Die Trompete


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Ohne Trompeten geht gar nichts - sei es bei den vielen Martinszügen, die im November stattfinden, sei es in den verschiedenen Big-Bands, sei es bei kleinen Orchestern. Wir müßten eigentlich jedes Jahr zehn Trompetenkinder in der Fünf aufnehmen, bekommen aber höchsten mal fünf. Wenn aus dieser Gruppe ein oder zwei Kinder abspringen, werden die Trompeten später knapp.

Als Trompeter/in steht einem die gesamte musikalische Welt offen: Symphonieorchester, Blechbläserensemble, Posaunenchor, Dixie-Band, Big-Band, Combo oder Rock-Band - kaum eine Gruppe kommt ohne Trompete aus. Wenn später Hochzeiten oder Beerdigungen anfallen, sind die Trompeten nach den Violinen die am besten beschäftigte Musiker. Kinder können nur nicht mit der Trompete anfangen, wenn die zweiten Zähne noch nicht da sind. Die Posaunenchöre und die Musikschulen nehmen deswegen Kinder schon ab acht Jahren auf. Wir können sie erst aufnehmen, wenn sie bei uns angemeldet sind und dann sind sie etwa zehn Jahre alt.


Größen
Anders als bei den Streichinstrumenten gibt es keine halben oder Dreiviertel-Größen, denn die Physik setzt klare Grenzen. Für ein Trompete, ein Kornett oder Flügelhorn in der Bb-Stimmung gilt immer eine Rohrlänge von 1,34 m - und die muß irgendwie untergebracht werden. Kleinere Kinder können zwar ein sogenanntes „Taschenkornett“ spielen, doch das Gewicht ist im Prinzip gleich und wenn dieses Instrument mal fällt, wird es eigentlich immer teuer.

Die Bb-Trompete ist der Standard: ein Instrument, das überall gespielt wird und mit dem man anfängt. Es gibt zwar auch C-Trompeten, Eb-Trompeten und andere Bauweisen wie Kornett und Flügelhorn, aber wenn man einen sauberen Trompetensatz haben will, müssen alle Instrumente die gleiche Stimmung haben - am besten auch die gleiche Bauweise.

Orchesterschreibweise und Posaunenchorschreibweise
Es gibt einen Glaubenskrieg zwischen Posaunenchor und dem Rest der Welt. Im Posaunenchor wird grundsätzlich klingend notiert, so daß Bläser, Orgel und Chor sich immer über die gleichen Noten verständigen. Ein Posaunenchortrompeter wird auf einem Bb-Instrument das „c1“ immer mit der Kombination „Eins Drei“ (1/3) greifen, es als „c1“ lesen und es wird auch ein „c1“ erklingen. Für einen Trompeter aus dem Musikverein oder der Musikschule stellt sich das Problem gar nicht, weil sein „c1“ auf „Null“ (0) liegt, er selbstverständlich davon ausgeht, daß es auch ein „c1“ ist. Dabei erklingt in Wirklichkeit ein „b“.

Der Hintergrund  dafür ist der Umstand, dass es früher, als noch keine Ventile   gab, Trompeter und Hornisten eine Art Modellschreibweise pflegten, nachdem sie immer „in C“ lasen, das Instrument aber je nach Tonart umbauten und es dann mal Obertöne in F-Dur oder in A-Dur oder in D-Dur produzierte. Seit etwa 1860 sind die Ventile erfunden, man kann heute sauber intonieren und es gibt keinen Grund mehr für die Transposition. Doch die Tradition des Transponierens hat sich durchgesetzt und selbst Kompositionsstudenten müssen heute noch lernen "in A" oder "in D" oder "in xyz" zu denken.

Praktisch gedacht: wenn auf einer Bb-Trompete das „c1“ auf Null gegriffen wird, denkt der betreffende Mensch „in Bb“, wird der Ton auf Eins/Drei gegiffen, ist es jemand aus dem Posaunenchor. C-Trompeten sind keine Hilfe, denn sie fallen aus dem Trompetensatz heraus und eine Gruppe mit C- und Bb-Instrumenten wird nicht sauber zusammenspielen können. Also muss es eine  Bb-Trompete sein, egal, ob  „in C“ oder „in Bb“ gedacht wird. Gute Trompeter/innen können sowieso beide „Sprachen“.

Die Bb-Stimmung begünstigt Bb-, F- und Eb-Dur, so dass Trompeten hervorragend mit Posaunen und Saxophonen zusammen spielen können. Zusammenspiel mit Streichern ist erst möglich, wenn die Bläser die Keuztonarten können und die Streicher die Be-Tonarten.

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