zurück zum Jasmund
zur Schaabe
zur Wittower Halbinsel
|
- Wenn
man sich mit der Familie derer zu Putbus beschäftigt hat, weiß man, daß
die auf ganz Rügen Spuren hinterlassen haben. Eine davon ist das
Jagschloß Granitz, das in den 1840er Jahren erbaut wurde. Es hatte dort
vorher zwar auch schon bessere Jagdäuser gegeben, denn die Granitz (so
heißt das Waldgebiet) galt als eines der besten Jagdreviere
Deutschlands und es war naheliegend wichtigen Leuten, die man auf die
Jagd einlud, eine angemessene Bleibe zu bieten (so hat es der letzte
Genosse Erich ja auch gehalten - bei Angela Merkel wäre dies
undenkbar). Also wurde ab 1837 abgerissen und groß gedacht, denn nun
brauchte man etwas wirklich Repräsentatives. Schloß
Granitz war also ein reines Statussymbol und als der damalige Kronprinz
Friedrich Wilhelm (der spätere Kaiser Wilhelm I.) den Wunsch nach
einem Aussichtsturm äußerte, wurde der ihm erfüllt und der
Berliner Stararchitekt Friedrich Schinkel mit dem Bau des Turmes
beauftragt.

- Schloß Granitz im April 2017
- Schinkel baute denen zu Putbus daher einen reinen Aussichtsturm, ohne Zwischendecken oder
Geschosse , nur zum Hochklettern und Runtergucken und dieser Turm ist bis heute nichts für kleine Kinder, denn die Treppe
geht die ganze Zeit an der Innenmauer hoch und man sollte ein bißchen schwindelfrei sein.

- Die Treppe führt ca. dreißig Meter innen hoch. - nach oben
- Man
kann das Schloß zu Fuß erlaufen (ca. zwei Stunden ab Binz), man kann
mit dem „Rasenden Roland“ bis in die Nähe kommen und man kann mit dem „Schloßexpress“ für ca. € 8.-/Erwachsene bis auf das Gelände fahren und auch wieder zurück. Hinzu kommen € 6.- Eintritt für das Schloß.
- Für
€ 14.- insgesamt hinterläßt der Besuch ein zwiespältiges Gefühl, denn
man zeigt eher das, was es nicht mehr gibt. Vom Inventar derer zur
Putbus ist nicht mehr viel da, Krieg und Sozialismus haben den größten
Teil vernichtet und so sieht man mehr Hirschgeweihe als Möbel, die
allerdings hängend, liegend, als Tisch, als Stuhl usw. Es wurden
offensichlich viele Hirsche erlegt und so sieht man Fotos von
Hirschpastete, Hirschrezepte - als ob die Famile zu Putbus das Zeug
hätte vermarkten müssen. Das interessanteste Foto gibt es in der
Ausstellung - es zeigt den Bau des KdF-Bades Prora
1938, aufgenommen vom Aussichtsturm - auch so ein Statussymbol.
Immerhin kann dieses Ding - anders als beim GröFaZ - heute wirklich
benutzt werden.
- Fazit:
Der Besuch von Granitz lohnt sich für Schloßliebhaber nicht wirklich
und für Seh-Leute nur bei exzellentem Wetter und guter Fernsicht, weil
man dann einen tollen Blick über die Insel hat. Bei meinem Besuch
nieselte es allerdings, kaum war ich oben, begann es zu stürmen und zu
schütten und die Plattform wurde gesperrt.

- Ohne Regen hätte man bestimmt bis zum Ende der Insel gucken können - nach oben
- nach oben - nach Prora
|
|