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Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert - Filmgeschichte


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Onkel Toms Hütte (Géza von Radványi, D / F / It / Jug 1965)
Stand: Sommer 2006

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Filmbesprechung von Sanaa Haddaj
 
Inhaltsangabe - Daten - Darsteller - Gründe - Kritik - Kamera
Im Film „Onkel Toms Hütte" geht es schwerpunktmäßig um die Versklavung der Schwarzen. Dieser Film zeigt sehr stark die Unterdrückung der Sklaven, einer von ihnen ist Tom, der von allen liebevoll "Onkel Tom" genannt wird. Er lebt mit einigen anderen Schwarzen bei der netten Familie Shelby.
 
Doch eines Tages kommt Mr. Legree, ein gefühlsloser Sklavenhändler mit halb verbrannten Gesicht, und verlangt vom schwer verschuldeten Hausherrn für einen Wechsel zehn seiner Sklaven. Es fällt Mr. Shelby zwar sehr schwer, aber ihm bleibt keine andere Wahl, seine Schulden zu bezahlen, und er willigt ein.
 
Mr. Legree hat sich in die hübsche Dienstmagd Elisa verliebt, die ebenfalls bei der Familie Shelby arbeitet, und will sie als eine von den zehn Sklaven, die er sich aussuchen darf, mitnehmen. Aber im Vertrag steht, dass er sich nur männliche Sklaven aussuchen darf. Also beschließt er, ihren zweijährigen Sohn zu den anderen neun dazu zu nehmen, weil er weiß, dass Elisa ihren über alles geliebten Sohn nie alleine gehen lassen würde. Mr. Shelby weist ihn darauf hin, das Elisa mit Harris, einem Sklaven aus dem Nachbarhaus, verheiratet ist, doch auch das stört Legree nicht und er beschließt auch Harris zu kaufen. Da der Sklavenhändler zu Gast im Haus der Shelbys ist, essen sie gemeinsam zu Abend. Später kommen auch Georg, der Sohn von Mr. Shelby und dessen Verlobte Virginia, dazu. Doch Georg hält, wie seine Eltern, nicht viel von der Sklaverei und verabscheut Mr. Legree. Er verhält sich ihm gegenüber unfreundlich und respektlos. Der junge Mann hält die Anwesenheit von Mr. Legree nicht mehr aus und verlässt mit seiner Verlobten den Saal.
 
Der Sklavenhändler fühlt sich unwillkommen und verlässt kurze Zeit danach ebenfalls den Raum. Mr. Shelby nutzt die Gelegenheit und versucht seiner Frau Emilie von dem Vertrag zu erzählen. Emilie ist von ihrem Mann enttäuscht und macht ihm schwere Vorwürfe.
 
Am Tag darauf sucht sich Mr. Legree seine zehn Sklaven aus. Emilie hat währenddessen Elisa und ihren Sohn Harris weggeschickt, um sie vor dem gefährlichen Sklavenhändler zu beschützen. Harris, Elisas Ehemann ist währenddessen nach Kanada geflüchtet, um Geld zu verdienen und dann seine Familie freizukaufen. Auch Elisa gelingt es, mit ihrem Sohn vor dem Sklavenhändler zu fliehen.
 
Harris' Besitzer ist außer sich vor Wut. Er lässt dessen Schwester Cassi auspeitschen, damit sie sagt, wo ihr Bruder ist. Aber sie verschweigt dies. In dem Moment kommt Mr. Legree und findet Gefallen an Cassi. Er kauft sie ihm ab. Sie wird seine Geliebte und muss deswegen nicht mit auf die Plantagen um Baumwolle zu pflücken.. Aber trotzdem verabscheut sie ihn. Einer von den zehn Sklaven ist auch Onkel Tom. Während des Verkaufs schwört sich George, Onkel Tom irgendwann zurückzukaufen.
 
Die gekauften Sklaven müssen nun eine weite Reise über den Mississippi zu den Plantagen Mr. Legrees zurücklegen. Im Schiff müssen die Schwarzen hinten mit den Tieren sitzen, während ihr Besitzer und Cassi gemütlich auf dem Schiff reisen. Es wird Onkel Tom und den anderen befohlen, glücklich auszusehen, damit niemand ihr Leiden mitkriegt und Mr. Legree nicht als schlechter Besitzer dargestellt wird.
 
