Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert |
20. Jahrhundert
Salzkotten war ganz in der Nähe von Geseke. Sieben Kilometer in südöstlicher Richtung über eine lange Appelchaussee waren zu erledigen, dann kam das Lager Bosenholz. Es war ein schöner Natursteinbau, langgezogen, zweistöckig, wunderschön, aber alt. Es wurde uns gesagt, dieser Besitz - es gab auch noch Nebengebäude - habe dem Grafen von Westfalen gehört. Er habe wegen der Größe seiner Güter - er hatte auch noch anderen Besitz - in Kriegszeiten ein Regiment stellen müssen. Deshalb sei dieses Gut verkauft worden. Das paßte gut, denn es waren sechs neue Bauernhöfe eingerichtet mit ganz neuen, praktischen Häusern. Hierhin wurden Bauern umgesiedelt, die wegen der Vergrößerung des Truppenübungsplatzes Sennelager ihren Hof hatten aufgeben müssen. Die Senn beginnt gleich hinter Paderborn und so waren wir wenigstens in der Nähe geblieben. „Cheorch, treib die Chösselkes in Kamp" (Georg, treib die Gänse auf die Wiese) - so wurde hier gesprochen. Anders als in Geseke, wo ich in den ersten paar Tagen im Gemeindebüro Schreibarbeiten übernehmen mußte, wo Listen von Evakuierten aus Dortmund übertragen werden mußte.... als ich mal eine Buchstaben nicht entziffern konnte, ob „G" oder „J", da kam die Antwort: „G, wie Gosef!"
Arbeitsmaid H'<enrichen>burg, 25. 6.
44 Liebe Pitti, wir wollten heute hier Wilms(1)
Geburtstag mit ihm feiern, er ist aber nicht gekommen. Herzl<iche>
Sonntagsgrüße Herzlich grüßt Dich
Tante Hete(2)! Vater! Erklärungen: (1) Wilm ist der Vetter Wilhelm Krämer, hat eine Schwester,
Eva Krämer (Wilm war eingezogen)
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Nationalsozialismus
