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20. Jahrhundert
Nationalsozialismus
Zeitzeugenbericht: Brigitte Langenbach
1943
Fortsetzung
Als Mutter im Sommer kam, war schönes Wetter.
Wir fuhren mit dem Zug nach Kolberg (20 Min.) und verbrachten den
ganzen Tag am Meer. Ich durfte auch meine Schulfreundin Helga Tubbesing
mitnehmen.
1943 Kolberg: Helga Tubbesing
stehend, BS sitzend
Man mußte immer, wenn man den Ort verließ, von der
Schulleitung einen Urlaubsschein holen. Auch wenn ich nach Cammin
oder Arnswalde oder später nach Nasielsk fahren wollte. Es
sollte damit verhindert werden , daß vom Heimweh geplagte
Schüler heimlich nach Hause fuhren und sich der Gefahr eines
Luftangriffes aussetzten.
Vater kam im Herbst und er war sehr elegant. Er trug einen funkelnagelneuen
Mantel - nicht über das Wirtschaftsamt - den ihm Schneider
Fricke gemacht hatte. Den Stoff hatte Ebbi in Polen besorgt. Sie
hatte sich dort einen Mantel aus dem gleichen Stoff arbeiten lassen.
Die Eltern konnten während ihres Besuches endlich einmal ohne
Fliegeralarm schlafen. Sie hatten am 22. August 1943 Silberhochzeit,
Leider bekamen wir Kinder keinen Urlaub, an der Feier teilzunehmen.
Ich weiß noch, daß.....
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