Auf dem Schiff trifft Tom auf die herzensgute Evangeline, ein kleines todkrankes Mädchen. Sie bewundert Tom und nach und nach werden die beiden sehr gute Freunde. Ihr Vater, Mr. St. Claire, liebt seine Tochter über alles und versucht ihr, ihr restliches Leben so schön zu machen, wie es nur geht. Also erfüllt er ihr auch den Wunsch, Onkel Tom zu kaufen. Eva ist überglücklich und strahlt vor Lebensfreude. Tom hat nun einen neuen Herrn und ist von seinem neuen Zuhause sehr beeindruckt. Alles strahlt vor Freude und alle sind glücklich dort.
 
In dem nächsten Teil erfährt man, dass die Mutter von Evangeline ebenfalls krank ist und sich nicht mehr um ihren Ehemann und ihre Tochter kümmern kann. Mr. St. Claire, der keine Liebe mehr für seine Frau empfand, ist heimlich in seine Cousine Harriet verliebt und sie auch in ihn. Sie wagen den ersten Schritt aufeinander, ohne zu wissen, dass das schwerkranke Mädchen alles mitkriegt.
 
Eva kriegt sogar mit, wie ihr Vater abends heimlich in das Zimmer von Harriet geht. Sie ist todtraurig und verfällt ihrer Krankheit. Ihr letzter Wunsch, bevor sie stirbt, ist, dass ihr Vater allen Sklaven, die er besitzt, die Freiheit schenkt. Das verspricht er ihr auch und kündigt die Freilassung einen Tag vor dem Unabhängigkeitstag an. Mr. Legree kriegt dies mit und hat sein Attentat auf den armen Mann bereits geplant. Währenddessen kandidiert Abraham Lincoln, der gegen die Sklaverei ist, um das Amt des Präsidenten. Am Tag, als Mr. St. Claire seine Sklaven freilassen will, wird er von Mr. Legree erschossen. Niemand kriegt dies mit, da das Gesicht des Täters unbekannt bleibt. Legree lässt es so aussehen, als ob ein junger Schwarzer ihn erschossen habe und dieser unschuldige Mann wird anschließend vor allen erhängt.
 
Während dies passiert, hat Cassi ihre Schwägerin und dessen kleinen Sohn gefunden. Sie bietet ihnen Zuflucht im Haus von Mr. Legree, da sie davon ausgeht, dass er nicht in seinem Haus nach Elisa und ihrem Sohn suchen wird.
 
Die Sklaven des erschossenen Mr. St. Claire werden nun vor Ort für Mindestpreise versteigert, da sie keinen Herrn mehr haben. Sie waren der Freiheit so nahe, aber nun kauft der abscheuliche Sklavenhändler Mr. Legree alle wieder zurück. Also ist Onkel Tom da, wo er eigentlich vor einigen Monaten hätte sein sollen. Die Plantagen von Legree sind trostlos und dunkel und die Arbeit ist sehr anstrengend. Abraham Lincoln wird zum Präsident gewählt und es wird ein Krieg vorhergesagt zwischen den Nord- und Südstaaten, da die Nordstaaten gegen Sklaverei sind und die Südstaaten dafür.
 
Harris ist mittlerweile ein freier Mann geworden und versucht seine Schwester von Legree freizukaufen, aber dieser sagt, das Cassi unverkäuflich ist. Legree vermutet, dass Cassi eine Affäre hat und lässt diese zur Strafe mit den anderen auf der Plantage Baumwolle pflücken. Sie tut, was er sagt und arbeitet mit den anderen. Ihr Besitzer will sie wieder ins Haus holen und bittet sie darum, aber Cassy spuckt ihm ins Gesicht und geht. Mr. Legree ist voller Zorn und scheucht Pferde hinter ihr her um sie zertrampeln zu lassen. Onkel Tom opfert sich für sie und springt dazwischen. Der herzensgute Mensch wird schwer verletzt und weiß, dass er bald sterben wird.
 
