Paul Gerhardt (1607 - 1676)
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zusammengestellt von Martin Schlu @ 2005

 
 
Bild aus der Kirche zu Lübben,
Inschrift auf dem Rahmen:
"Ein in Satans Siebe gesichteter Theologe"
  
 
1607
Paul Gerhardt wird am am 12. März 1607 in Gräfenhainichen (Prov. Sachsen) geboren. Der Vater ist zeitweilig Bürgermeister, die Mutter kommt aus einem lutherischen Pfarrershaushalt, ihr Vater war Pfarrer und ihr Großvater auch.
 
1619
Pauls Vater stirbt, zwei Jahre später stirbt auch die Mutter. Paul ist vierzehn und Vollwaise.
 
1622
Paul und besucht als Jugendlicher die Fürstenschule im evangelischen Kloster Grimma, eine lutherische Lateinschule. Dort macht er 1627 seinen Abschluß.
 
 
1628
Paul studiert ab Anfang Januar Theologie an der Universität von Wittenberg und arbeitet freiberuflich als Hauslehrer und Erzieher, erhält aber keine eigene Pfarrstelle - zu unsicher sind die Zeiten. Er erlebt Hungersnöte und die Pest, die seinen älteren Bruder das Leben kostet. Bis 1642 ist nichts über Gerhards Leben bekannt.
 
1643/1651
Paul Gerhard arbeitet als Hauslehrer in Berlin bei der Familie des Kammergerichtsadvokaten Berthold. Dort lernt er auch Johann Crüger kennen, der seine Lieder vertont, außerdem Anna Maria Berthold, die jüngste Tochter , die er später heiraten wird. Das Werk Johann Crügers wird später von Johann Georg Ebeling weiter geführt.
 
1651
Der Magistrat von Mittenwalde erbittet Paul Gerhard als Propst für die vakante Pfarrstelle und bekommt seinen willen. Paul Gerhard ist damit für alle Pfarrstellen der Region zuständig. Von ursprünglich 1000 Bürgern des Ortes verbleiben zeitweise nur 250. Der Rest wurde durch Feuer und Pest dezimiert.
 
1655
Am 11. 2. heiratet Paul Gerhardt Anna Maria Berthold. Sie haben insgesamt vier Kinder.
 
1657
Paul Gerhard wird an der Nikolaikirche in Berlin ordiniert, dort kann er bleiben bis er 1666 des Amtes enthoben wird, weil er nicht Calvinist bleiben will. Aufgrund vieler Bittschriften wird er zwar wieder eingestellt, aber das Engagement läßt nach.
 
1667/68
Paul Gerhard verzichtet nach langen Auseinandersetzungen mit dem Kurfürst en Friedrich Wilhelm im Februar auf die Pfarrstelle, denn er ist lutherisch, der Kurfürst aber reformiert (Calvinist) und hat allen Andersgläubigen nahe gelegt, das Land zu verlassen. Da Gerhard Lutheraner bleiben will, verläßt er Berlin und siedelt nach Lübben (Spreewald) über, damals eine der wichtigsten Städte der zum lutherischen Sachsen gehörenden Niederlausitz. Paul Gerhard wird an der dortigen Kirche Archediakon (vergleichbar einem Erzbischof der katholischen Kirche) . Kurz vor dem Umzug stirbt seine Frau Anna Maria.
 
1676
Paul Gerhard stirbt am 27. Mai in Lübben (Spreewald) als einer der bedeutendsten Dichter von Kirchenliedern im deutschen Sprachraum. sein Grab befindet sich an der heutigen Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben . Ein Sohn überlebt ihn, alle anderen Kinder und seine Frau sind längst tot. Paul Gerhard hinterläßt 133 Lieder, von denen heute noch dreißig im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) enthalten sind.
 
 
Texte
 
Quellen:
http://www.luther-in-bs.de/gerhardt.htm
http://www.bautz.de/bbkl/g/gerhardt_p.shtml

 

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