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20. Jahrhundert
Nationalsozialismus
Brigitte Langenbach - Nachwort
Liebe Kinder und Enkel!
Der Grund für diese Aufzeichnungen ist dahingehend zu suchen,
daß ich in der letzten Zeit immer häufiger aufgefordert
wurde, etwas aus meinem leben aufzuschreiben. Vor allen Dingen hat
mich Frauke gedrängt, es zu zu. Das ist auch gut so.
In den Jahren, als Ihr klein wart, fand ich absolut keine Zeit
dazu, etwas zu erzählen. Wenn wir auch unsere liebe Miemam
hatten, die Eva betreut hat und um unser leibliches Wohl besorgt
war, so fehlte mir einfach die Zeit und Kraft und damit auch Lust,
mich mit dieser Zeit zu befassen. Der Nachmittag war so schnell
rum und um 18.00 Uhr fing der Abend an. Baden, Essen, ins Bett bringen,
das dauerte meist zwei Stunden, Abends war ich oft so müde,
daß ich nur so ins Bett fiel. Schularbeiten habe ich schon
mal in der Zeugniszeit morgens um sechs Uhr bekommen. Am Sonntag.
Und so sind die Jahre vergangen. Ich habe großes Glück
gehabt mit Euch, daß ich mich nicht sehr um Eure Schularbeiten
kümmern mußte. Aber dann kam der Umzug nach Aegidienberg,
da waren wir ja alle froh, uns hier schnell einzuleben.
Nachdem ich nun ja schon einige Jahre im Ruhestand lebe, habe ich
mir endlich einen Ruck gegeben und angefangen. Vielleicht gehört
es auch dazu, daß ich nun den nötigen Abstand zu der
Zeit gefunden habe. Ich glaube, daß ich vorher vielleicht
auch noch nicht so weit war, die Vergangenheit aufleben zu lassen.
Nun erwartet bitte keine Literatur, sondern es sind Aufzeichnungen
aus dem Gedächtnis und eben nur aus meiner Sicht. Ich habe
noch Fotos zur Ergänzung gefunden. Meine Mutter hat alle Briefe,
die wir Kinder während des Krieges geschrieben haben, aufbewahrt.
Sie sind im Keller aufbewahrt gewesen. So hat sie diese gerettet.
Vielen Dank für Hilfe beim Schreiben mit dem Drucken und beim
Vergrößern der alten Fotos.
Herbst 2001
Brigitte
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