Harris kommt noch mal in das Büro von Legree und sagt ihm, dass er eine Maschine gebaut hat, die die Arbeit von tausend Sklaven übernimmt und das in einem Zehntel der Zeit. Er bittet ihn noch mal darum, ihm seine Schwester zu verkaufen. Doch Legree lässt den "Nigger" rausschmeißen. Kurz darauf kriegt er von einem seiner Männer gesagt, dass ihm alle seine Sklaven abgehauen sind. Legree bittet die Leute sich ihm anzuschließen und seine Sklaven zu suchen. Auch Cassi, Elisa und ihr Sohn wollen fliehen, aber vorher wollen sie noch Onkel Tom holen und ihn mitnehmen. Doch der will nicht und bittet die beiden Frauen darum ihn in Ruhe und alleine sterben zulassen. Dies tun sie auch und flüchten. Vorher steckt Cassi noch das ganze Haus, in dem Legree lebt, in Brand.
 
Es gelingt allen Sklaven die Flucht und sie treffen sich alle in der Nähe einer Kirche um dann am Abend mit einem Schiff nach Norden zu fahren. Harris trifft nun endlich wieder auf seine Familie und ist sehr glücklich, dass ihnen nichts passiert ist. Auch Georg erscheint und will Tom zurückkaufen, wie er es versprochen hat, aber er kriegt gesagt, dass Tom noch in der Scheune von Mr. Legree liegt. Also eilt er dorthin um Onkel Tom zu suchen.
 
Leider haben die Sklavenhändler und deren Verbündete das Versteck gefunden und es bricht eine Schießerei aus. Dabei wird Cassi getroffen und stirbt in den Armen ihres Bruders. Ein Priester erklärt Mr. Legree das seine Ernte versäuft da die Sklaven bevor sie flohen die Schleusen öffneten. Er und seine Männer reiten so schnell sie können dorthin und retten was zu retten ist. Legree merkt nun auch das sein Haus in Flammen steht und Onkel Tom halbtot in der Scheune liegt. Er wirft Tom vor das er alle anderen Sklaven angestiftet hat und will ihn töten doch dann kommt George und bittet Legree ihm Onkel Tom zu verkaufen.. Der sagt aber eiskalt: "Ein toter Nigger ist nichts wert", und verschwindet.
 
Tom freut sich Georg wieder zu sehen und stirbt kurz danach. Der Film endet damit dass alle Schwarzen auf dem Weg in die Freiheit sind und das letzte Mal der Song „Hold ON Mississippi" erklingt.
 
 
Filmdaten - Seitenanfang
Herstellungsland
Deutschland, Frankreich, Italien, Jugoslawien
Erscheinungsjahr
1965
Regie
Géza von Radványi
Drehbuch (nach dem Roman von Harriet Beecher-Stowe)
Fred Denger
Musik
Peter Thomas
Kamera
Heinz Hölscher
 
 
Darsteller - Seitenanfang
John Kitzmiller alias Onkel Tom
Charles Fawcett alias Mr. Shelby
Vilma Degischer alias Mrs. Shelby
Thomas Fritsch alias George Shelby
Bibi Jelinek alias Virginia, die Verlobte von George
Herbert Lom alias Simon Legree
Catana Cayetano alias Eliza
Harold Bradley alias Harris
Olive Moorefield alias Cassy
O.W. Fischer alias Mr. Saint-Claire
Eleonora Rossi Drago alias Mrs. Saint-Claire
Michaela May alias Little Eva
Mylene Demongeot alias Harriet
 
Gründe, warum ich mich für diesen Film entschieden habe - Seitenanfang
Ich habe mich für „Onkel Toms Hütte" entschieden, weil er genau die Aspekte abspricht, die mich interessieren. Da ich die Sklaverei für unmenschlich halte, fällt es mir leicht, diesen Film zu kritisieren. Gut gefällt mir, dass der Film eine wahre Seiten Amerikas zeigt und nicht wie in tausenden anderen Filmen (INDEPENDENCE DAY) Amerika als Retter der Welt sieht. Es ist mir rätselhaft, wie dieses Land nach der Indianerverfolgung der Sklaverei und sämtlichen Kriegen sich als Weltmacht sehen kann.
 
Filmkritik - Seitenanfang
Ich würde den Film jedem empfehlen, weil er einfach sehr stark das Thema Sklaverei, Hass und Diskriminierung anspricht. Außerdem zeigt er das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten" vom einer dunklen, aber wahren Seite.
 
Kameratechnik - Seitenanfang
Der Film hat noch keine besonderen Kameratechniken aber trotzdem Farbe und Ton. Meiner Meinung nach spielt die Kameratechnik keine große Rolle, weil man bei „Onkel Toms Hütte" sehr stark auf den Inhalt achtet und nicht auf die Kameratechniken.