Der Judenhetzer: Julius
Streicher
Selbst ranghohe Nazis wie Joseph
Goebbels und Hermann Göring hatten für diesen
Parteigenossen fast nur Verachtung übrig und doch
war er eine der einflussreichsten Gestalten im Dritten
Reich: Julius Streicher.
Als Herausgeber der antisemitischen
Wochenzeitschrift "Der Stürmer" verantwortlich
für die schlimmste Hetzpropaganda und
berüchtigt für sein korruptes und gewaltiges
Regime als Gauleiter von Franken. Den Alliierten galt er
als Symbol für den nationalsozialistischen
Judenhass.
Am 12. Februar 1885 wurde Julius
Streicher in Fleinhausen bei Augsburg als Sohn eines
katholischen Volksschullehrers geboren. Nach dem Besuch
des Augsburger Lehrerseminars (1904) wurde Streicher mit
19 Jahren Lehrer.
Von 1907-1908 meldete er sich als
freiwilliger und absolvierte er seinen Dienst für
ein Jahr.
1909 war Julius Streicher
Hauptlehrer in Nürnberg. Streicher nahm von
1914-1918 am 1. Weltkrieg in Bayrischen Einheiten teil
und wurde 1918 Leutnant der Reserve.
1919 wurde Julius Streicher einer
der Mitgründer der nationalistischen antisemitischen
"Deutschsozialen Partei" die sich dem "Kampf gegen das
internationale Judentum" verschrieb. Die 3000 Mann starke
Partei wurde dann zwei Jahre nach ihrer Gründung
(1921) der NSDAP unterstellt. Julius Streicher
gründete 1923 seine Wochenzeitschrift "Der
Stürmer", das mit plakativ antisemitischer Hetze,
Skandalgeschichten, zotigen Texten und
semi-pornographischen Bildern in den folgenden Jahren
eine Auflage bis zu einer Millionen Exemplare erreichte.
Streicher wurde noch im selben Jahr als Lehrer entlassen
auf Grund seiner Teilnahme am Putsch vom 9. November 1923
und seiner Ausfälle gegen die Weimarer Republik. In
den Bayrischen Landtag als NSDAP-Abgeordneter zog
Streicher 1924 ein, und wurde vier Jahre später
(1929) zum Gauleiter in Mittelfranken. Nach Erlass der
Judengesetze ( 1933) übernahm Streicher die Leitung
des zu Tarnungszwecken aufgezogene "Zentralkomitees zur
Abwehr, jüdischer Greuel und bei Boykotthetze". Das
Komitee plante antisemitische Aktionen und Boykotte.
Julius S. erhielt ein Mandat als
Reichstagsabgeordneter und wurde dann zum SA
Gruppenführer befördert. 1938 förderte
Julius Streicher Todesstrafe für die
"Rassenschändung". 1939 wurde an der Berliner
Universität unter dem Rektorat eines
Nationalsozialisten das "Streicher-Institut zur Forschung
der Judenfrage" eingerichtet. Streicher besaß zu
diesem Zeitpunkt bereits 10 eigene Zeitungen und ist
durch die Millionenauflagen des "Stürmer" und
zweifelhafte Geschäfte zum Millionär geworden.
Auf sein Betreiben wurden jüdische Bürger
enteignet und ihre Häuser und Geschäfte zum
Bruchteil des eigentlichen Verkaufswertes an befreundete
Nazis verkauft. Auf Grund negativer Äußerungen
Streichers über NS-Prominente wurde er 1940 seiner
Parteiämter enthoben und mit Redeverbot belegt. Den
"Stürmer" durfte Streicher auf Hitlers Befehl hin
weiter publizieren. Der "Führer" hatte das Hetzblatt
sehr gemocht und behauptete er lese es von der ersten bis
zur letzten Zeile durch. Nach dem totalen Zusammenbruch
des NS-Regimes floh Streicher 1945 in die Alpen und lebte
einige Wochen unerkannt in einem Österreichischen
Dorf. Nach seiner Entdeckung durch Amerikanische
Besatzungstruppen wurde er verhaftet und als
Hauptkriegsverbrecher vor das internationale
Militärtribunal am 30. September in Nürnberg
gebracht. Man klagte ihn der Verschwörung gegen die
Menschlichkeit an und befand ihn in Punkt 2 für
Schuldig. Der Urteilsspruch lautete: Tod durch den
Strang. Julius S. hatte während des Prozesses kein
Zeichen von Reue gezeigt und seine fanatische
antisemitische Haltung bewahrt. Streicher behauptete das
er von Judenmorden erst in Gefangenschaft gehört
hatte und sich ansonsten lediglich mit der
Aufklärung beschäftigt hat.
Am 16. Oktober 1946 wurde Streicher
hingerichtet er verabschiedete sich mit diesen Worten:
"Heil Hitler! Dies ist mein Purimfest 1946. Ich gehe zu
Gott. Die Bolschewisten werden eines Tages euch auch
hängen."
Um 2:28 Uhr wurde Streicher
erhängt, aber er starb erst 12 Minuten später.
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