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zusammengestellt von Martin Schlu
Spätes 19. Jh. und Fin de siecle
Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 -
1847)
geb. 3. Februar 1809 in Hamburg
gest. 4. November 1847 in Leipzig
wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren und
starb am 4. November 1847 in Leipzig.
Bereits ab 1820 (!) schrieb er eine Reihe von
Sonaten f¸r Violine und Klavier und
Streichquartette. 1821 lernte er Carl Maria von
Weber kennen und wurde auch Goethe vorgestellt, mit
dem ihn bald aufrichtige Freundschaft verband. Er
begann eine Reihe von Konzertreisen (als Pianist)
die ihn u.a. in die Schweiz und nach Paris
f¸hrten. 1826 schrieb er die ber¸hmt
gewordene Ouvert¸re zu 'Ein
Sommernachtstraum'. Im Jahre 1829 f¸hrte er
nach fast 2jhriger Probenarbeit Bachs
'Matthus-Passion' auf, was zu seiner
erfolgreichen Laufbahn als Dirigent f¸hrte und
zugleich der Anstoþ f¸r die
Wiederentdeckung Bachs und der gesamten Barockmusik
war.
Nach unzhligen Reisen Weimar, Italien,
Frankreich England...) lieþ er sich in
Leipzig nieder wo er bis zu seinem Lebensende
blieb. Hier war er als Dirigent, Komponist
ttig und gr¸ndete 1843 das
Konservatorium. Sein Gesamtwerk umfaþt alle
Musikgattungen..
Hauptwerke:
5 Symphonien ('Schottische', 'Italienische.), 2
Klavierkonzerte, 2 Violinkonzerte, Klavierwerke
(z.B. 'Lieder ohne Worte'), Kammermusikwerkee
Vokalwerke: 'Paulus', 'Elias', 'Christus', ca.
80 Lieder....
Quelle:
http://www.musica.at/komponisten/index.htm
"Rotznase!" Mit diesem wenig schmeichelhaften
Kommentar soll Carl Friedrich Zelter, Leiter der
Berliner Singakademie und Lehrer Felix Mendelssohn
Bartholdys, den Wunsch seines Sch¸lers abgetan
haben, die Matthuspassion Johann Sebastian
Bachs wiederaufzuf¸hren. Bach galt dem
fr¸hen 19. Jahrhundert als "gelehrte
Per¸cke", das Publikum hatte ihn vergessen -
und nun plante ein noch nicht zwanzigjhriger,
wenn auch auþerordentlich begabter junger
Mann, sein Werk wieder auszugraben! Zelter
unterst¸tzte seinen Sch¸ler
schlieþlich doch. Mendelssohn f¸hrte die
Passion zum ersten Mal seit Bachs Tod am 11.
Mrz 1829 auf. Es wurde ein
¸berwltigender Erfolg. Mit einem Schlag
war der junge Dirigent weithin bekannt.
Felix Mendelssohn Bartholdy entstammte einem
politisch liberalen, geistig und k¸nstlerisch
aufgeschlossenen Elternhaus, in dem wichtige
Personen des Berliner kulturellen Lebens wie
Heinrich Heine, Bettina von Arnim, Hegel, Wilhelm
von Humboldt und Ludwig Tieck ein und aus gingen.
Schon in fr¸her Jugend zeigte sich die
musikalische Begabung des Jungen: Mit neun Jahren
trat er als Pianist erstmals ffentlich auf,
und den Elfjhrigen nahm Zelter in seine
Berliner Singakademie auf. Erste eigene
Kompositionen prsentierte Felix bei den
Sonntagskonzerten, die seit 1822
regelmþig unter Mitwirkung eines
kleinen Orchesters in seinem Elternhaus
stattfanden. Mit siebzehn komponierte er die
Ouvert¸re zu Shakespeares
ÑSommernachtstraum", die 1827 in Stettin
uraufgef¸hrt wurde.
"Wenn das Talent verstndig waltet
wirksame Tugend nie veraltet..."
Whrend dieser groþen Reise war
Mendelssohns Lehrer Zelter gestorben. Wider
Erwarten wurde sein ber¸hmtester Sch¸ler
jedoch nicht neuer Direktor der Berliner
Singakademie. Erst mit Beginn der Spielzeit 1833/34
fiel ihm eine F¸hrungsaufgabe zu: Nachdem er
im Sommer 1833 das Niederrheinische Musikfest
erfolgreich geleitet hatte, rief man ihn als
Musikdirektor nach D¸sseldorf, wo das
Musikleben unter seiner Leitung einen enormen
qualitativen Aufschwung erfuhr.
