zum Mittelalter
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Einführung
in das späte Mittelalter
© Martin
Schlu 25. Mai 2010
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- Nachdem am 13. 12. 1250 der staufische Kaiser Friedrich II.
stirbt, wird es problematisch einen Nachfolger zu wählen, denn es gibt
zu viele Kandidaten, die auf ihr Thronrecht pochen. Nach etlichen
Wahlgängen, Zwischen- und Gegenkönigen kommt es erst 1273 zu einem
Nachfolger, Rudolfs von Habsburg, auf den sich die drei Kurfürsten von
Köln, Mainz und Trier zwar einigen können, jedoch nicht die weltlichen
Kurfürsten (Pfalzgraf zu Rhein, der Markgraf von Brandenburg und der
Herzog von Sachsen). Der König von Böhmen bleibt außen vor, stattdessen
holt man lieber den Wittelsbacher Kurfürst von Bayern ins Boot und
verändert den Modus der Kaiserwahl damit dauerhaft. Fortan sind die
Habsburger erste Wahl und werden später eine regelrechte Kaiserdynastie
und ihre einzigen Konkurrenten bleiben die Wittelsbacher. Erst unter
Karl IV. werden 1356 in der "Goldenen Bulle" die Modalitäten der
Kasierwahl für die nächsten Jahrhunderte verbindlich geregelt.
- Die
großen Konkurrenten sind England und Frankreich.
Frankreich hat etwa zwanzig Millionen Einwohner, England gerade ein
Fünftel, doch Aquitanien an der französischen Küste ist seit 1152 der
Heirat der Lehenserbin Eleonore von Aquitanien mit Heinrich Plantagenet
Graf von Anjou englische Mitgift und gehört ab 1154 nach der
Thronbesteigung des Grafen als " Heinrich II. von England" zur englischen Krone. Um dieses Gebiet wird ab 1337 erbittert gekämpft, doch
eigentlich geht es um das Recht der französischen Thronfolge zwischen
dem englischen König Edward III. und dem französischen König Philipp VI.
von Valois. Beide Könige sind nicht unbedingt die rechtmäßigen Erben
aber zumindest nähere Verwandten des letzten Landeskönigs und wollen
einfach grundsätzlich klären, wer wem den Lehnseid zu schwören
hat. Aus einem Scharmützel in Aquitanien wird
ein Krieg, der beide Streiter überlebt, der alles in den Schatten
stellt, was es vorher und hinterher gegeben hat, der von 1337 bis 1453
dauert und den Namen "Hundertjähriger Krieg" zu Recht verdient.
- Als 1347 zwei
Schiffe aus Asien in Messina einlaufen, schleppen sie den Erreger der
Beulen- und der Lungenpest ein. Innerhalb kürzester Zeit, bis 1350,
bricht eine Epidemie (lat. "pestis") in ganz Europa aus, der etwa ein Drittel bis die
Hälfte bis der Bevölkerung zum Opfer fallen und die mit dem Namen
"Schwarzer Tod" bezeichnet wird. Weil man nicht feststellen kann, wen
es trifft und wen nicht, gehen alle sozialen Bildungen unter - Familien
kümmern sich nicht mehr um ihre Kinder, Priester nicht um die Gläubgen,
Ärzte um ihre Patienten. Zur sozialen Verrohung der Gesellschaft
kommen gesellschaftiche Verwerfungen, denn weil es kaum noch Bauern
gibt, verwildern die Felder und eine große Hungersnot schließt sich an.
Bis 1350 vervierfacht sich der Brotpreis. Heute
weiß man, daß die schnelle Übertragung durch eine Kombination von
Tröpfcheninfektionen, Kleiderläusen und Ratten erfolgte, außerdem waren
es nicht nur Pesterreger sondern auch Darminfektionen. Durch eine
starke Abkühlung des Klimas ab etwa 1300 (kleine Eiszeit) ist die die
Reifephase des Getreides dramatisch verkürzt worden und es ist immer
wieder zu Hungesrnöten gekommen. Als Folge dessen ist die Bevölkerung
seit langem geschwächt und hat den Seuchen nichts mehr
entgegenzusetzen. Bis 1353 hat die Pandemie ganz Europa im Griff mit
unterschiedlichen Todesraten: Deutschland verliert 10% der Bevölkerung,
andere Länder bis zu zwei Drittel.
- Man sucht Schuldige und findet sie in den Juden - also gibt es auch noch eine massive Judenverfolgung, deren Ergebnis ist, daß es 1353 nur noch wenige Juden in Deutschland und Flandern
gibt. Die Handelszentren verarmen, denn mit den Juden werden auch die
Fachleute für Handel und das Bankenwesen vertrieben. Insgesamt sinkt
der Lebenstandard unter das Niveau des Hochmittelalters
und geistige Werte werden wieder höher geschätzt. Als Folge entstehen
neue Strukturen in der Landwirtschaft, der universitären Forschung und
das Mittelalter besinnt sich auf Erfahrungen der Antike - die
Rennaissance wird eingeleitet.
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- Literaturempfehlung:
Tuchmann, Barbara: Der ferne Spiegel. Das dramatische 14. Jahrhundert, Claassen-Verlag, Düsseldorf 1980
- Links:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Tod
http://de.wikipedia.org/wiki/Spätmittelalter
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