Barock
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Martin
Opitz (1597 - 1639)
Ode
IV
zusammengestellt
von Martin Schlu, ©2006
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-
- Jetzund kömpt die Nacht herbey
/
- Vieh vnd Menschen werden frey
/
- Die gewüntschte Ruh geht
an;
- Meine Sorge kömpt
heran.
-
- Schöne gläntzt der
Mondenschein;
- Vnd die güldnen
Sternelein;
- Froh ist alles weit vnd breit
/
- Ich nur bin in
Trawrigkeit.
-
- Zweene mangeln vberall
- An der schönen Sternen
Zahl;
- Diese Sternen die ich
meyn'
- Ist der Liebsten
Augenschein.
-
- Nach dem Monden frag' ich nicht
/
- Tunckel ist der Sternen
Liecht;
- Weil sich von mir
weggewendt
- Asteris / mein Firmament.
-
- Wann sich aber neigt zu mir
/
- Dieser meiner Sonnen Ziehr
/
- Acht' ich es das beste seyn
/
- Das kein Stern noch Monde
schein.
-
-
- Sonnet von der Liebsten
Augen.
- DIß wunderliche Werck / das
Gott hat auffgericht /
- Die Erde / Lufft / vnd See / des
Himmels hohe Thronen /
- Das alles / was man kan / vnd auch
nicht kan bewohnen/
- Hett es kein / oder auch zwo Sonnen /
stünd es nicht.
- Ich arm betrübtes Thier
muß zweyer Sonnen liecht
- Vertragen / die mir arg für
meine Liebe lohnen /
- Ja die bey Tag vnd Nacht auch meiner
nicht verschonen /
- Doch ärger ist die Pein / wann
mir der Glantz gebricht /
- Was wunder ist es dann / daß
jhr mich sehet sterben
- Mehr als zehn tausentmal / eh' kaum
hingeht ein Tag ?
- Vnd jmmer widerumb belebt zur newen
Plag?
- Ist sie mir allzunah / muß ich
durch sie verderben:
- Ist sie denn gantz hinweg / so hab
ich lauter Nacht /
- Doch wehl' ich mir den Todt / den mir
die Hitze macht.
-
-
- Auff einen Kuß.
-
- AVff alle meine Noth / auff so viel
Angst vnd Klagen /
- Auff Seufftzen / Ach vnd Weh / auff
höchste Trawrigkeit /
- Auff das wodurch mein Hertz' empfandt
sein tieffes Leid /
- Wird doch mein Lieb bewegt mir eins
nicht abzuschlagen.
- Ich mag gewißlich wol von gutem
Glücke sagen;
- Sie kam ja endlich noch die sehr
gewüntschte Zeit;
- Vnd hat mir Hertz vnd Sinn durch
einen Kuß erfrewt;
- Ich habe diese Gunst doch endlich weg
getragen.
- Der Thaw / der süsse Thaw / der
auff den Lippen schwebt/
- Der Marck vnd Bein erquickt/ dadurch
mein Geist noch lebt/
- Kan alle meine Furcht' vnd Trawren
von mir scheiden.
- Ihr Götter die jhr schawt hier
zu vns Menschen her /
- Kehrt ja mir diese Frewd' vnd Trost
in kein Beschwer:
- Der Kuß ist wol verkaufft vmb
solche Noth vnd Leiden.
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- Auch zum theil aus dem
Holländischen.
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