy-Brandt-Allee 5, 30169 Hannover, nach oben Sprengelmuseum Das Sprengel-Museum beinhaltet eine riesige Sammlung moderner Kunst - alleine 400 Objekte hat Niki de Saint-Phalle dem Museum vor ihrem Tod überlassen. Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz, 30169 Hannover, nach oben Schlafen und Essen Das Hotel Elaya (Friedrichswall 21, 30159 Hannover) liegt zwischen Rathaus und Aegidienkirche, so daß man die Glocken von beiden Gebäuden hört. Weil der Aufzug kaputt war, haben wir mit Frühstück unter € 100. bezahlt und das war schon sehr günstig. Wenn die Messe stattfindet, wird man das Drei- bis Vierfache rechnen müssen - aber dann macht man auch nicht Sightseeing. Zu den Museen und in die Innenstadt sind es wenige Minuten, ein gutes Restaurant ist um die Ecke, ebenso ein professioneller Fotoladen. Parken kann man um die Ecke im City-Parkhaus Osterstraße 42. Essen kann man in den Cafés der Museen und im Meiers Lebenslust, einer Kombination aus Brauerei, Restaurant und In-Kneipe. Wir haben ein paar Mal dort gegessen, es war immer gut und nicht überteuert. Abends ist es voll und laut, mittags kommt die ältere Generation (Boomer) und die macht keinen Lärm. Ein Menü mit Getränken kostete € 15,00 bis € 20,00. Meiers Lebenslust, Osterstraße 64, 30159 Hannover, 0511-898 2250 nach oben |
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