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Kulturgeschichte - Barock


Barock

Musik
Monteverdi (1567-1643
Schütz (1585 - 1672)
Schein (1586 - 1630)
Scheidt (1587 - 1654)

 

Übergang Spätbarock
Pezelius (1639 - 1694)

 

Literatur
Opitz (1597 - 1639)
Gryphius (1616 - 1664)
Grimmelshausen (1622 - 1676)

 

 

Martin Opitz (1597 - 1639)
Ode IV
zusammengestellt von Martin Schlu, ©2006

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Jetzund kömpt die Nacht herbey /
Vieh vnd Menschen werden frey /
Die gewüntschte Ruh geht an;
Meine Sorge kömpt heran.
 
Schöne gläntzt der Mondenschein;
Vnd die güldnen Sternelein;
Froh ist alles weit vnd breit /
Ich nur bin in Trawrigkeit.
 
Zweene mangeln vberall
An der schönen Sternen Zahl;
Diese Sternen die ich meyn'
Ist der Liebsten Augenschein.
 
Nach dem Monden frag' ich nicht /
Tunckel ist der Sternen Liecht;
Weil sich von mir weggewendt
Asteris / mein Firmament.
 
Wann sich aber neigt zu mir /
Dieser meiner Sonnen Ziehr /
Acht' ich es das beste seyn /
Das kein Stern noch Monde schein.
 
 
Sonnet von der Liebsten Augen.
DIß wunderliche Werck / das Gott hat auffgericht /
Die Erde / Lufft / vnd See / des Himmels hohe Thronen /
Das alles / was man kan / vnd auch nicht kan bewohnen/
Hett es kein / oder auch zwo Sonnen / stünd es nicht.
Ich arm betrübtes Thier muß zweyer Sonnen liecht
Vertragen / die mir arg für meine Liebe lohnen /
Ja die bey Tag vnd Nacht auch meiner nicht verschonen /
Doch ärger ist die Pein / wann mir der Glantz gebricht /
Was wunder ist es dann / daß jhr mich sehet sterben
Mehr als zehn tausentmal / eh' kaum hingeht ein Tag ?
Vnd jmmer widerumb belebt zur newen Plag?
Ist sie mir allzunah / muß ich durch sie verderben:
Ist sie denn gantz hinweg / so hab ich lauter Nacht /
Doch wehl' ich mir den Todt / den mir die Hitze macht.
 
 
Auff einen Kuß.
 
AVff alle meine Noth / auff so viel Angst vnd Klagen /
Auff Seufftzen / Ach vnd Weh / auff höchste Trawrigkeit /
Auff das wodurch mein Hertz' empfandt sein tieffes Leid /
Wird doch mein Lieb bewegt mir eins nicht abzuschlagen.
Ich mag gewißlich wol von gutem Glücke sagen;
Sie kam ja endlich noch die sehr gewüntschte Zeit;
Vnd hat mir Hertz vnd Sinn durch einen Kuß erfrewt;
Ich habe diese Gunst doch endlich weg getragen.
Der Thaw / der süsse Thaw / der auff den Lippen schwebt/
Der Marck vnd Bein erquickt/ dadurch mein Geist noch lebt/
Kan alle meine Furcht' vnd Trawren von mir scheiden.
Ihr Götter die jhr schawt hier zu vns Menschen her /
Kehrt ja mir diese Frewd' vnd Trost in kein Beschwer:
Der Kuß ist wol verkaufft vmb solche Noth vnd Leiden.
 
Auch zum theil aus dem Holländischen.