Das Zentrum seines Wirkens aber verlagerte sich
bald nach Mitteldeutschland: 1835 folgte
Mendelssohn dem Ruf ans Leipziger Gewandhaus, wo er
bis zu seinem fr¸hen Tod im Jahre 1847 als
Musikdirektor ttig war. Dank seiner
umfassenden Bildung, seiner Dirigierbegabung und
seinem kompositorischen Werk wurde Mendelssohn
schnell zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens in
Leipzig, das sich durch sein Bem¸hen wiederum
in wenigen Jahren zu einem Musikzentrum von
internationalem Rang entwickelte. Das
Konzertangebot im Gewandhaus streute Mendelssohn
breit, allerdings lehnte er die
zeitgenssische italienische Oper strikt ab
und bevorzugte Werke der Wiener Klassik. Sein
besonderer Verdienst liegt in der Wiederbelebung
von unbekannten Werken Bachs, Hndels, Glucks,
Haydns und Mozarts. Auch persnlich trat er
als virtuoser Pianist und Organist auf. Bekannte
Kompositionen aus seinem bis heute noch nicht voll
¸berschaubaren Gesamtwerk sind die
ÑLieder ohne Worte", die ÑSchottische
Sinfonie", die ÑReformationssinfonie" und
das Oratorium ÑPaulus". ÑL.E.G.G." -
ÑLaþ es gelingen, Gott!": Diesen
Wunsch sandte Mendelssohn den meisten seiner
Handschriften voraus und stellte damit eine sich
selbst erf¸llende Prophezeihung auf.
Aber Mendelssohn sonnte sich nicht in seinem
gegenwrtigen Ruhm, sondern dachte auch an die
Zukunft. Mit viel Energie betrieb er seit 1839 die
Gr¸ndung eines Leipziger Konservatoriums, um
systematisch Nachwuchs frdern zu knnen.
Sein Einsatz hatte Erfolg: Am 3. April 1843 wurde
das erste Institut dieser Art auf deutschem Boden
in Leipzig erffnet, um die im 19. Jahrhundert
angesehenste Musikakademie Deutschlands zu werden.
Berlin begann als musikalische Metropole hinter
Leipzig zur¸ckzufallen.
Um das zu verhindern, berief Knig
Friedrich Wilhelm IV. den Leipziger
Gewandhausdirektor 1840 an seinen Hof, um das
dortige Musikleben und die Musikabteilung der
Akademie der K¸nste zu reorganisieren. Doch in
Leipzig sah Mendelssohn seine Hauptaufgabe, denn in
Berlin legten B¸rokratie und
eifers¸chtige Hofintrigen seinen
Reformplnen Steine in den Weg, und die
Aufgabe, Theatermusik zu komponieren und den
Berliner Domchor zu leiten, befriedigte ihn nicht
im geringsten. "Berlin", hatte er schon vor seiner
dortigen Ttigkeit an einen Freund
geschrieben, "ist einer der sauersten pfel,
in die man beiþen kann, und doch muþ es
gebissen sein." Er sehnte sich ganz zur¸ck
nach Leipzig - und reichte 1844 dem widerstrebenden
Knig sein Abschiedsgesuch ein.
Allzu viel Zeit blieb Mendelssohn jedoch nicht
mehr, am Gewandhaus und im neuen Konservatorium
sein Talent weiter einzusetzen. Seit Jahren plagten
Mendelssohn physische und seelische Beschwerden.
Mit 38 Jahren erlitt er einen schweren Hirnschlag.
Am 4. November 1847 starb Felix Mendelssohn
Bartholdy an den Folgen seiner Krankheit.
Literatur:
Evers, Rudolf (Hg.): Felix Mendelssohn Bartholdy:
Briefe, Frankfurt/Main 1984.
Konold, Wulf: Felix Mendelssohn Bartholdy und seine
Zeit, Laaber 1984.
Schuhmacher, Gerhard (Hg.): Felix Mendelssohn
Bartholdy, Darmstadt 1984 (=WdF 494).
Worbs, Hans Christoph: Felix Mendelssohn Bartholdy
mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek
1989.
Internetadresse:
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