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erstellt von Martin Schlu Stand:12. 9. 2004
Bettina Brentano / von Arnim
1785
Bettina (Catharina Elisabetha Ludovica Magdalena) Brentano wird
am 4. April in Frankfurt am Main geboren. Die Eltern sind Maximiliane
von Laroche (1756-1793) und der Großkaufmann Peter Anton Brentano
(1735-1797), die Großmutter ist die Schriftstellerin Sophie
La Roche (1731-1807), die 1771 den ersten Briefroman einer Schriftstellerin
"Geschichte des Fräuleins von Sternheim" geschrieben hat. Als
Bettina geboren wird, ist die Familie in Frankfurt gut angesehen
und hat sich im Import- und Exportgeschäft einen Namen gemacht.
Bettina ist das siebte Kind und da ihre Mutter bereits die zweite
Frau des Vaters ist, gibt es schon Geschwister aus der ersten Ehe:
Anton (1763-1833), Franz (1765-1844), Dominicus (1769-1825); Brüder:
Georg (1775-1851), Clemens
(1778-1842), Christian (1784-1851); Schwestern: Kunigunde ("Gunda",
1780-1863; verh. mit Karl Friedrich von Savigny, 1779-1861), später
kommen noch Ludovica ("Lulu", 1787-1854) und Meline (1788-1861)
dazu.
1793
Im November stirbt Bettinas Mutter und der Vater hält die
Familie zunächst zusammen, auch wenn schon einige Kinder erwachsen
sind und nicht mehr zuhause leben.
1794
Am Anfang des Jahrs kommt Bettina in das Pensionat des Ursulinenklosters
in Fritzlar und bleibt dort bis zum 13. Lebensjahr. Durch die erfolgreichen
Geschäfte der Eltern ist sie finanziell gut abgesichert und
hat zumindest keine finanziellen Probleme zu erwarten. Die Großmutter
kümmert sich weiter aus der Ferne um die Enkelin.
1797
Als auch noch der Vater stirbt, nimmt der Bruder Franz aus Frankfurt
Bettina zunächst auf, bis dann die Großmutter, Sophie
von La Laroche, Bettina im Juli zur weiteren Erziehung nach Offenbach
nimmt. Dort lernt sie Künstler, Gelehrte, deutsche Jakobiner
und französische Emigranten kennen und erhielt vielfältige
Anregungen. Über die Großmutter gibt es ersten Kontakt
zur Familie Goethes, der später für Bettina wichtig werden
wird.
1799
Bettina befreundet sich mit Karoline von Günderrode (1780-1806).
1801
Bettina bekommt guten Kontakt zum sieben Jahre älteren Bruder
Clemens, keine Selbstverständlichkeit, weil sie ihn in ihrer
Kindheit so gut wie nie gesehen hat. Es entsteht ein umfangreicher
Briefwechsel, der Jahre später als Briefroman erscheint ("Clemens
Brentanos Frühlingskranz Aus Jugendbriefen ihm geflochten,
wie er selbst schriftlich verlangte" - rund 80 Briefe aus den Jahren
1800-1803)
1802
Bettina lebt überwiegend bei ihren Geschwistern in Frankfurt,
dort erhält sie Privatunterricht, u.a. in Kompositionslehre
und Zeichnen und lernt den Dichter Karl Joachim Friedrich Ludwig
Achim von Arnim (1781-1831) kennen, der eng mit ihrem Bruder Clemens
befreundet ist.
1803/1804
Nach der Hochzeit des Bruders Clemens mit Sophie Mereau wohnt Bettina
bis 1806 bei der Familie ihrer Schwester Gunda und derem Ehemann
Friedrich von Savigny (Hochzeit 1804)
1806
Bettinas Freundin Karoline von Günderrode bricht die Beziehung
zu ihr plötzlich ab und ersticht sich am 26. Juli aus Liebeskummer
in Winkel (Rheingau). Bettina wird im August von Ludwig Tieck in
Frankfurt besucht, außerdem bekommt Bettina Kontakt zu Goethes
Mutter. Im November besucht Clemens seine Schwester nach dem Tod
Sophies.
1807
Die Großmutter, Sophie von La Roche, stirbt im Februar. Bettina
reist nach Kassel und Berlin und besucht den fast sechzigjährigen
Goethe in Weimar. Beide sind voneinander fasziniert: Bettina von
dem Literatur-Papst, Goethe von dem 22jährigen "Kinde" . Später
wird sie diese Erlebnisse in einem Briefroman verarbeiten (Briefwechsel
mit einem Kinde, 1835) . In Weimar trifft sie Achim von Arnim, im
November besucht er sie in Frankfurt, wo er sich längere Zeit
aufhält.
1808
Bettina ist mit Savigny und Clemens in München und Landshut
und beginnt ihr Musikstudium. Es entstehen Freundschaften zu Friedrich
Heinrich Jacobi, Ludwig Tieck und den Brüdern Ringseis, außerdem
sieht sie wiederum Achim.
1809
Bettina reist nach München und Landshut. In diesem Jahr entsteht
diese Zeichnung von Ludwig Emil Grimm.
1810
Kurz nach Bettinas Rückkehr nach Berlin beginnt sie musikalisch
zu arbeiten. Von 1810 bis 1812 ist sie Mitglied der Berlinmer Singakademie,
einem angesehenen Chor von über 90 Sängern unter der Leitung
Zelters. In diese Zeit fällt ihr Kompositionsunterricht durch
Vincenzo Righini und sie unternimmt erste Versuche, Goethes Texte
zu vertonen.
Bettina lernt außerdem Ludwig
van Beethoven kennen. Nach Walden und Lemke gibt es Belege
dafür, daß die "Unsterbliche Geliebte", also die geheimnisvolle
Frau, nach deren Identität die Beethoven-Forschung bislang
fahndete, Bettina
Brentano sein muß. Im Frühsommer fährt sie mit
den Savignys auf ein Familientreffen in Bukowan/Böhmen mit
denen sie nun längere Zeit lebt. Als die Familie sie wieder
mit auf die Rückreise nach Berlin nehmen, wird Goethe in Terplitz
besucht.
In dieser Zeit schenkt ihr ihr Liebhaber Max Prokup
von Freyberg ein Medaillon mit ihrem Bild, vermutlich als letzte
Möglichkeit, sie doch noch für sich zu gewinnen. Es hilft
aber nichts - im Dezember kommt es zur Verlobung mit Achim von Arnim.
1811
Bettina reist an den Rhein über Weimar und Frankfurt und besucht
Goethe. Dort, in Weimar, kommt es zum Streit mit Goethes Frau Christiane
und dadurch zum Bruch mit ihm (Bettina sagt über Christiane
Goethe, diese sei eine "tolle Blutwurst". Sie heiratet
am 11. März den vier Jahre älteren Achim von Arnim (1781-1831)
und beide bleiben in Berlin.
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