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- Oostende/Ostende
- Text und Fotos: © Martin Schlu 2008-2014 / Schlußredaktion 03. Januar 2015
- zurück - De Haan - Bredene - Brugge - Gent - Oostende - Geschichte
ist
eine der größten Städte Flanderns, doch mit gerade 70.000 Einwohnern
trotzdem überschaubar. Mit der Bahn ankommende Reisende schauen vom
imposanten Bahnhofsgebäude direkt auf den Stadthafen, an dem
üblicherweise genug Schiffe liegen, daß das Hafenflair auch ausbrechen
kann. Autofahrende Touristen werden ins Centrum so geleitet, daß sie an
besagtem Bahnhof landen und dort - am „Winston Churchill Parking“
- auch ausreichend Parkplätze finden. Dennoch ist die Innenstadt nicht
am Bahnhof oder am Hafen, sondern sie verläuft auf der Achse zum
Hochhaus, das am Strand steht. Oostende hatte früher eine höhere
Bedeutung als heute, es war Fährhafen nach England, Verbindung nach
Frankreich und Deutschland, doch mit dem Ausbau des Hafens Zeebrugge
hat Oostenden etwas an Bedeutung verloren. Dennoch, die „Kust-Tram“ („De Lijn“)
hält hier auch auf dem Weg zwischen Frankreich und Holland und es gibt
nur wenige Städte, wo man so schnell vom Zug aufs Schiff kommen kann.
- Der Bahnhof ist ein Kopfbahnhof - daher die Größe.
- Auf
dem Weg in die Innenstadt gibt es zwei Routen, die etwa gleich lang
dauern. Der einfache Weg führt (den Bahnhof im Rücken) über die
Kapellenstraat einfach geradeaus, links an der Kathedrale vorbei und -
als Vlanderenstraat - durch
die Fußgängerzone zum Strand. Der schönere Weg führt erst Richtung
Hafen, dort geht man an den Freßbuden vorbei und hat immer gefäßige
Möwen um sich. Man sollte sie auf keinen Fall füttern, sie haben sich
so sehr in der Innenstadt breit gemacht, daß fast alles mit
Möwenscheiße bekleckert ist - auch das Plakat, das vor dem Füttern
warnt und mit einem Bußgeld von € 250.- droht. Das habe ich an der
Ostsee auch schon mal mit € 500.- gesehen. Dort weiß man aber auch, daß
man im Freien nichts ißt und nichts liegenläßt, was die Möwen anzieht.
Hier sollte man im Hafen nichts Eßbares in der Hand halten - die Möwen
sind sehr lernfähig.
- Hinter den
Freßbuden sieht man bereits den Strand, und am Wasserspiegel und den
Feuchtbiotopen des Hafenbeckens erkennt man den Tidenhub: Etwa
drei bis vier Meter zwischen Ebbe und Flut sind immer drin. Auf
der etwa 500 Meter langen Seebrücke ist es an Silvester recht frisch
und man kann auch nicht bis zum Ende gehen, die meisten verlassen die
Seebrücke nach zwei Drittel der Strecke und gehen über den Strand
Richtung Hochhaus - aber die Angler freut es, denn
so können sie in Ruhe angeln. Übrigens lassen die Angler nie (!) einen
gefangenen Fisch auch nur für Sekunden aus den Augen (s.o.).
- Beim Foto war Ebbe - kurz vor Niedrigwasser. Am Gebälk sieht man, wie hoch die Tide bei Flut geht.
- Beim
Näherkommen des Strandes sieht man, wie effektiv die Stadtverwaltung
den Strand verschandelt hat - noch schöner kann man das nur in
Blankenberge erleben. Jedenfalls ist das bißchen Wintersonne durch die
Hochhausschluchten ratzfatz verschattet und es pfeift dort ein Wind wie
beim Vorplatz am Kölner Dom. Am Hochhaus sieht man sofort wo die
Fußgängerzone losgeht (das sieht man sowohl am Strand von Bredene, Den
Haan und bei gutem Wetter auch von Blankeberge) und die vielen Schilder
mit „Te Koop“ und „Te Huur“
machen klar, daß die Immobilienpreise offensichtlich sinken. Die
Promenade ist breiter als in De Haan, der Strand bei Flut allerdings
weniger breit und die Brandung vor allen Dingen etwas wilder, weil die
Wellen direkt am Strand ankommen.
- Noch
schlimmer ist nur die Skyline von Blankenberge - billiger sind die
Appartements dort aber auch nicht. Unter 100.000.- für ein Appartement
läuft nichts - dafür kriegt man schon etwas Kleines in Venedig. Dioe
roten Skulturen rechts sind Kunst
- Am Hochhaus geht die Fußgängerzone als „Vlanderenstraat“
los. Hier gibt es alles, was es auch in anderen normalen
Einkaufsstraßen gibt: Klamotten, Schuhe, Schnickschnack- und Telefonläden und jede Menge Freßbuden. Spezialitäten sind „Blokker“ und „Hema“,
holländische Ketten, die das verkaufen, was man nicht braucht, aber
dies ungeheuer anziehend präsentieren. Irgendetwas findet man immer,
was es zu Hause nicht gibt und was man unbedingt kaufen muß. Selbst ein
Apple-Store fand sich. Erst Gent kann von den Einkaufsmöglichkeiten
hier mithalten, Brugge eher nicht und alles andere ist kleiner.
Angeblich soll es in Oostenden 300 Restaurants geben - ich halte es für
möglich und denke, die Hälfte davon ist bestimmt in dieser Straße.
- Der Rückweg
ist einfach: Man geht die Straße immer weiter, kommt an der
doppeltürmigen „Sint Petrus en Pauluskerk“ vorbei und nähert sich
wieder dem Hafen, ab der Kirche sieht man wieder den Bahnhof und weiß,
wo man hin muß.
- Sint Petrus en Pauluskerk - eher eine Kathedrale als eine Kirche
- Gent - Geschichte - nach oben
- Links über Ostende:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Ostende
- http://nl.wikipedia.org/wiki/Sint-Petrus-en-Pauluskerk_%28Oostende%29
- Link über Kultur in Ooostende
http://www.flandern.com/Flandern/Strandurlaub/entdecken/kunst-events/
- Link zum Fahrplan „De Lijn“
- http://www.delijn.be/de/lijnen/lijn/5/500/2#2
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